VRR hat Verspätung bei der Korruptionsbekämpfung

Stadtbahn Foto: Bogestra


Verkehrsverbund Rhein Ruhr müht sich, Millionen Menschen täglich mit Bussen und Bahnen nach Fahrplan zu befördern. Mit den Regeln zur Führung des Unternehmens tut man sich indes schwer.

Der Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) ist ein Koloss: Über 46 Millionen Zugkilometer wurden auf 51 Linien in seinem Auftrag 2016 zurückgelegt. Zusammen mit den Bussen und Bahnen seiner Mitglieder wie die der Rheinbahn und der Bogestra waren es über 234 Millionen Kilometer. Über 1,1 Milliarden Euro Einnahmen konnte der VRR 2016 verbuchen, seine Ausgaben lagen bei über 1,6 Milliarden Euro, über eine halbe Milliarde mussten die Städte dazu schießen, damit die Räder nicht stillstehen. Beeindruckende Zahlen, viel Geld, das erst nach Ausschreibungen ausgegeben werden kann. Zum Beispiel für S- oder Regionalbahnen. Politiker in einer Verbandsversammlung, einem Verwaltungsrat und verschiedenen Ausschüssen lenken und kontrollieren den VRR politisch und bilden einen Machtfaktor im Ruhrgebiet und im Rheinland, der oft übersehen wird.

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Der Ruhrpilot


NRW: 
Land wirbt als fiktive Bananenrepublik…WN
Debatte: Ohne Flüchtlingskrise würde die AfD ein Schattendasein fristen…Welt
Debatte: Am längeren Hebel…FAZ
Debatte: Das Gift der asozialen Medien…WiWo
Debatte: Wir lassen uns beim Essen nicht bevormunden…NZZ
Debatte: Jenseits von Bullerbü…Cicero
Debatte: Linkspartei steht sich selbst im Weg…Jungle World
Ruhrgebiet: Gerissenes Observatorium im Ruhrgebiet…DLF
Bochum: Literarischer Frühling verspricht vielfältiges Programm…WAZ
Dortmund: Der lange Weg zurück aus der virtuellen Welt…WAZ
Duisburg:  In Duisburg muss niemand auf der Straße leben…WAZ
Essen: „Wer meint, wir wären rassistisch, hat sie nicht mehr alle“…WAZ

Update – Demo für Afrin: In Duisburg erlaubt, in Dortmund verboten

Mehr als 500 Menschen zogen heute Nachmittag friedlich durch die Duisburger Innenstadt. Sie protestierten gegen den völkerrechtswidrigen kriegerischen Angriff der Türkei auf das syrische Afrin – das als ein Kanton der Kurden gilt. Gleichzeitig wurde eine ähnliche Demonstration in Dortmund verboten.

Afrin-Solidemo, Duisburg. Bild: Infozentrale
Afrin-Solidemo, Duisburg. Bild: Infozentrale

Keine besonderen Vorkommnisse vermeldet Duisburgs Polizeisprecher Ramon van der Maat erleichtert. Gleichwohl waren seine Kollegen mit starken Kräften vor Ort. Denn rund um die Mittagsstunde begann vor dem Duisburger Hauptbahnhof eine problematische Demonstration.

Es waren 1000 Teilnehmer angekündigt.

Und darum geht es, so steht es im Aufruf der Demo:

“ Seit Jahren herrscht in Syrien Krieg. Unter diesem Krieg leidet vor Allem die
Zivilbevölkerung. Millionen Menschen wurden vertrieben, Zehntausende getötet. Schon
lange geht es in diesem Krieg sehr stark um die Machtinteressen anderer Staaten. Seit
einigen Wochen greift der türkische Präsident Erdogan völkerrechtswidrig mit regulären
Truppen das Gebiet um die Stadt Afrin in Syrien an. Dies ist eines der dramatischsten und
brutalsten Beispiele in diesem Krieg.
Der Angriff auf Afrin wird unvermindert fortgeführt und droht darüber hinaus zu einem
Flächenbrand zu werden.
Wir stehen für das Selbstbestimmungsrecht aller Menschen ein. Und der Angriff auf Afrin
ist eines der offensichtlichsten und dramatischsten Angriffe auf dieses
Selbstbestimmungsrecht.“ 

Ein guter Grund, Flagge zu zeigen also.

