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Tel Aviv, Orlando, Paris und was noch kommt

jets
Fliegerstaffel der israelischen Armee Foto: IDF Lizenz: Copyright

Ich habe ein paar Tage gewartet, bis ich mich jetzt doch entschlossen habe, etwas zu schreiben. 49 Ermordete in Orlando, vier in Tel Aviv, zwei in Paris – dass die Mörder ihre Angriffe nicht überlebt haben, ist da nicht einmal ein schwacher Trost. Bei diesen Ermordeten wird es nicht bleiben. Wir erleben eine Ramadan-Offensive des Islamischen Staates, die von ihren Anhängern ausgeht und noch nicht einmal eine Koordination durch eine Zentrale nötig hat. Nach all den Anschlägen der vergangenen Jahre mag ich nicht jedes Mal schreiben was längst eine Tatsache ist, nämlich dass der Westen und alle Menschen, die gerne selbst bestimmen wollen wie sie leben, die den Wunsch nach Freiheit haben angegriffen werden und sich in einem Krieg befinden gegen den Islamismus, der seit der Revolution im Iran zu einer immer größeren Bedrohung geworden ist: Für Europa und die USA, für Israel aber auch für alle Menschen in den muslimische geprägten Ländern die von einem selbstbestimmten Leben träumen und dafür oft verzweifelt und mit Mut und Opferbereitschaft gegen die islamistischen Barbaren kämpfen. Kriege gewinnt oder verliert man. Dieser Gedanke mag nicht angenehm sein, aber er ist so einfach wie wahr. Die dritte Alternative ist das Ausbluten beider Seiten; der Krieg macht dann eine Pause – bis er irgendwann weitergeht.

Anstatt jedes Mal betroffen zu sein, wenn der IS oder eine andere islamistische Terrorgruppe zugeschlagen hat, sollten wir uns sehr schnell Gedanken darüber machen, was zu tun ist, um diesen Krieg nicht zu verlieren. Wir müssen den Menschen in den muslimisch geprägten Ländern und den muslimischen Communities, die für Werte wie Freiheit, Individualität und Selbstbestimmung  eintreten unterstützen – koste es was es wolle. Wir müssen die Islamisten überwachen wie es Israel tut und wir müssen ihre Räume eng machen. Wie kann es sein,  dass immer noch von der Lies! Kampagne Korane in  den Fußgängerzonen verteilt werden, auch wenn den Sicherheitsdiensten klar ist, dass über diese Aktionen zahlreiche junge Menschen ihren Weg zum IS gefunden haben. Komm mir jetzt bitte keine damit, dass man dann auch das Verteilen von Bibeln verbieten müsste. Ja, das müsste man auch – wenn  aus dem Kreis von Bibelverteilern zahlreiche Terroristen hervorgehen würden. Dem ist aber im Moment nicht so. Man muss Ungleiches ungleich behandeln.

Wir müssen uns schließlich aber auch aus einer Kultur der Angst befreien, Mut zur Zukunft haben, unser Leben gestalten wollen anstatt auch noch jedes kleinstes Risiko aufzublähen. Es gibt keinen Grund Angst vor der Auseinandersetzung mit dem Islamismus zu haben. Die Aufklärung, mag sie noch so unvollkommen und wird sie auch nie abgeschlossen sein, ist dem barbarischen Denken für das der IS, aber auch Saudi Arabien, Katar und das Regime im Iran stehen, intellektuell überlegen. Die Armeen des Westen sind stärker, die Wirtschaften leistungsfähiger und kreativer. Die freien Gesellschaften und die Menschen, die von Freiheit träumen, sind, wenn sie ihre Unsicherheiten überwinden, von den Barbaren nicht zu schlagen. Generationen von Menschen haben gegen religiösen Wahnsinn und Diktaturen gekämpft und dafür oft einen hohen Preis gezahlt. Ihnen haben wir unsere Freiheit zu verdanken, für die zumindest meine Generation in diesem Teil des Landes nie besonders viel leisten musste – wir bekamen sie als Geschenk in die Wiege gelegt. Wir sollten alles tun, um uns dieses Geschenkes als würdig zu erweisen.

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Sebastian Bartoschek
Admin
7 Jahre zuvor

Schön aufgeschrieben.

Mein Credo: Bomben auf Saudi-Arabien. Statt für.

Arnold Voss
7 Jahre zuvor

Donald Trump hätte es nicht klarer formulieren können, Sebastian.

