Auf eine Veränderbarkeit der Welt zu setzen, würde lediglich erlauben, auf eine Möglichkeit zu wetten, die es konzeptionell ohnehin gibt. Nicht eine Möglichkeit ist empirisch entscheidend, sondern der Beginn einer Umorientierung. Dieser Beginn fiele jedoch äußerst schwer, weil er jenseits von Routinen und Gewohntem läge. Als Motivation könnte helfen: wenn die „Schiete bis zum Hals steht“ (Gerhard Roth). Speziell in Deutschland hatte dies nicht einmal der Nationalsozialismus gesellschaftlich bewirkt. In diesem Kontext kann eventuell begreiflich werden, weshalb intelligente Maschinen äußerst wenig von Menschen halten.
Glaubt an alles, außer an die Deutsche Weltkriegsschuld: Jo Conrad (Foto: Thomas X)
Nach dem Honigmann (Knast), Ernst Zündel (Tod), Ryke Geerd Hamer (Tod trotz Wunderheilerei) und den Netzfrauen (Stress wegen Urheberrechtsverstößen und wegen Weltungerechtigkeit) hat es nun Jo Conrad erwischt. Es vermeldet der Niederrheiner.
Johannes „Jo“ Conrad (59), einer der bekanntesten Verschwörungstheoretiker Deutschlands, wurde gestern vom Amtsgericht Wittmund (Niedersachsen) in einem Strafprozess wegen Entziehung eines Minderjährigen zu eine Geldstrafe von 70 Tagessätze a 60 Euro verurteilt.
Ebenso verurteilt wurde eine 55-jährige Frau, die ein halbes Jahr Haft ohne Bewährung erhielt. Es ging bei der Angelegenheit um einen damals 12-jährigen Jungen, der gerichtlich unter die Obhut des Jugendamtes gestellt wurde. Die Angeklagten, die dem Reichsbürger/Verschwörungstheoretiker-Milieu zuzurechnen sind, waren der Meinung, das Jugendamt würde nicht zum Besten des Kindes handeln, sondern andere Interessen verfolgen.
Obwohl beide Personen juristische Laien sind, haben sie anscheinend ihre Verteidigung selber organisiert und sich auf Formfehler wie vermeintlich falsche oder fehlende Ortsangaben und Adressen berufen, sowie auf einen angeblichen „rechtfertigenden Notstand“, der es geboten hätte, dem Kind Asyl vor dem Jugendamt zu gewähren.
Wie paranormal ist es diesmal bei den PSI-Tests der GWUP? Der Psychokinet beim letzten Probedurchgang. Im finalen Test wird das Glas über die auf einer Nadel balancierenden Alufolie gestellt. (Foto: Stefan Soehnle)
Die GWUP e. V. (Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften) veranstaltet seit 2004 jährliche Psi-Tests. Menschen mit angeblichen paranormalen Begabungen können sich jederzeit bei der GWUP melden, um ihre Fähigkeiten überprüfen zu lassen: Rutengehen, Telekinese, Wahrsagen, etc. Getestet werden können jedoch nur Behauptungen, die am selben Tag ein klares Ergebnis zeitigen. Ein Test von Heilungsversprechen oder langfristigen Vorhersagen etwa ist zu aufwändig. Im Vorfeld werden Verhandlungen geführt, die zum Ziel haben, einen wissenschaftlichen Testaufbau zu definieren, der beiden Parteien gerecht wird: Der GWUP und dem zukünftigen Kandidaten, dem 10.000 Euro Preisgeld winken. Wenn sich beide Parteien über den genauen Ablauf des Tests einig sind, so wird der Kandidat an die Universität Würzburg gebeten, um sich dem Test zu stellen. Die Psi-Tests 2017 fanden am 7. und 8. August statt. Übrigens: James Randi hatte am ersten Tag der Psi-Tests Geburtstag. Kann das Zufall sein? Ein Bericht von unserem Gastautor Michael Jachan.
„What I did on my summer vacation“ by Donald J. Trump… (Foto-Illustration von Lorie Schaull/ CC-BY-SA 2.0)
Es gibt Bedrohungsszenarien, die eine Generation geprägt haben, während die Nächste augenscheinlich nichts mehr davon weiß. Menschen, die den Kalten Krieg in seiner heißen Phase miterlebt haben, erinnern sich vielleicht noch lebhaft an die Zivilschutzübungen und die Ratgeber zum Überleben, wenn die Atombomben fallen. Das Jahr 1989 markiert das Ende des Kalten Krieges, und obwohl ich bereits 3 Jahre später das Licht der Welt erblickte, ist die damals allgegenwärtige Bedrohung für mich heute nicht mehr, als ein weiteres Kapitel der Geschichte.
Allerdings wird diese Geschichte wieder sehr lebendig, wenn man einen Blick auf die USA, ihren amtierenden Präsidenten und den nordkoreanischen Diktator wirft. Eine Einschätzung von Gastautor Sebastian Schmalz.
