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Kabul ist bald überall

Kabul 2021: Taliban in einem erbeuteten Humvee Foto: Voice of America News Lizenz: Gemeinfrei


Mindestens 85 Tote, darunter 13 GIs und zahllose Verletzte: Die Bilanz des Anschlags des Islamischen Staates am Flughafen von Kabul ist verheerend. Und er gibt einen Vorgeschmack auf das, was dem Westen droht.

Schwäche hat in postheroischen Gesellschaften einen guten Ruf. Wer schwach ist und sich zu seiner Schwäche bekennt, gilt als reflektiert und sensibel. Im Rest der Welt ist das anders: Da ist Schwäche nur ein Zeichen von Schwäche und die wird ausgenutzt. Der Westen hat sich in Afghanistan als schwach und dumm erwiesen. Als dumm, weil er für den Krieg in 20 Jahren keine übergreifende, langfristige Strategie entwickelt hat und wohl auch nicht entwickeln wollte. Und als schwach, weil er den Krieg verloren hat.

Der Westen und das wofür er steht sind in weiten Teilen der Welt zutiefst verhasst: Er steht für Freiheit, Individualität und ein Wohlstandsversprechen, das traditionelle und autoritäre Strukturen zurecht als Bedrohung empfinden.

Karl Marx des Westens und wofür er steht, im Kommunistischen Manifest 1848 mit euphorischen Worten beschrieben:

Die Bourgeoisie, wo sie zur Herrschaft gekommen, hat alle feudalen, patriarchalischen, idyllischen Verhältnisse zerstört. Sie hat die buntscheckigen Feudalbande, die den Menschen an seinen natürlichen Vorgesetzten knüpften, unbarmherzig zerrissen, und kein anderes Band zwischen Mensch und Mensch übrig gelassen, als das nackte Interesse, als die gefühllose „baare Zahlung.“ Sie hat die heiligen Schauer der frommen Schwärmerei, der ritterlichen Begeisterung, der spießbürgerlichen Wehmuth in dem eiskalten Wasser egoistischer Berechnung ertränkt.(…)

Die Bourgeoisie hat das Land der Herrschaft der Stadt unterworfen. Sie hat enorme Städte geschaffen, sie hat die Zahl der städtischen Bevölkerung gegenüber der ländlichen in hohem Grade vermehrt, und so einen bedeutenden Theil der Bevölkerung dem Idiotismus des Landlebens entrissen. Wie sie das Land von der Stadt, hat sie die barbarischen und halbbarbarischen Länder von den civilisirten, die Bauernvölker von den Bourgeoisvölkern, den Orient vom Occident abhängig gemacht.

Das gilt bis heute und deshalb ist der Westen so tief verhasst. Er ist verhasst bei mafiösen Oligarchen wie Putin, brutalen Diktatoren wie Xi Jinping und stumpfsinnigen Islamisten wie den Taliban, Al-Qaida und dem Islamischen Staat. Sie alle wissen, dass westlichen Denken und Handeln ihre Herrschaften beenden kann. Der Westen und alles für was er steht ist ihr Feind, den sie vernichten wollen. Die Auseinandersetzung mit China wird zurzeit in Bereichen wie Wirtschaft und Technologie geführt. Die radikalen Islamisten in ihrer Primitivität und Rückständigkeit spielen auf diesen Feldern keine Rolle und daran wird sich auch nie etwas ändern. Ihre Waffen sind der Selbstmordattentäter, das Sturmgewehr und manchmal auch nur das Messer. Und diese Waffen werden sie gegen den Westen einsetzen so wie sie es gestern in Kabul gemacht haben. Kabul ist wird künftig überall sein: In Paris, Berlin, London, Sidney, Neu-Delhi, Rio, Köln, Washington und Manchester. Die Schwäche des Westens ist eine Einladung zum Terror. Die vergangenen Jahre, nachdem der IS in Syrien und im Irak geschlagen war, waren ruhige Jahre. Diese Ruhe ist jetzt vorbei.

