Grüne Berlin: Riskanter Online-Wahlkampf

Die Grünen in Berlin liefern den besten Online-Wahlkampf ab, den das Land gesehen bislang gesehen hat. Doch das ist nicht ohne Risiken.

Der Berliner Wahlkampf ist in der heißen Phase. Am 18. September wählt die bettelarme Hauptstadt ein neues Abgeordnetenhaus. Der Ausgang ist spannenden: Schafft es Klaus Wowereit (SPD) noch einmal oder wird Berlin mit Renate Künast als zweites Land von den Grünen geführt – diesmal wohlmöglich mit Hilfe der CDU?

Spannend ist aber auch der Wahlkampf. Die Grünen haben mit der Agentur Newthinking, die von Markus Beckedahl (Netzpolitik, Digitale Gesellschaft) mitgegründet wurde, einen Online-Wahlkampf auf die Beine gestellt, der Maßstäbe setzt. Ich rede hier nicht von dem üblichen Facebook-, Twitter- und Youtube-Schickschnack, sondern von der Rubrik „Da müssen wir ran„. Bürger stellen den Grünen Aufgaben, benennen Probleme der Stadt  oder ihres Bezirks und die zuständigen Grünen Politiker antworten – zeitnah und meistens individuell. Auf einer Karte kann man dann diese Frage-Antwort-Spiele lokalisieren. Dass es zu Anfang ein

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Aus Anlass des Endes von Gaddafi

Grafik: TUBS (via Wikipedia)

Ein „junger Anhänger Gadaffis gibt sich auf dem Grünen Platz im Zentrum Tripolis kampfbereit“, steht unter diesem Bild in der „Wiener Zeitung“. Ein Reuters-Bild, offenbar inszeniert von den Gadaffi-Leuten; es zeigt einen kleinen Jungen mit Maschinengewehr, martialischem Kopftuch und bösem Kämpferblick. Sehr jung, der arme Kerl. Die Jungs in Hitlers Volkssturm waren jedenfalls älter. Der Artikel beginnt so: „Das libysche Regime hat die Einschätzung der USA zurückgewiesen, dass Machthaber Muammar al-Gaddafi am Ende sei. ,Sie sagen das seit sechs Monaten und wir sind immer noch da`, erklärte Regierungssprecher Moussa Ibrahim.“

Ja, aber so wie es aussieht, nicht mehr lange. Wenn die Kinder zur letzten Schlacht aufgeboten werden, ist bald Schluss.

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Flaschensammler – eine gemeinwohlorientierte Idee

Ein Designstudent hatte eine Idee – optimal auch für das Ruhrgebiet. Von unserem Gastautor Thomas Meiser.

Der Berliner Designer Jonas Kakoschke mußte eine Arbeit liefern, sowas erfordert eine gute Idee, und die hatte er. Er erschuf eine Website mit Spirit: pfandgeben.de

Wie funktioniert das?

Auf der Website findet man Handynummern, verknüpft mit deren Spitznamen, von Wesen die anheischig sind, Deine leeren Bierflaschen, Dein Flaschenpfand abzuholen.

Du rufst die an, die tanzen an und Du gibst das Pfand ab. Mittlerweile gibt es auf der Site von Jonas verzeichnete Flaschensammler in allen Bezirken Berlins. Und in allen anderen wichtigen Städten, wie Hamburg, Freiburg eg. Ich plädiere dafür, das wir die Nummer auch fürs Revier ziehen.

Dazu hat Jonas schon vorbereitet, wie das niedrigschwellig geht.

Und zwar so.

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Nach Mauerbau-Dank: Linkspartei-Mitglieder rufen zum Boykott der Jungen Welt auf

Am Samstag bedankte sich die Junge Welt für 28. Jahre Mauerbau und Stasi-Folterknast. Nun fordert die Emanzipatorische Linke Berlin die Partei auf, künftig keine Anzeigen bei der Jungen Welt zu schalten und keine Genossenschaftsanteile mehr zu schalten.

Die Emanzipatorische Linke Berlin,  ein Zusammenschluss von Realos in der Partei Die Linke, will nicht mehr, dass Die Linke die Junge Welt finanziell unterstützt: Werder durch Anzeigen noch durch das Zeichnen von Genossenschaftsanteilen. Und auf auf den Parteitagen und Festen der Linke soll die Junge Welt künftig nicht mehr präsent sein. Das könnte die notorisch klamme Zeitung in ihrer Existenz gefährden. Der Text  wurde in unseren Kommentaren gepostet. Er ist authentisch. Danke Thomas für den Hinweis.

