Nik Bärtsch mit seiner Band Mobile 2016 in der Christuskirche Bochum by Heinrich Brinkmoeller-Becker
Das Klavier ist ein besaitetes Tasteninstrument, seine Geschichte geht ins 12. Jahrhundert und noch weiter zurück, von da an dauerte es rund ein Jahrtausend, bis Nik Bärtsch auf die Idee kam, wie man es spielen könnte: als sei es eine riesige Produktionshalle, in der verschiedene Maschinen ihren eigenen Rhythmen gehorchen, die sich nach und nach so ineinander schieben, dass man sich sicher denkt, es seien drei vier fünf Hirne am Werk und dann sechs sieben elf … der Zen-Meister aus Zürich spielt solo.
Nachdem bekannt wurde, dass die Journalistin Nemi El-Hassan 2014 am antisemitischen al-Quds-Marsch teilgenommen hatte und daraufhin ihre Anstellung beim WDR verlor, veröffentlichte El-Hassan nun ein weiteres Statement, diesmal in der Berliner Zeitung. Ihr erstes Statement, bei dem sie die Teilnahme als Fehler bezeichnete, scheint dabei wie nie veröffentlicht. Traurig genug, dass der WDR bis zuletzt inkonsequent im Umgang mit Antisemitismus war, darf man sich nun wenigstens eingestehen, dass Nemi El-Hassan kein Interesse mehr hat sich von Antisemiten und Israelhassern zu distanzieren. Ihr eine gewaltige Unwissenheit in Bezug auf Antisemitismus zu unterstellen, greift zu kurz. Ihr Spiel ist perfide und manipulativ. So liest es sich zumindest aus Ihrer nun erschienenen Stellungnahme in der Berliner Zeitung. Von unserem Gastautor Ioannis Dimopulos.
Zu Beginn setzt El-Hassan mit dem Begriff „Erlernter Hilflosigkeit“ an. Dass man an dieser Stelle bereits erahnen könnte, dass sich jemand als Opfer zu inszenieren versucht, liegt auf der Hand. So spricht sie über Angst und Kontrollverlust, den sie den Lesern vermittelt durch das
Philosoph Jürgen Habermas 2014 by Európa Pont cc 2.0
War Auschwitz beispiellos oder die „Nachfolge“ kolonialer Verbrechen? Jürgen Habermas, als Staatsphilosoph verehrt, möchte die Frage diskursethisch klären. Seinen Wunsch nannte die SZ „fast salomonisch“ und ihn selber „ganz Salomon“. Als hätte hier ein König Israels gesprochen. Zwar habe Habermas die Frage selber gar nicht beantwortet, aus dem „Zusammenhang“ aber sei „zweifelsfrei“ zu schließen, dass sich alles aufklären werde. Nun ist „zweifelsfrei“ ein zweifellos fieses Kompliment für einen Philosophen. Ein Alarmlämpchen blinkt bereits in den Zusammenhang hinein – das Wort „alttestamentarisch“, das Habermas einspielt, verdichtet Judenhass – da blinkt die zweite Leuchte Alarm: Kronzeuge seiner Theorie ist der Kronjurist des Dritten Reichs, Carl Schmitt aus Plettenberg-Pasel.
Gegen Ende der Weimarer Republik erhebt Schmitt die Unterscheidung von Freund und Feind zur „spezifisch politischen Unterscheidung“, die er dann aber als eine betont unpolitische, nämlich existenzielle Entscheidung bestimmt: Wer Freund sei und wer Feind, diese Wahl, die aller Politik zugrunde liege, gehe hinter alle Gründe zurück. In Schmitts Worten:
Zymt sind die Dortmunder Antwort auf Tokio Hotel | Foto: My Ruin
Dortmund entwickelt sich so langsam zum Seattle des Ruhrgebiets – denn mit den Pighounds, Daily Thompson, Lobby Boy oder Aniyo Kore kommt quasi im Wochentakt eine neue Combo im Superman-Kostüm angerockt. Auch Zymt wissen ganz genau, wo der Fuchs die Mähne auf dem Parkett schüttelt. Das Duo Zymt hat kürzlich mit dem Song „Was kannst du für Armin Laschet tun“ ein derbes Punkbrett vorgelegt, Anfang nächsten Jahres folgt ein komplettes Album mit dem vielsagendem Titel „Das Privileg der Misanthropie“. Was sonst wichtig ist, erklärt der kritische Bandphilosoph Alex im youtube-Roulette.