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Wir und Heute – AfD klein reden

Die AfD ist populistisch und daneben. Das wissen wir. Aber wie gehen wir mit ihr um? Wie kann man die Menschen erreichen, die ihre Stimme der Partei geben? Wie kann man sie überzeugen, die Finger von den Hetzern zu lassen? Wie kann man die AfD klein reden? David Schraven und Martin Kaysh haben eine unbequeme Idee – mit der auch die Gewerkschaften der Bedrohung entgegen treten könnten. Lasst uns mal sehen….

Zu den anderen Folgen des „Wir und Heute“-Podcastes – und zum Abo des YouTube-Kanals geht es hier.

Die Hörversionen des Podcasts, sowie die Abos für iTunes und Spotify sind hier zu finden.

Was folgt aus der Olympiamedaille des DEB-Teams? – Etwas Essig in den Champagner

Eishockey. Foto: Robin Patzwaldt

Es ist toll, was Bundestrainer Marco Sturm und seine Schützlinge da gerade bei den Olympischen Spielen abliefern. Gar keine Frage! Nach zwei Überraschungssiegen zuletzt gegen Schweden und Kanada steht die Deutsche Mannschaft nun tatsächlich im Endspiel, trifft dort am Sonntag auf die Auswahl der Russen.

Damit hat die DEB-Truppe die Silbermedaille schon einmal sicher. Vielleicht wird sogar noch Gold daraus. Der größte Erfolg einer bundesdeutschen Auswahl aller Zeiten ist es schon jetzt. Bisher ist diesbezüglich immer auf eine einst in Innsbruck errungene Bronzemedaille aus dem Jahre 1976 verwiesen worden, wenn es um ein echtes Eishockeymärchen aus deutscher Sicht ging. Der Erfolg aus grauer Vorzeit wurde 2018 bereits getoppt. Entsprechend groß ist die Freude darüber aktuell.

Man hat in diesen Stunden urplötzlich und völlig unerwartet den Eindruck, dieses Land erlebt gerade eine große Eishockeyeuphorie, wie es sie so zumindest schon seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat. Das tut der gesamten Sportart in Deutschland insgesamt sehr gut.

Eishockey ist hierzulande ja eher eine Randsportart, wird in vielen Regionen der Republik nicht wirklich viel beachtet. In einigen wenigen Städten hingegen kann es dieser attraktive, schnelle Mannschaftssport jedoch durchaus mit den hohen Beliebtheitsgraden des Fußballs aufnehmen.

Der überraschende Erfolg in Korea wird diesen Sport landesweit zumindest kurzfristig etwas populärer machen, ihm zu mehr Öffentlichkeit verhelfen. Das hat diese tolle Sportart zweifelsohne schon längst einmal verdient. Jetzt gilt es für die Macher und die Aktiven diesen Schwung für ihr Anliegen zu nutzen um einen dauerhaften Aufschwung daraus zu machen, die Strukturen zu stärken und die weißen Flecken auf der Eishockey-Landkarte zumindest nicht weiter anwachsen zu lassen, möglichst sogar etwas zu verkleinern.

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Mieses Spiel um angeblichen Deniz Yücel-Deal

Seit der Freilassung von Deniz Yücel läuft ein mieses Spiel um die Hintergründe seiner Entlassung aus türkischer Haft.

Von unserem Gastautor Thomas Osten-Sacken.


„Da stellt sich mir die Frage wie viele kurdische Tote uns ein Deutscher Staatsbürger wert ist?!“So lautet einer von unzähligen Kommentaren, die man gestern und heute in sozialen Medien lesen musste, nachdem bekannt wurde, dass offenbar die deutsche Regierung „zwischen dem 18. Dezember 2017 und dem 24. Januar 2018 31 Genehmigungen erteilt (hatte), wie aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Sevim Dagdelen hervorgeht, die dem ARD-Hauptstadtstudio auszugsweise vorliegt“.

Gab es also einen „schmutzigen Deal“? Fragt deshalb etwa die Tagesschau.