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Robert
Robert
2 Jahre zuvor

Die Hälfte des Artikels ist ziemlich dumm und arrogant. Und dann noch Marx zitieren. OMG. Schon mal darüber nachgedacht, dass der Westen nur FREIHEIT für das Kapital garantiert und bedeutet? Die "Freiheit" des Einzelnen, dessen Arbeitskraft man ausbeutet, ist für den Kapitalismus irrelevant, solange man nicht Snowden oder Assange heißt. Dann ist man ganz schnell auf Putins und Xi's Kurs und lässt die "freiheitliche" Maske fallen. Wir haben eine Lobbykratur und mit der können Stammes-orientierte Gesellschaften nun mal nicht viel anfangen. Die kann man auch nicht einfach so exportieren, anderen gesellschaften brutal überstülpen.

Einfach mal den nahen und mittleren Osten in Ruhe lassen, nicht ständig durch RessourcenKriege destabilisieren. "Wer den Wind säht, wird den Sturm ernten" – einfach mal lesen.

Arnold Voss
2 Jahre zuvor

Das ist sehr düster, aber die Wahrscheinlichkeit gibt es. Wie groß sie genau ist, kann Niemand sagen. Aber wir werden es sehr bald erfahren. Ob wir wollen oder nicht.

Arnold Voss
2 Jahre zuvor

@ Robert #1
" Wir haben eine Lobbykratur und mit der können Stammes-orientierte Gesellschaften nun mal nicht viel anfangen. Die kann man auch nicht einfach so exportieren, anderen gesellschaften brutal überstülpen."

Gehts noch dümmer? Stammes-orientierte Gesellschaften sind Lobbyismus pur. Sie benutzen diesen modernen Begriff natürlich nicht. Aber jeder Stamm sorgt vor allem für die Durchsetzung seiner Interessen. Deswegen sind Stammegesellschaften auch keineswegs friedlich. Im Gegenteil. Mein Tipp: Einfach mal die Stammesgeschichte Afghanistans studieren.

Tolduso
Tolduso
2 Jahre zuvor

Darf man Marx nur zitieren wenn man DKP Mitglied ist?
Frage für einen Freund.

Angelika, die usw.
Angelika, die usw.
2 Jahre zuvor

#1
"…Einfach mal den nahen und mittleren Osten in Ruhe lassen,…"

Und wenn man Pulverfässer in Ruhe lässt, dann sind die weg?!

Felix
Felix
2 Jahre zuvor

Problem ist nicht die Gefährlichkeit radikaler islamisten. Der Wille, Demokratie und Freiheit in alle Welt zu exportieren, notfalls auch mit Waffengewalt, ist mindestens genau so gefährlich.
Alles hat seine Zeit. Auch in Ländern die aus unserer Sicht rückständig sind, werden sich die Menschen die Freiheit selbst erkämpfen. Genau so wie das 1989 in Osteuropa geschehen ist, ohne Einmarsch fremder Armeen.

Enno
Enno
2 Jahre zuvor

Es gibt garkeine militärische Lösung für das Problem. Die Menschen in Afghanistan haben sich auf beeindruckende Weise entschieden: sie wollen das westliche Modell für Ihre Gesellschaft nicht. Sonst hätten sie gekämpft und das Land nicht bereitwillig einfach abgegeben. Wenn eine Gesellschaft nicht selbst will, wird jegliches militärische und politische Konzept kläglich scheitern.

ke
ke
2 Jahre zuvor

Unsere Gesellschaft muss sich entscheiden, ob sie bereit ist, die Errungenschaften, die die Vorfahren erkämpft haben, auch mit Waffen und Engagement zu verteidigen. Dabei beziehe ich mich auf Deutschland und seine Nachbarn in ihren Grenzen. Deshalb brauchen wir eine leistungsfähige Armee und auch den Wehrdienst.
Es fehlen auch einfach die Wirksamkeitsnachweise der alternativen Lösungen. Alle die große Worte schwingen, sind nicht bereit , die Konzepte auch in den Krisenregionen selber zu testen.

Afghanistan hat gezeigt, dass offenbar nur wenige Menschen der dortigen Bevölkerung bereit sind, sich gegen die Steinzeit mit Waffen zu stellen. Dass dieser Job von den jungen Menschen des Westens übernommen werden soll, ist für mich nicht nachvollziehbar.
Es haben wieder viele westliche Soldaten das Leben gelassen. Aus meiner Sicht zu viele.