Leo
Leo
7 Jahre zuvor

Völlig richtig, Herr Laurin.

Danke, für diesen Artikel.

Reinhard Matern
7 Jahre zuvor

Mich nervt das fortlaufende 'müssen' des Textes und das 'schnell Gedanken machen'. Grundsätzlich: Der zentrale historische Unterschied betrifft die Säkularisierung, die in heute muslimischen Ländern kaum, in einigen westlichen Ländern durchgreifend, in manchen nur oberflächlich Fuß fassen konnte. Die Frage nach Säkularisierungen hat uns inzwischen wieder erreicht. Aus westlicher Sicht könnte es relevant sein, für eine solche zu werben, besonders politisch, überhaupt erstmal zu erläutern, worum es dabei geht bzw. gehen könnte. Wir sind in der Position unserer Vorfahren, diesmal jedoch international, weltweit.

Helmut Junge
Helmut Junge
7 Jahre zuvor

Arnold, wenn Clinton trotz des Bekenntnisses sowohl des Täters, als auch des IS, noch Unsicherheit befällt, ob es sich in Orlando um einen islamistischen Terroranschlag gehandelt hat, oder etwas Anderes, wird Trump wohl massiv punkten. Wenn auch seine Schlußfolgerungen überzogen sind. Auch hier tun sich einige Medien trotz der bekannten Fakten schwer damit, die "Motive" des Täters zu erkennen. (siehe ARD-Teletext) Vermutlich tun sie das in der naiven Vorstellung, Clinton damit helfen zu können.
Nur ist es wichtig zu wissen, daß ein Problem nicht gelöst werden kann und wird, wenn man es nicht kennen oder benennen will.

Arnold Voss
7 Jahre zuvor

Die bekannte Islamophobie-Phopie, Helmut. Der Islamismus ist explizit homophob. Gegen Schwule und Lesben sind aber auch die Extremisten anderer Religionen eingestellt und machen daraus auch öffentlich keinen Hehl, bis zur Aufforderung diese zu töten.

thomas weigle
thomas weigle
7 Jahre zuvor

Wer Täter nicht Täter nennt und bekämpft, wird letztlich selbst zum (Mit)Täter.

Arnold Voss
7 Jahre zuvor

@ Reinhard Matern #4

Es ist nicht nur die Säkularsierung. Auch die prinzipielle Gewaltbereitschaft ist bei den islamistischen Extremisten offensichtlich höher und verbreiteter als bei anderen Religionsfanatikern. Der Islam hat nicht nur ein Säkularisierungs- sondern auch ein Gewaltproblem. Ob das durch noch mehr westliche Bomben gelöst werden kann, wage ich allerdings zu bezweifeln. Beim Kampf gegen den terretorialen Machtanspruch des IS sehe ich dazu allerdings keine Alternative.

Markus Heitkämper
Markus Heitkämper
7 Jahre zuvor

Besten Dank, Herr Laurin!
Im Blick auf die unsägliche Lies-Aktion – sie sar noch am vergangenen Samstag in der Innenstadt Essens auf der Ketteiger Höhe Burgplatz vertreten!- werde ich unseren OB direkt ansprechen.

Helmut Junge
Helmut Junge
7 Jahre zuvor

Arnold, in diesem Fall war der Täter aber ein sich selbst bekennender Anhänger des IS, und der IS hat sein Attentat als IS-Attentat bestätigt. Natürlich gibt es auch andere Extremisten, die soviel gegen Schwule und Lesben haben, daß sie sie töten würden.
Aber getan hat es ein Islamist. Und das zu sagen, scheut sich die ARD immer noch. Ich frage mich, warum sie das tut. Außerdem kann es sein, daß Orlando nur ein Anfang einer Serie von Attentaten ist.
http://www.welt.de/?config=articleidfromurl&artid=156208080
Nebenbei hat einer meiner Neffen in der Vergangenheit gelegentlich dieses Lokal besucht, was für mich persönlich die Aufklärung dieses Verbrechens noch dringender macht, als es ohnehin schon erforderlich ist. Die Welt ist heutzutage sehr klein, zumal Florida zu erschwinglichen Preisen anfliegbar ist.

Henny Jahn
7 Jahre zuvor

gut geschrieben, ist viel Wahres dran. Allerdings leben die Mörder von Tel Aviv noch, einer wird gerade von Israelis in einem dortigen Krankenhaus gesundgepflegt. Was soll man dazu sagen? DAS ist die Hochform eines Rechtsstaates.

