Warum man sich um den VfL Bochum große Sorgen machen muss

Gehen an der Castroper Straße in Bochum bald die Lichter aus? Foto: Stefan Laurin

Es war ein Spiel, das endlich einmal wieder ein wenig Bundesliga-Atmosphäre rund um die Castroper Straße in Bochum hat aufkommen lassen, als am Montagabend unter Flutlicht der heimischen VfL gegen dem Hamburger SV spielte. Vielleicht zum letzten Mal.

Große Kulisse, große Namen, leider nicht wirklich großer Fußball. Der HSV siegte in Bochum mit 3:1 und machte auch dem letzten VfL-Anhänger noch einmal unmissverständlich klar, wie groß der Abstand des heimischen Fußballklubs inzwischen zur nationalen Spitze geworden ist.

Noch als Mitfavorit auf einen Aufstiegsplatz in die Saison 2019/20 gestartet, sind die Ängste vor einem Gang in die dritte Liga in Bochum inzwischen zum Greifen nah. Oh, VfL, was ist nur aus dir geworden?

Als der VfL Bochum bereits kurz nach dem Hinrunden-Beginn Trainer Robin Dutt entließ und auf Nachfolger Thomas Reis setzte, da war dessen Auftrag klar: Den Klub möglichst rasch aus dem unerwarteten Tabellenkeller zurück in die obere Tabellenhälfte führen, dem Selbstverständnis von Fans und Macher somit wieder besser zu entsprechen.

Nach rund sechs Monaten unter dem Übungsleiter Reis ist klar, dass auch er es bisher nicht ansatzweise hinbekommen hat die Bochumer unter den Top30 im Lande zu halten, womöglich zurück unter die Besten 18, sprich 1. Bundesliga zu führen.

Die Bochumer rangieren mit mageren 20 Punkten aus 20 Spielen im Unterhaus aktuell auf dem Relegationsrang 16, der die Entscheidungsspiele gegen den Dritten der 3. Liga bedeuten würde, wenn die Spielzeit jetzt schon zu Ende wäre.

Doch damit nicht genug der schlechten Nachrichten. Die Entwicklung im Verein lässt eher befürchten, dass diese Sachlage noch nicht der Endpunkt der Negativspirale an der Castroper Straße ist.

Stimmung und Leistung sind in diesen Tagen so weit in den Keller gerutscht, dass nicht einmal mit gutem Gewissen gesagt werden kann, dass der VfL nicht noch auf einen der beiden direkten Abstiegsplätze abrutschen kann. Die Tendenzen und Entwicklungen der letzten Tage und Wochen geben auch das her.

Tabellenletzter ist Dynamo Dresden mit 17 Punkten. Der Ost-Klub hat den Trainer frisch gewechselt und punktete zuletzt sowohl daheim als auch auswärts. Der Karlsruher SC, derzeit punktgleich mit den Bochumern auf dem zweiten direkten Abstiegsplatz wechselte in dieser Woche den Trainer, versucht damit einen neuen Impuls zu setzten und eine Serie zu starten.

Und in Bochum? Da hört man derzeit von nichts dergleichen. Hier werden nach den Enttäuschungen der Spiele gegen Bielefeld (0:2) und daheim gegen den HSV (1:3) lediglich Durchhalteparolen und hohle Phrasen in die Mikrofone der Journalisten abgesondert, sind die Gesichter der Beteiligten erschreckend ratlos und leer.

Das Alles macht in dieser Gemengelage nicht gerade Mut für die kommenden Spiele. Ganz im Gegenteil!

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