Als am Montag die offizielle Nachricht von der angedachten Schließung des großen Dortmunder Karstadt-Hauses am Westenhellweg, was seit ein paar Jahren unter dem sperrigen Namen ‚Galeria Karstadt Kaufhof‘ firmiert, verkündet wurde, war ich trotzdem noch irgendwie geschockt.
Es gibt immer mehr Leerstände in der Waltroper Innenstadt. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt
Viele Innenstädte im Ruhrgebiet machen, wie viele hier aus ihrem eigenen Alltag sicherlich wissen, gerade eine sehr schwere Zeit durch. Da bildet auch das 30.000-Einwohner Städtchen Waltrop im Kreis Recklinghausen, in dem ich lebe, keine Ausnahme. Immer mehr Leerstand ist auf Seiten der Ladenlokale in der Fußgängerzone zu verzeichnen. In den vergangenen Jahren haben wir uns damit hier im Blog der Ruhrbarone schonhäufiger beschäftigt.
Auch der Wochenmarkt, vor Jahren noch einer der attraktivsten im gesamten Ruhrgebiet, schlittert derzeit in eine deutlich erkennbare Krise. Viele Markthändler sind in den vergangenen Jahren ersatzlos verschwunden. Gründe dafür gibt es sicherlich viele. Das geht von der Konkurrenz der Lebensmittel-Discounter bis hin zu den vergleichsweise unattraktiven Arbeitszeiten und Verdienstmöglichkeiten der Marktbeschicker.
Wer kürzlich neu hinzukam, war (sowohl auf der Seite der Geschäfte als auch auf der der Markthändler) im Vergleich zum Angebot der Vorgänger, häufig nur von minderer Attraktivität bzw. Klasse (Stichwort 1-Euro-Shop).
Die generelle Abwärtsbewegung wurde im Laufe der vergangenen Jahre von immer mehr Zeitgenossen beobachtet, und soll nun offenbar auch (endlich) von der Lokalpolitik entschlossen bekämpft werden. Doch das scheint komplizierter als gedacht, denn erhebliche Widerstände tun sich dabei auch von unerwarteter Seit auf: den Händlern selber.
Sebastian Kehl muss unangenehme Fragen beantworten. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt
Die Personaldiskussionen überlagern bei Borussia Dortmund kurz vor der Aufnahme des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga an diesem Wochenende alle anderen Themen. Die Unzufriedenheit im Umfeld des BVBs ist nach einer völlig enttäuschenden zweiten Jahreshälfte 2022 groß. Nur Platz sechs in der Liga, das hatten sich viele Fans der Schwarzgelben nach der extrem gehypten Rückkehr von Trainer Edin Terzic im Sommer noch ganz anders vorgestellt.
In der Realität hat sich die Mannschaft unter Terzic nach einem vielversprechenden Start zuletzt nicht weiter, sondern im Vergleich zu den Auftritten unter Vorgänger Marco Rose eher zurück entwickelt. Inzwischen hat sich in Dortmund offenbar die Erkenntnis durchgesetzt, dass es größerer Kaderveränderungen bedarf, wenn es in Zukunft sportlich für den BVB wieder nach vorne gehen soll.
Und auch wenn die in der Ruhrgebietsmetropole erscheinende Tageszeitung ‚Ruhr Nachrichten‘ etwas geschönt von einer anstehenden ‚Kader-Optimierung‘ spricht, es ist in der Realität wohl doch eher eine Art von ‚Bankrotterklärung‘ der für diese Truppe verantwortlichen Kaderplaner Sebastian Kehl und Michael Zorc, die in Kürze beim BVB ins Haus zu stehen scheint.
Die Bilanz des DFB bei der FIFA-Fußball-WM in Katar ist desaströs. Sportlich ist die Mannschaft bekanntlich schon in der Gruppenphase ausgeschieden, obwohl sie sich selbst im Vorfeld noch zu einem der Titelaspiranten erklärt hatte. Und auch die Funktionärsriege blamierte sich nach Strich und Faden. Genannt sei hier nur die unwürdige Debatte über die ‚One-love-Binde‘, bei der der Verband gegenüber der FIFA am Ende einknickte und dabei ein ziemlich erbärmliches Bild abgab.
Kein Wunder also, dass viele Fans im Nachhinein der Meinung waren, Deutschland hätte auf eine Teilnahme am seit Jahren umstrittenen Turnier in der Wüste wohl besser schon im Vorfeld komplett verzichten sollen. Dann wäre der Imageschaden auf allen Ebenen jetzt nicht so groß.
Nun gut, im Nachhinein erscheint es müßig darüber jetzt noch lange zu diskutieren. Wichtiger erscheint es in diesen Tagen den Blick nach vorne in Richtung Zukunft zu richten, um aus diesen bitteren Erlebnissen jetzt die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen.
Dabei helfen soll nach übereinstimmenden Medienberichten in verantwortlicher Position offenbar auch BVB-Boss Hans-Joachim ‚Aki‘ Watzke, der bei der Neuausrichtung des DFB demnach ein entscheidendes Wörtchen mitreden soll. Das erstaunt, beweist der langjährige Hauptverantwortliche aus Dortmund doch immer wieder, dass er jetzt schon seit Jahren eher durch personelle Missgriffe und Fehlentscheidungen als durch ein besonders glückliches Händchen auffällt.
Erling Haaland und Aki Watzke einst in Dortmund. Archiv-Foto: BVB
Am Mittwochabend trifft der BVB in der UEFA Champions League auswärts auf Manchester City. Eigentlich ein Fußballfesttag, auf den sich jeder Dortmunder freuen müsste. In diesen Tagen ist das jedoch anders.
