Ein völlig entspannter Jürgen Klopp vor den letzten Spielen der Saison. Foto: Robin Patzwaldt
Als ich zu Beginn der Saison auf den neuen Spielplan der Bundesliga blickte, da ragte sofort eine Partie heraus: Wow, am drittletzten Spieltag zu Hause gegen den FC Bayern! Was für ein Kracher! Wird da dann wohl die Vorentscheidung über den Meistertitel fallen?
So wie ich dachten bestimmt auch tausende Andere. Es kam bekanntlich nun ganz anders. Und so betonte Jürgen Klopp plötzlich bei der gestrigen Pressekonferenz auch gleich mehrfach, dass die Begegnung gegen den neuen Deutschen Meister aus dem Süden eher eine irgendwie ‚ungünstige‘ und fast schon störende Pflichtaufgabe auf dem Weg des nach Wembley sei. Und zwar für beide Final-Teams.
‚Mitch‘ Langerak im Jahre 2009. Quelle: Wikipedia Foto: Camw Lizenz: cc
Ich bin wahrlich kein Freund von diesem ‚Extremrotationen‘ nach Champions League-Spielen, wie sie sowohl der BVB als auch der FC Bayern gestern vollzogen haben.
Allerdings gibt der Erfolg beiden Trainern am Ende durchaus Recht. Beide Teams gewannen bekanntlich ihre Bundesligaspiele knapp, aber nicht unverdient. Und das, obwohl es für die Champions League-Vereine sportlich dabei um wenig ging, was sich sicher auch ein wenig auf die Motivation auswirken dürfte, unbewusst zumindest. Respekt!
Was mir daran allerdings nicht gefällt, wenn man jeweils gleich 10 Wechsel im Team vornimmt, das war
Neue Saison, neue Ziele beim BVB… Foto: Robin Patzwaldt
Das war ja mal eine wirklich intensive Woche für BVB-Fans. Selten hat man so schnelle radikale Stimmungsumschwünge innerhalb weniger Stunden miterleben müssen/dürfen.
Heute dann das Spiel in Düsseldorf. Fast könnte man es angesichts der vielen Highlight-Erlebnisse der letzten Tage ‚übersehen‘. Sollte man aber nicht, denn hier hätte der BVB noch etwas gutzumachen. Das enttäuschende 1:1-Unentschieden aus dem Hinspiel war im Rückblick wohl eines der Spiele, durch die der Vorsprung des FC Bayern so gigantisch groß wurde. Von daher würde ein Auswärtssieg des BVB in Düsseldorf heute ganz gut kommen. Allerdings steht zu befürchten, dass durch Rotation und leicht nachlassende Konzentration das Ergebnis nicht so schön ausfallen könnte wie zuletzt. Na ja, warten wir mal ab…
Eines möchte ich hier an dieser Stelle heute noch zu den diversen Wechseln und Wechselspekulationen der letzten Tage loswerden:
Ich muss ja sagen, dass ich nach den diversen Appellen von Spielern und Trainer vor der Begegnung gegen Real schon etwas um den Zusammenhalt zwischen Team und Tribüne besorgt war. Auch ich sah die Gefahr, dass eine sportlich bisher so positive Entwicklung der Dortmunder Borussia nun, durch einen ungeliebten, aber durchaus zum Tagesgeschäft gehörenden Wechsel eines Spielers zum härtesten nationalen Konkurrenten, möglicherweise um ihren Lohn gebracht würde, was mehr als bedauerlich gewesen wäre, denn das hätte wahrlich kein Beteiligter verdient gehabt und wäre zudem als Reaktion auf die Meldungen des Vortages total ‚unklug‘ gewesen, da sie allen geschadet hätte.
Wer wird hier nächstes Jahr für den BVB auflaufen? Foto: Robin Patzwaldt
Die Informationen bezüglich eines möglichen Abgangs von BVB-Star Mario Götze zum FC Bayern München in der Sommerpause scheinen sich zu verdichten. Als Ablösesumme sind 38 Millionen Euro im Gespräch, welche wohl offenbar durch eine Vertragsklausel im Arbeitspapier des Nationalspielers mit der Borussia so festgeschrieben ist.
Der Aufschrei bei den Fans ist groß. Verständlich, denn Götze gilt als eine Identifikationsfigur der ‚neuen‘, erfolgreichen Dortmunder Borussia.
