Die Journalisten von Charlie Hebdo wurden getötet, weil sie sich über Allah und seinen Propheten lustig gemacht haben. Statt diese Tat ohne Wenn und Aber zu verurteilen, fragen sich zunehmend mehr Menschen, ob die Journalisten nicht zu weit gegangen sind. Ja ob man sich überhaupt über Religion lustig machen darf, und wenn, wie sehr. Ob religiöse Gefühle nicht sogar eines besonderen gesellschaftlichen Schutzes bedürfen.
Mir persönlich ist Allah und sein Prophet so egal wie jeder andere Gott und seine selbsternannten Vertreter und Gesandten auf Erden. Aber meine Gefühle zählen hier nicht, denn für religiöse Menschen gilt natürlich das Gegenteil. Ihnen ist ihr jeweiliger Gott und/oder Prophet wichtig und Witze darüber sind für sie deswegen nicht wirklich lustig. Zumindest fällt es ihnen aus verständlichen Gründen schwerer darüber zu lachen, als denen, die sich aus Religion nichts machen.
Als Nichtgläubiger habe ich mich in der letzten Zeit oft gefragt, was Religionsfreiheit überhaupt ausmacht. Für mich selbst gilt: Selbst wer an nichts glaubt, glaubt noch zu viel. Ich misstraue jeglichen ewigen Wahrheiten grundsätzlich, denn es gibt nichts, was für immer feststeht. Wahrheiten sind immer auf Zeit, und selbst dann gelten sie nur, wenn es für sie auch objektive Beweise gibt. Alles andere sind mehr oder weniger begründete Annahmen, oder sogenannte subjektive Wahrheiten.
Aber der Mensch – also auch ich – ist fast immer ein Wünschender und Hoffender. Er kann deswegen nicht nur rational sein, geschweige sich der Realität beliebig fügen. Im Gegenteil, viele seiner Art wollen sie verändern und das möglichst zu ihren Gunsten. Deswegen haben sie Ziele für und Vorstellungen von einer anderen Welt. Selbst von einer, die es gar nicht gibt, bzw. die über die reale Welt hinausgeht. Das liegt an der grundsätzlichen Dynamik jedes Wünschens und Hoffens.
Die Zahlen lassen keine andere Betrachtung zu: Wir sind bankrott. Müssten wir sofort die Schulden unserer Städte und Gemeinden bezahlen müsste jeder von uns, Kinder und Greise eingeschlossen, bis morgen im Durchschnitt ca. 6000 Euro aus eigener Tasche locker machen. Pro Familie sind das also im Schnitt 18000 €. Das könnten aber höchsten 10% der Ruhrgebietsfamilien. Die anderen müssten sich dafür selbst verschulden. Das Problem dabei: ca. 25% der Betroffenen Familien und Einzelpersonen bekämen überhaupt keinen Kredit, geschweige denn einen in dieser Höhe.
Das heißt, dass sich die verbleibenden Schuldner ihren Kredit um die fehlende Summe, also bei den Familien auf 22500 € und den Einzelpersonen auf 7500 € aufstocken müssten. Das aber würde noch nicht reichen, denn ab übermorgen würden, trotz erhöhter Steuereinnahmen
Vorweg: Ich finde es gut, dass es dieses Manifest gibt und möchte mich auch von Seiten der Ruhrbarone bei denen bedanken die sich die Mühe gemacht haben es zu verfassen. Es ist offensichtlich nicht nur ein Produkt intensiver Diskussion, sondern es soll zu weiteren Diskussionen und Aktionen führen, und die genau hat das Ruhrgebiet dringend nötig. Da ich zum „Recht auf Stadt“ Workshop am Sonntag im Bahnhof Langendreer in Bochum nicht erscheinen kann habe ich meine Kritik hier schriftlich niedergelegt.
Kaum das ich den Text zu Ende gelesen hatte, kam mir spontan die Frage, wie viele programmatische Texte zum Ruhrgebiet es mittlerweile gibt, die den immer gleichen Vorwurf an die hier Verantwortlichen erheben, der in jeweils abgewandelter Form lautet: Wachstum rettet euch nicht. Spätestens seit der IBA Emscherpark ist diese Parole nämlich en Vogue. Strukturwandel ja, aber bitte ohne Steigerung des Brutto Inlandsprodukts. Kein Frage, das BIP rechnet auch das positiv an, was man aus sozialer und ökologischer Sicht als schädlich ansehen kann. Aber selbst wenn wir es aus dieser Perspektive zumindest regional qualifizieren, muss es wachsen, damit der Strukturwandel das, was er an Geld kostet, auf Dauer auch wieder einspielt.
