
In diesem Sommer steht für Fußball-Freunde im Herrenbereich kein WM- oder EM-Turnier an. Eigentlich wäre für Millionen Fans ein weitestgehend fußballfreier Sommer angesagt. Doch wer sich darauf gefreut hat, der hat die Rechnung ohne die FIFA gemacht. Zwischen dem 14. Juni und dem 13. Juli 2025 führt der allmächtige Weltfußballverband kurzerhand eine neuerdings extrem aufgeblähte Klub-WM in den USA durch, an der auch die deutschen Vereine Borussia Dortmund und Bayern München teilnehmen werden.
Und während sich dieses von vielen Fans bisher wenig herbeigesehnte Turnier bisher immer nur irgendwie wabernd am Horizont abzeichnete, wird es langsam konkret. Nach einer sich über weite Phasen des Jahres schon relativ zäh dahinziehenden Bundesliga-Spielzeit, ‚lockt‘ jetzt als nächstes die Weltmeisterschaft der angeblich besten 32 Vereinsmannschaften in Übersee.
Warum man sich das Ganze aber wohl komplett sparen kann, habe ich im Folgenden einmal kurz zusammengefasst:
Ein Turnier ohne Seele
Die Klub-WM wirkt wie ein Kunstprodukt: ohne Geschichte, ohne gewachsene Rivalitäten, ohne Faszination. Emotionale Bindung? Fehlanzeige. Für Fans fühlt es sich an wie ein Fremdkörper in einem ohnehin schon überfüllten Fußballkalender.
Geld vor Geist: Die FIFA denkt nur ans Geschäft
Die FIFA vermarktet die Klub-WM als „globales Fußballfest“, doch in Wahrheit ist es ein weiterer Versuch, das Maximum aus den Vermarktungsrechten herauszupressen. TV-Gelder, Sponsorenverträge und ein riesiger Markt in den USA stehen im Fokus – nicht das Spiel selbst.
Sportlich irrelevant
Seit Jahren dominieren europäische Klubs das Turnier mühelos. Die Leistungsdichte fehlt, Überraschungen bleiben aus. Selbst mit 32 Teilnehmern wird die Klub-WM kein sportlicher Meilenstein, sondern eine Farce auf hohem Niveau.
Falscher Ort, falsche Zeit
Ein aufgeblähtes Turnier im fußballkulturell wenig verwurzelten US-Markt? Dazu mitten im Hochsommer, während Spieler Regeneration brauchen und Fans sich nach einer Pause sehnen? Unattraktiver geht es kaum.
Keine Identifikation, keine Leidenschaft
Die Klub-WM will Fans weltweit vereinen, aber erzeugt keine Bindung. Wer fiebert mit, wenn Real Madrid gegen Urawa Red Diamonds spielt? Wer bleibt nachts wach, um ein bedeutungsloses Gruppenmatch in Texas zu sehen? Es fehlt an Emotion – dem Kern des Fußballs.
Spieler am Limit
Der Kalender ist längst überfüllt. Verletzungen nehmen zu, Qualität leidet, Burnout wird zum Alltag. Die Klub-WM ignoriert all das – Hauptsache, sie passt noch irgendwie zwischen Liga-Ende und Sommerpause.
Doppelmoral in den Topklubs
Viele Vereine und Trainer kritisieren den Turnier-Wahnsinn – und reisen dann trotzdem an. Weil es eben gut bezahlt wird. Fans merken schnell: Zwischen Anspruch und Realität klafft eine beunruhigende Lücke.
Und dann? Der nächste Schritt zur FIFA-Super-League?
Sollte die Klub-WM ein kommerzieller Erfolg werden, ist die Tür zur FIFA-geführten Super League weit offen. Noch mehr Spiele, noch mehr Geld, noch weniger Nähe zu dem, was Fußball einmal war: ein Spiel für die Menschen.
Fazit: Fans brauchen Haltung – und eine Pause
Die FIFA Klub-Weltmeisterschaft ist kein Turnier für Fans. Sie ist ein Projekt für Investoren, Werbetreibende und globale Marken. Wer die großen Emotionen beim Fußball liebt, sollte sich fragen: Muss ich mir das wirklich ansehen? Die Antwort lautet: nein.
Ich freue mich auf die EM der Frauen. Nach gestern noch mehr als vorher schon.Wer braucht schon so ne blöde Club-WM? Ja früher, als da nur Europa und Südamerika beteiligt waren, zwei, maximal drei Spiele, die für viel Gesprächsstoff nicht nur unter den Fans der zwei beteiligten Vereine sorgte…, in den 60ern waren das echte Aufreger.Real vs. Penarol Montevideo,Milano vs Santos, Inter vs Independiente Buenos Aires bspw… wow!! Schon in den 70ern ließ die Faszination nach, 71 bspw verzichtete Ajax und überließ den unterlegenen Griechen aus Athen die Aufgabe, Europa zu vertreten.