Coronavirus-Debatten überstrahlen verbliebenen ‚Datteln 4‘-Protest

Das Kraftwerk in Datteln zeigt seit Monaten Lebenszeichen. Foto: Jürgen Steinfelder

Es ist ein altbekanntes Thema, das uns auch hier im Blog inzwischen schon seit mehr als einem Jahrzehnt beschäftigt. Und selbst wenn es in Zeiten der Corona-Pandemie schwer ist damit überhaupt noch Aufmerksamkeit zu gewinnen, heute fand in Düsseldorf ein weiterer Versuch in diese Richtung statt.

Anlässlich der Uniper-Hauptversammlung protestierten in der Landeshauptstadt ein paar Unentwegte aus den Reihen des BUND gegen die Inbetriebnahme des Steinkohlekraftwerks Datteln 4. Kürzlich gesammelte 3.340 persönliche Botschaften von Bürgerinnen und Bürgern wurden dabei an die Uniper-Konzernzentrale projiziert. Die Protestler forderten: Datteln 4 darf nicht ans Netz! Wirklich interessiert hat das allerdings kaum noch jemanden.

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DFL: Der ‚Brot und Spiele‘-Faktor – Kicken entgegen jeder Vernunft

Foto: Robin Patzwaldt

Sie werden es tatsächlich tun. Nachdem am Mittwoch bereits die Politik grundsätzlich ‚grünes Licht‘ für eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga ab Mitte Mai gegeben hat, wird heute die DFL über die Details beraten und dann konkret beschließen.

Dass es in wenigen Tagen wieder losgehen wird, das gilt damit als sicher. Eigentlich ein Irrsinn, wenn man nur ein wenig darüber nachdenkt. Über die zahlreichen Bedenken, die offenkundig nun allesamt hinweggewischt wurden, hatten wir auch hier im Blog im Laufe der vergangenen Tage, Woche, ja sogar Monate, schon mehrfach diskutiert.

Die Geschäftsinteressen der Klubs und der beteiligten Geschäftspartner haben sich am Ende durchgesetzt. Das wird viele Bedenkenträger in ihrem Verdacht bestärken, dass für den Fußball hier (einmal mehr) eine ‚Extrawurst‘ gebraten wird.

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#Datteln4Stoppen: Die Kritiker des Kraftwerks in Datteln setzen ein (letztes?) Statement

Demo am24. Januar 2020 in Datteln. Foto(s): Sebastian Weiermann

Ein paar mehr Teilnehmer als im vergangenen November, als sich nur rund 200 Kraftwerkskritiker aufraffen konnten um gegen ‚Datteln 4‘ zu demonstrieren, sind es diesmal dann doch noch einmal geworden.

Knapp 500 Demonstranten (Update: Die Polizei hat inzwischen die offizielle Zahl der Teilnehmer mit 430 bekanntgegeben.) zeigten am heutigen Freitag im Rahmen eines von ‚Fridays for Future‘ organisierten Protests unter dem Motto ‚Kein Anheizen der Klimakrise mit Blutkohle‘ ihren Unmut über die Entscheidung der Politik den seit Jahren heftig umstrittenen Meiler im Kreis Recklinghausen im kommenden Sommer trotz beschlossenem Kohleausstieg in Deutschland doch noch neu ans Netz gehen zu lassen.

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Zukünftig häufiger ‚Schweigegeld‘ für Wutbürger?

Foto: Stefan Laurin

In diesen Tagen sorgt der Vorschlag eines ‚Windbürgergeldes‘ für Diskussionen. SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch hatte kürzlich angeregt Bürger, die Windräder in ihrer Nachbarschaft akzeptieren, zu belohnen. Eine Möglichkeit hierzu seien direkte Zahlungen in Form eines „Windbürgergeldes“.

