Endlich Sommerpause in der Fußball-Bundesliga!

Foto: Robin Patzwaldt

Die letzten Bälle sind in der Fußball-Bundesliga gespiel. Es stehen nur noch die Relegationsspiele und das DFB-Pokalfinale ins Haus! Die Trikots der allermeisten können gewaschen und vorerst weggepackt werden – und irgendwie ist es diesmal kein Abschied mit Wehmut, sondern eher ein erleichtertes Durchschnaufen. Zumindest bei mir! Die Bundesliga verabschiedet sich in die Sommerpause, und so seltsam es klingt: Es wird auch Zeit.

Denn diese Saison hatte einiges, aber nicht unbedingt das, was man sich als langjähriger Fan wünscht. Klar, Tore gab’s reichlich, auch ein paar dramatische Wendungen – aber unterm Strich blieb der fade Beigeschmack eines Betriebs, der zunehmend an sich selbst vorbeispielt.

Die Bayern? In ihrer eigenen Dauerkrise zwischen Trainerroulette und Führungsvakuum…. Und trotzdem mal wieder Meister. Borussia Dortmund? Eine Achterbahnfahrt aus fußballerischer Selbstverzwergung und plötzlichen Glanzlichtern, aber immerhin mit Happy End . Der VfL Bochum quälte seine Anhängerschaft ebenfalls viel zu häufig und wurde am Ende mangels Klasse folgerichtig in Liga 2 verbannt. Dorthin hat sich der FC Schalke 04 längst verabschiedet und quälte seine Anhängerschaft dennoch viel zu häufig mit an den Nerven zehrenden Auftritten, die alles andere als Vergnügungssteuerpflichtig waren. Alles in Allem wenig Spaß und Leichtigkeit im Revierfußball auf den höchsten Ebenen…

Statt packender Geschichten lieferte die Liga zu oft bloß schräge Schlagzeilen: Führungskrisen in den Klubs, Interview-Eklats, fragwürdige Fanaktionen und ein VAR, der sich weiter hartnäckig bemüht, das Spielgefühl auf maximal bürokratisches Niveau zu drücken.

Immerhin: Wer wollte, konnte sich gut aufregen – über Schiris, Spielpläne, steigende Ticketpreise an den Stadionkassen und im Pay-TV oder eine immer gleiche Leier aus „wirtschaftlichen Zwängen“ und „langfristiger Entwicklung“. Nur echte Begeisterung? Die war leider sogar seltener zu spüren als ein konstant auftretender Kader in Dortmund.

Und genau deshalb ist die beginnende Sommerpause für mich diesmal kein Stimmungskiller, so wie früher, sondern eine dringend nötige Verschnaufpause. Ein paar Wochen, um durchzuatmen, Abstand zu gewinnen, und sich zwischen Freitag und Sonntag mal wieder häufiger anderen Dingen widmen zu können. Die Liga braucht Erholung, bevor sie sich ab August wieder als großes Spektakel verkaufen will. Und ich auch!

Aber eines ist auch klar: Natürlich werden wir alle wieder voller Hoffnung in die neue Saison starten. Natürlich werden wir Transfers überinterpretieren, Trainingslagerberichte lesen, als wären sie Thriller, und bei jedem Testspiel denken: Dieses Jahr könnte was gehen! Aber bis dahin ist Stille. Und diese Stille tut gut.

Bis dahin!

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[…] abzeichnete, wird es langsam konkret. Nach einer sich über weite Phasen des Jahres schon relativ zäh dahinziehenden Bundesliga-Spielzeit, ‚lockt‘ jetzt als nächstes die Weltmeisterschaft der angeblich besten 32 Vereinsmannschaften […]

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