Arnold Voss
7 Jahre zuvor

@ Helmut Junge # 10

Ja, das ist genau der Unterschied auf den ich hinauswollte. Die Islamisten reden nicht nur vom Töten, sie tun es auch.

Reinhard Matern
7 Jahre zuvor

@ #8 Arnold Voss

Du hast es Recht, es gibt auch ein Gewaltproblem. Doch wenn man sich auf die Geschichte richtet, wie ich es im Hinblick auf eine Säkularisation getan habe, findet man rasch religiös motiverte Gewaltaten, z.B. im Dreißigjährigen Krieg. Die Säkularisierungsgeschichte war nicht selten eine der Gewalt, in der es jedoch lediglich um eine Trennung von Religion und Staat(en) ging, sei es auch nur der von einer bestimmten Religion. – Das Thema 'Aufklärung' wäre sachlich ein anderes.

Toni32
Toni32
7 Jahre zuvor

@Sebastian Bartoschek

solche hirnverbrannte Kommentare werden hier freigegeben einfach nur Kranhaft.

Vielleicht sollte der Westen weniger den Nahen Osten Terrorisieren, Die Zionisten sollten den Palästinensern ihr gestohlenes Land Zurück geben, Die Amerikaner und Russen sollten aufhören Waffen an Kriegsparteien im Nahen Osten verkaufen um bei uns Arbeitsplätze zu schaffen.

Toni32
Toni32
7 Jahre zuvor

@Arnold Voss

Christentum und Judentum sind auch gegen Homosexualität als verbreite kein Unsinn und nennt die Wahrheit beim Namen.

Toni32
Toni32
7 Jahre zuvor

@thomas weigle
Nach eure aussagen gegen Saudi Arabien könnte man Russland und die USA Bombardieren sie haben eine Mio Menschen im Irak getötet und die Russen töten jeden Tag Zivilisten in Syrien zusätzlich unterstützen sie einen Regime der Fassbomben auf Zivilisten abwirft und Foltergefängnisse führt, wieso kommt man nicht auf diese Idee von euch.

Toni32
Toni32
7 Jahre zuvor

Was ist mit den Gewalttagen der vielen hollighans sollte man sie auch irgend wie Bombardieren schließlich hat man ja gesehen wie gewaltbereit diese Menschen sind, hätten sie Waffen würden sie auch nicht davor scheuen Gewaltverbrechen zu verüben. Ich denke diese Menschen spiegeln die Gewaltbereitschaft solcher Nationen die sich hinter Menschenrechte heuchlerisch verstecken. Gewalt ging immer schon vom Westen aus die sich aber gerne wir hier auch im Blog als Opfer gerne sehen möchten.

Toni32
Toni32
7 Jahre zuvor

@Stefan Laurin

Das glaubt aber auch nur du Zionisten stecken hinter all dem was im Nahen Osten gerade Passiert und würdest du genau überleben wüsstest du das sie am meisten vom dem ganzen Verfall der Arabischen Islamischen Welt Profitieren. Der Assad Regime wäre schon längst weg wenn es für den Terrorstaat Israel von Vorteil wäre. Ägypten war es mit Mursi ein Demokratisch gewählter Präsident wurde auf befehlen von Israel gestützt.

Seit 1967 hat Israel Palästinensisches Gebiet Annektiert, Zionisten Regieren Unsere Banken und Medien du würde nicht über Gräueltaten die durch Juden geschehen im Fernsehen etwas sehen aber jeden Tag Hetze gegen Muslime die eigentlich Opfer dieser Landnahme sind.

von einen Moderator solche Kommentare zu hören lässt mich vermuten das hier ziemlich Radikal gegen Muslime gehetzt wird. Ferner sind solche Kommentare einfach nur dumm.

Gerd
Gerd
7 Jahre zuvor

@Sebastian Bartoschek

Besser auf den Iran. Der bastelt nicht nur an Atombomben -was ein wesentlicher Grund für die Stellvertreterkriege im Syrien und im Jemen ist- sondern finanziert ganz unmittelbar Terroristen rund um die Welt(Hisbollah, Hamas) und ist sogar in Sachen Staatsterrorismus aktiv(Revolutionsgarden) .

