Die SV Elversberg gegen den 1. FC Heidenheim – Relegation zur 1. Fußball-Bundesliga. Auf dem Papier klingt das nach einem durchaus spannenden Duell. Doch bei näherer Betrachtung wird klar: Dieses Aufeinandertreffen entlarvt die Relegation als das, was sie längst geworden ist – ein Format, das nur noch selten hält, was es verspricht. Denn wenn am Ende der Saison zwei fußballerische Leichtgewichte gegeneinander antreten, verliert das Spektakel seine Strahlkraft – und dadurch seine Anziehungskraft auf die Masse der neutralen Fans.
Nachdem VfL-Torwart Patrick Drewes in der Nachspielzeit von einem Feuerzeug am Kopf getroffen wurde und das Spiel erst nach einer gut 20-minütigen Unterbrechung und ohne Drewes fortgesetzt werden konnte, erhielt der VfL am „Grünen Tisch“ einen 2:0-Sieg zugesprochen. Das Urteil kam für langjährige Beobachter der Szene nicht wirklich unerwartet, könnte uns alle aber noch für lange Zeit beschäftigen.
Man stelle sich nur einmal vor, die Bochumer hielten am Ende auch dank dieser zwei Zähler tatsächlich noch die Klasse. Die Entscheidung der Sportrichter in Frankfurt am Main hätte eine Dimension und Reichweite erreicht, wie sie keinem Fußballfan gefallen kann.
Jetzt heißt es doch tatsächlich noch einmal bangen um den VfL Bochum. In der Relegation geht es für den Drittletzten der Fußball-Bundesliga-Saison 2023/24 gegen den Tabellendritten der zweiten Liga, Fortuna Düsseldorf, um den Klassenerhalt in Liga 1. Heute an der Castroper Straße und am Montag treffen sich beide Teams dann zum Rückspiel am Rhein. Wer hätte das noch vor wenigen Wochen ernsthaft geglaubt?
Bis weit in das Frühjahr hinein schien der VfL mit dem Abstieg nur sehr wenig bis gar nichts zu tun zu haben. Die Bochumer glaubten mit ihrem ehrlichen Arbeiterfußball in relativ ruhigen Fahrwassern zu schippern. Auch wenn das Tabellenende nicht gänzlich außer Sichtweite war, coachte Trainer Thomas Letsch seine Schützlinge scheinbar unaufgeregt und mit Bedacht dem Klassenerhalt entgegen.
Im Stadion des HSV entscheidet sich am Montag die Relegation. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt
Die Relegationsspiele am Ende einer jeden Fußball-Saison sind seit jeher umstritten. In diesem Jahr ganz besonders. Beim Kampf zwischen dem Tabellensechzehnten der 1. Liga, dem VfB Stuttgart, und dem Dritten der 2. Liga, dem Hamburger SV, stehen sich zwei Team gegenüber, deren Anhänger sie vom eigenen Selbstverständnis her als Erstligisten ansehen.
Und egal wer das Kräftemessen in den kommenden Tagen für sich entscheiden kann, die 1. Liga ist ein Verlierer.
Am Freitag gab es ein klares Ergebnis auf Schalke. Foto: Michael Kamps
Das war echt beeindruckend! Mit 5:2 gewann der FC Schalke 04 das im Vorfeld als Endspiel ausgerufene Kräftemessen mit Hertha BSC. Gegen die Berliner führten die Gelsenkirchener schon nach einer Viertelstunde mit 2:0 und dominierten die Gäste über die gesamten 90 Minuten hinweg.
Der Lohn: Erstmalig seit rund sechs Monaten verließen die Königsblauen durch diesen Erfolg zum Auftakt des 28. Spieltags der Saison 2022/23 die direkten Abstiegsränge und belegen, zumindest bis zum heutigen Auftritt des VfB Stuttgart Relegationsrang 16. Beeindruckender noch als das Ergebnis, war dabei die engagierte Leistung der Schützlinge von Trainer Thomas Reis.