Welcher Song repräsentiert für dich am besten das Ruhrgebiet? Aki Schmidt – Rubbel Die Katz
Philosoph Jürgen Habermas, Mai 2014 by Európa Pont cc 2.0
Es gibt Wörter, die stehen stumm im Text und blinken vor sich hin wie Alarmlämpchen es tun. „Alttestamentarisch“ ist so ein Wort. Macht schwer auf Bedeutung, als wollte jemand beweisen, wie studiert er sei, während das Wort selber – der wissenschaftliche Begriff ist „alttestamentlich“ – etwas anderes erzählt, es ist antisemitisch aufgeladen wie eine Giftampulle. Und hat sich einem Text von ausgerechnet Jürgen Habermas eingeimpft. Darin erklärt der vielgeehrte Philosoph, was Antisemitismus sei, indem er sich – und schon blinkt es erneut Alarm – auf Carl Schmitt beruft, den stahlhelmharten Judenhasser. Auf diese Weise – zwischen antisemitischem Bedeuten und einem bedeutenden Antisemiten – pendelt Habermas die Frage aus, ob Auschwitz beispiellos sei oder doch eher eine „Nachfolge“ kolonialer Verbrechen. Seine Antwort: Ja schon doch, aber doch auch wieder nicht. Still leuchtet das Lämpchen.
In der Septemberausgabe des Philosophie-Magazins hat sich Habermas – vorgestellt als „der wichtigste lebende Vertreter der kritischen Theorie“, aber das könnte ein Missverständnis sein – zum Historikerstreit geäußert, dem aktuellen. Beim ersten, den der Sozialphilosoph vor 35 Jahren angeführt hatte, sei es,
Der Kamener Schriftsteller und Journalist Levent Aktoprak hat seinen erstmals 1987 erschienen Gedichtband „Unterm Arm die Odyssee“ in einer erweiterten Fassung neu veröffentlicht.
Levent Aktoprak schreibt, seitdem er zu Schule ging und lange, bevor er begann, als Journalist für den WDR und den Deutschlandfunk zu arbeiten. Heinrich Heine, Aras Ören und Charles Bukowski, letzteres nicht ganz untypisch für jemanden, der 1959 geboren wurde, gehören zu seinen literarischen Vorbilder. Man merkt es seinen Gedichten an. Oft haben sie eigene Erlebnisse oder Alttagsszenen zum Inhalt. Und manche Sätze sind wunderschön und voller Humor:
Am hellen Frühstückstisch
entdeckte
meine Nachbarin (angezogen)
in Lisa eine Frau
Levent Aktoprak
Unterm Arm die Odyssee
Dağyeli Verlag, 18 Euro
NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst Foto: Raimond Spekking Lizenz: CC BY-SA 4.0
NRW: Wehe, Wüst fehlt nur eine Stimme …Bild
NRW: Gelingt Laschets Nachfolger Wüst die Mehrheit?(€)…FAZ
NRW: Razzia gegen Geldwäsche-Bande…Welt NRW: Tumult vor Haus von Reul – Verdächtige identifiziert…t-online NRW: Corona-Inzidenz steigt weiter…Zeit
Corona: COVID-19-Dashboard…RKI Corona: Coronavirus-Outbreak…Worldometer Corona: „Der Kinder-Rekord“…Welt Corona: Jeder ab 12 Jahre hat Anspruch auf die Booster-Impfung…FAZ Corona:RKI meldet 23.212 Neuinfektionen…Spiegel Corona: „Stehen im Vergleich zum letzten Jahr sogar schlechter da“…Welt Corona: Ist man erst mit dritter Impfung vollständig geschützt?…t-online Debatte: Mangel und Dunkelflaute?…Welt Debatte: „Klimawandel gefährlicher als Atomkraft“…FAZ Debatte:Arche Noah der Kernkraft(€)…Cicero Debatte: Das deutsche Nein zur Atomkraft ist naiv – und riskant(€)…Welt Debatte:Das Spiel mit der Empörung(€)…Cicero Debatte: Schäubles Vermächtnis(€)…Welt Debatte: Demokraten müssen das aushalten(€)…FAZ Debatte: Macrons Kampf gegen die linke Woke-Kultur(€)…Welt Debatte: Warum fragen wir nicht, was Opa getan hat?…Zeit Debatte:Sagen, was passt(€)…Cicero Debatte: Deniz Yücel neuer Präsident des PEN-Zentrums…Welt Debatte: Radikales aus dem Bunker…Jungle World Ruhrgebiet: Respekt für die Bürger…FAZ
Ruhrgebiet: Müntefering neue Sprecherin der Ruhr-MdBs(€)…WAZ Bochum: „Kein Vertrauen in Politik und Ärzte“(€)…WAZ Bochum: Verfolgungsgeschichte der Familie Wegerhoff…Bo Alternativ Bochum: Kortumstraße im Mittelfeld(€)…WAZ Bochum: Kunst unter Tage…Bild Dortmund: Geschützt gegen Corona?(€)…Ruhr Nachrichten Dortmund: Wie sich der Buchhandel aus der Krise kämpft(€)…RN Duisburg: Energiekosten sind ein Problem für Unternehmen(€)…WAZ Duisburg: Das Herz schlägt trotz allem für den Arztberuf(€)…WAZ Essen: Impfbus startet jetzt doch(€)…WAZ Essen: 2022 soll neue Folkwang-Dekade beginnen(€)…WAZ
Gute Stimmung herrschte am Samstagabend auf Schalke. Foto: Michael Kamps
So langsam entwickelt sich da was beim FC Schalke 04. Nachdem der Klub aus Gelsenkirchen in den vergangenen knapp zwei Jahren häufig genug die Lachnummer des deutschen Profifußballs war, was im Abstieg aus der Bundesliga gipfelte, scheint der Abwärtstrend nach all den Monaten des Leids für Verantwortliche und Fans endlich gestoppt zu sein.