Christian Perzl
Christian Perzl
7 Jahre zuvor

@Toni32

Darf ich mal festhalten? Weil, wenn es hoch kommt, 500 Hools sich Jagdgebiete schaffen und keine Staatsmacht/privater Sicherheitsdienst sich effektiv gegen diese Barbaren stellt folgerst du daraus das die westlichen Nationen Gewaltgeil sind?

Ist nicht eher das Gegenteil der Fall? Ist man den nicht total aufgeschmissen und hilflos wenn, egal mit welcher Motivation, Gruppen meinen sie müssen das Faustrecht walten lassen? Das man hier immer wieder zu sehr versucht an den guten Willen zu appellieren?

Du fragst nach einer Bombardierung von Hools und willst damit irgendwelche Doppelmoral heraus.
Ich kann dir da nur eines schreiben: Bomben braucht es hier nicht, da reichen gepanzerte Einsatzwägen, Wasserwerfer und der gute alte Schlagstock… auf das die Polizei "unfair" mitspielt und mal mit ein paar "Helden" den Boden aufwischt.

nussknacker56
nussknacker56
7 Jahre zuvor

Ein Danke an Stefan Laurin. Nach den Geschehnissen der letzten Tage, ist es gut, einen solchen Text zu lesen, der den Blick wieder auf das lenkt, was zu tun und was im Auge zu behalten ist.

@Toni32 (#20)
Einen kurzen Moment habe ich überlegt, Ihnen zu antworten. Doch Sie sind dermaßen verhetzt und voller Hass, dass jeder Versuch Ihre wirren Gedanken zu entflechten, pure Zeitverschwendung ist. Vielleicht schaffen Sie es – in zwanzig, dreißig Jahren –, zu erkennen, wieso sich dieser dumpfe Hass bei Ihnen so erfolgreich einnisten konnte und können ihn zurückdrängen.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

@Toni32: Am Ende eines jeden Artikels hier heißt es nett auffordernd "Schreibe einen Kommentar" und nicht "Sülze hier antizionistisches, völlig unverständliches, schreiend falsch geschriebenes Hirnragout ab". Könntest Du evt. verwechselt haben.

Sebastian Klein
7 Jahre zuvor

Achja, die Ramadan-Offensive des islamischen Staates. Schön, dass man noch seine Feindbilder pflegt. Omar Mateen war übrigens ein regelmäßiger Besucher des Pulse Clubs und versuchte seit mehren Jahren mehr oder minder erfolglos, sexuelle Kontakte zu anderen Männern aufzubauen.

Das klingt doch ganz nach einem fundamentalistischen Muslim.

thomas weigle
thomas weigle
7 Jahre zuvor

Naja @ Toni23, bekämpfen heißt ja nicht gleich Bomben werfen. so hat z. B. der öffentliche Protest im kalten Winter 03 gegen den Buschfeldzug dazu beigetragen, dass die Regierung Schröder in dieser Angelegenheit nicht kriegerisch tätig wurde.

Helmut Junge
Helmut Junge
7 Jahre zuvor

@Sebastian Klein, nach Aussagen seiner Frau hat sie ihn zum Club gefahren, weil er sich dort wegen des geplanten Attentats orientieren wollte. Auch sein Vater unterstützt diese Ansicht. Selbst wenn es bislang keine Erkenntnisse über eine Mitgliedschaft beim IS gibt, bleibt doch, daß er sich auf den IS bezogen hat ein Fakt, den nicht zu erwähnen, Ihren Kommentar (26) nur einer selektiven Betrachtungsebene zuzuordnen erlaubt.
Abgesehen davon sind alle bisher bekannten Terroristen vor ihrer Tat keine Terroristen gewesen, sondern oft unauffällige Zeitgenossen, bist sie sich innerhalb kürzester Zeit fanatisierten. Ohne spekulieren zu wollen, sage ich, daß es beim Orlandoattentäter ähnlich gewesen sein könnte.
Aber den Terroranschlag hat es nun mal gegeben! Aus meiner Sicht ist das Motiv zwar noch nicht restlos geklärt, doch sein Bekenntnis zum IS steht aus meiner Sicht ganz oben in der möglichen Motivliste.
Aber die Behörden wollen es vielleicht deshalb so genau wissen, weil sie nach Mittätern suchen.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

Trotzdem sind die Ermittler noch sehr weit weg von einer auch nur annähernden Gewissheit, dass es mehrere Täter gab oder dass dieser Terrorakt mit Hilfe des IS vorbereitet wurde. Ein "plötzliches", öffentliches Bekenntnis eines Einzeltäters reicht für den IS aus, ihn ab sofort, ohne Mitgliedsausweis und Initiierungsriten, als einen der ihren zu betrachten und sich mit ihm und seinen Taten zu solidarisieren. Kost nix, tut denen nicht weh.

