Merz gegen Bas: So macht man die AfD stark!

Friedrich Merz, CDU (Foto: Roland W. Waniek)

Kaum ist die politische Sommerpause in Berlin vorbei, liefert der öffentlich ausgetragene Disput zwischen Kanzler Friedrich Merz und Arbeitsministerin Bärbel Bas erneut ein handfestes Indiz dafür, dass sich unter CDU-Führung in der neuen Koalition nichts Wesentliches verbessert hat.

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„Judensonntag“ jeden Tag

Berlin-Tiergarten, 10. November 1938 | Copyfraud Jean-Pierre Dalbéra cc 2.0

Und nirgends Welcome Places. Über die Angst im deutschen Alltag und ihre Zuschauer. Und die Kirche, die EKD

„Ich gehe nicht mehr ins Fitnessstudio“, sagt Felix Lipski (86), Bochumer. Als Kind ist er an der Hand seiner Mutter dem Morden im Ghetto von Minsk entkommen, hat zusammen mit Partisanen in belarussischen Wäldern gelebt, hat überlebt. Wurde Chirurg, der Menschenleben gerettet hat, vor mehr als einem Viertel Jahrhundert ist Felix nach Bochum gekommen. Sein Querenburger Fitnessstudio hat er, der Mediziner, regelmäßig aufgesucht. Jetzt nicht mehr. „Aus Angst.“ Vor Angriffen auf ihn? „Angst davor, dass mir niemand helfen würde.“

Amit Peled ist Cellist, international renommiert. Am 23. Juli saß er vor seinem Konzert für die International Summer Academy in Wien zusammen mit der Pianistin Julia Gurvitch und dem Violinisten Hagai Shaham im Restaurant „Ramazotti“, es liegt nur wenige Schritte von dem Konzertsaal entfernt. Die drei Israeli bestellen, der mehrsprachige Peled fragt auf Hebräisch, „was wollt ihr essen, Pizza oder Pasta“, daraufhin werden sie vernehmbar aufgefordert, das Restaurant zu verlassen. „Was uns am allermeisten schockierte“, sagt Peled

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Vielleicht eines der wichtigsten Bücher der vergangenen Jahre: Oststolz von Alexander Prinz

Oststolz von Alexander Prinz
Oststolz von Alexander Prinz. Screenshot

Es gibt zwei Arten von Büchern, die ich gern lese: die, die mich intellektuell überzeugen und die, die mich am Herzen packen. Oststolz von Alexander Prinz gehört für mich eindeutig zu Letzteren. Ich halte es für eines der wichtigsten Werke der deutschen Gegenwart, weil es nicht nur analysiert, sondern auch spürbar macht, wie es ist, im Osten nach der Wende großgeworden zu sein. Dabei geht seine Botschaft noch so viel tiefer und weiter. Ganz ohne Schwachstellen kommt aber auch Prinz nicht aus.

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Im Hallraum der Geschichte

Último Halecho Foto: Heinrich Brinkmöller-Becker/Ruhrtriennale Lizenz: Copyright


“124 Years of Reverb” und „Último Halecho” bei der Ruhrtriennale

Jonny Greenwood war für den Intendanten Ivo van Hove wohl gerade prominent genug, um ihn innerhalb der aktuellen Ruhrtriennale als ein weiteres Aushängeschild einzusetzen. Im ursprünglichen Vorhaben half der Radiohead-Musiker, in seiner italienischen Wahlheimat, erdbebenzerstörte Kapellen zu sanieren, und verfiel dabei der Schönheit alter Orgeln. Die historischen Instrumente inspirierten ihn zu seiner Komposition „X Days of Reverb“: Greenwood lauschte

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Keine Sozialreformen sind Bullshit

Sozialpopulistin Bärbel Bas. Foto: Sandro Halank, Lizenz: Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0

Die SPD-Vizevorsitzende und Sozialministerin Bas beschimpft den eigenen Kanzler, weil der den üppigen Sozialetat abspecken will. Dabei ist das Gegenteil richtig: Es wäre unverantwortlich, wenn Schwarz-Rot jetzt nicht die erforderlichen Einschnitte angeht.

Gerhard Schröder handelte 2003 unter massiven Druck, als er die Agenda 2010 verkündete: Deutschland steckte in einer tiefen Strukturkrise, mehr als 5 Millionen waren arbeitslos, die Staatsfinanzen liefen aus dem Ruder. Die Lage heute ist ähnlich dramatisch. Friedrich Merz drückt deshalb zurecht aufs Tempo, die angekündigten Reformen in diesem Herbst umzusetzen. Die SPD aber bremst. Und setzt damit ihre eigene Zukunft aus Spiel. Und die des Landes.

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