Weltgebetstag der Frauen: Absagen! Keine Gebete für Hamas-Hass

Parade of Muhammad Rasulollah Corps of Greater Tehran in 2022 by Hadi Hirbodvash cc 4.0

Weltweit sollen „Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche“ das Blut bebeten, „das in Kämpfen für Land und Freiheit floss“, sollen „Widerstand und Blutvergießen“ verklären und die „Rückkehr“ in jenes Land befeuern, in das Hamas kürzlich zurückgekehrt ist. Der Weltgebetstag der Frauen, eine christliche soft power mit langer und verlässlicher Tradition, kommt demnächst „aus Palästina“. Serviert wird eine Blut-und Boden-Theologie, die sich barbarischem Terror anschmiegt. Über den verlieren die Frauen kein Wort, ihre Kinder sollen lieber eine Handala-Figur ausmalen, das Maskottchen aller Massaker, die an Israelis verübt werden. Dieser Weltgebetstag ist rettungslos verloren.

„Die evangelische Kirche steht an Eurer Seite!“rief Annette Kurschus, Ratsvorsitzende der Evangelische Kirche in Deutschland, vergangenen Sonntag auf der Israel-Soli-Demo in Berlin, sie addressierte alle Juden und alle Israelis: „Zugleich sage ich kleinlaut: Antisemitismus keimt in unserer Mitte. Antisemiten sind auch unter unseren Kirchenmitgliedern.“ Kurschus folgerte daraus: „Antisemitismus ist Gotteslästerung!  Jeder Versuch, das Massaker vom 7. Oktober zu relativieren, ist Antisemitismus. Jedes ‚Ja, aber‘ verharmlost.“ Damit hat Kurschus, Präses der westfälischen Landeskirche, ein Bekenntnis formuliert. Es zu sprechen oder zu verweigern, markiert den Riss, der sich durch die Kirche wie die gesamte Gesellschaft frisst. Die Israelfrage ist die Judenfrage wie ehedem, akut wird sie mit dem, was der Weltgebetstag der Frauen (WGT)  –  eine echte NGO, die sich von keiner Regierung und keiner Kirchenleitung je hat gängeln lassen  –  für den kommenden März plant:

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Bochum: Israels Feinde glauben noch an die Stärke des Wirtschaftsstandorts Deutschland

Antiisraelische Demonstration in Bochum Foto: Laurin


Gestern fand vor dem Rathaus die erste antiisraelische Demonstration in Bochum nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel statt.

Gut 200 Menschen kamen gestern am späten Nachmittag vor dem mit Israelfahnen geschmückten Bochumer Rathaus zusammen, um dagegen zu protestieren, dass Israel nicht tatenlos zuschaut, wenn seine Bürger von palästinensischen Terroristen abgeschlachtet werden. Der Anmelder, ein Bochumer Arzt mit palästinensischen Wurzeln, hielt zu Anfang eine vergleichsweise moderate Rede: Zwar nannte er nicht die Hamas und erwähnte auch nicht, dass Israel am 7. Oktober überfallen, über 1400 Israelis ermordet und Babys entführt wurden, aber immerhin forderte er nur ein Ende des Krieges, den Schutz der palästinensischen Zivilbevölkerung und die Unabhängigkeit Gazas von Israel. Vernichtungsfantasien äußerte er nicht, und das Rufen radikaler arabischer Slogans ließ er zu Beginn von den Ordnern unterbinden.

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Die zivilen Opfer zu beklagen, die der Kampf gegen Hamas-Terror erfordert, ist verlogen

Free Gaza from Hamas: Demo in Berlin 2009 by Dana Bondarenko / Sergey Gavrilov cc 3.0

„Größtes Freiluftgefängnis der Welt“? Ja. Hamas hat Gaza abgeriegelt seit 16 Jahren. Just jetzt die zivilen Opfer zu beklagen, die der Kampf gegen Hamas-Terror erfordert, ist durch und durch verlogen.

