Artefact bringt 3-D-Druck-Kunst nach Essen

Artefact agiert auf der Bühne mit 3-D-Druckern | Foto: Nicolas Boudier

Ein Theater ganz ohne Menschen? Dialoge von Maschinen? Ist das noch Theater? Das Robot-Ensemble »Artefact« kombiniert auf beeindruckende Weise Theater mit 3-D-Druck-Technologie und dem Versuch, das Konzept der Interaktion mit der physischen Welt der Informationstechnik und der Kinetik zu produzieren.

Hierzu wird das Publikum mit Kopfhörern ausgestattet und so zu einer begehbaren Mensch-Maschinen-Performance eingeladen. Teil der Geschichte, die erzählt wird, ist der Dialog zwischen einem Menschen und einer künstlichen Intelligenz, die von Menschen »gefüttert« wird. Sie hat das Bedürfnis, sich durch Schauspiel auszudrücken. Doch der Mensch verschwindet – mit dem ganzen Rest der Menschheit –, sodass die nostalgische Maschine diese Herausforderung alleine meistern muss.

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DB AG – Dilettantischer Beinaheverkehr Arbeitet Grottig

Ich hatte gestern um 18 Uhr einen Pflichttermin. Eine gute Freundin von mir hielt in der Globetrotter-Filiale in Dortmund einen Multimedia-Vortrag zum Thema „Übermorgenländer. Als alleinreisende Frau im Nahen Osten“. Sie ist in der Sache ein Profi, ihr Buch „Meine Reise ins *Übermorgenland. Allein unterwegs von Jordanien bis Oman“ erschien im März 2020, also knapp vor der Pandemie. Es wäre heute für mich das erste Mal nach zwei Jahren gewesen, sie auf einem Vortrag zu erleben. Ich war kulturell ausgehungert und ich habe mich auf die Veranstaltung gefreut, wie ein kleiner Sultan.

Und dann kamt Ihr, Deutsche Bahn. Genauer gesagt; NICHT.

Protokoll eines dilettantischen Krisenmanagements

16:15 Uhr:
Ich bin zuhause und auf dem Sprung mit dem Bus zum Hauptbahnhof. Die App bahn.de zeigt an, dass mein RE 1 (RE26827) vier Minuten Verspätung in Bochum haben wird und statt um 17:03 erst um 17:07 eintreffen wird. Bei zehn Minuten Fahrtzeit bis Dortmund und einer Laufstrecke von 10 Minuten bis zum Veranstaltungsort habe ich genügend Zeitpuffer, denn die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr. Alles ist gut. Noch.

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Museum Folkwang macht Essen zum Ausstellungsraum

Folkwang Museum in Essen

Zum 100. Jubiläum in Essen zieht das Museum Folkwang ab dem 21. Mai mit der Ausstellung „Folkwang und die Stadt“ in die Essener City Nord ein.

13 künstlerische Projekte und ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm machen das Quartier zum Kunstraum. Herzstück ist ein Ausstellungs-Parcours, an dem renommierte Kunstschaffende wie Jeremy Deller, Anouk Kruithof und Simon Starling, sowie zahlreiche lokale Initiativen beteiligt sind. Vom zentralen Berliner Platz führt er durch das Viertel im Norden der Innenstadt.

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Internationale Konferenz: Dersim 1937–1938 (online)

Die interdisziplinäre Konferenz befasst sich mit dem historischen Erbe des Genozids von Dersim 1937–1938 in der Türkei. In den letzten drei Jahrzehnten hat sich das wissenschaftliche Interesse an diesem kaum untersuchten Völkermord erhöht und den Weg für Publikationen, Dokumentarfilme und literarische Darstellungen geebnet.

Die Konferenz soll einen Beitrag zu Forschung und öffentlicher Diskussion zur Anerkennung des Völkermords leisten. Die Untersuchung des Völkermords von Dersim und seiner Folgen im Zusammenhang mit globalen Prozessen – Kolonialismus, Orientalismus, Modernisierung,

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Essen: Annemin Almanya Masalı/Das Deutschlandmärchen meiner Mutter

Katakomben Theater. Am 6. November um 20 Uhr gibt es im Rahmen der 60 Jahrveranstaltungen zum Anwerbeabkommen Deutschland/Türkei Theater. Deutsch-Türkisches Theater. Das Stück ist die Neuauflage einer Produktion aus dem Jahr 2018. Prädikat: Geht hin und schaut es euch an.

Der Lyriker, Verleger und Theatermacher Dinçer Güçyeter hat eine Schar Schauspieler um sich geschart und ein Stück geschrieben, das seiner Mutter bei der Premiere 2018 die Tränen in die Augen drückte. Es ist die Poesie, die ihren Träumen, ihren Sehnsüchten und ihren Gefühlen die Wirklichkeit von Almanya entgegensetzt. Eine Mutter-Hommage wie das berühmte Gedicht von Kurt Tucholsky.

