Ruhr Uni Bochum: Veranstaltung von Feministinnen abgesagt, weil sie von der Existenz zweier biologischer Geschlechter überzeugt sind

Der G-Trakt der Ruhr Universität. Foto (Ausschnitt): M Lizenz: Gemeinfrei

Eine feministische Gruppe wurde an der Ruhr Universität gecancelt, weil sie Prostitution kritisch sieht und überzeugt davon ist, dass es beim Menschen nur zwei Geschlechter gibt.
Die feministische Gruppe Sisters e.V. setzt sich kritisch mit Prostitution auseinander. Im Rahmen der vom Fachschaftsrat Sozialwissenschaften der Ruhr Universität Bochum organisierten „Kritischen Woche“ sollte Sisters Dortmund am kommenden Donnerstag einen Vortrag mit Workshop durchführen. Das Thema : „Prostitution: Das System, seine Profiteure und soziale Folgen.“ Mit Viktoria K. war auch der Auftritt einer ehemaligen Prostituierten geplant, die sich selbst als Überlebende bezeichnet.

Die für 18 Uhr in der Ruhr Uni geplante Veranstaltung wird nicht stattfinden. Gestern erhielt Sisters Dortmund die Absage des Fachschaftsrats: „Der Fachschaftsrat Sozialwissenschaft versteht sich profeministisch und positioniert sich seit jeher gegen Rassismuss und Transfeindlichkeit. Aus verschiedenen Gründen sind wir zu der Entscheidung gekommen, die Veranstaltung der Sisters e.V. am kommenden Donnerstag, nicht stattfinden zu lassen. Wir befinden uns in einem internen Prozess der Auseinandersetzung. Wir verurteilen jegliche transfeindlichen, ableistischen, rassistischen und menschenfeindlichen Kommentare.“ Man bedauere die kurzfristige Absage.

Sisters e.V. reagierte  verwundert:

„Wir können ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, wieso ihr uns einladet und uns dann wieder – eine Woche zuvor – mit fadenscheinigen Vorwürfen ausladet, OHNE (Hervorhebungen im Original) mit uns gesprochen zu haben. Ein gemeinsames Gespräch wäre das Mindeste gewesen, das man in so einer Angelegenheit führen muss.
Wir haben rechtzeitig ein 2-seitiges-Konzept vorgelegt, mit Viktoria (Referentin) Gespräche geführt, unseren Ankündigungstext für euch angepasst und unsere Referentin hat einen 30-minütigen Vortrag mit 2-stündigem Workshop ausgearbeitet. Wir haben Werbung gemacht, Einladungen entgegengenommen.
Wir von SISTERS e.V. arbeiten ALLE ehrenamtlich. Viktoria ist nach Jahren in der Prostitution nicht mehr erwerbsfähig und freut sich, wenn sie für ihre Expertise, Zeit und Mut ein angemessenes Honoar bekommt und damit auch Anerkennung und Wertschätzung ihrer Arbeit und Person.“

Online waren gegen Sisters allerdings die üblichen aus den Kreisen der der Anhänger des  postmodernen Stusses stammenden Vorwürfe erhoben worden: Sisters seit Behindertenfeindlich, weil angeblich viele Behinderte nur in der Prostitution ein gutes Auskommen finden würden und „transfeindlich“, weil Sisters auf der schlichten biologischen Tatsache besteht, dass es bei Menschen nur zwei Geschlechter gibt. Und man zwischen denen auch nicht mit „Sprechakten“ genannten Zaubersprüchen hin und her wechseln kann. Tatsächlich schreibt Sisters auf seiner Homepage:

„Und weil wir wissen, dass Körper real und Körper und Seele untrennbar miteinander verbunden sind, sind wir nicht mehr nur Gegenpol der Ideologie, die Sexarbeit als Dienstleistung begreift, sondern auch der Ideologie, die behauptet, dass nichts untrennbar verbunden, sondern allein der Geist bestimmt, mit welchem geschlechtlichen Körper er zurzeit eine Einheit sein will. Weiblich oder männlich? Nicht mehr Schicksal, sondern die freie Wahl von freien Menschen.“

Für die „Kritische Woche“ war das alles zu kritisch. Dort hält man sich offenbar an die Dogmen postmoderner Stusstheorien. Ach, und bevor wir es vergessen: Es gibt natürlich keine Cancel-Culture.
Der Fachschaftsrat Sozialwissenschaft wurde von uns um eine Stellungnahme gebeten. Innerhalb der gesetzten Frist erhielten wir keine Antwort. Sollte es doch noch eine geben, werden wir sie zeitnah in diesem Text veröffentlichen.

 

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