Und ob es tief religöse Motive oder einfach nur psychisch-extremistische Protesthandlungen waren, die ihn das Bekenntnis zum IS haben ausrufen lassen, ist auch noch weit davon entfernt, umfassend analysiert zu sein.

Arnold Voss
7 Jahre zuvor

@ Sebastian Klein # 26

Meinst du wirklich, dass der religiöse Fundamentalismus einen vor den eigenen homoerotischen Bedürfnissen/Anteilen schützt? Könnte nicht das genaue Gegenteil der Fall sein, dass die eigene verdrängte Homosexualtät erst recht zu einem (religiösen) Hass auf Homosexuelle und Lesben, ja überhaupt erst zu einem religiösen Fundamentalismus führt, der Homophobie konstituierend mitenthält?

Arnold Voss
7 Jahre zuvor

@ Toni 32 # 15

Denk- und Leseschwäche scheinen sich bei ihnen offensichtlich zu ergänzen. Lesen sie deswegen nochmal ganz langsam und Wort für Wort # 6.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

Ergänzung zu meiner #29: Wenn man sich diesen WP-Artikel über den Vater des "Orlando-Shooters" durchliest, ist man – zusammen mit den Behörden – völlig am Anfang langwieriger Ermittlungen und Mutmaßungen, was den Background und mögliche Motive der Tat angeht:
https://www.washingtonpost.com/world/the-orlando-shooters-afghan-roots/2016/06/13/d89a8cd0-30e4-11e6-ab9d-1da2b0f24f93_story.html

Gerd
Gerd
7 Jahre zuvor

Zwei Monate vor dem Anschlag hat ein Imam in Orlando verkündet, man müsse Schwule aus Barmherzigkeit umbringen.

Muslim Imam in Orlando called for death to gays before night club attack – YouTube
https://m.youtube.com/watch?v=Vev-OzHQy94

Toni32
Toni32
7 Jahre zuvor

Ich meine IS ist doch eine vom CIA und Mossad ausgebildet und Finanziert Gruppe, um Muslime zu Terrorisieren und sich der Staat Israel zurück lehnen kann was auch die Realität wieder spiegelt. Deshalb denke ich das es wieder mal ein Insiderjob war vielleicht war es einfach nur ein Psychopath was bei den Amis Oft der Fall ist.

Helmut Junge
Helmut Junge
7 Jahre zuvor

@Klaus Lohmann, daß die Polizei in vor dem Attentat wegen möglicher IS-Mitgliedschaft zweimal verhört, hat bei mir soviel gewicht, daß ich die Spekulationen um psychische Störungen nicht ernst nehmen kann. Warum werden gesicherte Erkenntnisse einfach so wegdiskutiert, und stattdessen Spekulationen aller Art ins Spiel gebracht?
@Gerd, das Video ist ein guter Hinweis entweder auf den IS, oder einfach nur auf den Islam, hat aber vermutlich mit dem Islam nichts zu tun. Der Prediger wird vermutlich ebenso psychische Probleme haben, und Beeinflussungen gehen von ihm bewußt auch nicht aus. Überhaupt ist der Versuch uralt, radikale Islamisten nicht dem Islam zuzurechnen. Das ist so ähnlich, als würden die Deutschen, die Nazimörder als "nicht Deutsch" einstufen, weil die Deutschen von Natur aus ein umgängliches Volk sind, die Nazis aber nicht.

Arnold Voss
7 Jahre zuvor

Es gibt vielleicht irgendwann einmal einen Islam ohne Islamismus, aber es wird nie einen Islamismus ohne den Islam geben.Oder allgemeiner: Religion kann ohne religiöse Extremisten auskommen, religiöse Extremisten aber nicht ohne Religion.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

@Helmut Junge: nach diesem Bericht des Telegraph (http://www.telegraph.co.uk/news/2016/06/13/florida-gunman-omar-mateen-had-been-investigated-for-links-to-us/) sehe ich alle möglichen Verdachtsmomente, über die sich ja noch nicht mal sein langjähriger Arbeitgeber, die Sicherheitsfirma, aufregte – Hisbollah und alQaida, Dschihadisten etc. – aber nichts Konkretes mit dem IS. Das würde aber wiederum seinen erzkonservativen und US-hassenden Vater, u.A. als selbsternannten ehemaligen afghanischen Präsidentschaftskandidaten, ins Spiel bringen.