Felix Magath noch in seiner Zeit als Schalke-Trainer. Quelle: Wikipedia, Foto: Memorino, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Als Hertha BSC vor wenigen Wochen den 68-jährigen Felix Magath als ‚Retter‘ für die Trainerbank des Fußball-Bundesligisten verpflichtete, da reagierte die breite Öffentlichkeit mit großem Erstaunen. Ausgerechnet dieser Coach, der aus der Sicht vieler mit seinen konservativen Trainingsmethoden und Ansichten schon länger aus der Zeit gefallen zu sein schien, sollte den Abstieg des Berliner Erstligisten, der in den vergangenen Jahren mit schier unzähligen Millionen des umstrittenen Investors Lars Windhorst bisher weitestgehend erfolglos um sich warf, vor dem völligen Absturz bewahren? Kaum zu glauben!
Am gestrigen Sonntag endete auch die Saison 2019/20 im Fußballunterhaus auf sehr ungewöhnliche Art und Weise. Nicht nur, dass die letzten Wochen wie im Oberhaus ebenfalls leider ohne Zuschauer in den Stadien absolviert werden mussten, ambitionierte Vertreter der 2. Liga untermauerten auch einmal mehr, wie groß der Abstand nach oben inzwischen offensichtlich geworden ist.
Erst am Sonntag hatten wir hier im Blog noch thematisiert, dass die Schere in Sachen Leistungsfähigkeit der Vereine in der 1. Bundesliga zuletzt noch einmal deutlich auseinandergegangen ist. Die 2. Liga unterstrich einen Tag später in kaum zu überbietender Klarheit, dass auch sie immer weiter abgehängt zu werden droht. Und das eben nicht nur wirtschaftlich.
Seien wir mal ganz ehrlich, viele Spiele des MSV Duisburg in dieser Saison waren eher unansehnlich und nur schwer über die volle Distanz erträglich. Fast die gesamte Saison über lag der Club folgerichtig dann auch auf einem direkten Abstiegsplatz. Lediglich an den letzten Spieltagen schaffte man es zumindest auf den 16., den sogenannten Relegationsplatz. Dies war die verdiente Belohnung einer nicht enden wollenden Bemühung der Mannschaft. Mit einer deutlich sichtbaren Steigerung zum Ende der Saison hin, wohl auch durch den Trainerwechsel mit eingeleitet, verdienten sich die ‚Zebras‘ die Chance in den beiden Relegationsspielen gegen den drittplatzierten der 3. Liga ihre Ligatauglichkeit auf den letzten Drücker quasi doch noch zu beweisen.
Doch das ging nun am Ende dann doch gründlich schief. Nach der wirklich schwachen Leitung bei enttäuschenden 0:2 bei den Würzburger Kickers am vergangenen Freitag, wäre heute ein deutlicher Sieg gegen die zuletzt defensivstarken Franken erforderlich gewesen. Kein unmögliches, doch ein zumindest sehr ambitioniertes Unterfangen.
Der äußere Rahmen stimmte dabei. Rund 30.000 Fußballfreunde hatten sich im ‚Wedaustadion‘ versammelt, hatten, bis auf die Fraktion der Gästefans, die Hoffnung auf ein sportliches ‚Überleben‘ der Relegation vor dem Spiel am Abend noch nicht aufgegeben.
Gemessen an der sportlichen Bedeutung waren die Relegationsspiele zwischen dem Zweitligadritten, dem 1. FC Nürnberg, und dem Drittletzten des Oberhauses, der Frankfurter Eintracht, am Ende eine einzige Enttäuschung. Beide Teams offenbarten in den 180 Minuten ihres Kräftemessens in Hin- und Rückspiel, warum sie eigentlich nicht zu den 18 besten Fußballteams des Landes gehören dürften.
Dass die Frankfurter Eintracht es nun trotzdem weiterhin tut, das verdanken die Hessen dabei aber eben nicht der eigenen Stärke, sondern vielmehr der Schwäche der Franken. Wenn ein Team sich in zwei kompletten Spielen eigentlich keine einzige eigene Torchance erarbeitet, dann kann es kaum begründet den Anspruch vertreten aufsteigen zu wollen. Und daher ist es gut und richtig, dass der 1. FC Nürnberg nicht aufgestiegen ist. Es wäre anderenfalls ein Aberwitz der jüngeren Sportgeschichte gewesen.
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