Aktuell zieht man an vielen EU Außengrenzen wie in den USA Mauern/Zäune und schottet sich ab. Offen bleibt, was die Alternativen sind. Sozialsysteme funktionieren eben nur mit einer festen Gruppe, die ein Solidaritätsbündnis eingeht. Natürlich mit festen In/Out Regeln, die Risiken/Chancen beurteilen.

Ebenso bleibt zu hoffen, dass unsere Staaten endlich die Infrastruktur geschaffen haben, um Menschen bzgl. ihrer Identität sicher zu erkennen, damit Grenzkontrollen möglich sind.

Albert Rech
Albert Rech
2 Jahre zuvor

Der Westen ist mit seinem Neoliberalismus gescheitert, und das ist gut so.
Statt den Islam zu verteufeln sollten wir besser darauf schauen was ihn und seine Werte für die Afghanen und viele andere Menschen attraktiv macht:
Solidarität statt Gier und Egoismus, Freiheit statt Kolonialismus und Globalisierung. Anstand und Sitte statt Kommerzialisierung von weiblicher Sexualität.

Und ja, Kabul ist bald überall und das ist auch gut so.
Muslimische Zuwanderer bringen ihre Werte, Sitten und Gebräuche nach Europa und bereichern damit die veralteten europäischen Kulturen.
Ich finde es jedenfalls besser das sich junge Menschen treffen um bei einer Wasserpfeife zu philosophieren, statt sich sinnlos in Kneipen zu betrinken und Schlägereien anzuzetteln.
Mir ist eine junge Frau lieber die sich gesittet kleidet, statt eine junge Frau die sich bei Onlyfans und Pornhub vom Kapital ausbeuten lässt und dies auch noch als Selbstverwirklichung vermarktet.

Gerade linke Parteien sollten versuchen diese neue Zuwander zu integrieren und, da der Islam viele neue Impulse für einen demokratischen, ökologischen und muslimischen Sozialismus liefern kann.

DEWFan
DEWFan
2 Jahre zuvor

Ich habe gerade den Kommentar von Albert Rech gelesen. "Freiheit" und "sittsam gekleidet" im Zusammenhang mit muslimischen Gesellschaften zu lesen, kann doch nur Satire sein, oder? Broder, sind Sie es? Oder Herr Böhmermann?

Oder sollte das tatsächlich eine ernstgemeinte linke Meinung sein, dann macht mir diese Richtung mehr Angst als alles was von rechts kommt!

sneaking_beauty
sneaking_beauty
2 Jahre zuvor

Bisweilen ist es ja ganz amüsant, wenn Ex-Antideutsche auf einmal schreiben wie Ernst Jünger oder (wie in anderen Artikeln) beklagen, dass die bösen Linken die deutsche Industrie vernichten wollen… aber gut.

Wenigstens hat er in #10 endlich mal Indien als kommende Großmacht Asiens erkannt. China wird, sowohl vom Autor als auch von einigen Panikmachern in Europa und Amerika doch ein kleines bisschen überschätzt. Das dortige Wirtschaftswachstum brummt nicht mehr so wie in den Noughties, das Land überaltert und militärisch ist wahrscheinlich selbst Russland ernster zu nehmen (erinnert sei nur an die letzten größeren kriegerischen Abenteuer, als sich die Volksbefreiungsarmee gegen Indien und Vietnam eine ziemlich blutige Nase holte). Ich würde sogar soweit gehen, dass China unter Hu Jintao seine höchste Phase erreicht hat. Einen Konflikt anzuheizen, wäre für die USA, die EU und China töricht, da alle schon zu eng wirtschaftlich miteinander verflochten sind. Apropos, war das frühere liberale Credo nicht, dass Freihandel langfristig für Frieden und Wohlstand sorgt?

