Videobeweis: „Ihr macht unseren Sport kaputt!“

Foto: Michael Kamps

Nein, das Problem haben die Verantwortlichen offenkundig noch immer nicht im Griff. In gleich mehreren Stadion im Fußballoberhaus hallten sie am Wochenende wieder durch das weite Rund, die ‚Ihr macht unseren Sport kaputt‘-Sprechchöre, die die Fans in Richtung DFL und DFB loslassen, wenn ihnen das Prozedere rund um den zum Saisonstart im Sommer eingeführten Videoassistenten in der Bundesliga mal wieder so richtig gegen den Strich geht.

An diesem Spieltag war das gleich in mehreren Begegnungen zu verfolgen. Beim Heimspiel des 1. FC Köln gegen Hannover 96 gleich mehrfach, bei der Begegnung Schalke gegen Hoffenheim auch, und selbst am heutigen Sonntag bei der Partie Augsburg gegen Stuttgart.

Das Problem: Inzwischen ist das Spektrum der diskutierten Szenen, der Rahmen der Debatte völlig aus dem Ruder gelaufen. Zurecht abgepfiffene Tore, zu unrecht unterbrochene Angriffe, strittige Entscheidungen wohin man sieht. Eher mehr als weniger Diskussionen durch eine Technik, die eigentlich für mehr Gerechtigkeit und weniger Fehlentscheidungen sorgen sollte.

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Premiere in Gelsenkirchen: Romeo und Julia von Bridget Breiner

Bridgett Zehr und Corps de Ballet in Romeo und Julia von Bridget Breiner am Musiktheater im Revier (Foto: Costin Radu)

Noch bevor sich der fahlsilberne Vorhang bei der Premiere am 17.2. im großen Haus des Musiktheaters im Revier hebt, bevor die Musik von Sergej Prokofjew einsetzt, macht Compagniechefin und Choreographin Bridget Breiner klar, dass sie mit diesem Abend Großes vorhat. Eine dunkle Gestalt, die Kapuze ihrer Kutte tief ins Gesicht gezogen, schiebt sich halb durch einen Spalt im Vorhang und aus dem Lautsprecher erklingen die ersten Zeilen von Shakespeares Text auf Englisch, raunend und gerade so laut, dass sie nur zu verstehen sind, wenn das Publikum ganz leise ist, eine zweite Stimme aus einer anderen Ecke des Raumes kommt hinzu, jetzt auf deutsch, dann noch eine und noch eine, bis ein vielsprachiger Chor

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Cosmo: Intifada im öffentlich-rechtlichen Rundfunk

Aziza Brahim Foto: Elekes Andor Lizenz: CC-BY-SA 4.0


Kaum ein Hörer des Weltmusik-Senders COSMO dürfte den Songtext verstehen, wenn er die spanisch-sahrauische Sängerin Aziza Brahim hört, singt diese doch hauptsächlich in ihrer arabischen Muttersprache. Eindeutiger ist da schon der Titel des Stücks, welches zuletzt am Donnerstag über den WDR-Spartensender geschickt wurde: Brahim besingt dabei im öffentlich-rechtlichen Programm die „Intifada“, den antisemitischen Pogromterror von Teilen der Palästinenser gegen Israelis. Von unserem Gastautor Simon Kosmoprolet.

Die heute in Spanien lebende Sängerin stammt aus der von Marokko besetzten Westsahara. Auf ihrem aktuellen Album „Abbar El Hammada“ macht sie „auf das Schicksal ihres Volkes, den Sahrawis, aufmerksam“ (deutschlandfunkkultur.de/http://www.deutschlandfunkkultur.de/aziza-brahim-abbar-el-hamada-lieder-fuer-ein-vergessenes.2177.de.html?dram:article_id=347331).

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Soziale Medien: Blocklisten sind für Kleingeister

Es gilt als cool, fremde Menschen in sozialen Netzwerken zu blockieren. Man zeigt damit, auf welcher Seite man steht und es bringt einem die wertvollen Herzchen und Daumen, die man so sehr braucht, um sich gut zu fühlen. Je mehr AfD-Trottel, linksgrünversiffte Spinner; je mehr Nazis, Kommunisten oder Schalke-Fans; je mehr Deutschenhasser, Islamophobe oder Kapitalisten man blockt, desto cooler ist man. Das muss natürlich gezeigt werden.

Ich finde das erstaunlich. Auf der einen Seite führen wir Diskussionen um Filterblasen und rechte Trollnetzwerke, die in sozialen Medien politische Parallelgesellschaften schaffen; auf der anderen Seite heimeln wir uns in unserer eigenen politischen Ecke ein. Das tun selbst diejenigen, die im Kampf gegen Online-Paralleluniversen ganz vorne mit dabei sind, weil ihnen

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Der Ruhrpilot

RRX-Designstudie an einem eurobahn-Triebwagen Foto: Moritz Lötzgen Lizenz: CC BY-SA 3.0


