0:5-Packung gegen RB Leipzig! Und doch: Auf Schalke ist nicht plötzlich alles schlecht!

Vor dem Spiel gegen Leipzig standen auf Schalke noch alle zusammen. Foto: Franz-Christian Müller

Zugegeben, das 0:5 des FC Schalke 04 am Samstag gegen RB Leipzig in der eigenen Arena war schon eine heftige Klatsche. Die Machtdemonstration der Ostdeutschen Brausekicker dürfte auch dem Letzten in und um Gelsenkirchen klargemacht haben, dass die Königsblauen noch ein gehöriges Stück aufholen müssen, wenn die wieder in die Tabellenregionen vorstoßen wollen, die sie noch vor zwei Jahren unter Trainer Domenico Tedesco erreicht hatten, als der Klub aus dem Ruhrgebiet Vizemeister wurde. Zu überlegen waren die von Brausemillionen an die Tabellenspitze geschossenen Ostdeutschen.

Und doch gilt es das Ganze, nachdem man über das Erlebte etwas nachdenken konnte, zu relativieren. Dass die Schalker nach mehreren sieglosen Spielen in der Fußball-Bundesliga in der Tabelle zu den Spitzenplätzen inzwischen abreißen lassen mussten, ist alles andere als in Drama. Im Gegenteil! Die Knappen spielen diese Saison noch immer voll im Bereich ihrer derzeitigen Möglichkeiten.

Als ich hier im Blog nach den ersten überaus erfolgreichen Wochen im vergangenen Herbst feststellte, dass Schalke wohl noch nicht so gut sei, wie es das die Ergebnisse vortäuschten, da hagelte es von eingefleischten Schalke-Fans Kritik. Was ich mir als BVB-Anhänger den überhaupt einbilden würde usw.. Der übliche Reflex halt, wenn ein Dortmunder sich erdreistet auch einmal über den eigenen Gartenzaun zu blicken.

Dabei war damals schon klar, dass viele der Punkte, die die Schalker damals ergattern konnten, nur mit Glück und Geschick auf der Habenseite der Gelsenkirchener landeten. Ich erinnere mich zum Beispiel noch gut an das Heimspiel gegen Mainz, als die Schalker durch einen Treffer in letzter Minute mit 2:1 siegten. Ähnlich ging es in anderen Spielen zu, so dass die Tabelle etwas trügerisch ausfiel.

So gut wie sie platziert waren, kickten die Königsblauen schon damals nicht. Die Euphoriewelle schlug jedoch rasch zu und Coach David Wagner, der einen wirklich tollen Job zu machen schien und ihn noch bis heute machen dürfte, wurde von einer wahren Begeisterungsflut erfasst.

Dass das nicht von Dauer sein würde, war ihm damals wohl auch schon klar. Wagner blieb immer relativierend und verbal defensiv. Auch was die Saisonziele betraf. Von Champions League usw. wollte er nichts hören. Ganz im Gegensatz zu vielen Fans, die schon wieder von der ganz großen Bühne träumten.

Dass die Skeptiker und vorsichtigen Beobachter wohl Recht gehabt haben dürften, das zeigt sich in der Rückrunde. Spiele, die in der Hinrunde noch mit Punkten endeten gingen jetzt plötzlich auch einmal verloren oder verliefen zumindest im Vergleich enttäuschend. Ein ganz normaler Prozess, und eine Entwicklung, wie sie mit einzukalkulieren war.

Klar, das jüngste 0:5 gegen Leipzig fiel am Ende schon etwas heftig aus und die Nübel-Debatte, die jetzt gerade wieder so richtig aufbrandet, braucht auf Schalke auch kein Mensch.

Und doch besteht zu größerer Unzufriedenheit kein Grund. Schalke liegt noch immer in Tabellenregionen, die eine Qualifikation für die Europa League möglich machen. Wer hätte das im Vorjahr gedacht, als das Team lange Zeit sogar noch einen Abstieg fürchten musste? Eben! Niemand! Und genau deshalb gibt es in Gelsenkirchen, was Fußball betrifft, keinen Grund zu verstärkter Unzufriedenheit. Auch wenn so ein 0:5 natürlich weh tut….

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rwetroja
rwetroja
4 Jahre zuvor

Ha ha ha,

immer wieder schön, wenn ein Profiteur von Millionen (Gazprom) einem anderen seine Millionen (Red Bull) vorwirft. Ohne große Geldgeber geht im Fußball nichts mehr also erspart uns das Jammern. Selbst Bayern jammert das es nicht mehr in der europ. Spitze mithalten kann. Trotz Millionen aus Übertragungsrechten.

Profisport halt…

Thommy
Thommy
4 Jahre zuvor

Brause-Millionen?

Es ist richtig, dass der Kader von RB Leipzig fast 600 Mio Euro schwer und damit der drittwertvollste nach Bayern und FC Haaland (BVB) ist.

Wenn Sie sich allerdings den Leipziger Kaderauf Transfermsrkt.de absehen, werden Sie feststellen,dass der alletgrößte Teil der Spieler erst bei EH Leipzig diese Ebtwicklungencerreicht haben- die würden relativ jung und günstig eingekauft und haben enorme Marktwertentwicklungen erfahren

Was ist daran auszusetzen, talentierte Spieler zu entdecken ( gutes Scouting) und diese deutlich weiterentwickeln?
Das macht doch der BVB auch.

PS: seit Ihrem letzten (!) Bericht über den BVB , als Sie nach der Niederlage gegen Leverkusen mal wiede den Kopf von Favre, den Sie für letztlich ungeeignet halten, forderten, hat der BVB drei Mal gewonnen. Wahrscheinlich fürchten sich Favre und die Spieler inzwischen so sehr vor Ihrer Kritik, dass sie alles aus sich rausholen und nur noch gewinnen ? ..

Robert Müser
Robert Müser
4 Jahre zuvor

Eine Problemlösung, die in Schalke egal wie der Verein gerade in der Tabelle so steht immer funktioniert, ist einfach den Trainer tauschen, denn der Trainer ist immer schuld.

😉

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