25.05.2025: Israeltag in Düsseldorf im Schatten von anti-israelischer Stimmung

Die jüdische Gemeinde in Düsseldorf veranstaltet am 25. Mai 2025 den diesjährigen Israeltag. Schwerpunkt der Israeltage ist 2025 die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Israel vor 60 Jahren.

Der diesjährige Israeltag findet im Schatten des Konfliktes zwischen Israel und der islamofaschistischen Terrorgruppe Hamas statt. Die in Gaza herrscht, den Waffenstillstand mit Israel am siebten Oktober 2023 gebrochen und einen Krieg mit Israel angefangen hat.

Die mediale Berichterstattung zu diesem Krieg ist oftmals verzerrt: Die deutschen Geiseln, teilweise deutsche Staatsbürger, liegen nicht im Focus der Öffentlichkeit. Die von der Hamas ermordeten deutschen Geiseln werden in den Medien selten erwähnt: Schwerpunkt der Berichterstattung ist oftmals das „menschliche Leid” in Gaza.

Dabei werden die Fake-Zahlen des „Gesundheitsministeriums in Gaza“ (Das von der terroristischen Hamas kontrolliert wird!) unkritisch übernommen. Mittlerweile hat selbst Hamas die eigenen Angaben korrigiert. Nach der letzten Veröffentlichung durch die von Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde in Gaza wurden rund 35000 Tote gemeldet – darunter allerdings nicht 20.000 Kinder, sondern laut eigenen Angaben ca. 14500 Frauen und Kinder zusammen. Wie viele davon tatsächlich Kinder waren, bleibt unklar – und wie viele von der Hamas selbst bei Unfällen, Fehlzündungen oder durch Hamas-Raketen ums Leben kamen, ist unbekannt. Eine unabhängige Überprüfung dieser Zahlen ist nicht möglich.

Demgegenüber nennt Israel über 20000 getötete Terroristen – diese Zahl stützt sich auf  identifizierte Leichen, auf die Auswertung der Kommunikation der Terrorgruppen in Gaza und Analyse durch Nachrichtendienste. 

Was bedeutet das: Selbst wenn man die, von der Terrorgruppe Hamas veröffentlichte Zahl, von ursprünglich 50.000 Toten zugrunde legt, ergibt sich damit beinahe ein 1:1-Verhältnis zwischen zivilen Todesopfern und Terroristen.

In einem asymmetrischen Krieg, in dem Hamas gezielt zivile Infrastruktur militarisiert (Tunnel unter Kliniken, Waffenlager in Schulen, Terroristen in Moscheen) und die eigene Bevölkerung als menschliche Schutzschilde missbraucht, diese zu Propagandazwecken möglichst zahlreich zu Tode kommen lassen will, ist dieses Verhältnis keineswegs Zeichen eines „Genozids“ oder ein Beweis, dass die israelische Armee es darauf anlegt gezielt Zivilisten zu töten– sondern eher ein Hinweis darauf, wie sehr sich die israelische Armee bemüht, zivile Opfer zu vermeiden und immer noch mit Samthandschuhen kämpft. Es gibt wohl keinen auch nur annähernd vergleichbaren asymmetrischen Krieg, in dem – im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung und im Verhältnis zwischen zivilen und militärischen Opfern – weniger Zivilisten gestorben wären.

Vor zwei Tagen gipfelte diese Propaganda gegen Israel in einem Doppelmord: Zwei Angehörige der israelischen Botschaft in Washington, einer davon deutscher Staatsbürger mit Wurzeln in Nürnberg.

Nach dem Doppelmord, der Täter äußerte sich zuvor in den sozialen Medien gegen Israel, bezog auch die Jüdische Gemeinde Düsseldorf Stellung zu dem Anschlag.

Die Ruhrbarone hatten Fragen an den Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Dr. Oded Horowitz, über die aktuelle Lage in der Gemeinde, die anti-israelische Berichterstattung und den diesjährigen Israeltag.

„Wenn wir  jedes Mal Sicherheitsbedenken hätten, müssen wir uns sozusagen in einen Bunker einkerken. Das können und das wollen wir nicht.“

Gegenüber den Ruhrbaronen beschrieb der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Dr. Oded Horowitz, heute die aktuelle Situation in der Community:

„Die Stimmung ist im Prinzip schon seit dem 7. Oktober 2023 sehr angespannt. Man kann sagen, es ist eine Ausnahmesituation, es ist so, dass die Menschen grundsätzlich traumatisiert sind und die die Ereignisse werden nur noch komplexer, schwieriger, gefährlicher. 

