Gemeinsam für die deutsche Dackel-Ehre: Jakob Augstein und die NPD

Screenshot: Facebook Posting der NPD Unna/Hamm
Auf den Ami: NPD & Jakob Augstein

Ob es gegen den kleinen Satan Israel geht, oder gegen den großen Satan Amerika: Neonazis finden zur Zeit reichlich Anknüpfungspunkte an etablierte Positionen. Der NPD-Kreisverband Unna/Hamm marschiert nun im Gleichschritt mit Jakob Augstein gegen die Yankees.

Der NPD-Kreisverband Unna/Hamm hat auf seiner Facebook-Seite die Übereinstimmung neonazistischen Gedankenguts mit einem Kommentar des Spiegel-Kolumnisten Jakob Augstein festgestellt. Mit Bezug auf Augsteins Darstellung, zwischen den USA und Deutschland herrsche «ein Herr-Hund-Verhältnis», schreiben die Parteigenossen:

So einen Kommentar hätte man Herrn Augstein kaum zugetraut, es bringt es aber auf den Punkt. Der deutsche Dackel und sein „Herrchen“ aus Übersee.

Mit dieser Perspektive reiht Augstein sich in die verschwörungsideologische Riege von Linksextremen, Neonazis und Montagsdemonstranten ein, die hinter allem Übel in der Welt wahlweise amerikanische oder jüdische Kontrolle wähnen.

Augstein und die Neonazis zeigen dabei eklatante Sachkundemängel. Dackel sind (anders als in der Augstein- und Nazi-Fantasie) Hunde mit einem ausgeprägten eigensinnigen Wesen.

Der Spiegel-Kolumnist wird aber nicht nur von Nazis heute zustimmend erwähnt. Die Zuneigung ist generationenübergreifend gegenseitig. Er bezieht sich auch positiv auf den Kronjuristen des Dritten Reichs, Carl Schmitt, wenn er schreibt:

„Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet“, hat der weitsichtige Carl Schmitt geschrieben.

In vorherigen Artikeln seiner Kolumne «Im Zweifel links» auf Spiegel Online hat Jakob Augstein bereits zuvor Positionen zu Israel oder Antisemitismus vertreten, die zu ideologischen Andockstationen für Neonazis taugen.

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