Die Corona-Pandemie betrifft bekanntermaßen in besonderem Maße auch die unzähligen Künstler im Lande, denen viele Möglichkeiten ihres Wirkens seit Monaten genommen wurden und werden.
Für die Ruhrbarone hat Autor Robin Patzwaldt in dieser woche ein Interview mit ‚Kaiser Franz‘ geführt, einem 33-jährigen Musiker aus dem Ruhrgebiet, der sich trotz aller Rückschläge und Schwierigkeiten seinen Optimismus nicht hat nehmen lassen.
Kaiser Franz veröffentlicht am 11. Dezember seine aktuelle Single „HURRA HURRA“. Ein willkommener Anlass sich einmal über die schwierigen vergangenen Monate und die Herausforderungen der Zukunft zu unterhalten
Die Prognosen des Saarbrücker Covid-19-Simulators klangen für die abgelaufene Woche schon sehr düster. Panikmache war der naheliegende Vorwurf von Corona-Leugnern. Es kam aber schlimmer als befürchtet. In Deutschland stieg die Zahl aller Todesopfer auf über 18.500 – fast 7% mehr als vorausgesagt. Und die gemeldeten Fallzahlen stiegen auf insgesamt 1,15 Millionen seit Beginn der Pandemie. Hier lag der Simulator nur um 1% unter dem tatsächlichen Ist-Wert. Auch im Ruhrgebiet kam es vielerorts schlimmer als befürchtet.
Das Jahr 2020 fühlte sich oft unwirklich an – so wie dieser Sonnenuntergang auf Halde Hohewart | Foto: Lola Hesse
Das abgelaufene Jahr war bestimmt von der Corona-Pandemie, unsere Mitbürger zeigten sich von ihrer Hamsterkaufseite: Toilettenpapier, Nudeln und Hefe wurde mit ungebremster Raffgier bis an die Decke gehortet. Wo stehst du? Was bewegt dich? Wohin gehen wir? Das habe ich mich in diesem Jahr häufiger als sonst gefragt. Das öffentliche Leben, was in meinem kleinen Horizont vor allem durch kulturelle Ereignisse lebt, ist auf ein Minimum eingedampft worden. In vielen Ländern gab es sehr strikte Quarantäne-Maßnahmen und andere Ausgangsbeschränkungen – in meiner kleinen Welt natürlich auch. Für diesen Jahresrückblick habe ich in meinen Erinnerungen gekramt und ein paar Eindrücke in den Fokus gerückt.
Januar
Die Silvester-Party, die ich im Dortmunder Kreuzviertel besuche, ist kein Fest, wo bereits zu früher Stunde die Löcher aus dem Käse fliegen. Wir sitzen am Tisch, reden und verdrehen uns in Anekdoten. Ich halte mich den ganzen Abend an nur zwei Bier fest, damit ich mein Auto stehenlassen muss. Gegen 3 Uhr früh breche ich auf und kurz nachdem ich von der A45 auf die A42 Richtung Herne biege. Plötzlich bin ich in einer Nebelwand gefangen und kann nur noch im Schneckentempo fahren, weil ich nur weißen Nebel sehe. Von einer Kolonne mit Rettungswagen werde ich überholt und die sperren Höhe Castrop-Rauxel-Bladenhorst die Autobahn ab. Es dauert ewig bis Polizei und Rettungskräfte die Situation im Griff haben, denn mehrere PKWs haben sich ineinander verkantet. Gegen sechs Uhr bin ich zu Hause – und denke noch oft an diese Nebelwand, die für das Jahr wirklich prophetische Züge hatte. Denn der Nebel verschwindet einfach nicht.
Bald ist Weihnachten Foto: Bridget Coila Lizenz: CC BY-SA 2.0
Ihr schwimmt im Geld, wir können uns noch nicht einmal einen im Winter beheizten Außenpool leisten. Irgendwas stimmt da nicht. Aber ihr braucht kein schlechtes Gewissen zu haben, denn ihr könnt an diesem Zustand etwas ändern: Gebt uns einfache etwas von eurem Geld ab. Hey, es ist Weihnachten!