W. Turner – Ovid wird aus Rom verbannt – gemeinfrei
Das menschliche Bewusstsein bereitet Probleme, nicht nur introspektiv, sondern auch in der neurowissenschaftlichen Forschung. Das war der Anlass für mich, in „Die Letzte Welt“ auf Zeichen und Sprachen auszuweichen, die kaum jemanden interessieren.
W. Turner – Ovid wird aus Rom verbannt – gemeinfrei
Umgangssprachlich ist ein Bewusstsein kein sachliches Problem, man hat es als Mensch, auch falls man nicht sagen kann, was es denn sei und worauf man sich sprachlich mit Worten ‚Bewusstsein‘ bezieht. Neurowissenschaftlich ließe sich vermuten, dass Bewusstsein eine Funktion des Gehirns und Nervensystems sei. Diese Antwort würde jedoch Menschen wenig befriedigen, die gewohnt sind, Bewusstsein als etwas a-körperliches zu erleben. Aus solchen inneren Erfahrungen entstand die Annahme einer Zweiteilung in Körper und Bewusstsein oder gar Geist, die heute noch steinzeitlich anmuten kann. Sie reicht bis in Zeiten zurück, in denen der Annahme und dem Glauben nach Geister die Körper belebten. Heute sind es überwiegend noch Menschenkörper, die von Bewusstsein und Geist befangen sind. In der steinzeitlichen Vergangenheit wurde jede Besonderheit auf das Wirken von Geistern zurückgeführt, z.B. das Glitzern des Wassers im Sonnenlicht.
Wie verschieden sind Frauen und Männer? Wie verschieden werden sie gemacht? Die Geister scheiden sich an dieser Frage. So auch im viel diskutierten Thesenpapier eines Google-Mitarbeiters zur Gleichstellung beim Suchmaschinen-Konzern. Die einen sagen, es können der Beginn einer respektvollen intellektuellen Auseinandersetzung über wichtige gesellschaftliche Fragen sein. Die anderen finden, es sei schlimmster Sexismus und rundweg abzulehnen Das Google-Manifest ist jedenfalls einen Blick wert. Unser Gastautor Tim (aka @keinetheorie) hat es übersetzt und mit Anmerkungen versehen.
K.I.T.T. hätte immer gewusst, was zu tun ist Quelle: Flickr.com, The Conmunity, CC BY 2.0
Wenn Sie demnächst von einem selbstfahrenden Auto überfahren werden, dürfen Sie das bitte nicht persönlich nehmen. Es wird eine wohlkalkulierte Abwägung dahinter stecken. Sie werden zwar absichtlich überrollt, aber nur, weil es sonst mehr Menschen (oder wertvollere) getroffen hätte und das Auto sich dann lieber für Sie entscheidet. Die Wahrscheinlichkeit, überhaupt überfahren zu werden, wird aber viel geringer sein als jetzt. Über 90% aller Verkehrsunfälle sind auf menschliches Versagen zurückzuführen. Wenn nur noch die Fußgänger versagen, und nicht mehr die Autos, wird das Leben viel sicherer. Trotzdem wird es immer vereinzelt zu Unfällen kommen und die Programmierer müssen den künstlichen Intelligenzen Handlungsanweisungen für solche Fälle einschreiben.
Die Star Trek Crew – eine Vision für eine humanistische Zukunft. (Foto: JoshBerglund19/ Flickr/ cc by 2.0)
Ich glaube, der humanistische Wert mit Star Trek aufzuwachsen, ist gar nicht hoch genug einzuschätzen. Ein Pladoyer von unserem Gastautor Björn Casapietra.
In Zeiten in denen im Süden der Vereinigten Staaten der Klu-Klux-Klan Schwarze mordete und sogenannte „Mischehen“ in manchen Bundesstaaten noch unter Strafe standen, begannen die Dreharbeiten für eine bis heute einzigartige Serie, in der jeder der Hauptdarsteller einer anderen Volksgruppe entstammt. Ich selbst hab als Kind noch Captain Kirk und Spock gesehen. Keine Folge habe ich verpasst vor dem Röhrenfernseher. Später habe ich Jean-Luc Picard und The Next Generation verehrt. Auch hier habe ich keine Folge versäumt, die meisten sogar mehrfach gesehen. Als Kind fragt man sich ja nicht, wieso dort jeder anders aussieht oder mit einem anderen Akzent spricht. Man nimmt es als Selbstverständlich hin.
Egal welcher Captain: sie alle mussten da durch. (Foto: davidgsteadman/ Flickr/ No Copyright)
Haben diese Worte von JJ Abrams um 2009 noch wie eine Drohung für jeden Fan, der nun über 50 Jahre währenden Saga geklungen, weiß man heute, dass sich Star Trek unweigerlich verändert hat und wohl auch verändern musste. Mit der komplizierten Lizenzsituation zwischen dem Filmstudio Paramount (diese haben alle Filmrechte) und der Fernsehstudio CBS (diese haben die Rechte für alle Serien), galt dies bisher nur für die Abenteuer auf der großen Leinwand. Einige Gedanken von Gastautor Jan Nordus zum Start der neuen Star-Trek-Serie „Discovery“.
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