
Kurz vor seinem Ende bleibt das Jahr 2025 für mich noch immer schwer greifbar. Es war kein Jahr der klaren Extreme, sondern eines der eher leisen, manchmal unbequemen Erkenntnisse. Besonders meine eigene Gesundheit hat mich länger beschäftigt, als ich es von mir kannte. Probleme, die zuvor kein Thema waren, traten plötzlich in den Vordergrund und haben mich seit dem Sommer zeitweise deutlich ausgebremst.
„Man wird eben älter“ – dieser Satz bekam in den vergangenen Monaten eine neue, sehr reale Bedeutung. So unangenehm diese Erfahrung auch war, sie hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, den eigenen Körper ernst zu nehmen und Gewohnheiten zu hinterfragen.
Private Lichtblicke und neue Erfahrungen
Trotz dieser Herausforderungen wäre es falsch, 2025 nur durch diese Brille zu betrachten. Gerade im privaten Bereich gab es auch viele schöne Momente, die dieses Jahr getragen haben. Besonders gefreut hat mich, dass ich erstmals seit 2022 wieder eine längere Reise unternehmen konnte. Nach einer längeren Phase der Zurückhaltung fühlte sich das wie ein Stück zurückgewonnene Normalität an.
Hinzu kam eine Premiere: Zum ersten Mal war ich auf einem Kreuzfahrtschiff unterwegs. Ob das für mich eine Reiseform mit Zukunft ist, bleibt offen – spannend und lehrreich war diese Erfahrung in jedem Fall.
Musik als Konstante nach Corona
Ein weiterer persönlicher Höhepunkt waren die zahlreichen Konzertbesuche in den vergangenen zwölf Monaten. Live-Musik, volle Hallen, gemeinsames Erleben – all das ist nach den Corona-Jahren noch immer etwas Besonderes. Vielleicht sogar mehr denn je. Diese Abende haben mir viel gegeben und mir erneut bewusst gemacht, wie wertvoll solche Erlebnisse sind.
Der BVB und das bekannte Auf und Ab
Weniger erfreulich gestaltet sich aktuell mein Verhältnis zu Borussia Dortmund. Mein BVB sorgt wieder einmal mehr für Ärger als für Freude – etwas, das regelmäßige Leser der Ruhrbarone nur allzu gut kennen. Wirklich neu ist das allerdings nicht. Und im Vergleich zum sportlichen Schicksal der Nachbarn aus Schalke bleibt es Jammern auf recht hohem Niveau. Ein Blick über den eigenen Tellerrand hilft manchmal, die Dinge einzuordnen.
Politische Ernüchterung und wachsende Zweifel
Deutlich schwerer fällt mir Optimismus mit Blick auf die Weltlage. Der Krieg in der Ukraine scheint trotz aller Bemühungen kein Ende zu nehmen, und auch die Situation im Nahen Osten lässt mich ratlos und betroffen zurück. Der im Februar vollzogene Wechsel der Bundesregierung hat meine ohnehin begrenzten Erwartungen nicht erfüllt. Enttäuscht bin ich, überrascht allerdings nicht – zu gering waren meine Hoffnungen in Friedrich Merz und seine Mitstreiter von Beginn an.
Ein vorsichtiger Blick nach vorn
Unterm Strich bleiben bei mir auch nach 2025 grundsätzliche Zweifel an der Vernunft der Menschheit. Neu ist das nicht, aber es ist ernüchternd. Vielleicht liegt die einzige realistische Antwort darin, sich auf das zu konzentrieren, was im eigenen Einflussbereich liegt: ein möglichst netter Alltag , persönliche Beziehungen, kleine Glücksmomente und der Versuch, sich ein Stück Menschlichkeit zu bewahren. Das hilft schon, in komplizierten Zeiten jeden Tag etwas Glück zu empfinden. Mir zumindest.
In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen guten Rutsch und hoffe auf ein friedlicheres, gesünderes und vielleicht etwas hoffnungsvolleres Jahr 2026. Wir hören bzw. lesen uns! 🙂