Gaza ist gut doppelt so groß wie Bochum, im antisemitischen Jargon gilt die Gegend als „größtes Freiluftgefängnis der Welt“. Tatsächlich war der Zaun zwischen Gaza und Israel  –  die Hamas hat es auf ihre, die barbarische Weise bewiesen  –  immer durchlässig: „Hätte dort eine Mauer gestanden“, sagte Arye Sharuz Shalicar letzten Samstag in einem Interview mit n-tv, „wären wir in einer ganz anderen Situation.“ Seit Jahren ist die angebliche „Blockade“ des Gaza-Streifens durchlässig auch auf zivile Weise: Zehntausende Arbeitnehmer, die täglich nach Israel und zurück gependelt sind und Geld ins Land gebracht haben und keine Geiseln, wie es Hamas-Killer tun. Noch während Hamas in Israel gemordet hat ganz so, wie es die Vorfahren der Deutschen taten, hatte Benjamin Netanjahu, Israels Ministerpräsident, die Bewohner Gazas aufgefordert, ihr Hamas-Land zu verlassen, wörtlich: „I say to the residents of Gaza: Leave now because we will operate forcefully everywhere.“ Das sei „zynisch“, meinte die FAZ. Nein, ist es nicht.

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Duisburger Freizeit-Hamas bekämpft Antisemitismus-Workshop der Ruhr-Uni Bochum

Die Anti-Diskriminierungsstelle der Ruhr-Uni Bochum veranstaltet am 18.10.2023 einen Workshop zu israelbezogenen Antisemitismus. Der sogenannten „Palästina Solidarität Duisburg“ (Die Ruhrbarone haben berichtet!) gefällt diese Veranstaltung – die in Kooperation mit der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Nordrhein-Westfalen (RIAS) und der Informationsstelle Antisemitismus Nordrhein-Westfalen durchgeführt wird – nicht.

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Daniel Sadrowski zeigt mit ›ENDLICH‹ Strukturwandel-Fotografien aus Bochum

Architektur – durch das Auge von Daniel Sadrowski gesehen | Foto: PR (Daniel Sadrowski)

In der Ausstellung ENDLICH zeigt Daniel Sadrowski drei Serien: Portraits von Künstlerinnen und Künstlern, die zu Gast im Ruhrgebiet waren. Dazu ein Triptychon des Löwendenkmal, Königsallee/ Waldring und die Serie ENDLICH, die ab kommenden Freitag im Bochumer Showroom Kunst gezeigt wird.

Vor allem das Gewerbegebiet Mark 51/7 hat sich dem Fotografen Sadrowski für seine ENDLICH-Serie erschlossen, es ist eine Augenweide der besonderen Art. Auf dem Areal, auf dem bis 2014 ein Opelwerk stand, lässt sich der Strukturwandel in vielen Facetten und unterschiedlichen Bauabschnitten ablesen. Es ist erschlossen und erste große Bauten stehen bereits zwischen großen Sandhügeln.

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Ausstellung „Einsam/Gemeinsam“ im Bochumer RUP’THEM Store

Mit „Einsam/Gemeinsam“ hat der Bochumer Fotograf Tim Kramer eine eindrucksvolle Bilderserie auf den Weg gebracht | Foto: Ruhrpoet (David Nienhaus) 

Tim Kramer ist unter dem Signet Tremark-Fotografie in Bochum vor allem als fotografischer Hofberichterstatter des VfL 1848 bekannt. Mit dem Projekt „Einsam/Gemeinsam“ widmet er sich einem Thema, was fernab der Öffentlichkeit im stillen Kämmerlein stattfindet. Er hat seine persönlichen „grauen“ Gedanken mit der Kamera eingefandgen – und etwa 30 seiner Werke sind bis zum 2. September im Bochumer RUP’THEM Store zu sehen.

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Mit Bodo um die Welt ‑ Das Straßenmagazin im August

Eigentlich erzählt das Straßenmagazin „Geschichten von hier“, Reportagen von „um die Ecke“, Interviews mit Persönlichkeiten aus der Region. Die aktuelle Ausgabe ist etwas anders: Im August-Heft reist bodo um die Welt und erzählt Geschichten aus dem internationalen Netzwerk der sozialen Straßenzeitungen.

Die Sängerin und Songwriterin Kerstin Ott ist ein Star zwischen Pop und Schlager. Ihre Alben sind oben in den Charts, ihr Song „Die immer lacht“ wurde auf YouTube 250.000-mal angeschaut. Anders als im Business üblich singt sie über ernste Themen und zeigt Haltung. Und geht offen mit ihrer Geschichte um, in der auch Spielsucht und Obdachlosigkeit eine Rolle spielten.