Zum 50. Jahrestag des Baus der Berliner Mauer veröffentlicht die Tageszeitung „junge Welt“ auf Seite Eins großformatig ein „Danke“. Auf dem dazugehörigen Foto posieren Grenzsoldaten mit präsentiertem Gewehr. Gedankt wird im Folgenden für allerlei, was angeblich dem Mauerbau zu verdanken sei. Unter anderem wird gedankt „für 28 Jahre Hohenschönhausen ohne Hubertus Knabe“. Neben diesem redaktionellen Bekenntnis zum Gefängnissozialismus prangt online eine große Werbeanzeige der LINKEN im Bundestag.

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Worum geht es in Israel?

Mutter mit Baby auf dem Rothschild-Boulevard (Foto: privat)

Die junge Frau und ihr Baby hatten die Zelt-Nummer 76 auf dem Rothschild-Boulevard. Sie und der dazugehörige Mann waren von Anfang an dabei, doch vor ein paar Tagen hat die junge Familie die Zeltdemo auf dem  Rothschild Boulevard verlassen. Hier wurde ihnen die ganze Sache mit der Zeit zu  Establishment-nahe; deshalb sind sie umgezogen in die Lewinskystraße. Dort, auf  einem kleineren Zeltplatz in der Nähe der zentralen Bushaltestelle Tel Avivs,  geht es etwas radikaler zu. Und da in der Gegend viele Flüchtlinge und  Arbeitssuchende aus Afrika und Asien wohnen, herrscht dort echt eine – im besten Sinn des Wortes –

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Glanzlichter: Instant-Angst, Trojaner und der Überwachungsgott

opalkatze

Cameron macht die Thatcher, p’tit Sarkozy hat Geldsorgen, Italien verbietet Leerverkäufe, Merkel macht Urlaub. Mit der Schweiz gibt es ein bißchen Frieden, E.on entlässt, und Birgit Prinz hört auf. Eben reingekommen: Glos will Vergebung für Gutti. Igitti.

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Pro-Politiker sollen Polizisten angegriffen haben

Pro NRW: Markus Beisicht

Die Mitglieder der extrem rechten Partei Pro NRW geben sich gerne als Saubermänner. Doch der Schein trügt – manche greifen wohl auch gerne mal die Polizei an.

Wie die Berliner Zeitung berichtet, fand in in Berlin ein   Zwischenfall statt, bei dem wohl zwei Aktivisten der Pro-Bewegung durch Gewalttätigkeit aufgefallen sind:   Beide sollen einen Libanesen gejagt haben, der sie beim aufhängen von Plakaten ansprach.  Als ein Zivilpolizist dazwischen ging, störte sich Detlev S., bei dem es sich wohl nach dem BZ-Bericht um einen Bonner Pro-Aktivisten handelt,  nicht daran, dass der Beamte seine Polizeimarke zeigte.

Die BZ berichtet:

 Obwohl der Beamte seine Dienstmarke zeigte, sprühte ihm Detlev S. eine Ladung Pfefferspray ins Gesicht und schlug auf den Beamten ein. Erst als weitere Polizisten vor Ort eintrafen, beruhigte sich die Lage. Der Zivilpolizist musste verarztet werden und konnte seinen Dienst nicht fortsetzen.

Gegen die beiden Pro-Saubermänner wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet: Gefährliche Körperverletzung, Bedrohung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.

Nach England – ein Reisebericht

Aufstands-Übersicht des Guardian

Am Montagabend habe ich die britische Insel verlassen und bin am Dienstagmorgen auf dem Kontinent angekommen. Nein, kein Fluglotsenstreik, auch kein Stau im Kanaltunnel. Richtig, ich hatte mich für die Reise mit dem Schiff entschieden. Sie dauerte dreizehn Stunden; denn die Fähre fuhr von Newcastle nach Amsterdam. Newcastle, korrekt: Newcastle upon Tyne, liegt im Nordosten Englands, fast schon an der Grenze zu Schottland. Und die „Fähre“ – nun ja, es ist schon ein Hochseeschiff mit allem Drum und Dran, ein Kreuzfahrtdampfer. Dort verbrachte ich also die Nacht vom Montag auf Dienstag. Sehr angenehm.

Von den „Krawallen“, wie man die Ereignisse in London hierzulande genannt hatte,

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