Margot Friedländer kann nichts dafür

Margot Friedländer Foto: Martin Kraft Lizenz: CC BY-SA 4.0

Nach ihrem Tod wurde Margot Friedländer noch einmal das ganze Mitgefühl der Deutschen zuteil – wunderbare Entlastung von der Verstrickung der eigenen Eltern und (Ur)Großeltern in die Nazi-Barbarei – Während der Judenhass fröhlich Urständ feiert. Eine Polemik

Margot Friedländer war eine faszinierende Frau. Sie ist 103 geworden – allein das ein Sieg über die Nazis, die sie als junges Mädchen umbringen wollten wie sechs Millionen andere Jüdinnen und Juden. Im biblischen Alter von 88 Jahren ist sie dennoch ins Land der Täter zurückgekehrt, um sich in den Dienst einer überaus wichtigen Sache zu stellen: der Aufklärung als Zeugin über die Verbrechen, die Deutsche vor allem Juden angetan haben. Und sie machte ihnen keinen schlechtes, sondern ein gutes Gewissen: „Menschen bleiben“ – ja, wer möchte das nicht gerne?

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Bigotte Heuchelei beim European Song Contest: Zeit, die Gebührenverschwendung zu beenden

Überlebte das Massaker am 7.10.2023 und tritt beim ESC an: Yuval Raphael (Foto: Tal Givony, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons)
Überlebte das Massaker am 7.10.2023 und tritt beim ESC an: Yuval Raphael (Foto: Tal Givony, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons)

So richtig cool ist der European Song Contest (ESC) eigentlich schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Deutschlands Rolle ist dabei festgelegt: Deutschland schickt Kandidaten, die bekommen den letzten Platz. Finanziert wird das Event auch mit deutschen Rundfunkgebühren, die an die European Broadcasting Union (EBU) gezahlt werden: 363.500 Euro (2015), 380.000 Euro (2017),400.800 Euro (2018), 405.100 Euro (2019), 396.452 Euro (2021), 407.000 Euro (2022), 473.000 Euro (2023), 454.905 Euro (2ß24),451.216 Euro (2025) – das ist nicht viel, wenn man bedenkt, was die alternative Produktion einer Samstagabend-Show kostet. Es ist aber sehr viel Geld, wenn man berücksichtigt, dass man alternativ auch einfach was aus der Konserve senden könnte. „Einer wird gewinnen“ mit Kuhlenkampf, eine ältere Folge der Hitparade oder der Pyramide mit Dieter-Thomas Heck. Zeitgemäßer, unterhaltsamer und spannender als der ESC wäre diese kostengünstige Samstagabendalternative zum Seniorenevent ESC allemal.

Der aktuelle Umgang mit Yuval Raphael, der Kandidatin aus Israel, wäre eine gute Gelegenheit die Finanzierung des Horror-Song-Contests zu überdenken und aus dem scheintoten Projekt auszusteigen.

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Gegen Antizionismus und Antisemitismus: Dissens Duisburg

Das Logo von Dissens Duisburg (Foto: Peter Ansmann)
Das Logo von Dissens Duisburg (Foto: Peter Ansmann)

Am 14. August 2024 veröffentlichte die Gruppe „Dissens Duisburg“ auf Instagram ihre Gründungserklärung: Man möchte Solidarität mit Israel zeigen. Gerade in Zeiten, in denen die antisemitische Internationale aus linken und islamistischen Kräften vereint gegen den jüdischen Staat agiert.

Dissens möchte in Duisburg ein Gegenangebot schaffen: Für Menschen, die über den zunehmenden Antisemitismus besorgt sind und sich solidarisch mit Israel zeigen. Das aktuell an sieben Fronten gleichzeitig gegen seine Vernichtung kämpft.

Vorgestern traf ich mich mit den Aktivisten, die mir teilweise von den bisherigen Pro-Israel-Demonstrationen im Oktober und Mai bekannt und vom Israeltag im Juni bekannt sind.