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Die Planeten im youtube-Roulette

Die Planeten aus Essen | Foto: Klaus Homann

Nächsten Samstag (den 2. Oktober) spielen die Planeten ihren sympathischen Powerpop endlich wieder live – und zwar in Oberhausen am Museumsbahnhof. Los geht es dann ab 20 Uhr. Die Band aus Essen schwebt wie immer in ihrer ganz eigene Umlaufbahn um den Planet Power-Pop. Doch bevor es in den Orbit  geht, hat uns Sängerin Annka noch vorher ein paar Tracks für unser youtube-Roulette genannt.

Welcher Song repräsentiert für dich am besten das Ruhrgebiet?
Herbert Grönemeyer – Mambo

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Vero im youtube-Roulette

Irgendwo zwischen Garage, Powerpop, und Sixties pendelt die musikalische Welt von Vero | Credit: www.veroniquedelachanson.com

Zwischen Trier und Essen pendelt Vero – und untermauert mit ihrem neuen Song „Nachtschattenblau“ ihre Vorliebe für Postcard-Pop mit rockigen Untertönen. Zu ihrer Heimat sagt sie: „Ich hatte gar mal selbst einen Text übers Ruhrgebiet geschrieben, den Song dazu haben wir mit meiner alten Band in einem Kinderzirkus aufgeführt.“ Weitere artistische Kapriolen erklärt sie uns im youtube-Roulette.

 Welcher Song repräsentiert für dich am besten das Ruhrgebiet?
Deo – Ruhrgebiet

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Ruhrtriennale: „Bruchlinien und Konstruktionen“, das neue Programm

Barbara Frey, Intendantin Ruhrtriennale, vor Turbinenhalle Bochum | (c) Daniel Sadrowski

 

Es war zuletzt reichlich zerdellt, das Festival der Künste: erst Antisemitismus, dann Antisemitismus, dann Corona. Jetzt besteht die Kunst darin, aus dem Zerdellten Kunst zu machen: Heute haben die neue Intendantin der Ruhrtriennale, Barbara Frey und ihr Team, das Programm für die erste ihrer drei Spielzeiten vorgestellt. Ein flüchtiger Blick zeigt, was fehlt: die Welterklärattitüde. Dass sie fehlt macht neugierig, er lohnt sich, der Blick auf ruhrtriennale.de.  

Vertraut die Spartenvielfalt, das Potpourri aus „Schauspiel“ und „MaschinenHausMusik“, „Musiktheater“ und „Literatur“, aus „Pop“ und „Tanz“ und „Dialog“ . Vertraut auch, dass es verschiedene Spielorte sind, durchs Ruhrgebiet gewürfelt,

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Israel und die „Weltoffenheit“: Ein Vorschlag

Tel Aviv Pride Parade 2019 by Ted Eytan from Washington, DC, USA CC 2.0 in Format 3:2

Oma hat Juden versteckt, Opa war kein Nazi, die Enkel setzen sich die Kippa auf und demonstrieren gegen Judenhass. Andere heften sich den Gelben Stern an und demonstrieren für irgendwas, wieder andere protegieren BDS und erklären, die Boykottbewegung sei frei von Gewalt, alle sind sie solidarisch. Jetzt, wo Hamas  –  die Terror-Firma sitzt im BDS-Lenkungsausschuss, BDS-Trommler wie Judith Butler halten sie für eine Emanzipationsinitiative  –   jetzt, wo diese Hamas Tausende Raketen auf Kindergärten jagt, in denen jüdische Kinder spielen, könnten sie tatsächlich einmal solidarisch sein, es herrscht Schweigen. Ein Vorschlag. 

Vor ein paar Jahren brachen einige Leute zu Forschungsreisen auf, sie setzten sich eine Kippa auf den Kopf und spazierten durch Berlin oder durch Berlin oder durch Berlin oder mal durch Frankfurt hinein ins Herz einer zivilen Gesellschaft, alle kamen heil zurück. Jetzt das Ganze mit einer Israelfahne.

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Stille Post mit Movassat

Niema Movassat Foto: Presse/Niema Movassat

Der Oberhausener Bundestagsabgeordnete Niema Movassat (Die Linke) gibt vor, Neues über den Anschlag von Hanau im Februar 2020 zu wissen.

Überlebende des Anschlags haben zusammen mit Angehörigen von Opfern eine Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Es geht um einen Notausgang in der Shisha-Bar Arena, einem der beiden Tatorte. Der Notausgang, heißt es in der Anzeige, sei am Tage des Attentats verschlossen gewesen, und das vielleicht mit Wissen oder sogar auf Aufforderung der örtlichen Polizei. Vielleicht. Die Polizei erklärt laut FAZ: Grundsätzlich ergeht durch die Polizei niemals eine Weisung oder Aufforderung, Notausgänge zu verschließen oder auf andere Weise zu versperren. Die Staatsanwaltschaft Hanau ermittelt.

Am 5. Dezember 2020 berichtet die FAZ über die Anzeige. Am 17.Januar 2021 berichtet Bild am Sonntag, am 18. Januar RTL. Am 20. Januar, also wohl erst durch Bild und RTL, kommt die Sache auch der hessischen SPD-Vorsitzenden Nancy Faeser zu Ohren, über diese dann dem Netzportal Migazin und über Migazin am 21. Januar schließlich dem Oberhausener Bundestagsabgeordneten Niema Movassat (Die Linke).

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