Thomas Weigle
Thomas Weigle
7 Jahre zuvor

@Stefan Laurin Wie können wir lachen, wenn Ihr einem Toni23 keinen Raum gebt?

Arnold Voss
7 Jahre zuvor

Irgendwann ist gut mit Lachen, Thomas. Dann ist nur noch Ärgern. Dann heißt es halt Tschüss, denn eine Diskussion ist mit solchen Leuten nicht möglich. 🙂

Helmut Junge
Helmut Junge
7 Jahre zuvor

@Klaus Lohmann, jetzt warte ich einfach einmal ab, was da herauskommen wird. Weder Sie noch ich wissen wirklich, was da abgelaufen ist und noch läuft. Das verhindert eine konstruktive Diskussion. Es ist nur so, daß ich meinen derzeitigen Kenntnisstand insofern für ausreichend halte, daß ich sagen kann, islamistisch war das Attentat schon, nur wissen wir nicht, ob es auf eigene Faust, oder im Auftrag ging.

Thomas Weigle
Thomas Weigle
7 Jahre zuvor

Vielleicht hilft der Artikel "Ist der Westen schuld am Schwulenhass in den muslimischen Welt" weiter, den Stefan heute im "Ruhrpilot" verlinkt hat.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

@Helmut Junge: Wir wissen wirklich noch nicht viel über Sache, richtig.

Ein nicht vollkommen neuer, aber dennoch – zumindest für mich – überlegenswerter Versuch einer Erklärung stammt heute übrigens von Sascha Lobo:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/orlando-islamischer-staat-terror-mit-anonymous-methoden-a-1097728.html

Eine erschreckende, neue Wortschöpfung daraus ist "Mitmachmassenmörder"….

Sebastian Klein
7 Jahre zuvor

Er hat den Club über einen Zeitraum mehrer Jahre besucht, dort Kontakt zu anderen Männern gesucht und Nachrichten über Datingapps für Homosexuelle ausgetauscht. Die Leute in dem Club kannten ihn beim Vornamen. Zudem hat er an diesem Abend drei mal mit der Polizei telefoniert, sich aber erst gegen Ende zum IS bekannt. Weiterhin hat er auch behauptet, er sei solidarisch mit der Nusra-Front – die wiederrum mit dem IS verfeindet ist. Vor einigen Jahren behauptete er, er habe Kontakte zur Hisbollah, ebenfalls verfeindet mit dem IS.

Ich behaupte nicht, dass er sich nicht im Internet selbst radikalisiert hätte. Allerdings klingt das für mich ganz stark nach einem Menschen, der mit seiner Homosexualität nicht zurecht gekommen ist, der gleichzeitig zurückweisung aus der Schwulenszene erfahren hat und der daraufhin versucht hat, sich über eine pro-forma Bekennung zu radikalen Islamisten sich von seinen "Sünden" reinzuwaschen. Das Bild, was sich mir momentan bietet ist das eines einsamen, zurückgewiesenen, sich selbsthassenden, labilen Homosexuellen, dem es die amerikanische Kultur viel zu leicht gemacht hat, sich zu bewaffnen. Das er sich in seinem homophoben Selbsthass ausgerechnet am religiösen Fundamentalismus orientiert für seinen Ausweg, macht die Geschichte meiner Ansicht nach nur noch runder.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

Es gibt neue Informationen, die uns jetzt konkret über einen weit größeren, persönlichen Konflikt des Attentäters mit der Gay-Szene spekulieren lassen: http://www.nydailynews.com/news/national/pulse-shooter-omar-mateen-revenge-alleged-ex-lover-article-1.2682856

Noch außen vor gelassen, ob das alles auch überprüfbar und gerichtlich verwertbar ist – die bloße irrationale Vermutung, Jemand könne einen selbst heimtückisch mit HIV infiziert haben, kann ebenso irrationale Handlungen, sehr starke Aggressionen und kriminelle Energien freisetzen. Das musste ich leider im eigenen Bekanntenkreis schon miterleben. Insofern hat Sebastian Klein da schon eine plausible Vermutung geäußert.

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