Es entwickelt sich bei den Knappen inzwischen sogar wieder ein spannendes Projekt aus dem einstigen Scherbenhaufen. Unter Trainer Dimitrios Grammozis bezwangen die Königsblauen am Samstagabend im Top-Spiel des Fußballunterhauses in der heimischen Arena den FC Dynamo Dresden in einem unterhaltsamen Spiel mit 3:0 und kletterten erstmals in dieser Saison auf den Relegationsplatz. Den Relegationsplatz, der am Ende der Spielzeit für die beiden Entscheidungsspiele für eine Rückkehr in die Bundesliga berechnen würde wohlgemerkt. Noch vor wenigen Wochen schien ein weiteres Abrutschen nach unten nicht ausgeschlossen. Doch Grammozis hat die neu formierte Truppe offenkundig inzwischen zu einer jungen, hungrigen Erfolgsmannschaft zusammengebaut, deren Spiele man sich auch als neutraler Beobachter sehr gut anschauen kann. Dafür gebührt ihm Lob und Anerkennung.
Walter Siepe (links im Bild) und Michael Lohrmann (rechts) übergeben Thilo Danilesmeyer einen Check | Foto: BVB-Fanprojekt
Am 17. Februar diesen Jahres ist der Dortmunder Autor und Musik-Journalist Dirk Siepe verstorben. Er war mehrere Jahre Chefredakteur beim Musikmagazin Visions. Der Vater von Dirk Siepe hat die Plattensammlung Michael Lohrmann übergeben, seinem alten Chef beim Dortmunder Musikmagazin. Dieser hat in wochenlanger Kleinarbeit alle Vinyl-Scheiben seiner Sammlung gesichtet, geordnet, professionell gereinigt und mit neuen Innen- und Außenhüllen versehen – und viele dieser Exemplare verkauft. So sind schlussendlich 10.000 Euro zusammen gekommen, die Walter Siepe und Michael Lohrmann nun dem BVB-Fanprojekt als Spende übergeben haben.
Überzeugt bei den Fahrten durch extrem umfangreiche Ortskenntnisse und historisches Hintergrundwissen: Udo Scharf; Foto: Peter Ansmann
Stadtrundfahrten konnten mich noch nie wirklich begeistern. Aus dem Bus heraus Gebäude und Denkmäler betrachten – ich finde das immer etwas langweilig und bevorzuge Erkundungen zu Fuß. Auch bei Städtetouren. Meine Messlatte für die Bewertung von Stadtrundfahrten liegt deshalb nicht unbedingt hoch:
Die schlimmste Tour ever erlebte ich 1986 bei einer Sightseeing-Tour durch Belgrad: Es gab, wenn ich mich richtig erinnere, eine Kneipe zu sehen (mit dem Namen „?“), einen Fernsehturm, eine kaputte Burg, den Teil einer kaputten Stadtmauer und einen – in meinen Augen – ziemlich hässlichen Wohnkomplex mit dem passenden Namen Drei Witwen, den ich beim Anblick der Gebäude darauf zurückführte, dass die drei verantwortlichen Architekten vermutlich wegen ihres Schaffens standrechtlich erschossen wurden und mit der Namensgebung den Witwen der Bauherren ein Denkmal gesetzt werden sollte. Das ist aber nur eine persönliche Vermutung.
Wäre ich ein böser Mensch, hätte ich – aufgrund dieser Erfahrung – die Bombardierung Belgrads durch die NATO 1999 als absoluten städtebaulichen Glücksfall für die Stadt betrachtet. Kurz gesagt: Die zwei- bis dreistündige Tour durch die damalige jugoslawische Hauptstadt war, zumindest für mich, eine einzige Tortur. Wäre es mir, damals im Jahre 1986, erlaubt gewesen schon Alkohol zu konsumieren: Der Bord-Vorrat an Gin-Tonic wäre an diesem Tag durch mich eliminiert worden.
Als letzte Woche mein Handy klingelte und Joachim Schneider, der Vorsitzende des örtlichen Sportvereins DJK Wanheimerort, mich fragte ob ich Interesse an einer Stadtrundfahrt am letzten Freitag hätte, sagte ich spontan zu: Viel zu tun hatte ich an diesem Tag nicht und schlimmer als die oben erwähnte Tour könnte so eine Fahrt kaum sein.
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