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Düsseldorf: Hamas-Terror-Shit auf dem Campus der Heinrich-Heine-Universität

"Protestcamp" auf dem Campus der Heinrich-Heine-Universität (Foto: Peter Ansmann)
„Protestcamp“ auf dem Campus der Heinrich-Heine-Universität (Foto: Peter Ansmann)

Auf dem Campus der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sorgt seit Sonntag ein israelfeindliches Protestcamp für Unruhe. Laut eines Instagram-Beitrags der Gruppierung „Students for Palestina der Hochschule Düsseldorf“, ist dieses Camp ein gemeinsames Projekt von Studierenden der Hochschule Düsseldorf und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

In einem weiteren Instagram-Beitrag der Hamas-Fans, wird die Hochschule aufgefordert eine „ausführlichere Stellungnahme“ abzugeben und eine „gezielte Sensibilisierungskampagne durchzuführen, um das Bewusstsein für Antimuslime und Rassismus in der Gesellschaft zu verstärken“. Unter der Überschrift „Bedingungslose Solidarisierung mit der palästinensischen Zivilbevölkerung inklusive der über 40000 Opfer, die durch die Bomben und Bodenoffensive des israelischen Staates ermordet wurden“ wird gefordert, „konkret Maßnahmen“ zu ergreifen, „um die Sicherheit und das Wohlergehen palästinensischer Studenten an der HSD zu gewährleisten“. Weiter wird eine „klare Distanzierung vom israelischen Staat und den Partnerhochschulen“ gefordert.

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Arye Shalicar in Düsseldorf zum 7. Oktober 2023: „Wir sind nicht mehr die armen Judenkinder von damals“

Arye Sharuz Shalicar: "Plötzlich bekommst du Yom Kippur und Holocaust, auf Ecstasy, am eigenen Leib mit." (Foto: Peter Ansmann)
Arye Sharuz Shalicar: „Plötzlich bekommst du Yom Kippur und Holocaust, auf Ecstasy, am eigenen Leib mit.“ (Foto: Peter Ansmann)

Im Januar 2023, ich war auf dem Weg nach Tel Aviv, hatte Ruhrbaron Stefan Laurin eine Idee für einen Beitrag: „Mach doch mal ein Portrait über Arye Shalicar!“

Eigentlich eine gute Idee. Aus der aber nichts wurde. Wir haben uns damals, in einer Mall in Petach Tikva, über den Krieg in der Ukraine und das Leben und Überleben im Krieg unterhalten. Das Buch „Tagebuch aus Cherson“ hatte Arye zu dieser Zeit, in Zusammenarbeit mit seinem Schwiegervater, gerade fertiggeschrieben.

Am Wochenende war Arye Shalicar in Duisburg und Düsseldorf unterwegs. Der Autor, Podcaster, Politologe und frühere Pressesprecher der IDF berichtete zum Terrorangriff des 7. Oktober 2023 und über seine anhaltenden Folgen.

Ich habe Arye, für die Ruhrbarone, auf zwei Terminen in Duisburg und Düsseldorf begleitet. Heute Teil 1: Düsseldorf, am Abend des 9. Juni 2024.

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Prof. Edzard Ernst teilt antisemitische Inhalte – Nachfrage dazu empfindet er als Erpressung!

Prof. Edzard Ernst (Foto: wife of Edzard Ernst, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)

Prof. Edzard Ernst (76) ist eine Koryphäe auf dem Gebiet der Entlarvung von Quacksalberei und Pseudomedizin. Wie kaum ein anderer schlug und schlägt er den Kampf gegen die Homöopathie, und machte auch vor dem damaligen Prince Charles (jetzt: König) nicht halt. Nun verbreitete Ernst antisemitische Posts, und empfindet Nachfragen als Erpressung. Was ist da los?

Prof. Edzard Ernst mag dem einen oder der anderen durchaus bekannt sein. Seit Jahrzehnten kämpft er gegen Quacksalberei, war der erste Lehrstuhlinhaber für Alternativmedizin in Großbritannien. Auch nach seiner Emeritur kämpft Prof. Ernst weiter gegen jede Paramedizin und für den wissenschaftlich-skeptisch-evidenzbasierten Weg. Er ist eine wirkliche Koryphäe und die deutschen Skeptiker der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) können zurecht stolz darauf sein, ihn in ihren Reihen zu wissen, und das sogar als Mitglied des Wissenschaftsrates. All das gilt es ohne jedes „Aber“ anzuerkennen.

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Kundgebung: Kein Israelhass und Antisemitismus an der Universität Köln

Ron Prosor, Israels Botschafter in Deutschland; Foto: Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

Am 15. Januar 2024 ist der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, zu Gast an der Universität Köln: Antiisraelische Gruppen haben zum Protest gegen diese Veranstaltung im Rahmen der Kölner Gespräche zu Recht und Staat aufgerufen (Bericht im Blog der Ruhrbarone!).

