Großbritannien hat entschieden die Europäische Union zu verlassen. Was das alles bedeutet? Unklar. Zu vielen aktuellen, politischen Entscheidungen können wir euch ja mehr oder weniger eine Meinung der Ruhrbarone bieten. Beim Brexit haben wir aber ganz unterschiedliche Gedanken. Vielfältig wie Europa sind die Kommentare von unseren Autoren.
Kreis Unna: Das OVG Münster weist BUND-Klage gegen das Trianel-Kraftwerk in Lünen ab
Lange wurde gestritten, angekündigte Termine hatten sich immer wieder verzögert. Nun gibt es, man möchte fast sagen ‚endlich‘, eine Entscheidung: Der 8. Senat des OVG Münster hat die Klage des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz e.V.) gegen die immissionsschutzrechtliche Genehmigung für das Trianel Kohlekraftwerk in Lünen heute abgewiesen.
Damit wurde nun nach rund zweieinhalb Jahren Prozessdauer die grundsätzliche Frage nach der immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsfähigkeit des Kohle-Kraftwerks am Lüner Stummhafen abschließend geklärt, denn eine Revision hat das Gericht hierzu nicht zugelassen.
Nach Ansicht des Gerichts erfüllt die Genehmigung des Kraftwerks die geltenden immissionsschutzrechtlichen, naturschutzrechtlichen und artenschutzrechtlichen Vorgaben.
DFL vergibt Medien-Rechte neu: Pro Saison durchschnittlich 1,16 Milliarden Euro ab 2017/18
- 85 Prozent Wachstum: Nationale Medienerlöse steigen auf insgesamt 4,64 Milliarden Euro für die Spielzeiten 2017/18 bis 2020/21
- Weiteres Einnahmeplus durch internationale Vermarktung geplant
- Im Pay-Bereich sichert sich Sky die Samstagskonferenz, die Live-Spiele der Bundesliga am Samstag und Sonntag sowie der kompletten 2. Bundesliga; Eurosport erwirbt u.a. Live-Spiele der Bundesliga am Freitag
- Frei empfangbare Erstverwertung der Samstags- und Sonntagsspiele bleibt bei der ARD
- Über die Verteilung der Erlöse entscheidet der bei der Generalversammlung im August neu zu wählende Ligavorstand in der kommenden Saison
Die DFL Deutsche Fußball Liga hat bei der Ausschreibung der nationalen Medienrechte ein Rekordergebnis erzielt und überspringt erstmals die Marke von durchschnittlich einer Milliarde Euro pro Saison. Ein Gesamtbetrag für die vier Spielzeiten von 2017/18 bis 2020/21 in Höhe von 4,64 Milliarden Euro bedeutet durchschnittlich 1,16 Milliarden Euro pro Saison. Dies entspricht einem Wachstum von rund 85 Prozent gegenüber dem aktuellen Vergabezeitraum. Seit der Saison 2005/06 ist eine Steigerung um 287 Prozent zu verzeichnen. Ein weiteres Einnahmeplus ist mit Blick auf die internationale Vermarktung zu erwarten. Damit erwirtschaftet die DFL in der kommenden Rechteperiode voraussichtlich mediale Gesamterlöse von durchschnittlich mindestens 1,4 Milliarden Euro pro Saison.
Digitaliserung in NRW: Vor dem Kindergarten die Hausaufgaben machen
Garrelt Duin (SPD) ist Wirtschaftsminister in NRW und nach einem Bericht der FAZ dafür, das Kinder bereits im Kindergarten damit beginnen, programmieren zu lernen. Das ist ohne Zweifel eine gute Idee. Noch besser wäre es, wenn man eine solche Aussage eines Mitglieds der Landesregierung Ernst nehmen könnte. Denn anstatt davon zu fabulieren, den Informatik- oder Digitalkunde-Unterricht auf die Kindergärten auszuweiten, sollte die Landesregierung ihre Hausaufgaben machen und sich dafür einsetzen, das Informatik qualifiziert an Schulen unterrichtet wird. In einer Antwort des Bildungsministeriums auf eine kleine Anfrage der Piraten-Landtagsabgeordneten Monika Pieper und Michele Marsching werden die Mängel des Informatikunterrichts in NRW deutlich: Es fehlt an fachkundigen Lehrern, der Informatikunterricht im Land wird von engagierten Lehrern ohne Lehrbefähigung aufrecht erhalten:
Rot-Grün sollte seine Hausaufgaben machen, bevor die Minister der Landesregierung mit Ideen kommen, die gut klingen, mit der tristen Wirklichkeit im Land allerdings nichts zu tun haben.
