Joachim Löw monatelang ohne Führerschein – Vorbild geht irgendwie anders!

Bundestrainer Joachim 'Jogi' Löw; Lizenz: CC; Quelle: Wikipedia; Foto: Steindy
Bundestrainer Joachim ‚Jogi‘ Löw; Lizenz: CC-BY-SA-3.0,2.5,2.0,1.0; Quelle: Wikipedia; Foto: Steindy

Wie der DFB soeben auf einer Pressekonferenz auch offiziell bestätigt hat, muss Bundestrainer Joachim Löw seinen Führerschein für sechs Monate abgeben. Er hat auf seinem ‚Verkehrssünderkonto‘ demnach inzwischen deutlich zu viele Punkte, nämlich 18, angehäuft.

Das wäre ja eigentlich ja auch gar kein großes Thema, hätten gerade in den letzten Tagen nicht abermals Disziplinlosigkeiten von Spielern bereits für heftige öffentliche Diskussionen gesorgt und hätte Joachim Löw dabei nicht durch das Schwingen der ‚moralischen Keule‘ mehr Disziplin von ‚seinen‘ Spielern eingefordert.

Doch wie kann ein Bundestrainer diesbezüglich ein Vorbild sein, wie kann er seine Untergebenen glaubwürdig zu diszipliniertem Verhalten anleiten, wenn er selber offenkundig bereits wiederholt als ‚Verkehrs-‚ und ‚Temposünder‘ aufgefallen ist? Passt das dann so zusammen?

Und es ist aktuell offenbar auch nicht das erste Mal, das Joachim Löw seinen Führerschein abgeben hat bzw- abgeben musste. Der heutige Bundestrainer musste bereits vor der WM 2006 einmal vier Wochen lang auf seinen ‚Lappen‘ verzichten. Der damalige Assistent von Jürgen Klinsmann gab vor acht Jahren noch seinem Vorgesetzten die Haupt-Schuld: „Ich bin mit dem Cheftrainer zu einem Bundesligaspiel nach Frankfurt gefahren. Er hatte mich wegen eines Termins angetrieben. Darum bin ich etwas schneller gefahren und in eine Radarkontrolle gerauscht.“, wird er zitiert. Der damalige Einspruch Löws, im Interesse der deutschen Nationalmannschaft seinen Führerschein behalten zu dürfen, wurde übrigens abgelehnt.

Nun muss Löw offenkundig sogar für sechs Monate ohne Führerschein auskommen. Und dabei hat er noch Glück, kann er doch häufig auf den Fahrdienst des DFB zurückgreifen… 😉

Die Hamburger Morgenpost zitiert Joachim Löw in diesem Zusammenhang folgendermaßen: „Ich kann mich wahnsinnig aufregen. Vor allem über Dinge, die für mich Zeitverlust bedeuten: Staus, schlechte Autofahrer. Ich habe auch viel zu viele Punkte in Flensburg. Ich bin schon ziemlich emotional. Das bin ich ja auch beim Fußball oder im Umgang mit meiner Mannschaft.“ Darin dürfte sich der Bundestrainer also wohl nicht wesentlich von der Masse der Verkehrsteilnehmer unterscheiden. Aber sollte so jemand dann nicht auch anderen, gerade jungen Leuten, einige Fehltritte nachsehen?

Und es bleibt die Frage offen, ob Löw nun so in der Position ist beispielsweise von einem Kevin Großkreutz, der in der Vorwoche, offenbar angetrunken, in eine Hotellobby uriniert haben soll, für die Zukunft ein diszipliniertes und vorbildliches Verhalten in der Öffentlichkeit einzufordern, wenn zeitgleich sein eigenes Verkehrssünderpunktekonto in Flensburg in den ‚roten Bereich` rutscht?….

Aus meiner Sicht passt das jedenfalls so nicht gerade gut zusammen! Ein vorbildhaftes Verhalten eines Vorgesetzten sieht jedenfalls wohl deutlich anders aus. Und wer selber so leicht angreifbar ist, der wird sich auch schwer tun einen Kevin Großkreutz für sein Fehlverhalten in der Vorwoche wirklich überzeugend dafür zu rüffeln…

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Fuchsli
10 Jahre zuvor

Ich kenn den Schal mit jedem Tag weniger ernst nehmen. Wer mehrfach bei vollem Bewusstsein sich und besonders andere derart in Gefahr bringt gehört aus dem Verkehr gezogen, auch als öffentliche Institution im Amt des Bundestrainers.

