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Neuanfang mit neuer Zeitung

akduell - Studentische Zeitung für Duisburg, Essen und das Ruhrgebiet
Eine neue Zeitung für Duisburg, Essen und das Ruhrgebiet

Mehr Medien im Ruhrgebiet sind mehr gut – wer dieser Meinung ist, darf sich erneut freuen: Am heutigen Mittwoch erscheint die erste reguläre Ausgabe von akduell, einer neuen Wochenzeitung für Duisburg, Essen und das Ruhrgebiet. Die Zeitung wird in den beiden Städten gratis verteilt und kommt mit einem ansprechenden Web-Angebot. Wir sagen: Willkommen!

Herausgegeben und finanziert wird das ambitionierte studentische Projekt vom AStA der Uni Duisburg-Essen. Eine tolle Sache, denn vor dem Neuanfang mit neuen Mehrheiten im Sommer war die Studierendenvertretung in Duisburg-Essen vor allem für ihre Finanzskandale, Urnenklau und das Verscherbeln von studentischem Eigentum bekannt – und dafür, so gut wie alle zu verklagen, die diese Verhältnisse kritisiert haben.

Statt in Klagen der berüchtigten Anwaltskanzlei Gloria steckt der neue AStA nun also sein Geld in ein Medienprojekt, das zu seinem Start einen wirklich guten Eindruck macht: Eine attraktive Homepage, eine achtseitige Print-Ausgabe im handlichen Tabloid-Format, und Präsenz nicht nur auf dem Campus, sondern auch in Kneipen, Bars und Kultureinrichtungen. Für die Redaktion konnte der AStA ein Team aus zum Teil erfahrenen studentischen Medienmacher/innen, vor allem aber aus motivierten Neulingen gewinnen, die der Zeitung schon jetzt ihren Stempel aufdrücken.

Der thematische Mix, mit dem die akduell-Redaktion sich der Öffentlichkeit vorstellt, hat jedenfalls Potential: Campus-Themen wie der Skandal um den Verkauf des Essener Kunst- und Kulturcafés und die Äußerungen des neuen Mercator-Professors Wolfgang Huber gehören in eine gute Studierendenzeitung. Darüber hinaus widmet sich die Zeitung aber auch Themen wie den Protesten gegen die neue NPD-Zentrale in Essen oder dem Paranoia-Pop der Hip-Hop-Combo „Die Bandbreite“, die ausgerechnet anlässlich des Welt-AIDS-Tages wieder in Duisburg auftreten soll. In ihrer Selbstdarstellung begründet die Redaktion diesen Themen-Mix so:

Inhaltlich fühlen wir uns den sozialen, kulturellen und politischen Belangen der Studierendenschaft verpflichtet, wissen aber auch: Studentisches Leben hört nicht an den Grenzen des Campus auf. Studierende leben und arbeiten im Ruhrgebiet, und sind von den sozialen und politischen Verhältnissen hier in sehr großem Maße betroffen. Deswegen berichten wir auch über Missstände in diesem Lebensumfeld. Und wir begleiten Gruppen und Initiativen, welche die gleichen Ziele verfolgen, denen wir durch die Satzung der Studierendenschaft verpflichtet sind. Damit schaffen wir auch ein Forum für emanzipatorische Politik und Kultur, also für Vorhaben und Projekte, die den Abbau von Diskriminierung und Ausgrenzung anstreben. Wir wollen einen Beitrag zur Demokratisierung der Gesellschaft leisten – oder, wie es die Satzung der Studierendenschaft ausdrückt, zur Humanisierung aller Lebensbereiche. Deshalb sollen bei uns auch die zu Wort kommen, deren Stimme in den großen und kommerziellen Medien allzu oft nicht gehört wird. So gesehen verstehen wir uns als ein Stück studentische Gegenöffentlichkeit.

Und, so fährt die Redaktion fort, damit ihr niemand politische Einseitigkeit vorwerfen könne, habe sie einen ganz besonderen Gastautor für eine regelmäßige Kolumne gewonnen, der sich in diesen schwierigen Zeiten wenigstens noch traut, einen Klassenstandpunkt zu vertreten:

Als Stimme des Adels meldet sich wöchentlich Baron Friedrich von Einhalt zu Wort. Wir freuen uns auf die luziden Einsichten des sonst eher zurückgezogen lebenden deutschen Aristokraten, den Kenner*innen der High Society liebevoll den „Ekelbaron“ nennen.

Den Abschluss jeder Print-Ausgabe bildet jeweils eine Episode der neuen Comic-Reihe „HLP!“, die der Cartoonist Sebastian Happ exklusiv für die akduell-Redaktion entwickelt hat. Bei Facebook kann die neue Wochenzeitung für Duisburg, Essen und das Ruhrgebiet hier lieb gehabt werden.

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Freidenker
Freidenker
11 Jahre zuvor

„Inhaltlich fühlen wir uns den sozialen, kulturellen und politischen Belangen der Studierendenschaft verpflichtet…“ Also bestimmt ganz doll anders als das linientreu-opportunistische Geschreibsel der sonstigen Qualitätsjournaille!

Erdgeruch
Erdgeruch
11 Jahre zuvor

Und bekommen die Autoren auch alle Zeilengeld? Und wie sind sie ausgewählt worden? Sind das nicht alle Menschen aus dem Umfeld des AStA?