Verzeiht mir liebe Gläubige, aber ich kann das Wort Gott einfach nicht mehr hören. Seit dem es Menschen bei jeder sich bietenden Gelegenheit durch die Gegend brüllen, die nichts anderes als Mord und Totschlag im Kopf haben, um einen Staat zu errichten der dieses Wort im Namen trägt, tut es mir weh in den Ohren und verursacht Übelkeit in meinem Magen.
Gott ist ein Wort das offensichtlich alles ermöglicht, ein Schlüsselbegriff zu jeder Art von Gräueltat, Menschenverachtung und Unrecht. Alles was es jemals sonst noch bedeutet hat erblasst hinter dem was die sogenannten Gotteskrieger damit machen. Es steckt offensichtlich etwas in ihm drin, das solche Menschen unausweichlich anlockt es zu benutzen. Dass ihre Augen zum geradezu irren Erglühen und ihren Geist zu jeder Art von Wahnsinn bringt, wenn sie es, bevorzugt mit den Adjektiven allmächtig, allwissend, einzig und ewig, verwenden.
Alles in allem für einen Atheisten wie mich schon als solche eher bedrohliche Beschreibungen einer Wesenseinheit, die offensichtlich über Menschen herrschen kann ohne zu existieren. Die viele Menschen anscheinend brauchen, um ihrem Leben überhaupt einen Sinn geben zu können. Die ihnen Trost und Freude auf der Erde und die Hoffnung auf ein Weiterleben darüber hinaus macht. Im Himmel, der Hölle oder wo auch immer sie dieses allerhöchste Wesen hin beordert.
Alle die, die ihr noch bei Verstand und zur Selbstkritik fähig seid, zieht euch warm an. Es zieht ein neues Jahrhundert des Hasses und der Irrationalität auf. Wer von euch dachte, dass das 20. Jahrhundert die Krönung der Brutalität und Menschenverachtung gewesen ist, der wird in den kommenden Jahrzehnten eines schlechteren belehrt werden. Die Wahnsinnigen sind wieder auf dem Vormarsch und das überall.
Es ist nicht nur die ökologische Katastrophe die uns bedroht, sondern die geistige. Nicht nur das Aussetzen des Golfstroms sondern die systematische Ausschaltung des Verstandes wird uns näher an den Abgrund führen. Nicht nur die Überhitzung der Erde sondern die unserer Gefühle wird unsere kollektive Existenz gefährden. Der Fanatismus als Lebensmodell macht sich auf der ganzen Welt breiter als je zuvor und vor keinem Land mehr halt.
Eine der renommiertesten deutschen Fachzeitschriften zum Bauen und Planen nicht nur in Deutschland, die Bauwelt, hat in ihrer Ausgabe 7.14 am 14 Februar dieses Jahres ausführlich den Ideenwettbewerb zur Zukunft der Metropole Ruhr besprochen, den der RVR im Laufe des letzten Jahres veranstaltet hat. http://www.metropoleruhr.de/regionalverband-ruhr/informelle-planung/ideenwettbewerb.html Wir haben den zuständigen Redakteur Benedikt Crone gewinnen können, seinen Bauwelt-Text zu den 5 Wettbewerbsbeiträgen noch einmal bei den Ruhrbaronen zu veröffentlichen.
Wir werden das – entsprechend der Anzahl der Entwürfe – in 5 wöchentlichen Folgen tun, wobei wir jeweils einen direkten Link zu den Plänen und Texten des Entwurfsteams zufügen. Zusammen, so hoffen wir, ist damit eine gute inhaltliche Ausgangsbasis für eine Diskussion gegeben.
New York City hat ein Thema auf die politische Agenda gesetzt, das selbst eingefleischte Kenner dieser Megalopolis in Erstaunen versetzt: Das Fahrrad als Nahverkehrsmittel der Zukunft und als wesentliche Problemlösung der wachsenden Mobilitätskrise in den Groß- und Weltstädten.
Das Fahrrad war auch in New York schon mal ein ganz normales Fortbewegungsmittel. Der erste Fahrradweg in den USA wurde nämlich im heutigen Stadtteil Brooklyn gebaut, und zwar 1894, 2 Jahre bevor die erste alltagstaugliche Alleinspur dieses Typs in den Niederlanden erstellt wurde. Er verlief vom Prospect Park bis nach Coney Island, d.h. in einer Länge von ungefähr 8,5 km entlang des heutigen „Ocean Parkway“ in der damals noch selbstständigen Stadt Brooklyn.
Die explizit nur für Biker nutzbare Feinschotterstrecke verlief sogar in beide Richtungen der Straße, die damals allerdings schmaler war und hauptsächlich von Pferdekutschen befahren wurde. Die Anzahl der „Pedalpusher“ wurde in der damals viertgrößten Stadt Nordamerikas auf ca. 80.000 geschätzt und sie hatten eine eigene, politisch äußerst aktive Organisation. Radfahren war am Ende des 19. Jahrhunderts nämlich nicht nur in Europa „in and fashionable“, und zwar auch für das weibliche Geschlecht.