Noch wurde das Ganze allerdings nicht offiziell bestätigt. Das Datum der Veröffentlichung ist natürlich nun unbestritten sehr ungünstig, so kurz vor dem Spiel gegen Real Madrid am morgigen Mittwoch.
Wie auch schon in ähnlichen Fällen zuvor, sehe ich den drohenden Abgang eines Dortmunder Top-Spielers allerdings gar nicht so dramatisch. Natürlich wäre es bitter, wenn der BVB im Sommer, möglicher Weise, sowohl Mario Götze als auch Robert Lewandowski verliert.
Doppelt ‚blöde‘ wäre es, wenn sich beide ausgerechnet dem wohl härtesten nationalen Konkurrenten der nächsten Jahre anschließen würden.
Die jüngsten Diskussionen um einen möglichen Abgang von Verteidiger Felipe Santana macht das Problem deutlich. Der BVB hat öffentlich angekündigt das zuletzt eingenommene Geld aus den Erfolgen in der Champions League zur nächsten Saison deutlich in Breite und Spitze seines Kaders zu investieren. Man wolle zum ersten Mal seit Jahren wirklich nennenswert Geld in die Hand nehmen, welches nicht nur aus Transfererlösen wiederinvestiert werden könnte, sondern in diesem Sommer deutlich mehr in den Kader investieren. Das hat u.a. Clubchef Aki Watzke öffentlich vor einigen Wochen so angekündigt. Doch wenn nun bald zusätzlich einige neue Hochkaräter und Talente zum BVB kommen sollen, wer soll dann auf der Gegenseite eigentlich das Team verlassen?
Die zurückliegende Woche, in der Sebastian Kehl seinen Vertrag verlängert hat, und in der ein öffentlicher Aufschrei durch die Region ging, das Felipe Santana doch bitte den Verein nicht in Richtung Gelsenkirchen verlassen dürfe/solle, machte das noch einmal ganz deutlich. Die derzeitigen Spieler sind bei den Fans offenbar alle beliebt. Wer soll also gehen?
Sollen alle bleiben und trotzdem ‚Neue‘ dazu kommen? Das dürfte erfahrungsgemäß nicht klappen, wenn der Kader nicht auf eine völlig unpraktikable Größe anschwellen soll. Also, wer soll gehen dürfen/müssen?
Am heutigen Tage sorgten unschöne Meldungen über den teilweise doch sehr problematisch verlaufenden Vorverkauf für Tickets gegen Real Madrid für Schlagzeilen.
Unter den wartenden Fans sollen Kartenhändler u.a. diverse ‚Strohmänner‘ platziert haben, welche für Wiederverkäufer Kartenkontingente in größerem Umfang aufgekauft haben.
Geschäftsführer Aki Watzke hat im Laufe des Tages schon öffentlich angekündigt, dass der BVB aus diesen Vorkommnissen seine Lehren gezogen haben will.
Erste Reaktionen von Vereinsseite kamen gerade auch über Twitter rein. Der Verein ruft darin dazu auf, überteuerte Kartenangebote auf Ebay dem Verein zu melden:
„Bitte schickt uns Links zu etwaigen hochpreisigen Ticket-Angeboten auf eBay per Mail an tickets@bvb.de unter dem Betreff „eBay“. Danke!“, heißt es bei Twitter.
Also, wer von unseren Lesern über solche Angebote stolpern sollte, der BVB freut sich über eine Meldung dieser Vorgänge!
Robert Lewandowski (BVB), Foto: (c) Christopher Neundorf
Als Borussen-Coach Jürgen Klopp am Donnerstag, auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel bei der Spielvereinigung Greuther Fürth, versuchte den Fokus, auch den der Journalisten, wieder auf die nächste Aufgabe in der Bundesliga zu richten, da fast alle Journalistenfragen sich noch immer auf das spektakuläre Champions League-Spiel gegen Malaga richteten, welches den BVB in das Traum-Halbfinale gegen Real Madrid führte, da dachte ich, dass es sich um das übliche ‚Gerede‘ handelte, welches man ja als Beobachter nur allzu häufig hört, wenn ein routinierter Trainer sagt ‚Es zählt für uns jetzt nur das nächste Spiel.‘.