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„Wäret ihr an meiner Seite“: Dem iranischen Rapper Toomaj droht Hinrichtung

Toomaj Salehi im November 2021 by Hosseinronaghi cc 4.0

Einer der populären Stimmen des iranischen Widerstands, Toomaj Salehi, wird dieser Tage der Prozess gemacht. Dem Rapper, seit Monaten in Isolationshaft und schwer gefoltert, droht seine amtliche Ermordung. Oder eine langjährige Haft, was auf dasselbe hinausläuft. Salehi hat damit gerechnet: „Weint nicht um mich, wenn ich morgen sterbe“, sagte der 33jährige in einem im Herbst veröffentlichten Video, „eure Tränen bringen mich nicht zurück. Wenn ihr euch ernsthaft gesorgt hättet um mich, wäret ihr an meiner Seite.“ Was heißt es, aufs Salehis Seite zu stehen? Zwei Antworten, eine aus der deutschen Rap-Szene, eine von Annalena Baerbock. Das Urteil wird in fünf bis zehn Tagen erwartet.

Am 30. Oktober vergangenen Jahres wurde Salehi, der unter seinem Vornamen Toomaj veröffentlicht, vom Regime ausfindig gemacht und ins Gefängnis nach Isfahan verschleppt. Seit diesem Tag bezeugen seine Verwandten in Belgien, Frankreich und Deutschland die Spuren der Folter an Salehis Körper. Und dass ihm jede medizinische Hilfe verweigert wird. Die Wut der Folterbeamten gilt einem Künstler, hinter dem keine Musikindustrie steht, auch keine der internationalen Hiphop-Größen. Salehi verfügt über kein anderes Netzwerk als das, was er sich selber geschaffen hat, sein Instagram-Account hat 1,4 Mio Follower. Ein freier Künstler, der seinen Folterknechten in aller Öffentlichkeit geraten hat, sich schon mal ein „Rattenloch“ zu suchen.

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BDS, der Terror und das iranische Regime: Eine Ermittlung in eigener Sache

Umgezogen: Staatsanwaltschaft Bochum 2021 | Foto thw

Im Oktober bin ich symbolisch erschossen worden vor meiner Kirche, der Christuskirche Bochum. Im November wurden Brandanschläge verübt auf die Synagogen in Bochum, Essen sowie, dort nur geplant, in Dortmund. Im Dezember gab es die ersten Berichte, hinter den Brandanschlägen stecke der iranische Geheimdienst. Dass der in Deutschland agiert, ist seit Jahren bekannt. Ebenso, dass er ein besonderes Interesse an „(pro-)jüdischen und (pro-)israelischen Einrichtungen“ hegt. Sagt die Bundesregierung. Die Bochumer Staatsanwaltschaft weigert sich, in diese Richtung zu ermitteln, ihre Begründung ist trostlos. Hier eine Geschichte über BDS, Boston und Bochum. Und darüber, was das mit den iranischen „Revolutionswächtern“ zu tun haben dürfte. Und warum dies Iraner, die gegen das Terror-Regime protestieren, so gar nicht wundert.

Geschehen ist dies: Am 19. Oktober vergangenen Jahres verlies ich gegen 22 Uhr mein Büro, es liegt unmittelbar neben der Christuskirche Bochum, und ging, ein milder Herbstabend, über den angrenzenden Platz Richtung Rathaus, als mir eine Person entgegen kam, die, kurz bevor auf gleicher Höhe, einen Ausfallschritt macht zu mir hin, den Arm vorgestreckt, die Hand zur Pistole geformt, den Zeigefinger zentimeternah auf meinen Bauch richtet und, lautmalerisch gekonnt, den Sound von drei Schüssen imitiert. Die Person: ein Mann vielleicht Mitte 30, arabischer Phänotyp, gepflegte Erscheinung, kurzgeschnittenes Haar, getrimmter Bart, durchaus bürgerlich gekleidet und etwas kleiner als ich, sie geht weiter, dreht sich um, sagt etwas in einer fremden Sprache und lacht.

Surreale Begegnung. Bedrohlich deshalb, weil sie sich mit nichts verknüpfen lässt, was man aus dem urbanen Alltag kennt. Weniger vergrübelt die Einschätzung meiner Frau: „Das galt Dir.“ Am nächsten Tag zwei konzentrierte Kripo-Beamte, auch sie hielten es für denkbar, dass die Drohgeste mir gegolten haben könnte bzw. der Christuskirche, der wohl größten Kulturkirche in Deutschland, deren Programm ich verantworte. Und natürlich hatte ich die Beamten darauf hingewiesen, dass diese Kirche ein Ort politischer Kultur sei, deren Positionen öffentlichen Zu- und Widerspruch finden. Es gibt bundesweit nicht viele Veranstalter, die sich weithin erkennbar gegen BDS stellen und dessen Ziel, Israel zu eliminieren, aber eine Morddrohung?

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