Bochumer
Bochumer
10 Jahre zuvor

Heutzutage wird ja gern die Moral kellenweise ausgeteilt. Ist er halt ein bisschen zu schnell gefahren… na und. Dafür gibt es rechtsstaatliche Institutionen, die offenbar alle gleich behandeln. Und gut isses.

Westerfilder
Westerfilder
10 Jahre zuvor

Löw sollte umgehend zurücktreten !

Don Altobello
Don Altobello
10 Jahre zuvor

Er ist halt nicht nur mal ein bisschen zu schnell gefahren, sondern unverbesserlicher Wiederholungstäter. Die genannten Ausreden sind auch die, die man immer wieder von Geschäftsleuten mit dicken Autos unter chronischem Termindruck hört. Da fehlt jegliches Unrechtsbewusstsein, im Gegenteil, sie sind häufig der Meinung, ihnen stehe dieses Fehlverhalten aufgrund des Fehlverhaltens anderer zu.

Was mich auch sehr stört und was ich auch selbst oft im Straßenverkehr erlebe: Löw ist auch beim Telefonieren am Steuer mit dem Handy erwischt worden (habe ich in einem anderen Artikel gelesen). Warum können viele Leute sich offensichtlich Autos leisten, die 50.000 bis 100.000 € und mehr kosten und auf der anderen Seite keine paar Kröten für eine Freisprecheinrichtung übrig haben?

Sissi
Sissi
10 Jahre zuvor

Jogi ist kein Vorbild und sollte umgehend zurücktreten. Er staucht einen Kevin Großkreutz (auch er müsste umgehend nach Hause geschickt werden) zusammen und hat selbst Dreck am Stiefel.

Thomas Weigle
10 Jahre zuvor

Hier geht ja wohl einiges durcheinander. Da ist der Bundestrainer, der zum Wohle der Fußballnation unterwegs ist, zum Ruhm Ganzdeutschlands, oder auch nur, dass wir hier Dampf ablassen können. Dann ist da der Dortmunder Großpinkler, der in einem Luxushotel wie der letzte Prolet im Stadion es nicht bis zum 00 schafft oder schaffen will. „Pinkelt“ nicht dauernd den emsigen Yogi an. Auch bei der Betrachtung von Ex-Eintrachtlern sind gewisse Benimmregeln zu beachten, selbst bei den Ruhrbaronen, auch wenn`s schwer fallen tut.
Außerdem will der Bundestrainer dafür „gerade stehen“, da stehen jetzt also schon zwei „gerade“ in der Fußballlandschaft.Ob das in der WM-Vorbereitung tunlich ist?

WALTER Stach
WALTER Stach
10 Jahre zuvor

Ich kann so ziemlich alles verstehen; denn “ wer ohne Sünde ist, der……“. Und ich bin nicht “ ohne Sünde.“

Aber, wer tagtäglich Anderen vorhält, daß man sich gefäligst anzustrengen hat, „ohne Sünde“ zu leben, und zwar so, wie man angeblich selbst vorbildlich lebt, dem ist, wenn seine „Sünden öffentlich werden, der Vorwurf der Scheinheiligkeit gewiss.

Und vor allem: Der hat sich als Vorbild selbst erlegt/erledigt.

Hoeness………… Loew……….???????

Im übrigen:
sh.5…….es ist ja nicht nur ‚mal so ein (Verkehrs-) Sündenfall, für den wir alle tagtäglich „gut sind“, sondern……………..! Und das stimmt nachdenklich!

Stefan Laurin
Admin
10 Jahre zuvor

Jogi Löw ist von Beruf Bundestrainer und nicht Vorbild. Ob er seinen Führerschein verliert oder nicht ist seine Privatsache.

WALTER Stach
WALTER Stach
10 Jahre zuvor

Stefan,

……nicht Vorbild……….

Dann darf er sich folglich tagtäglich nicht als solcher produzieren, z.B. gegenüber den Spielern, gegenüber anderen Träinern, gegenüber dem Fußballvolk.
Dann sollten vor allem die Medien ihn nicht tagtäglich als Vorbild „produzieren“.

Das Gegenteil ist der Fall.