Wir haben wir jetzt gesehen, also wie es dann zwei Mitglieder der israelischen Botschaft in Washington auf offener Straße vor einem Museum erschossen wurden, das ist sozusagen das erklärte Ziel der Terroristen und vieler feindlicher Organisationen, und das gilt weltweit für Juden, auch hier in Deutschland. 

Das hellt die Stimmung hier in der jüdischen Gemeinschaft sicherlich nicht auf.“

Dr. Oded Horowitz (Foto: Peter Ansmann)
Dr. Oded Horowitz (Foto: Peter Ansmann)

Ruhrbarone: Israel wurde aus Gaza, wo die Hamas die Regierung und auch das Militär stellt, angegriffen. Es gibt immer noch Geiseln, darunter auch deutsche Staatsangehörige, die Hamas hat mehrfach angekündigt, den 7. Oktober 2023 wiederholen zu wollen. Trotzdem steht Israel am Pranger…

Dr. Oded Horowitz: Das ist das, was wir als Ungleichgewicht oder als Ungleichbehandlung erleben, wie man sich letztendlich bei dem Konflikt im Nahen Osten permanent auf Angaben der Gegenseite, wir sprechen hier von terroristischen Organisationen, verlässt. 

Dass man im Prinzip permanent einen demokratischen Staat mit einer terroristischen Organisation vergleicht. Mit einem Staat, beziehungsweise einer Einrichtung, die weder Demokratie respektiert, noch Meinungsfreiheit, noch Zivilrechte oder sonstige Sachen, und das wird tief von der Presse sozusagen vollkommen kommentarlos weitergeben. 

Ohne dass es wirklich für den Menschen, der zuhört, nachvollziehbar ist, wie die Dinge sich entwickelt haben, wie es dazu gekommen ist, was für eine momentane Situation da ist. Wir haben das Gefühl, die öffentlich rechtlichen Medien sind, eher gegen Israel eingestellt. Und berichten einseitig über alles, was da passiert. 

Es werden selten die Geiseln erwähnt und dass die Hamas kein Interesse hat an Frieden oder an einem Zusammenleben hat und dass sich Israel letztendlich verteidigt. Und dann kommen Leute wie von ARD und so weiter und sprechen von Genozid und von ethnischen Säuberungen und was weiß ich noch für Sachen, die einfach überhaupt nicht stimmen, die sind einfach vollkommen falsch und ich erwarte, dass die öffentlich rechtlichen Medien. Medien, die im Prinzip sozusagen von der Zivilgesellschaft in Deutschland bezahlt werden, unterstützt werden, zumindest die deutsche Haltung vertreten, und die ist im Prinzip so, dass man einem demokratischen Staat die Unterstützung bietet und sich sozusagen gegen Terroristen stellt und das passiert da nicht.

Dr. Oded Horowitz beim Israeltag 2019 in Düsseldorf (Foto: Peter Ansmann)
Dr. Oded Horowitz beim Israeltag 2019 in Düsseldorf (Foto: Peter Ansmann)

Ruhrbarone: Ist der Israeltag auch eine Chance vor Ort ein wenig Aufklärungsarbeit zu leisten?

Dr. Oded Horowitz: Der Israel-Tag ist, vor mittlerweile einigen Jahren, eingerichtet worden, um tatsächlich einen Tag im Jahr zu haben, wo wir über Israel sprechen. Eigentlich. Ursprünglich war unser Gedanke, zu zeigen, wie es ist. Wir werden da natürlich verschiedene Partner haben, die über Israel aufklären, ob das die deutsche israelische Gesellschaft ist, die jüdische Gesellschaft, verschiedene Gesellschaften, die mit Israel arbeiten, im Sinne von Aufforstung, Wasserwirtschaft, Unterstützung von Flüchtlingen und so weiter und sofort. Und gleichzeitig bieten wir natürlich auch richtig israelisches Essen, Tänze, Musik.

Ruhrbarone: Gab es in der aktuellen Lage Bedenken wegen der Sicherheitslage beim Israel-Tag?

Dr. Oded Horowitz: Die gibt es immer, aber es ist für uns für uns nichts Neues und wir sind auch immer vorbereitet. Das heißt also, bei jeder Veranstaltung, die wir machen, wird natürlich die Sicherheit hochgefahren, aber wenn wir  jedes Mal Sicherheitsbedenken hätten, müssen wir uns sozusagen in einen Bunker einkerken. Das können und das wollen wir nicht.

 

Israeltag 2025 (Quelle: Facebook)
Israeltag 2025 (Quelle: Facebook)

Bericht über den Israeltag 2019:

Schalom! Extrem geile Stimmung – beim Israeltag 2019 in D’Dorf!

 

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