Nicht nur das Duell Marco Rose gegen Edin Terzic bzw. RB Leipzig gegen den BVB fasziniert die Massen an diesem Bundesliga-Wochenende. Auch das kleine Revierderby zwischen dem FC Schalke 04 gegen den VfL Bochum bekommt zu seinem standardmäßigen Reiz in der kommenden Auflage noch einen gewissen zusätzlichen Reiz.
Auch hier sind es die Trainer, die der Begegnung ihre besondere Spannung verleihen. Die Kollegen der ‚Bild‘-Zeitung, die im Bereich Sport meist sehr gut informiert sind, betiteln das Duell bereits als ‚Entlassico‘. Ein schönes Wortspiel, welches an die Bezeichnung ‚El Classico‘ anlehnt, die ursprünglich das Spitzenspiel in Spanien zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona bezeichnete, inzwischen aber auch für Bundesligaspiele zwischen Dortmund und dem FC Bayern München verwendet wird.
‚Entlassico‘ also? Wirklich ein Endspiel für die beiden Coaches Frank Kramer (Schalke) und Thomas Reis (Bochum)? Eigentlich ist das ja nicht zu glauben!
Viel dümmer hätte es für den BVB wahrlich nicht laufen können. Jahrelang wurde in Dortmund bereits über die möglicherweise zu große Abhängigkeit der Borussia von ihrem aktuellen Nummer-eins-Stürmer diskutiert.
Egal ob Lewandowski, Aubameyang, Alcacer oder zuletzt Haaland, immer war die Sorge in weiten Teilen des Fanlagers groß, dass die Schwarzgelben in ein riesiges Problem tappen würden, wenn sich ihr aktueller Sturmführer einmal längerfristig verletzen sollte. Nur selten befand sich in den vergangenen Jahren ein vielversprechender Backup im Kader, dem man ohne zu Zögern die Vertretung für mehrere Wochen oder gar Monate bedenkenlos anvertraut hätte.
Dass das Schicksal ausgerechnet in den ersten Tagen nach dem Haaland-Abgang so gnadenlos zugeschlagen hat, den teuren Neuzugang Sebastien Haller mit einem bösartigen Hodentumor für Monate außer Gefecht setzte, ist nicht nur menschlich für den Betroffenen selber extrem tragisch, es wirft auch ein weiteres Mal ein bitteres Licht auf die kritikwürdige Transferpolitik des BVB in den vergangenen Jahren.
Auch bei der nächtlichen Beleuchtung für das Reichstagsgebäude in Berlin soll der Stromverbrauch reduziert werden. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt
Die laufenden Diskussionen rund um das Thema Energiesparen tragen inzwischen schon recht irre Züge. Da wird seit Tagen lautstark darüber gestritten, ob die Sehenswürdigkeiten und öffentlichen Gebäude in vielen Städten zukünftig denn noch im vertrauten Maße beleuchtet werden sollten, oder aber ob die Warmwasserversorgung in bestimmten Bereichen reduziert werden könnte. In vielen Fällen handelt es sich dabei jedoch schon offensichtlich um reine Symbolik, ist das Sparpotenzial in diesen Bereichen doch im Vergleich zur sich anbahnenden Größe des Problems eher gering.
Man kann schnell den Eindruck gewinnen, dass, trotz aller grundsätzlichen Sinnhaftigkeit des Energiesparens (übrigens auch schon deutlich vor der aktuellen Krise), damit von den eigentlichen Problemen abgelenkt werden soll.
Gut geht es der Mehrzahl von uns. Aber wie lange noch? Archiv-Foto: Robin Patzwaldt
Mein Opa Paul, der im Jahre 1921 geboren wurde, war ein recht schlichter Mensch. Er war, wie für viele Menschen seiner Generation typisch, im Vergleich zu Menschen der Gegenwart, ziemlich ungebildet. Trotzdem hat er sich im Laufe seines 94-jährigen Lebens eine Menge Durchblick verschafft.
Opa hat viel erlebt. Er kämpfte als Soldat im zweiten Weltkrieg, erlebte den Wirtschaftsaufschwung der 1950er- und 1960er-Jahre im plötzlich geteilten Deutschland, zitterte in der Kuba-Krise, durchlebte den Kalten Krieg als Zeitzeuge, durfte sich über die Wiedervereinigung freuen. Ich habe vielen seiner Geschichten und Erkenntnisse aus seinen gut 90 Jahren Lebenszeit bis zu seinem Tode im Jahre 2015 immer gerne zugehört. Seine gesammelten Erfahrungen haben mich als Enkel sehr geprägt, wenn ich natürlich auch nicht alle seine Meinungen teilen konnte.
In einem hatte Opa Paul aber Unrecht: Er sah schon Ende der 1980er-Jahre den stetig steigenden Wohlstand in diesem Lande am Scheitelpunkt angekommen. Er prognostizierte uns allen damals schon einen steilen Absturz, da er in vielen Bereichen der Gesellschaft Krisen und Probleme auf uns alle zukommen sah.
Ein Hinweis auf das nahende Parkfest in Waltrop 2019. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt
In diesem Jahr soll das Parkfest in Waltrop nach zwei schwierigen Jahren, was der Corona-Pandemie geschuldet war, weitestgehend wieder in der von früher gewohnter Form stattfinden. Zur Erinnerung: Im Jahre 2020 fiel das traditionsreiche Volksfest im Kreis Recklinghausen ganz aus, 2021 wich es einer deutlich weniger beachteten Mini-Version.
Jetzt, obwohl die Inzidenzen in diesem Sommer unerwartet hoch sind, soll nach dem Wunsch der Organisatoren eigentlich alles wieder wie früher sein. Das Bild in der Öffentlichkeit lässt jedoch vermuten, dass dem nicht so sein wird.
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