(Anmerkung -aber nur so nebenbei-:

Ich meine im Gegensatz zu Dir, daß es zumindest bedenkenswert sein könnte, ob ein (Bundes-)Trainer, der von den ihm zu-/nachgeordneten Menschen nicht nur „berufliche Fähigkeiten“verlangt, sondern aus seiner (!!) Sicht auch ein „außerberufliches akzeptables“ Verhalten einfordert, nicht doch berufsbedingt eine Vorbildfunktion hat, ähnlich wie sie m.E. jeder Lehrer gegenüber seinen Schülern haben sollte bzw. versuchen muß.)

Und abschließend,damit ich nicht mißverstanden werde:

Ob Löw als Bundestrainer taugt, messe ich nicht an der Zahl seiner Verkehrsvergehen, sondern an den Ergebnissen seiner Trainertägigkeit.

Bisher kann ich in Löw daran gemessen nicht d e n großen, den großartigen Bundestrainer ausmachen.
Wenn Deutschland Weltmeister würde (oder Vize.)………?

Dann würde er vermutlich für alle Fußball-Fans in Deutschland als einer d e r großen, der großartigen Bundesträiner gelten.
Spätestens dann würde vermutlich auch niemand mehr über den „Verkehrssünder Löw“ und über died Frage diskutieren, ob der Bundestrainer eine Vorbildfunktion hat oder nicht.

Thomas Weigle -7-
Mit einem „Großpinkler“ Großkreutz und einem Verkehrssünder als Trainer ohne Führerschein Weltmeister? Ja, spätestens dann wäre den Fußball-Fans alles „sch…egal“.

Robin,
wer hat das denn eigentlich ursprünglich „ausgegraben“ . und warum und warum jetzt?

Westerfilder
Westerfilder
10 Jahre zuvor

Zumindest Nivea sollte sich jetzt von Löw trennen…

Franz Przechowski
Franz Przechowski
10 Jahre zuvor

Was sollen die nostalgische Anwandlung vom „Vorbild“? Wer noch nicht durchschaut hat, das die Nationalmannschaft ein Premium Markenprodukt ist und einen signifikanten Wertschöpfungsbeitrag für den DFB zu erbringen hat, darf weiterhin an den Heldenschweiß-Mythos von Bern glauben. Löw ist ein sehr gut bezahlter Produktmanager mit Personalverantwortung, der nun seine Fahrlizenz verliert. Pathos? Nicht angebracht. Entrüstung? Auch nicht angebracht. Kopfschütteln? Eher angebracht beim Hotel-Pinkler Grosskreuz.
Glückauf

abraxasrgb
abraxasrgb
10 Jahre zuvor

Nur der deutsche Untertan braucht Vorbilder vor denen er sich verbeugen kann 😉

Ich finde den Führerschein-Entzug ohnehin albern. Geldstrafen sollten ausreichen.

Bochumer
Bochumer
10 Jahre zuvor

Herr Löw trägt Pullover und taugt schon aus diesem Grund nicht zum Vorbild. Aber er ist wohl ein recht passabler Trainer. Vielleicht muss aber nun wegen Robins Artikel zurücktreten. Und Peter Neururer wird unsere Jungs bei der WM in Brasilien trainieren. Und Tuchel kommt dann zum VfL, denn er will sich ja einige Zeit vom Fußball fernhalten…
… dann spendier ich Robin einen Kasten Fiege* !

Versprochen

*aber nicht trinken und anschließend in eine Hotellobby gehen

Thomas Weigle
10 Jahre zuvor

@ Stefan Laurin. Fußballer sind nun mal für viele Heranwachsende „Vorbilder“, ob uns das gefällt oder nicht. Sie sind es im Guten, leider auch im Bösen. Jedenfalls ist das meine Erfahrung aus meinem Berufsleben. Unzählige Male war Fu?ball Thema, im Unterricht, noch öfter bei Pausenaufsichten. Fußball war für einige meiner Schüler so wichtig, dass ich mir hin und wieder Spiele angeschaut habe, in denen sie mitspielten, weil dies wiederum dem Verhältnis zwischen ihnen und mir guttat.
Ein Bundestrainer, der über unsere Straßen rast, nicht einmal sondern als Wiederholungstäter, der anderen gegenüber als „Knigge“ auftritt, selber aber unbelehrbar den „Schumacher macht“ kannst du in dieser Hinsicht knicken.