Entsprechend muss der Eindruck entstehen, die Bundesregierung habe sich von Erdogan erpressen lassen und zahle nun für die Freilassung von Deniz Yücel einen hohen Preis. Und auch wenn Yücel nie in einen solchen Deal eingewilligt hat oder eingewilligt hätte, erscheint seine Freilassung nun in einem unguten Licht. „Hey, wie viele Kurden mussten wegen Dir jetzt sterben?“, eine Frage, die er sich sicherlich öfter wird anhören müssen. Jetzt kippen nicht nur die AFD und ihre völkische Anhängerschaft Mistkübel über ihm aus, dank der Anfrage der Linkspartei scheint Yücel zusätzlich irgendwie gar noch die Ursache für weitere Waffenlieferungen an die Türkei.

Nicht könnte falscher sein, denn de facto gab es nie einen umfassenden Lieferungsstopp. Trotz gewisser Einschränkungen wurden, berichtet die Zeit,  an die Türkei „bis Anfang November 2017 Ausfuhren mit einem Gesamtwert von gut 30 Millionen Euro genehmigt“.

Überhaupt wurden in den letzten Jahren aus Deutschland so viele Waffen wie nie zuvor

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Altenessen: „Die AfD kann hier über 50 Prozent kommen“

Karlheinz Endruschat


Karlheinz Endruschat kommt aus dem Essener Norden. Der Sozialdemokrat kämpft um seinen Stadtteil – mal mit, mal gegen seine Partei. Aber er ist nicht alleine.

Es ist der Tag, an dem die AfD in einer Umfrage erstmals bundesweit an der SPD vorbeizieht, als Karlheinz Endruschat sagt: „Hier im Norden Essens könnte die AfD auf über 50 Prozent kommen. Wenn die lernen, seriöser aufzutreten und auch soziale Themen in den Vordergrund stellen, sehe ich diese Gefahr.“ Endruschat will das verhindern. Der pensionierte Sozialarbeiter ist stellvertretender Vorsitzender der SPD in Essen und vertritt den Stadtteil Altenessen im Rat. Früher war das mal eine SPD-Hochburg, holten sozialdemokratische Kandidaten bei Wahlen weit über die Hälfte der Stimmen. Heute ist der Essener Norden eine AfD-Hochburg. Zwischen 16 und 22 Prozent hat die AfD hier bei der Bundestagswahl geholt. Bundesweit waren es 12,6 Prozent. Die SPD kommt nur noch auf Ergebnisse um die 35 Prozent – für SPD-Verhältnisse auch in Essen heute ein gutes Ergebnis.

Endruschat kämpft für Altenessen und macht sich damit nicht nur Freunde. Auch in der eigenen Partei nicht. „Wir haben bei den unter 18-Jährigen einen Migrantenanteil von über 50 Prozent. 30 Prozent der Eltern unserer Gundschulkinder können kein Wort Deutsch und jeder dritte Erwachsene in Altenessen bezieht als Langzeitarbeitsloser HartzIV. Durch die Flüchtlinge sieht er die Gefahr, dass Altenessen kippt. „Der Stadtteil ist an seiner Grenze. Wir müssen die Menschen besser über die Stadt verteilen oder es muss hier deutlich mehr Geld investiert werden.“ Einige glauben, Endruschat wäre ein Rechter, ein Wutbürger, der gegen Ausländer hetze: „Unsinn. Ich spreche die Schwierigkeiten an, in denen wir hier stecken und verdränge sie nicht.“

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Deutschland auf Türkei-Kurs – Alles kurdische ist Terror

Kurdische Demonstration vor dem Landtag in Düsseldorf


Es wird immer enger für linke Kurden und ihre Unterstützer in der Bundesrepublik. Allein am Freitag wurden zig Fälle staatlicher Eingriffe bekannt, zum Beispiel ein Demo-Verbot in Dortmund. Das ist nicht nur aus rechtsstaatlicher Perspektive gefährlich, es ist auch ein Spiel mit dem Feuer.

Die Türkei führt seit einem Monat Krieg gegen die linke, kurdische PYD und das quasi autonome Gebiet im Norden Syriens. Soweit, so schlecht. Allerdings nehmen auch die Maßnahmen der deutschen Sicherheitsbehörden gegen kurdische Aktivisten und ihre Freunde zu. Kollege Laurin berichtete im Januar von der Auflösung einer Großdemonstration in Köln. Grund dafür waren Fahnen mit dem Gesicht Abdullah Öcalans. Zu neuen kurdischen Demos ist es in Köln seitdem nicht gekommen. Eingetragene Vereine werden von der Polizei als PKK-Tarnorganisationen eingestuft

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