Der Verein CityofHope Cologne ruft im Rahmen der Veranstaltung zu einer Solidaritätsdemonstration „Gegen Israelhass und Antisemitismus“ auf.

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Das große Schweigen: Antisemitische Ausfälle in Duisburg

Melih Keser: "Es scheint ein ernsthaftes Problem mit Antisemitismus im Stadtrat von Duisburg zu geben, wenn Antisemitismus offensichtlich nicht erkannt wird."; Foto: Peter Ansmann
Melih Keser: „Es scheint ein ernsthaftes Problem mit Antisemitismus im Stadtrat von Duisburg zu geben, wenn Antisemitismus offensichtlich nicht erkannt wird.“; Foto: Peter Ansmann

Im Blog der Ruhrbarone wurden hier, seit des Angriffs der islamistischen Terrororganisationen Hamas und PIJ auf Israel, zwei antisemitische Beiträge von Ratsmitgliedern in Duisburg dokumentiert. Levent Önder, Mitglied der Ratsgruppe SGU, verglich den israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu mit Adolf Hitler und teile Hamas-Propaganda zu einer angeblichen Bombardierung eines Krankenhauses durch die israelische Luftwaffe.

Mirze Edis, Betriebsrat bei HKM und Ratsherr von „Die Linke“ in Duisburg, verneinte auf Facebook das Existenzrecht Israels und lief auf einer anti-israelischen Demonstration mit.

Wie auf der Website der Rheinischen Post aktuell zu lesen ist, ermittelt der Staatsschutz der Polizei Duisburg gegen die beiden gerade genannten Ratsherren, sowie gegen zwei andere Mitglieder des Duisburger Stadtrates.

Öffentliche Erklärungen von Mirze Edis und Levent Önder gibt es bisher nicht.

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Keine politischen Konsequenzen nach Netanjahu-Hitler-Vergleich in Duisburg

Levent Önder; Foto: SGU Duisburg
Levent Önder; Foto: SGU Duisburg

Am vergangenen Sonntag veröffentlichten wir hier im Blog den Screenshot eines Facebook-Beitrages des Duisburger Ratsherren Levent Önder (SGU Duisburg).

Konsequenzen wurden seitens seiner Ratsfraktion (SGU) nicht gezogen: Er bleibt Mitglied der Ratsgruppe, wie ein Kölner Radiosender berichtete. Auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte Ratsherr Levent Önder gestern eine Erklärung. Eine wirkliche Distanzierung vom ursprünglichen Beitrag findet man dort nicht. Nur einen rührseligen Text – zu seiner alleinerziehenden Mutter, seiner jüdischen Ziehmutter und einer gespendeten Niere – der als idealer Plot für einen sentimentalen und zugleich tragischen Film durchgehen könnte.

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Duisburger DITIB-Funktionär Durmuş teilt Hassparole: „Gott verfluche Israel!“

Facebookseite von Yasar Durmus; Screenshot
Facebookseite von Yasar Durmus; Screenshot

Alles an der Facebook-Seite von Yasar Durmus ist genauso, wie man sich ein Facebook-Profil eines, sich kümmernden, Bezirksvertreters (WGD) und DITIB-Funktionärs in Duisburg-Hamborn so vorstellt: Viele Videos und Fotos von Hochzeiten, Beerdigungen, der Grundsteinlegung des türkischen Generalkonsulats in Düsseldorf, Krankenbesuchen, dem Neubau einer DITIB-Moschee in Solingen.

Man sieht viele türkische Flaggen und Fotos, auf denen der Bezirksvertreter abgelichtet wurde, während er am 28. Oktober 2023 eine Rede zum „100. Jahrestag der Gründung unserer Republik“ hält.  Gemeint ist die Türkei, Bezirksvertreter ist Yasar Durmus allerdings in Duisburg-Hamborn. Alles nicht ungewöhnlich für einen Bezirksvertreter türkischen Ursprungs, der gleichzeitig Vorsitzender der Türkischen-Islamischen Gemeinde in Duisburg-Bruckhausen (DITIB) ist. Vor Jahren war er parteiloser Oberbürgermeisterkandidat in Duisburg, der von der BIG-Partei unterstützt wurde.

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