Stromkonzern Steag erzielt Rekordgewinn von 1,9 Milliarden Euro

Steag Zentrale in Essen Foto: Steag


Der jahrelang kriselnde Energiekonzern Steag hat 2022 nach Informationen der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Mittwochausgabe) einen Rekordgewinn von rund 1,9 Milliarden Euro erzielt. Der größte Teil dieses Geldes geht an die sechs am Essener Stromerzeuger beteiligten Kommunen. Allein die Stadtwerke Dortmund erhalten nach eigenen Angaben 576 Millionen Euro aus der Kommunalen Beteiligungsgesellschaft KSBG. Die Bilanz der Stadtwerke DSW21 passierte am Dienstag den Aufsichtsrat.

Der immense Steag-Gewinn im Kriegsjahr 2022 resultiert im Wesentlichen aus dem Comeback der Kohlekraftwerke. Wirtschaftsminister Robert Habeck ließ sie länger laufen oder reaktivieren, um die Stromversorgung zu sichern. Von den zwischenzeitlich extrem hohen Strompreisen profitierte auch die Steag. Weil es in diesem Jahr dem Vernehmen nach ähnlich gut läuft, können die Kommunen mit weiteren Millionen aus ihrer Steag-Beteiligung für das Geschäftsjahr 2023 rechnen. Das Unternehmen gehört den Stadtwerken aus Dortmund, Bochum, Essen, Duisburg, Oberhausen und Dinslaken. Nach einer tiefen Krise im Zuge des Kohleausstiegs verkaufen die Kommunen ihren Energiekonzern, bis Ende dieses Sommers soll ein Käufer gefunden sein.

Weil im Verkaufsprozess eine Ausschüttungssperre gilt, sind die Anteile der Eigentümer bisher rein bilanziell. Dortmunds Stadtwerke-Chefin Heim erklärte, sie rechne aber damit, dass diese zum Jahresende wegfällt und das Geld dann verfügbar sein werde. Geld, das Dortmund zum guten Teil für den Ausbau der Stromnetze und den Nahverkehr ausgegeben will, wie Stadtwerke-Chefin Heim sagte. Die „erfreulichen Botschaften aus Essen“ würden helfen, „die immensen Herausforderungen, die sich aus der Mobilitätswende und der Transformation des Energiesystems ergeben, zu bewältigen“.

Die Steag bestätigte den Rekordgewinn nicht und verwies auf ihre noch ausstehende Bilanzvorlage. Die erfolge erst, nachdem ein Käufer gefunden sei, sagte eine Unternehmenssprecher der WAZ. Der Zeitung bestätigten verschiedene Unternehmenskreise ein Konzernergebnis von 1,9 Milliarden Euro. Noch 2020 hatte die Steag rund 170 Millionen Euro Verlust eingefahren, 2021 einen Gewinn von 307 Millionen Euro erzielt.

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