Versenkbare Poller können Fußgängerzonen schützen (Foto: Johann H. Addicks – ad*****@*mx.net – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0)
Hätte der Anschlag von Trier mit schlichten Pollern verhindert werden können? Nein, das sei nicht möglich, sagt OB Wolfram Leibe (SPD). Weil kein Weihnachtsmarkt stattfindet, waren auch keine Absperrungen vorgesehen. Tatsächlich plante jedoch das Trierer Tiefbauamt bereits seit längerem Poller zu installieren – genau an der Stelle, an der der Amokfahrer in die Fußgängerzone fuhr. Nur gebaut wurde bisher nichts…
Malochermentalität wird auf Schalke gerade mit Füßen getreten. Archiv-Foto: Michael Kamps
Als Anhänger eines der beiden großen Ruhrgebietsvereine in der Fußball-Bundesliga hat man es aktuell wahrlich nicht leicht. Sowohl der FC Schalke 04 (1:4 bei Borussia Mönchengladbach) als auch Borussia Dortmund (1:2 gegen den 1. FC Köln) haben nicht nur ihre Spiele am vergangenen Wochenende verloren, sie zeigten dabei auch beide einmal mehr, warum sich ihre Anhänger mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine am Ende enttäuschende Spielzeit einstellen müssen.
Und so unterschiedlich die Lage in beiden Klubs auch ist, eines haben beide gemeinsam: Den vielbeschworenen ‚Malocherklubs‘ fehlt aktuell einfach zu häufig die richtige Arbeitseinstellung.
Bei Wolfskull heißt es „Hell Bent For Leather“ | Fotocredit Björn Stork
Zeitloser-Hardrock in Richtung Danzig, Led Zeppelin oder The Cult kommt von der Band Wolfskull, die ihre Mitglieder aus vielen Teilen vom Ruhrgebiet rekrutiert haben. Mit Styx haben sie nun einen neuen Schlagzeuger an Bord geholt und die Band arbeitet gerade fleißig an ihrem ersten Longplayer. Zu ihrer Debüt-EP ›Hexum‹ hat das Quintett bereits einige sehr gute Besprechungen bekommen, vor allem Sänger Pete 9 steht immer wieder im Fokus, weil er wie kein Zweiter den unsterblichen Geist von Elvis Presley und Jim Morrison in eine nietenbesetzte Lederjacke zwängen kann. Grund genug, den Frontmann mal auf ein youtube-Roulette einzuladen.
3D-Grafik des SARS-CoV-2-Virions Bild: CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM – This media comes from the Centers for Disease Control and Prevention’s Public Health Image Library (PHIL), with identification number #23312 Lizenz: Gemeinfrei
Bundesweit bisher eine Million Corona-Infizierte. Und wie sieht es in den Großstädten an der Ruhr aus? Mehr als 1.000 Menschen sind dem Corona-Virus im Ruhrgebiet zum Opfer gefallen. Wie geht es nun weiter? Was kommt auf das Industriegebiet noch zu? Voraussagen anhand eines ausgeklügelten Simulationsmodells. Und ein Blick in den Rückspiegel zeigt, wie gut oder schlecht das Prognosemodell ist.
Er schoss am Sonntag Meckenheim um sich, lieferte sich eine Schießerei mit einem Sondereinsatzkommando der Polizei und verletzte einen Beamten. Am Ende erschoss sich Viktor G. selbst. Nach einem Bericht der Bild geht die Polizei bei dem Täter von privaten Problemen als Tathintergrund aus. Als Mitglied in einem Schützenverein besaß G., der auch in einem Rockerclub war seine Waffen legal. Doch war G. mehr als ein Rocker, der seine Nerven
Am vergangenen Sonntag, 15. November, hat die Polizei ein illegales Fußballturnier auf der Sportanlage des Turnerbund Oberhausen aufgelöst. Medienberichten zufolge sollen Spieler verschiedener Nachwuchsleistungszentren – unter anderem auch des Talentwerks des VfL Bochum 1848 – daran teilgenommen haben. Der VfL distanziert sich ausdrücklich von diesen Vorkommnissen, die gegen das Kontaktsportverbot verstoßen.
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