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Intendant durch Initiativbewerbung?

Foto: volksoper.at

Eins ist ganz sicher: Die WAZ hat heute für eine Vorentscheidung im Bochumer Intendantenzirkus gesorgt. Anselm Weber, seit 2005 Chef des Essener Grillo-Theaters, soll Nachfolger von Schauspielhaus-Intendant Elmar Goerden werden, berichtet und kommentiert das Blatt.

Bochums Kulturdezernent, der aus Winterberg stammende Karl-Michael Townsend, habe seine Wahl getroffen. Zitate und Belege bleibt uns die Zeitung allerdings schuldig. Und fairerweise ist die Überschrift von "derwesten" auch recht vorsichtig ausgefallen: Anselm Weber wird hier nur als " sicherer Kandidat" geführt. Heute hat DPA nachgehakt und nun bestätigen Bochumer Stadtrats- und Essener Theater-"Kreise" die Geschichte. Auch das freilich ohne Zitate und Klarnamen.

Ich stelle mir eine Frage: Welche Geschichte wird von DPA bestätigt? Ist Anselm Weber designierter Nachfolger oder nur sicherer Kandidat im Pitch um den Chefsessel am Bochumer Traditionshaus. Das wäre nun wirklich gar nichts Neues. Vor allem nicht für die WAZ-Leser.

Mir haben Bochumer Theaterkreise übrigens schon vor drei Wochen bestätigt, dass Anselm Weber unbedingt Intendant an der Königsallee werden will. Er habe sogar – verriet mir eine Quelle und fremdschämte sich sichtbar – eigenhändig ein Bewerbungsschreiben an Kulturausschuss und Dezernenten in Bochum abgefasst. Mit der einstigen Theaterhochburg gehe es halt bergab, grummelte es in Theaterkreisen, da würde man sich auch mit zweitklassigen Konkurrenten aus Essen zufrieden geben. Früher, hieß es schließlich, früher sei das undenkbar gewesen! Und: Vorhang.

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