Wenn man es nämlich falsch anlegt und es nicht unabhängig gestaltet hat, wird es bei sich ändernden politischen Mehrheiten eingestampft.

Hans
Hans
11 Jahre zuvor

Das sieht auf den ersten Blick wirklich alles ganz gut aus. Seite als Lesezeichen gespeichert, danke für den Tipp!

Fabian
Fabian
11 Jahre zuvor

@ERDGERUCH

ich glaub du kannst beruhigt sein. Die Redaktion ist zu teilen von der alten BSZ Redaktion (Aus Bochum) übernommen worden. Glaube nicht, dass diese Personen aus dem AStA Umfeld „due“ kommen.

wildpinkler
wildpinkler
11 Jahre zuvor

Wenn man von einem AStA wie dem, der gerade an der RUB aktiv ist, vor die Tür gesetzt wird, hat man die Zeitung wohl kaum „falsch angelegt“, sondern eher vieles richtig gemacht!

Pro UDE
Pro UDE
11 Jahre zuvor

Lustig, ich hab die Zeitung heute zufällig an der Uni in die Hand gedrückt bekommen, und jetzt les ich hier davon. Bin jetzt im 7. Semester und muss zugeben, daß ich kein Grüner oder Linker bin wie die Leute in unserer Studentenvertretung. Ehrlich gesagt war ich noch nicht mal wählen, nachdem sich die ASTA wirklich jahrelang nur blamiert hat. Das hier wirkt jetzt anders als das, was ich sonst jahrelang von unseren Herren Vertretern mitbekommen habe. (und das war ja wenig genug) Nicht so peinlich. Nicht alles meine Meinung, aber dich irgendwie interessant, mit dem Hackerangriff und so. Könnt ihr mir gerne weiterhin in die Hand drücken.

teekay
teekay
11 Jahre zuvor

Na, schauen wir mal. Wenn in ein paar Monaten die Themen ueberregionaler werden und die Fetzen anfangen zu fliegen, wird man ja sehen, wie haltbar die Redaktion und das Projekt sind: Tip: ‚Israel‘, ‚Feminismus‘, ‚Rauchverbot‘ und ‚Rassismus‘ bieten sich immer gerne als Themen an, eventuell noch ‚Linkspartei‘. Viel Erfolg!

Fabian
Fabian
11 Jahre zuvor

Wie ich sehe hat der AStA due wohl ein Islamisten Problem ziehe hier: https://www.stupa-due.de/index.php?id=6

Die S-MFG bildete sich aus dem ISV Duisburg. Wie in ihrer Beschreibung zu lesen ist. Keine Ahnung wieso die anderen AStA Listen dieses Spiel mit machen. Vielleicht bekommen ja die Ruhrbarone mehr darüber raus. Was meint Ihr?

Sören
Sören
11 Jahre zuvor

@Fabian:
Gutes Beispiel von kulturalistisch rassitischer Kackscheisse.
Teekay hat wohl recht.

paule t.
paule t.
11 Jahre zuvor

@#8 | Fabian
Wieso? Sind Muslime automatisch ein „Islamistenproblem“, oder was ist der Hintergrund ihrer Aussage?

paule t.
paule t.
11 Jahre zuvor

@#9 | Sören
Wenn Muslime die Frechheit haben, sich zu organisieren, ist das automatisch „kulturalistisch rassitische Kackscheiße“? Warum dieses?
(Oder habe ich das falsch verstanden?)

Sören
Sören
11 Jahre zuvor

@paul: Kann man das auf diese weise mißverstehen?
Ich bin selbst für eine klare säkularität und finde es daher problematisch wenn Gruppen die sich selbst über ihre Religion definieren Politik machen.

Kulturalistisch Rassistische Kackscheisse ist aber wenn man Muslime grundsätzlich als Islamisten bezeichnet wie es Fabian getan hat:
„Wie ich sehe hat der AStA due wohl ein Islamisten Problem“
Nur weil es dort eine muslimisch Liste in der AStA Koalition gibt.
Sowas geht gar nicht.

paule t.
paule t.
11 Jahre zuvor

@#12 | Sören
Danke, ich bin beruhigt – da hatte ich es wohl falsch verstanden.
Ich habe (als Christ) zwar auch Vorbehalte dagegen, politische Gruppen nach religiösen Kriterien zu organisieren – aber beim RCDS nicht weniger als bei muslimischen Gruppen. Und: Wer will, hat natürlich das Recht dazu.

Arnold Voss
11 Jahre zuvor

Was die Leute über sich selbst schreiben klingt auf jeden Fall nicht nach Islamismus:

„Das Engagement entsteht aus der Motivation, ein friedliches Neben- und Miteinander zu fördern. Unser Ziel ist es, allen Studierenden und Akademikern an unserer Universität Chancengleichheit, Gleichbehandlung und Anerkennung in allen Lebensbereichen zu ermöglichen. Der kulturelle Hintergrund des Einzelnen darf seine Zukunft nicht bestimmen. Wir stehen für Partizipation in allen Bereichen der Uni, unter der Bewahrung der eigenen vielfältigen Identität. Denn wir alle gestalten unseren Campus.“

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