Stefan Laurin
Admin
10 Jahre zuvor
Reply to  Thomas Weigle

@Thomas Weigle: Wenn Löw im Viertelfinale rausfliegt, muss er gehen. Wenn er zügig fährt, ist das seine Sache.

Thomas Weigle
10 Jahre zuvor

q Stefan Laurin Wenn wer zügig fährt, wird er nicht zum Punktesammler in dieser Stadt an der Grenze zu einem Land, in dem eine vernünftige Geschwindigkeitsbegrenzung herrscht. Punkte gibts, wenn einer vom zügigen Lenker zum Übertreter von meistens vernünftigen Geschwindigkeitsbegrenzungen wird. Oder drängelt. Oder beidem. Das ist auch gut so.

Helmut Junge
Helmut Junge
10 Jahre zuvor

Wenn er nicht ins Halbfinale kommt, müssen wir über ihn sprechen.
Aber was er privat macht, interessiert mich überhaupt nicht. Da interessieren mich keine Schausteller und nicht mal Politiker.
Vorbildeigenschaften? Ein Sporttrainer?
Arme Gesellschaft. Da müßten wir eher an der Gesellschaft was ändern, wenn solche Vertreter solcher Berufe schon Vorbilder sein sollen.
„Volk der Dichter und Denker“ ist schon witzig, aber Sportler als Vorbild für den gesamten Nachwuchs? Da wandere ich noch im Alter aus in die Coca-Cola-Oase.

Mirco Veers
Mirco Veers
10 Jahre zuvor

Was sagt eigentlich der Vorgesetzte von Löw zu der Angelegenheit?
DFB-Präsident Niersbach sucht doch sonst gerne die Nähe zur Nationalelf.

WALTER Stach
WALTER Stach
10 Jahre zuvor

Stefan,
Deine Nachsicht gegenüber dem Straftäter Hoeness und dem notorischen „Vehrkehrssünder“ Löw stimmt nachdenklich.

Rechtsverstöße und Ordnungswidrigkeiten, vor allem im Straßenverkehr, gehören zu unserem Alltag und verdienen im Regelfall keiner öffentlichen Aufmerksamkeit, ganz unabhängig von den handelnden Personen.

Sie sind jedoch nicht alltäglich, wenn es z.B. um Art und Umfang des Steuerbetruges von Honess gegenüber dem Staat geht und sie sind auch nicht alltäglich, wenn es um den zweiten Führerscheinentzug Löw geht, jetzt über die außergewöhnliche Dauer von 6 Monaten!!

Das verdient zudem angesichts des Status der Personen in unserer Gesellschaft, angesichts der von ihnen stets angemahnten korrekten Verhaltensweisen Anderer, angesichts ihrer Selbstdarstellung (!!) als Vorbilder, selbstverständlich besonderer öffentlicher Aufmerksamkeit, besonderer öffentlicher Kritik und vor allem verdienen beide, durch die Medien als Scheinheilige entlarvt und so von der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden.

Eine anderre Frage ist die, ob, wann ,wie und unter welchen Voraussetzungen die Gesellschaft bereit ist, auch solche Straftaten bzw. solche permanenten Verkehrsdelikte, wenn sie von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens begannen wurden, nachsichtig zu behandeln, letztlich sogar zu tolerieren, wozu die Gesellschaft im Regelfall gegenüber jedermann nicht bereit ist.

Wenn Hoeness aus dem Knast entlassen und den FC Bayern wieder mit Erfolg anführet,wird dann aus dem Scheinheiligen wieder ein Heiliger?

Ich bin mir da ziemlich sicher, daß das spätestens nach seiner Knast-Entlassung -jedenfalls bei den FC Bayern-Fans – so sein wird.

Wenn Löw Weltmeister wird, ist das dann zugleich die gesellschaftlicher „Lossprechung“ des Herrn Löw von seiner Schuld als permaneter Verletzer verkehrsrechtlicher Normen?
Ich bin mir da ziemlich sicher, daß das so sein wird.

Ich befürchte, daß sich „die Deutschen“ insofern nicht von der Mehrheit der Italiener bezüglich ihrer Nachsichtigkeit, ihrer ungebrochenen Sympathie, ja von ihrer Verehrung des mehrfachen Strafttätes Berluccone unterscheiden.