Iran-Delegation: Mit Kopf und Tuch ganz tief im Hintern der Mullahs
Seitdem es niemanden mehr so richtig stört, dass der Iran mit der Vernichtung Israels droht, ein Atomwaffenprogramm besitzt und Terrorgruppen wie die Hisbollah unterstützt ist das Regime dort wieder ein interessanter Geschäftspartner. Und so machte sich in den vergangenen Tagen eine Delegation ausSachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern auf, um auch ein paar Aufträge an Land zu ziehen . Die Reise verlief erfolgreich, die Volksstimme weiß zu
Wider eine traditionelle Kartoffelökonomie
Vielfach ist nach einer Renovierung der Ökonomie gefragt worden, sowohl in Zeitschriften als auch in Büchern. Kathrina Talmi, die sich besonders der praktischen Philosophie widmet, u.a. eine Grundlegung der Sozialphilosophie entwickelte, gibt eine Anregung in Bezug auf Knappheit, auf ein traditionelles Prinzip der Ökonomie. Der folgende Text stammt von ihr:
RWE: Dortmunds OB Sierau ist unbelehrbar
Viele Städte haben in den vergangenen Jahren Millionen mit ihren Beteiligungen am Energieversorger RWE verloren. Vor allem für die Ruhrgebietsstädte, die über sehr große Aktienpakte verfügen, war der Abstieg von RWW an der Börse bitter: Die Dividende brach am Ende vollkommen weg, die Wertverluste der Aktienpakete belasteten die ohnehin klammen Haushalte.
Kluge geführte Städte wie Gelsenkirchen oder Düsseldorf, die sich frühzeitig von ihren RWE-Aktien trennten, konnten mit den Einnahmen ihre Haushalte sanieren. Die anderen schauten einfach nur tatenlos zu, wie ihr Besitz wie ein Nogger in der Sommersonne dahinschmolz.
Nun könnte man meinen, die Politiker im Ruhrgebiet hätten nach dieser Erfahrung gelernt, das Beteiligungen an Unternehmen ein Risiko darstellt, dass sie ihren Städten und den Bürgern nicht zumuten sollten. Weit gefehlt: Dortmunds OB Sierau, immer vorneweg wenn es darum geht, um Unterstützung von Bund, Land und Europäische Union zu betteln, sieht sich
‚Red Bull‘ stellt Fernsehsender ‚Servus TV‘ ein – Eine Warnung auch für den Sport?
‚Red Bull‘-Eigentümer Dietrich Mateschitz stellt den von ihm gegründeten Fernsehsender ‚Servus TV‘ ein. Diese Nachricht schlug in der Medienwelt am heutigen Dienstag ein wie eine Bombe. Allen 246 Mitarbeitern des Fernsehsenders sei bereits gekündigt worden, wurde vermeldet. Ende Juni ist bereits Schluss!
Offizielle Begründung: Der Kanal, der zuletzt über Jahre u.a. auch Spiele der Deutschen Eishockey Liga (DEL) übertrug, sei für das Unternehmen wirtschaftlich untragbar geworden. „Obwohl wir Jahr für Jahr einen nahezu dreistelligen Millionenbetrag in Servus TV investiert haben, lässt sieben Jahre nach Einführung die aktuelle Markt- und Wettbewerbssituation keine wirklich positive Entwicklung erwarten“, so die offizielle Begründung.
Rasch spekulierten jedoch einige Beobachter auch über ganz andere Hintergründe.
RAG-Stiftung: Abschiedsparty ohne Zukunft
Am 1. Mai beginnen mit der Premiere des Films „Junges Licht“ in der Essener Lichtburg die Feierlichkeiten zum Bergbauende 2018. 30 Millionen Euro lässt sich die RAG Stiftung das Gedenken an der Vergangenheit kosten. Geht es um die Zukunft, investiert das Unternehmen in anderen Regionen.
Wenn 2018 mit Prosper Haniel in Bottrop die letzte Zeche des Ruhrgebiets schließt, endet eine Ära: Ohne den Bergbau gäbe es kein Ruhrgebiet. Die RAG-Stiftung, welche die letzten Zechen, neben Prosper Haniel ist noch ein Bergwerk in Ibbenbühren in Betrieb, unterhält, wird sich die Feierlichkeiten zum Ausstieg 30 Millionen kosten lassen. Allein 15 Millionen davon fließen in den Umbau des Bergbaumuseums Bochum. Ein so aufwendiges und teures Gedenken ist dem Anlass angemessen. Ein letztes Mal wird das alte Ruhrgebiet ganz bei sich sein, es sei allen gegönnt.
Unstatistik des Monats: Altersarmut – eine Null zuviel
Die Unstatistik des Monats April ist eine Meldung des WDR, der für 50% der deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einen Ruhestand in Altersarmut prognostiziert hat („Fast jedem Zweiten droht eine Armutsrente“, Stand: 20. April 2016). Kein Wunder, dass eine solche Zahl zu Deutschlands Rente die Republik in Aufregung stürzt. Nur ist sie falsch, und 5% ist eine wahrscheinlichere Prognose.
Das Vorgehen des WDR scheint zunächst plausibel. Er ließ sich die augenblickliche Verteilung des Arbeitseinkommens auflisten, nahm an, dass diese auch in Zukunft so bestehen bleibt, und errechnete dann die Rentenansprüche für das bereits jetzt festgelegte niedrigere Rentenniveau im Jahr 2030. Nach dieser Rechnung liegen in der Tat 50% der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an oder unter der Grundsicherungsgrenze.