Nicht viel später wurden auch in anderen Stadtteilen des heutigen New York Fahrradwege gebaut und zum Teil miteinander vernetzt. Zu den bekanntesten zählte in Manhattan die Strecke durch den Riverside Park entlang des Hudson River und in der Bronx die entlang des Pelham Parkway. 1895 war ein Teil der Wege sogar schon asphaltiert, und die New York Times veröffentliche die erste „Cycling Map“ der Stadt.
Mit dem Aufstieg des Automobils begann dann im 20. Jahrhundert – weltweit – der Niedergang des Fahrrades als Alltags- und Stadtfahrzeug, wobei die USA der Vorreiter waren. Alle hier besonders genannte Radwege existieren jedoch teilweise heute noch bzw. haben den Umbau New Yorks zur autogerechten Stadt überdauert. New York hat sogar, im Gegensatz zu anderen Großstädten Nordamerikas, auch in den kommenden Jahrzehnten noch neu Radwege gebaut. Aber parallel dazu verfielen die meisten, verschwanden unter den verbreiterten Straßen oder wurden zu Bürgersteigen. Von einem Radwegenetz war spätestens nach dem 2. Weltkrieg in der Stadt nichts mehr zu sehen. Gerade entlang des Wassers, den attraktivsten potentiellen Strecken für den muskelbetriebenen Verkehr, hatte Robert Moses, der wohl einflussreichste New Yorker Stadtplaner des 20.Jahrunderts, stattdessen vier- bis achtspurige Highways bauen lassen.
Auch das ansonsten meist rechtwinklig ausgerichtete Straßenmuster war, zumindest was die Avenues betrifft, in seiner ganzen Breite auf den mehrspurigen Autoverkehr ausgerichtet worden. Manhattan, der am
Wer hat eigentlich in die Welt gesetzt, dass unsere soziale und gebaute Umwelt zu unser aller Gefallen zu sein hat? Dass, kaum dass wir aus unserer mehr oder weniger unaufgeräumten und nicht ohne persönliche Geschmacksverirrungen eingerichteten Wohnung treten, alles nach den Gesetzen der sozialen Harmonie und der äußeren Schönheit zu funktionieren hat?
Klar, ich will nicht gleich ins nächste Loch stolpern, wenn ich auf die Straße gehe. Erst recht will ich nicht bei nächster Gelegenheit von Jemandem überfallen werden, wenn ich mich aus dem abschließbaren Schutz meiner vier Wände in die Außenwelt begebe. Aber muss das Straßenpflaster deswegen gleich meinem Geschmack entsprechen auf dem ich ansonsten sicher gehe?
Müssen die Häuser entlang meines Weges alle in den richtigen Farben und Proportionen gefasst sein und das städtische und landschaftliche Ganze irgendeinem ästhetischen Idealbild entsprechen? Müssen obendrein die Menschen die mir dabei begegnen ausnahmslos freundlich, zumindest aber in ihrem Äußeren meines Blickes würdig sein?
Menschen sind nun mal sehr unterschiedlich und Architekten nicht die Herren der Welt sondern nicht mehr und nicht weniger als die zeitweisen Angestellten ihrer jeweilige Bauherren. Wie soll da Harmonie und Schönheit hergestellt werden, ohne dass sich eine Meinung gegen alle anderen durchsetzt?
Wie soll aus der Zumutung durch die Anderen einen Anmutung für mich, ja für alle werden, ohne dass dabei die Individualität und Kreativität des Einzelnen geopfert wird? Ohne dass die gestalterischen Wünsche des Einzelnen in der Einheitlichkeit und Konformität von manipulierten Massenwünschen untergeht? Oder ist die Mehrheit per Demokratie befugt im öffentlichen Raum den Rest ästhetisch und sozial glatt zu schleifen.
Oscar ist vor 37 Jahren in Mexiko City geboren. Er kommt aus sehr ärmlichen Verhältnissen, hat es aber in dieser Stadt zu einem abgeschlossenen Studium der Mathematik, der Fotografie und der Literatur gebracht. Ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes DAAD hat ihn dann nach Essen verschlagen. Dort hatte er 2003 auch seine erste Fotoausstellung und wurde Mitbegründer der Galerie Clowns & Pferde.
Aus der geplanten Promotion wurde nichts. Stattdessen gab es zahlreiche Ausstellungen und 2 Kunstpreise von denen ein Fotograf keineswegs leben kann. Seit Jahren arbeitet Oscar deswegen in einer Essener Software Firma um seine Existenz als freier Künstler zu
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