„Ist es in Ihren Augen mit den humanen Zielen Ihrer Universität vereinbar, dass solche Menschen ohne jegliche Konsequenzen weiter studieren dürfen?“

Folkwang-Studenten auf der Demonstration in Münster am 7. Oktober Foto: Laurin


Das Jüdische Forum der CDU NRW hat sich als Reaktion auf einen Artikel in der Jungle World an das Rektorat der Folkwang Universität in Essen gewandt.

An einer antiisraelischen Demonstration am 7. Oktober in Münster, in deren Aufruf es hieß: „Am 7. Oktober 2025 jähren sich die gemeinsamen Operationen verschiedener Widerstandsaktionen und die darauffolgende Eskalation des genozidalen Kriegs gegen das Volk Palästinas zum zweiten Mal“, hatten auch Studenten der Essener Hochschule teilgenommen.

Offener Aufruf vom Jüdischen Forum CDU NRW
an die Leitung der „Folkwang Universität der Künste“ zur Stellungnahme aufgrund der Teilnahme der Uni-Studierenden an der antisemitischen Demonstration in Münster am 7. Oktober 2025

Sehr geehrter Herr Rektor,
mit Erschrecken haben wir erfahren, dass die antisemitische Demonstration in Münster ausgerechnet am 7. Oktober 2025 – zum zweiten Jahrestag des schlimmsten Massakers an den Juden seit dem Holocaust – von den Studierenden Ihrer Universität der Künste unterstützt wurde. Die entsprechende Berichterstattung ist hier zu finden. 

Auf dem Bild ist deutlich zu sehen, wie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich als Mitglieder der
Folkwang-Universität präsentieren – auf einer Demonstration voller Juden- und Israelhasses. Im Zusammenhang damit dürfen wir Sie zu einer öffentlichen Stellungnahme anlässlich des zutiefst beschämenden Verhaltens Ihrer Studierenden auffordern:

– Wie stehen Sie dazu, dass Ihre Studierenden im Namen Ihrer Universität an dieser Kundgebung organisiert teilgenommen haben, auf der das antisemitische Massaker am 7.10.2023 wie folgt öffentlich genannt wurde: „Am 7. Oktober 2023 fand eine Widerstandsoperation des bewaffneten palästinensischen Widerstandes statt. In großen Teilen war es eine erfolgreiche Widerstandsaktion.“?

– Stimmen Sie uns darin zu, dass die Studierenden, die diese Demo durch ihre Teilnahme unterstützt aktiv haben, sich unmissverständlich als Versteher und Unterstützer des antisemitischen Terrors im Namen Ihrer Universität betätigt haben?

– Ist es in Ihren Augen mit den humanen Zielen Ihrer Universität vereinbar, dass solche Menschen
ohne jegliche Konsequenzen weiter studieren dürfen und somit das hohe Gut der Meinungsfreiheit in so einer widerlichen Form missbrauchen?

Antisemitismus – in welcher Form auch immer, ohne jegliches Wenn und Aber – darf in keiner Gesellschaft von Meinungsfreiheit gedeckt werden. Diejenigen, die das hohe Recht auf akademische bzw. Meinungsfreiheit zu missbrauchen suchen, tragen unmittelbar die Verantwortung dafür, dass unsere Gesellschaft aus einem zivilisierten Zustand in eine menschverachtende Barbarei verwandelt wird.

Wir bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit, die Sie diesem Schreiben, das auch an die Presse weitergeleitet wird, schenken und freuen uns auf Ihre Stellungnahme.
Mit freundlichen Grüßen

Dr. Roman Salyutov
Vorsitzender des Jüdischen Forums CDU NRW

Mehr zu dem Thema:

Jungle World: Freunde des Terrors

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