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Prinzregenttheater: Romy Schmidt wirft hin

Romy Schmidt (Foto: Sandra Schuck)

Nachdem der Vorstand des Theatervereins Prinzregent den Vertrag von Theaterleiterin Romy Schmidt nur um ein Jahr verlängern wollte, reicht es Schmidt: Die erfolgreiche Theaterkünstlerin hört beim Bochumer Prinzregenttheater auf, wie sie in einer Presseerklärung mitteilt: 

Romy Schmidt: Erklärt Ihren Rücktritt zum Ende der Spielzeit

Die Geschäftsführerin des PRINZREGENTTHEATERS verkündet ihren Abschied.

Gestern wurde über den Trägerverein des PRINZREGENTTHEATERS die Meldung verbreitet, dass der Verein die Zusammenarbeit mit mir und meinem Team spätestens im Jahr 2019 beenden möchte.

Mit großem Bedauern habe ich das Angebot zur Kenntnis genommen, dass der Trägerverein kein Interesse mehr hat, mit mir weiter die Zukunft des PRT zu gestalten. Anders kann ich das Angebot der Verlängerung für maximal ein Jahr nicht interpretieren. In dieser kurzen Zeit wäre es nicht möglich, die geplanten Konzepte sinnvoll umzusetzen.

Als Grund für die Trennung hat der Trägerverein angegeben, „das Regieteam um Romy Schmidt“ sei nach wie vor der Auffassung, „Meinungsverschiedenheiten zwischen Verein und Leitung in der Öffentlichkeit“ austragen zu wollen. Diesem Vorwurf muss ich entschieden widersprechen.

Die im September durch den Kulturdezernenten Michael Townsend initiierte Mediation mit Herrn Peter Landmann verlief aus meiner Sicht erfolgreich und sorgte zwischenzeitlich für eine Aufbruchstimmung im Theater.

Weder verfolgte ich die Absicht noch habe ich in einer öffentlichen Stellungnahme Auskünfte über den internen Prozess gegeben. Deshalb bin ich über die aktuelle Entscheidung und die Begründung des Trägervereins irritiert.

Wir haben in den letzten zweieinhalb Jahren mit dem gesamten Team in einer überaus vertrauensvollen Atmosphäre im PRINZREGENTTHEATER erfolgreich zusammen gearbeitet.

Das vorliegende Angebot des Trägervereins des PRINZREGENTTHEATERS zeigt, dass meiner Arbeit perspektivisch kein Vertrauen zugesprochen wird. Deshalb habe ich mich entschieden, meine Arbeit zum Ende der Spielzeit zu beenden. Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Hatte ich doch gehofft, dass nach der gemeinsamen Mediation mit einer Perspektive von drei Jahren zur Weiterentwicklung des Theaters mit meinem Team beitragen zu können. Selbstverständlich komme ich mit meinem Team allen Verpflichtungen bis Ende der Spielzeit 2017/2018 nach.

Ich bedanke mich bei allen SchauspielerInnen, RegisseurInnen, TechnikerInnen, OrganisatorInnen, überhaupt bei allen Menschen, die mich und uns auf diesem Weg in den letzten Jahren begleitet haben. Unterm Strich bleibt das Glück, vielen tollen Menschen begegnet zu sein.

Romy Schmidt & Künstlerisches Leitungsteam: Sandra Schuck, Frank Weiß

Der SPD-Kulturpolitiker Hans Hanke hat damit auf der ganzen Linie versagt. Hanke sollte die Situation als Nachfolger von Sibylle Broll-Pape im Vorstand des Trägervereins beruhigen und dafür sorgen, dass Schmidt bleibt. Eine simple Aufgabe, mit der Hanke allerdings nicht klar kam – sein Versagen schwächt den Theaterstandort Bochum. Es gibt einen Schuldigen für diese Entwicklung und er heißt Hans Hanke. Soll so etwas in Bochum nicht bald wieder geschehen, muss die Kuschelzeit vorbei sein und müssen Verantwortliche benannt werden. Dass Hanke sich bis auf die Knochen blamiert hat und nun als Totalausfall klar zu erkennen ist, tröstet da nur wenig.

Mehr zu dem Thema:

Versagen wird man künftig in Bochum auch „hanken“ nennen können

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Wolfram Obermanns
Wolfram Obermanns
6 Jahre zuvor

Selbst wenn Schmidt lmaA schreibt, finden sich Passagen von Poesie und Literatur.
Ein Gefälle, das einen Dialog auf Augenhöhe unmöglich macht, ist häufig der wahre Grund eines Zerwürfnisses.

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