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Der Terzic-Effekt beim BVB ist bisher ausgeblieben

Edin Terzic. Archiv-Foto: BVB

Es wirkte wie ein Akt der Verzweiflung. Als die Verantwortlichen beim BVB in dieser Sommerpause Trainer Marco Rose von seinen Aufgaben entbunden und dessen Vorgänger Edin Terzic zurück ins Amt des Cheftrainers hievten, da waren sie bei den Schwarzgelben darum bemüht durch diese Entscheidung eine neue Euphorie rund um den Klub hervorzurufen. Dabei war die Aktion bei näherer Betrachtung eher ein Armutszeugnis für die Personalplanung bei den Dortmundern.

In den ersten Tagen schien die gewählte Taktik jedoch noch aufzugehen. Der BVB wurde wieder viel positiver besprochen. Sowohl medial als auch in den Fankreisen. Die Erinnerung an den erfolgreichen Ausgang der ersten Amtszeit von Terzic als Trainer, in der er mit der Mannschaft u.a. den DFB-Pokal gegen RB Leipzig gewann, und seine authentische Art, die gut ins Ruhrgebiet passt, schienen schon auszureichen um diese bleierne Schwere im Umfeld zu beseitigen, die den BVB zuletzt unter Coach Rose viel zu häufig auszeichnete.

Jetzt, knapp eine Woche vor dem ersten Pflichtspiel, ist von der erhofften Aufbruchsstimmung rund um die Borussia allerdings nichts mehr geblieben.

Die Saisonvorbereitung der Schwarzgelben begann schon zäh. Nach wenig attraktiv anzuschauenden Pflichtsiegen gegen die unterklassigen Teams aus Lünen (3:1), Dresden (2:0) und Verl (5:0), die noch mit einer B- bzw.- C-Elf errungen wurden, kassierte der BVB in den ersten beiden echten Testspielen gegen den FC Valencia (1:3) und den FX Villarreal (0:2) im Trainingslager direkt zwei Niederlagen. Schlimmer noch, die Terzic-Truppe war dabei offensiv- bzw. abschlussschwach wie lange nicht.

Hinzu kam die Hiobsbotschaft, dass der frisch von Ajax Amsterdam als Ersatz für Top-Stürmer Erling Haaland, der zu Manchester City abgewandert ist, extra neu verpflichtete Angreifer Sebastien Haller auf unbestimmte Zeit ausfallen wird. Bei ihm wurde in der Vorwoche ein Tumor am Hoden festgestellt.

Nicht nach Plan verlief bisher auch die Kaderplanung. Diverse hochkarätige Neuverpflichtungen sind da. Es fehlen allerdings ein paar Einnahmen durch angedachte Abgänge auf der Gegenseite. Der Kader wirkt derzeit überfüllt. Zwischenmenschlicher Ärger scheint so vorprogrammiert. Darüber haben wir auch hier im Blog in den vergangenen Wochen bereits mehrfach diskutiert.

Das Ergebnis ist ein Verein, der nach dem Trainerwechsel schnell wieder in der komplizierten Gegenwart angekommen ist. Von der auch vom Klub erhofften Aufbruchsstimmung rund um den BVB ist jedenfalls wenige Tage vor dem ersten Pflichtspiel nicht mehr viel geblieben.

Der Terzic-Effekt, er ist noch nicht zu erkennen. Man mag sich als Dortmunder gar nicht ausmalen was passiert, sollte der Auftritt im DFB-Pokal bei 1860 München in die Hose gehen und auch der Ligaauftakt in der Woche darauf gegen Bayer 04 Leverkusen in den Sand gesetzt werden.

Das Krisengerede, das man mit der Entscheidung pro Terzic ja eigentlich hinter sich lassen wollte, könnte die Borussia schneller wieder einholen, als vielen lieb wäre….

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