Hoeness ist nicht Berlucconi, Löw ist nicht Hoeness; darüber ist nicht zu diskutieren.
Ich habe sie trotzdem zusammen gebracht, weil ich vermute, daß in Sachen Nachsichtigkeit, in Sachen Verständnis, in Sachen Entschuldigung/Rechtfertigung die Gründe dafür ähnliche sein könnten.

Das wiederum führt zu der Frage, welcher Wert dem Recht, der Rechtsordung durch eine Gesellschaft zugemessen wird; in Italien, in Deutschland, in Bayern oder dann wenn es um Fußball geht. Und auch für das Maß der Wertschätzung des Rechtes in einer Gesellschaft ist der Einfluß derjenigen, die in der Gesellschaft eine herausgehobene Position innehaben – die als Vorbilder dienen könnten?- ganz erheblich.

-14-ABRAXERSRGB

Für mich gab es Vorbilder und es gibt immer noch welche.

Ich habe mich nie vor ihnen gebeugt und werde das auch nie.

Aber ich habe oftmals versucht und vesuche das weiterhin, mich an ihrem Verhalten, an ihrem Tun und Lassen zu orientieren.

Vielleicht gelingt es mir sogar, ich bemühe mich darum, daß sich mein Enkel irgend wann in seinem Leben einmal fragt, wie sich sein Opa verhalten , was er getan oder gelassen hätte; dann würde mein Enkel sich nicht vor seinem Opa im nachhinein verbeugen, sondern sich an ihm orientieren -nicht mehr, nicht weniger-.

Arnold Voss
10 Jahre zuvor

Ein Sporttrainer kann, wenn überhaupt, doch nur ein sportlich-pädgogisches Vorbild sein. Was (zu) schnelles Autofahren damit zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht auf Anhieb. 🙂

Arnold Voss
10 Jahre zuvor

@ Walter Stach # 22

Es geht doch offensichtlich vorrangig um einen ganz bestimmten Verstoß: Geschwindigkeitsüberschreitung. Wer allerdings die teilweise absurden Geschwindigkeitsregelungen auf deutschen Autobahnen und Schnellstraßen und vor allem ihren aprubten Wechsel innerhalb kürzester Abstände kennt, von nur aus nächster Nähe lesbaren zusätzlichen Tageszeit- und Wetterregelungen ganz zu schweigen, der kann nachvollziehen, dass es Menschen gibt, die – sofern sie die Strafen finanziell nicht schrecken – einfach keinen Bock mehr darauf haben, sich auf diese vernunftgemäß oft kaum nachvollziehbare Weise gängeln zu lassen.

Um es klar zu stellen: Ich bin für ein generelles Tempolimit auf Autobahnen. Aber das ändert nichts daran, dass der deutsche Geschwindigkeitsschilderwald, ja überhaupt der deutsche Verkehrsschilderwald in vielen Fällen an Idiotie und generell an absoluter Überregelung leidet.

Arnold Voss
10 Jahre zuvor

@ Robin Patzwald # 24

Die Spieler der Nationalmannschaft sind Erwachsene. Wenn die Erziehung bis dahin nicht zu einem einigermaßen respektvollen Umgang mit anderen Menschen und der Unterscheidungsfähigkeit zwischen öffentlichem und privatem Verhalten geführt hat, ist sowieso alles zu spät. Im übrigen wäre mir lieber, dass Jemand im Auto telefoniert und/oder zu schnell fährt, als dass er sich im öffentlichen Raum wie eine „Sau“ benimmt.

Klar ist zu schnell Fahren im Ernstfall gefährlicher als Döner-Werfen, aber für zu langsam fahren gilt das auch. Überhaupt ist der Straßenverkehr gefährlich. Aber das hat alles nichts mit der Trainerrolle zu tun. Ein Mensch kann ein guter und vorbildlicher Trainer sein auch wenn er sich als Autofahrer nicht an die Verkehrsregeln hält.

Jürgen
Jürgen
10 Jahre zuvor

Zu diesem Artikel fallen mir vier Punkte ein:

Wie kann so etwas eigentlich raus an die Presse gehen bzw. überhaupt bekannt werden? Hat Hr. Löw selber bekanntgeben, er müsse von nun an für sechs Monate auf seinen Führerschein verzichten? Oder hat das wer vond er Presse ausgegraben und wie ist der an diese Information gekommen?

