
Der Markt für Privatschulen boomt nicht, aber er wächst. Vor allem die Waldorfschulen werden immer beliebter. Doch bald könnte der Trend zu Ende gehen. Auf dem Arbeitsmarkt für Lehrer können die privaten Anbieter nicht mehr mithalten.
160 Euro ist die Grenze. Mehr darf eine Privatschule in Deutschland im Monat nicht kosten. Das haben Verwaltungsgerichte mehrfach festgestellt, denn auch wenn das Recht, seine Kinder auf eine Privatschule zu schicken als Konsequenz aus der Nazizeit in Deutschland Verfassungsrang hat, gilt auch das Sonderungsverbot: Die Reiche dürfen sich keine Schulen schaffen, auf welche die Kinder der weniger Vermögenden nicht gehen können, weil sie zu teuer sind. Eine Regel, an die sich niemand hält und kaum jemand stört:
170 und 300 Euro kostet der Platz für ein Kind an einer Privatschule, die ohnehin zum größten Teil vom Staat finanziert wird. Privatschulen, was das Geld betrifft, nichts anderes als hochsubventionierte Projekte privater Träger. Die sind zumeist Kirchen, Unternehmen oder Verbände und Initiativen. Doch die Preise werden kaum kontrolliert, das Sonderungsverbot interessiert im Alltag niemanden. Eine Ausnahme ist Rheinland-Pfalz: Hier müssen auch die Privatschulen kostenlos sein. Schulgebühren sind verboten.