Für diese Idee bekommt er prominenten Zuspruch aus den eigenen Reihen. Die SPD-Parteivorsitzende Saskia Esken sagte beispielsweise der FAZ, sie unterstütze Mierschs Vorstoß, „denn wir sollten alles tun, um die Bevölkerung mehr in den Ausbau der Windenergie einzubeziehen“.

Das Alles klingt im ersten Moment ja auch noch durchaus nachvollziehbar. Macht man sich über dieses Belohnungssystem für betroffene Anwohner jedoch einmal ein paar weiterführende Gedanken, dann fällt einem rasch auf, dass das eine echte Schnapsidee ist.

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Das Kraftwerk ‚Datteln 4‘ soll 2020 in Betrieb gehen: Wann reagieren #FridaysforFuture und Co.?

Demo am Kohle-Kraftwerk in Datteln im Jahre 2010. Archiv-Foto: Brigitte Patzwaldt

Es gibt Dinge im Leben, die sind einfach nicht zu verstehen. Und zwar nicht, weil sie etwa zu kompliziert wären, sondern schlicht und einfach weil sie jegliche Logik vermissen zu lassen scheinen. In diese schwer zu akzeptierende Kategorie von Ärgernissen fällt seit Jahren schon das Kraftwerk ‚Datteln 4‘.

Da baut ein Konzern ein riesiges Kohle-Kraftwerk an einen nicht gerichtsfesten Standort, und zwar nach eigenen Bekunden von Anfang an auf eigenes Risiko. Als Gerichte das Projekt ein paar Jahre später dann tatsächlich stoppen, bemühen sich Politik und Stadtverwaltung plötzlich die vom Gericht monierten Probleme zu ‚heilen‘, indem die Rahmenbedingungen, des zuvor auf eigenes Risiko in die Landschaft gesetzten Meilers, der Realität anzupassen versuchen.

Das alleine ist ja schon schlechter ein Witz, und wurde in den vergangenen Jahren hier im Blog auch schon etliche Male thematisiert. Geändert hat das Alles freilich bisher nichts.

Dann kam

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Flüchtlingsdebatte: ‚Eure Politik ist grausamer Menschenhass‘

Die St. Peter-Kirche in Waltrop. Foto(s): Robin Patzwaldt

Über viele Wochen und Monate tobte zuletzt landesweit die emotional aufgeladene Flüchtlingsdebatte. Aktuell ist es etwas ruhiger um das Thema geworden, obwohl die Situation ja noch immer völlig ungeregelt vor sich hin schwelt. Das wollten Aktivisten in Waltrop (Kreis Recklinghausen) so nicht länger akzeptieren und schritten entschlossen zur Tat.

Mit etlichen Plakaten und Bannern an der örtlichen St. Peter-Kirche im Zentrum des 30.000-Einwohner-Städtchens machten sie in der Nacht von Montag auf Dienstag auf die ihrer Meinung nach völlig unzureichende Flüchtlings-Politik der EU aufmerksam.

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Extinction-Rebell Roger Hallam: „Die Revolution wird kommen!“

"Extinction Rebellion"-Mitgründer Roger Halam im BBC HardTalk am 16. August 2019
„Extinction Rebellion“-Mitgründer Roger Halam im BBC HardTalk am 16. August 2019

 

Fast über Nacht hat sich dem deutschen Publikum eine weitere Klima-Protestbewegung aufsehenerregend und medienwirksam präsentiert: Extinction Rebellion. Wer sind diese Leute, die sehr radikale Auffassungen vertreten? Und wer ist Roger Hallam, ihr Führer, der radikalere Forderungen als Greta Thunberg stellt?