Davon ab, ich halte nichts von der aus meiner Sicht aufgeplusterten Empörung, von wegen er fordere tatdelloses Verhalten von seinen Spielern ein, also müsse er gefälligst auch tadellos sein. Fußball und Verhalten im Verkehr sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.

Ferner wird der Ausfall von Hr. Großkreutz (trotz Fußballaffinität) in meinem Bekanntenkreis nicht „heftig öffentlich diskutiert“. Ist das eine Selbstwahrnehmung der Pressen von Robin Patzwald? Wie sehen das die anderen Mitdiskutanten hier?

Zu Kevin Großkreutz selber: Der Kerl ist 25 Jahre jung, Multimillionär, verfügt über sehr viel Freizeit und wahrscheinlich wenig zeitfüllende Hobbies, will die Welt und die Mädels kennenlernen, hat gerade ein wichtiges Spiel verloren (welches im Falle eines Sieges für gelbe Zähne, schwarze Füße auch seinen Marktwert gesteigert hätte), war frustiert und (wahrscheinlich) voll bis zur Unterkante Oberlippe, da passiert soetwas eben. Unschön, sollte aber wenn zwischen ihm, dem Hotel und seinen Vorgesetzten geklärt werden. Hier wieder die Empörungskeule zu schwingen ist soetwas von „Bild“, mehr Bild geht fast nicht mehr.

Martin Böttger
Martin Böttger
10 Jahre zuvor

Ein definitives PR-PS-Desaster haben sie alle zusammen mit Daimler-Benz aber erst mit dem Plattfahren von richtigen Menschen angerichtet. Das passt jetzt einfach „zu gut“ zusammen, und tut den geldgierigen Werbefernsehnasen bei der Nationalmannschaft als Wirklichkeitskontakt auch mal ganz „gut“.
Vielleicht lernt der eine oder andere von ihnen jetzt noch ein paar neue Wörter: Demut und Respekt könnten evtl. dazugehören.
Arnolds Einwände sind zu vordergründig: der DFB und seine Nationalmannschaft sind eine riesige PR-Maschine. Die Individuen, die daran teilnehmen, ob Trainerstab, Spieler oder hunderte weitere Hilfskräfte drumherum, haben die Aufgabe zu funktionieren und darin ihre von teuren Agenturen durchkonzipierte Rolle zu spielen. Nicht nur die größten deutschen Konzerne, auch das eine oder andere arabische Emirat und die Bundeskanzlerin haben das schon lange zur Kenntnis genommen. Und jetzt hat die Maschine einen veritablen Kolbenfresser.
Schade um die verletzten Menschen. Aber davon abgesehen finde ich das sehr gerecht.

WALTER Stach
WALTER Stach
10 Jahre zuvor

Arnold
mich wundert immer wieder, wie in Sachen Hoeness, wie in Sachen Löw und in anderen Fällen versucht wird, eklatante Rechtsverletzungen, und zwar vorsätzliche, zumindest grob fahrlässige, damit zu rechtfertigen, daß der Grund für die Existenz der Rechtsnorm nicht nur kritisch hinterfragt wird, eine Selbstverständlchkeit in einer Demokratie, sondern dass
der subjekitive Zweifel an der hinreichenden Begründetheit der Norm ausreicht, um gegen sie verstoßen zu können bzw. um damit die Rechtsverletzung durch Andere „irgendwie“ zu begründen, zu entschuldigen bzw. den Normengeber, den Staat, letztlich als den eigentlicher Verursacher der Rechtsverstöße auszumachen.

Dieses Denken über den Wert und die Funktion von Recht in einer Gesellschaft ist für mich Besorgnis erregend, vor allem dann, wenn es sich um Normen handelt, die ein demokratischer Rechtstaat erlassen hat.

Arnold, wer zum zweiten Male (!!) und dann für 6 Monate(!1) den Führerschein verliert, hat nicht ‚mal die Geschwindigkeit geringfügig überschritten, wie das jedermann passiert. Ich verstehe diese Relativierungsversuche nicht und schon gar nicht, ähnlich wie bei Honess, die Relativierungsbemühungen bei begangenem Unrecht durch Verweis aus anderes Unrecht, eben auf „schlimmeres“.

Und über “ Vorbilder“ im allgemenen und über den Bundestrainer als Vorbild im besonderen gibt es offendundig sehr unterschiedliche Meinungen auch hier im Blog.
Die Diskussion darüber ist nun ‚mal eine kontroverse.Das nehem ich zur Kenntnis.