NRW:
Wutbürger klagen gegen Bahnstrecke ins Ruhrgebiet…RP Online
NRW: Laschet verteidigt Ressortverteilung für geplante Groko…RP Online
NRW: Land baut Anti-Geldwäschestelle ausAA0
NRW: Land Befugnisse der Polizei werden ausgebaut…MZ
NRW: Sport – das Schulfach ohne Lobby…RP Online
Debatte: Deniz ist auf freiem Fuß. Wir sind wieder vollzählig…Welt
Debatte: BMW greift Deutsche Umwelthilfe an…FAZ
Debatte: Der Westen sieht sich umzingelt von Problemen – und tut nichts…Welt
Debatte: Eine Geisel ist frei, die Geiselnahme geht weiter…Cicero
Debatte: Allah hat nichts gegen Damenfrisuren…taz
Debatte: Flexibilität statt Klassenkampf…Jungle World
Debatte: Gabriel erlebt als Politiker die Zeit seines Lebens…NZZ
Debatte: Röttgen kritisiert Gabriels Russland-Vorstoß…FAZ
Ruhrgebiet: Nahles und Groschek werben in Kamen für die GroKo…AZ
Bochum: Churchill und Weltkrieg II…Bo Alternativ
Dortmund: Millionen-Investition in „Tonwerk“ für Chorknaben…WAZ
Duisburg: Jedes zweite Dach könnte grün sein…WAZ
Essen: „Schlagerchaoten“ aus Altenessen feiern sich selbst…WAZ

Polnischer Ministerpräsident will über jüdische Täter des Holocaust sprechen

Will auch über die „jüdischen Täter“ des Holocaust sprechen: MP Morawiecki (PiS) (Quelle: Wikipedia/ cc by-sa 3.0)

Polen hat seit einigen Wochen ein sog. „Holocaust-Gesetz„. Die Debatten schlugen hoch, gerade aus Israel kam Gegenwind. Nun ist Sicherheitskonferenz in München. Polens Ministerpräsident Morawiecki ist angereist. Ein Journalist fragt ihn, ob er nun in Polen als kriminell angesehen würde,  nachdem er berichtet hatte, dass polnische Nachbarn einst seine jüdische Familie bei der Gestapo verraten hätten.

Morawiecki antwortet prompt:

Natürlich wird es nicht strafbar und kriminell sein, wenn man sagt, dass es polnische Täter gab, so wie es jüdische Täter gab, so wie es russische Täter gab, so wie es Ukrainer gab, nicht nur deutsche Täter.

Und plötzlich steht sie im Raum, die Sprache von der jüdischen Mitschuld am Holocaust. Ein Erzählmotiv, das man sonst nur von Holocaustleugner und/ oder Antisemiten gewohnt ist. Morawiecki fällt im Übrigen immer noch nicht auf, dass er immer noch und wieder das Narrativ pflegt, nach dem Polen und Juden unverbundende und getrennte Gruppen sind.

Israels Premier Netanjahu ist wenig begeistert, umgehend twittert er:

Die Aussagen des Polnischen Ministerpräsidenten sind empörend. Es gibt da ein Problem der Unfähigkeit Geschichte zu verstehen und einen Mangel an Sensibilität für die Tragödie der Menschen. Ich habe vor mit ihm darüber zu sprechen.

Das Ganze passt im Übrigen auch zu der Polen schwelenden Debatte, um polnische Pogrome, ohne deutsche Beteiligung oder Zwang, wie dem Massaker von Jedwabne, bei der über 300 polnische Juden von ihren Nachbarn ermordet wurde.

Wir und Heute – Deniz Yücel. Die Geisel ist zurück

Deniz Yücel war eine Geisel der türkischen Regierung von Recep Tayyip Erdoğan. Nun ist er zurück in Deutschland. Das freut uns. Nur: Was hat unsere Regierung für die Geisel gezahlt, fragt sich Correctiv?  Ansonsten fühlt es sich nach Weltuntergang an: Die SPD zerfleischt sich. Die Rechten im Aufwand. Oder ist alles doch besser, als gedacht?

Zu den anderen Folgen des „Wir und Heute“-Podcastes – und zum Abo des YouTube-Kanals geht es hier.

Die Hörversionen des Podcasts, sowie die Abos für iTunes und Spotify sind hier zu finden.

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„Die SPD ist eine spannende Partei. Wer einmal dabei ist, lässt nur selten wieder los“

Bärbel Bas, SPD-MdB Foto: Benno Kraehahn

Wir wird sich die SPD-Basis beim Mitgliederentscheid über eine Koalition mit der SPD entscheiden? Und wie wird es dann für die SPD weiter gehen? Wir haben Sozialdemokraten diese Frage gestellt.

Bärbel Bas, Duisburg, MdB, die Gesundheitspolitikerin ist eine der parlamentarischen Geschäftsführerinnen ihrer Bundestagsfraktion

Glauben Sie, dass die Mehrheit der SPD-Mitglieder dem Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD zustimmen wird?

Vor allem mit Blick auf das Leben der Menschen bei uns in Duisburg sehe ich wirklich gute Gründe für eine Zustimmung: 11 Milliarden Euro mehr für Bildung und Chancengleichenheit, ein neues Fördersystem für strukturschwache Regionen + Prüfung der Altschuldenproblematik, die Rückkehr zur Parität in der Krankenversicherung, echte Verbesserungen bei Pflege und

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