Wirklich geglaubt habe ich den Worten diesmal eigentlich nicht, auch wenn Klopp lächelnd meinte, die Borussia hätte in der Bundesliga in dieser Saison noch viel vor.
Hey, mal ehrlich, was kann der Double-Sieger 2012 in der Liga denn schon noch groß bewegen? Meister werden kann man in 2013 nicht mehr, das ist längst klar. Die Champions League-Qualifikation für den Herbst dürfte aber bereits ebenso ziemlich klar sein.
Das Team hätte also jede denkbare Entschuldigung, um in Sachen Motivation und Konzentration mal kurzzeitig ein paar Prozent nachzulassen, gerade wenn es zum zu Hause noch immer sieglosen, abgeschlagenen Tabellenschlusslicht der Liga geht. Aber nach dem wirklich überzeigenden 6:1-Auswärtserfolg in Fürth, hat Jürgen Klopp tatsächlich den Worten auch entsprechende Taten seiner Truppe folgen lassen. Ein 6:1 auswärts, das ist für die Schwarzgelben historisch. Nie gewann man in der Bundesliga auswärts höher. Und das nach dieser Woche, wo man jede Entschuldigung gehabt hätte in Fürth mal ein paar Gänge zurückzuschalten.
Den meisten Fans dürfte es recht sein, es kommt im Halbfinale der Champions-League nicht zu einem innerdeutschen Duell. Dem BVB wurde Real Madrid zugelost. Das Hinspiel findet in Dortmund statt.
Insgesamt schienen mit der Auslosung alle Beteiligten zufrieden zu sein. Auch bei den Bayern freute man sich über den Gegner FC Barcelona. Auch hier findet das Hinspiel in deutschen Landen statt.
Die Dortmunder treffen damit erneut auf die ‚Königlichen‘, welche sie bereits in der Vorrunde als Gruppengegner hatten. In der Gruppenphase konnten die Schwarzgelben die Spiele aus ihrer Sicht positiv gestalten. In Dortmund gab es einen knappen 2:1 Heimsieg, in Madrid gelang dem BVB immerhin ein hochverdientes 2:2 Unentschieden. Gelänge dies in zwei bzw. drei Wochen nun noch einmal, hätte man gar das Finale in Wembley erreicht.
Experten des spanischen Fußballs halten die Madrilenen inzwischen aber für sportlich stärker, die Mannschaft für stabiler als noch vor wenigen Monaten.
Wir alle werden es bald erleben, ob das tatsächlich so stimmt…
Es liegen uns inzwischen auch die ersten Reaktionen von Seiten der Borussia vor:
Ohne Zweifel. Das war mal wieder eine dieser legendären Fußballnächte, wie sie noch in Jahren zum beliebten Gesprächsthema unter Fußballfans taugen wird.
Der BVB liegt, nach vergleichsweise mäßiger Leistung, in der 90. Minute mit 1:2 gegen Malaga hinten, ist eigentlich faktisch seit dem zweiten Treffer der Spanier wenige Minuten zuvor schon ausgeschieden.
Vielen hier wird es Gestern wohl wie mir gegangen sein, sie hatten sich von der diesjährigen Champions League Saison innerlich schon verabschiedet. Dass es aber häufig ein Fehler ist tendenziell eher negativ zu denken, das bewiesen dann in der Nachspielzeit der Begegnung mal wieder die scheinbar unbekümmert weiterkämpfenden Jungspunde im BVB-Team auf eindrucksvolle Art und Weise.
Der Ausgleichstreffer von Marco Reus in der 91. Minute veranlasste mich zuerst zu der recht bitteren Erkenntnis, dass die Borussia dann tatsächlich ungeschlagen aus der Champions League ausscheiden müsste. An einen Siegtreffer vermochte ich dadurch eigentlich zunächst auch nicht mehr ernsthaft zu glauben. Doch nein, von Zeit zu Zeit geschehen im Fußball tatsächlich sportliche Wunder. Und Gestern war mal wieder so ein besonders kostbarer Abend. Der Siegtreffer durch Felipe Santana, nur 65 Sekunden später, war sicher einer der emotionalsten Momente im Westfalenstadion seit Jahren. Wahnsinn, was da abging!
Doch bei aller Freude, man sollte auch in solchen Situationen den Gegner nicht ganz vergessen.
Man, wie müssen sich die Profis vom FC Malaga wohl gefühlt haben?
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