Ich wiederhole mich aber noch einmal:
Wer sich selbst zum Vorbild erklärt oder sich dazu, z.B. d.d.Funktionäre des DFB erklären läßt -sh.gestern Bierhoff- und wer von anderen tagtäglich vorbildliches Verhalten einfordert, dessen Verhalten wird zwangsläufig auch an der Kategorie „Vorbild“ gemessen.

Arnold,
ich will das Problem Löw, so wie es sich für mich darstellt, und zwar nicht auf den Menschen Löw, sondern mit Blick auf den Bundestrainer vor dem WM, anhand meiner Erfahrungen am praktischen Beispiel verdeutlichen:

Da sitzen rd. 2o Spieler im Besprechnungsraum. Ihr Trainer, der Herr Löw betritt den Raum. Er spricht die Spieler an. Er appeliert an ihre Bereitschaft, im anstehenden Spiel alles zu geben und Ähnliches mehr und irgend wann merkt er an: “ Euer Verhalten auf dem Platz, aber auch außerhalb -und dann blickt er Großkreutz an- hat vorbildlich zu sein“.
Ein „breites Grinsen“ bei den Spielern dürfte das mindeste sein, was Löw -als Vorbild- dann registrieren darf.

WALTER Stach
WALTER Stach
10 Jahre zuvor

Arnold,
wenn ich jetzt bei T-online in Sachen Löw einen Kommentar unter der Überschrift lese: „Der DFB muß jetzt seiner V o r b i l d funktion nachkommen………“, dann reicht es auch mir mit dem Hantieren, mit dem Argumentieren unter Nutzung des Begriffe „Vorbild“.
So kann man etwas, was, jedenfalls für mich, eine positive Bedeutung hat, ins Lächerliche verkehren.

b
b
10 Jahre zuvor

#30
„und dann für 6 Monate(!1)“
Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass dies seit Anfang diesen Monats die Mindestdauer eines Führerscheinentzugs ist. In diesem Sinne ist fraglich, ob das als besonderes Merkmal hervorgehoben werden kann.

WALTER Stach
WALTER Stach
10 Jahre zuvor

-32- Die Frage ist berechtigt. Ich habe keine Antwort. Ob Robin mit seiner Annahme -33- richtig liegt?

Abgesehen vom „Strafmaß“:
Wer einmal den Führerschein losgeworden ist, fährt „normalerweise“ vorsichtiger. Und 18 Punkte -nach altem Recht-kommen ja auch nicht durch Kleinigkeiten zusammen. Das alles wirft nun einmal Fragen auf , die sich mit der Persönlichkeitsstruktur des Herrn Löw befassen.Daß dabei sein Job als Bundestrainer nicht auszublenden ist, bedarf keiner Erklärung.

Und wenn wir hier bei den Ruhrbaronen darüber diskutieren, ist das ein ganz normaler Vorgang , der angesichts der Trainingsvorbereitungen für die WM von besonderem Interesse für jeden, besonders für jeden Fußball-Fan ist.

Allerdings frage ich mich jetzt nach mehreren Beiträgen von mir selbstkritisch: „Was soll`s? Was bewirkt das Ganze?“

„Deckel drauf“, jedenfalls bei mir.

Arnold Voss
10 Jahre zuvor

Walter,
ich bin ja dafür, dass Löw für seine Verkehrsvergehen bestraft wird. Ich bin nur dagegen, ihm das auch noch auf sein sonstiges Leben/Arbeiten anzurechnen. Ein Mensch verliert nicht an moralischer Instanz wenn er zu schnell fährt oder beim Fahren telefoniert. Er verliert dann an moralischer Instanz, wenn er sich den dafür vorgesehenen Strafe zu entziehen versucht, oder sogar im Extremfall Fahrerflucht begeht. Das hat Löw, im Gegensatz zu Hoeness bzgl. des Steuerrechts, aber nicht getan.

Thomas Weigle
10 Jahre zuvor

Yogi „Kässmann“ Löw

Bochumer
Bochumer
10 Jahre zuvor

@ Robin: In Afrika hat mal ein Mann die Schnecken in seinem sehr großen Garten mit Fiege vernichten wollen. Wir kennen die Gegend heute unter Namen Sahara.

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