
Die britische Historikerin Catherine Hall erhält dieses Jahr den Bochumer
Historikerpreises. Den Dan-David-Preis der Universität Tel Aviv lehnte sie aus politischen Gründen ab.
Die britische Sozial- und Kulturhistorikerin Catherine Hall erhält den 6.
Bochumer Historikerpreis. Der mit 25.000 Euro dotierte Preis würdigt
das beeindruckende Lebenswerk der britischen Historikerin, die bis zu
ihrer Emeritierung am University College London lehrte.
„Catherine Hall gehört zweifellos zu den weltweit methodisch innovativsten
Forscherinnen und Forscher im Feld der Sozial- und Kulturgeschichte. Ihre
Arbeiten genießen international höchste Anerkennung und werden nicht nur
in der wissenschaftlichen Fachwelt breit rezipiert. Auch in den aktuellen
gesellschaftspolitischen Debatten um den Kapitalismus wird auf Halls Werk
Bezug genommen“, begründete Prof. Stefan Berger, Vorsitzender des
Vorstandes der Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets die Entscheidung der
Stifter.
2016 erhielt Hall den mit 225.000 Pfund hoch dotierten Dan-David-Preis der Universität Tel Aviv im Bereich Gesellschaftsgeschichte, den sie aber aus politischen Gründen wegen des israelisch-palästinensischer Konflikts ablehnte. Hall sagte damals, sie habe diese „unabhängige politische Entscheidung“ getroffen, nachdem sie „viele Diskussionen« mit Menschen geführt habe, »die tief in die Israel-Palästina-Politik involviert sind“. Das „British Committee for Universities of Palestine“, das sich im Rahmen der antisemitischen BDS-Kampagne für den Boykott israelischer Universitäten und Wissenschaftler einsetzt, lobte Hall damals als „wichtige Unterstützung der Kampagne zum Abbruch der Beziehungen mit israelischen Institutionen“.