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Trotz der Nazi-Problematik: Sie machen es wirklich! – Der BVB gastiert bei Energie Cottbus

Eine dem BVB untergeschobene Anti-Nazi-Kampagne sorgte kürzlich für Schlagzeilen. Archiv-Foto: Tobias Burchardt

Große Debatten rund um das ‚Freundschaftsspiel‘ zwischen Energie Cottbus und dem BVB gab es, auch hier in diesem Blog, schon vor Wochen. Geändert haben diese im Endeffekt nichts, wie jetzt festzustellen ist. Borussia Dortmund wird am kommenden Freitag beim finanziell angeschlagenen Viertligisten Energie Cottbus antreten, ungeachtet der aus Sicht vieler Fans und Beobachter massiv von Nazis unterwanderten Fanszene dort.

Der TV-Sender ‚Sport 1‘ wird den Kick im ‚Stadion der Freundschaft‘ zudem einem großen Publikum als Liveübertragung präsentieren, den Rechten in der Lausitz dadurch womöglich eine noch größere Bühne bieten.

Wollen wir hoffen, dass man bei Energie diesmal tatsächlich alles unternimmt, um Extremisten rund um dieses Spiel keine Plattform zu bieten.

In der Vergangenheit positionierte sich der angeschlagene Verein aus dem Osten verbal zwar schon häufig gegen hässliche Auswüchse auf seinen Tribünen, in der Praxis war jedoch kaum ein Erfolg der angekündigten Maßnahmen zu erkennen. Eher das Gegenteil!

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Schalker-Fanproteste gegen Tönnies wandeln auf schmalem Grat

Foto: Michael Kamps

Die Lage auf Schalke bleibt kurz vor dem Pflichtspielauftakt der ‚Knappen‘ im DFB-Pokal am kommenden Wochenende unruhig. Nach den von vielen als rassistisch empfundenen Äußerungen von Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies in der Vorwoche (wir berichteten), und seiner am gestrigen Mittwoch verkündeten dreimonatigen Auszeit, ebbt die Welle der allgemeinen Empörung über die Abläufe und bisherigen Konsequenzen nicht ab.

Große Teile der Fans hätte sich offensichtlich dann doch eine nennenswertere Strafe für den Fleischfabrikanten Tönnies gewünscht, diese sogar erwartet. Wichtige Fan-Gruppierungen fordern aktuell weitergehende Konsequenzen ein.

Auch für die Ultras Gelsenkirchen sind die bisherigen Konsequenzen nicht weitreichend genug. „Das Ergebnis des Ehrenrates ist für uns in keiner Art und Weise akzeptabel“, hieß es in einer dazu veröffentlichten Stellungnahme.

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#EndeGelände: Ein Verhalten bar jeder Vernunft!

Besetze Gleise bei Garzweiler Foto: Sebastian Weiermann Lizenz: Copyright

Dass gegen den Braunkohletagebau im Rheinland aktuell protestiert wird, das finde ich gut und richtig. Auch ich bin grundsätzlich für einen früheren Kohleausstieg, möchte dass alles dafür getan wird Klima und Ressourcen auf diesem Planeten bestmöglich zu schonen, dass die Menschheit sich möglichst demütig und voller Respekt mit unserer Umwelt und der Tierwelt auseinandersetzt.

Über die Bilder, die uns am Wochenende von den #EndeGelände-Aktivisten erreicht haben, habe ich mich trotzdem mächtig geärgert. Das ging teilweise sogar so weit, dass ich zwischenzeitlich richtig aggressiv geworden bin, in Anbetracht der verbreiteten Vorgänge auf dem RWE-Gelände rund um den dortigen Tagebau.

Es ist nämlich eine Sache sich für ein Anliegen in Demos einzusetzen, sich nicht nur nörgelnd in den eigenen vier Wänden darüber aufzuregen, wenn einem etwas in diesem Lande nicht passt. Sich jedoch mit purer Gewalt Zugang auf ein privates Betriebsgelände zu verschaffen, dabei Polizeisperren zu überlaufen, Bahngleise zu blockieren usw., das ist schon etwas ganz anderes und ruft in mir, wie auch in vielen anderen Zeitgenossen, regelrecht Wut und Empörung hervor.

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