Meine Oma kriegt Post vom Bottroper Amt

Foto: privat / (Auf kleines Bild klicken, dann kommt das große)

Die Tage hat meine Oma Post vom Amt in Bottrop bekommen, vom Amt für Öffentlichkeitsarbeit, von einer Frau B. aus dem Büro des Oberbürgermeisters Peter Noetzel (SPD). Das war OK. In dem Brief fragt die Frau vom Amt, ob meine Oma von einem Repräsentanten der Stadt Bottrop einen Blumenstrauß geschenkt bekommen will. Das ist nett. Denn die Frau vom Amt will meiner Oma zur Eisernen Hochzeit mit meinem Opa Jupp gratulieren.

Wenn meine Oma die Blumen vom einem Repräsentanten der Stadt Bottrop will, soll sie bitte "bis zum 17. Februar – nur Vormittags – in der Zeit von 8:30 bis 12:30 Mitteilung" machen. Telefonisch. Bei der Frau vom Amt. Bei der Gelegenheit könnten dann auch die "weiteren Details einer etwaigen Ehrung (Datum, Uhrzeit, MItteilung an die Presse, etc.) geklärt werden." Alles Ok. Der Ton? Irgendwie Obrigkeitsstaatlich. Gewohnt herrschaftlich. So in der Art.

Das Problem? Mein Opa ist seit Jahren tot. Begraben. Meine Oma allein. Nix mit eiserner Hochzeit. Frau vom Amt: Vergiss es.

Was ich beruhigend finde: Heute kriegen meine Kinder schon bei der Geburt eine Nummer verpasst. Doch bei all dem Kontrollwahn geht immer was daneben.

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el-flojo
15 Jahre zuvor

Oh je. Ist ja vielleicht ganz nett gemeint, aber der Tonfall geht ja mal überhaupt nicht. Oder bauen die darauf, dass die Adressaten das noch „von früher“ so kennen?
Dass dann noch unsauber recherchiert wurde und man nicht wusste, dass dein Opa schon lange tot ist, macht’s nicht grade besser.

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