Ich sehe auch einige falsche Prämissen, sowohl im Artikel als auch in den Kommentaren. Eine ist, dass die Taliban Krieger mit "Sturmgewehr und Messer" sind. Klar, so präsentieren sie sich gerne in ihren Propagandafotos, aber das glauben die doch selbst nicht. Wer seit gut 30 Jahren von einer benachbarten Atommacht mit Waffen gefüttert wird (für den ISI spielte es keine Rolle, ob er einem fundamentalistischen Militärdiktator, der "Tochter des Westens", einem Islamisten-nahen Millionär, einem pro-amerikanischen Militärdiktator oder einem früheren Cricket-Star unterstand) und dazu Geld aus den Golf-Staaten erhält, hat nunmal auf dem Schlachtfeld einen Vorteil gegenüber zerstrittenen Warlords und einer relativ neu zusammengestellten Armee.

Es ist auch ein Mythos, dass die afghanische Armee nicht gekämpft hat. Der Großteil der Opfer in Uniform waren in den letzten 20 Jahren Angehörige der afghanischen Armee.

Albert Recht erwähnt in #9 islamische Werte, obwohl das, was darunter verstanden wird, vielleicht gar nicht so nachhaltig ist. Auf MENA Watch gab es mal einen Artikel, nach dem immer mehr junge Menschen in islamischen Ländern atheistisch denken. Ob im Irak, in Afghanistan oder im Iran: ein Großteil der Menschen dort ist unter 30 und hat keine ideologischen und wirtschaftlichen Bindungen mehr an die Islamisten. Man kann sich auch gesittet kleiden und trotzdem betrinken, es gibt Hidjab-tragende Influencerinnen, die Mode- und Schminktipps geben, ebenso wie es Schlägereien sowohl vor Shisha-Bars als auch vor Großraumdisssen gibt. Die starren kulturellen Grenzen existieren in einer globalisierten Welt nicht mehr.

Daher haben auch andere Kommentatoren unrecht, wenn sie denken, dass man in Afghanistan per se Freiheit oder Individualismus ablehnt. In den Siebzigern wurde das auch gelebt (anders als im Iran des Schah nicht von oben verordnet) und der arabische Frühling war nur ein Vorzeichen, dass es in vielen islamischen Ländern massive gesellschaftliche Veränderungen geben wird.

Und zu ke #8 kann ich nur sagen, dass nach meiner Erfahrung Leute, die nach einer starken Armee und einem Wehrdienst schreien, meistens alt genug sind, um selber nicht mehr eingezogen zu werden. Ein echter Krieg ist eben kein "Civilization"-Abend und im Büro lässt es sich leicht General spielen. Leider stirbt die Generation, die noch selbst den Horror eines Krieges miterleben musste, langsam aus. Insofern wäre es gut, wenn die Schreibtischgeneräle sich mal mit Flüchtlingen aus Syrien, Irak und Afghanistan unterhalten, was ein Krieg mit einer Gesellschaft und den Individuen macht. Ich mache mir ja eher Sorgen, dass unsere Gesellschaft mit einer richtigen Naturkatastrophe hoffnungslos überfordert ist. Man kam schon nicht mal damit klar, dass es – im globalen Level noch relativ harmlose – Einschränkungen während einer Pandemie gab.

Albert Rech
Albert Rech
2 Jahre zuvor

@Stefan Laurin: Islamisch geprägte Länder sind arm und rückständig weil sie über jahrhunderte Opfer von europäischen Kolonialismus & Imperialismus gewesen sind.
Antrieb für den Imperialismus ist gerade dieses typisch westliche Konkurrenzdenken gewesen, das auch der Kern von Marktradikalität und Neoliberalismus ist: der Glaube daran das Konkurrenz und Wettbewerb gesellschaftliche Vorteile bringt.
Der Imperialismus wurde dabei von der Konkurrenz der Europäischen Kolonialmächte getrieben, auf Kosten der kolonisierten Völker in Afrika, Amerika, Australien & Asien.
Für die gesellschaftliche Entwicklung in Europas spielt es auch überhaupt keine Rolle ob die islamisch geprägten Länder rückständig sind, da die Kultur der muslimischen Einwanderer auch autochonen Europäern Alternativen zum Neoliberalismus bietet.
Langfristig ist dies die Chance für Europa sich aus dem blinden Glauben an den Wettbewerb zu lösen und eine Kultur zu entwickeln die mehr auf muslimische Werte wie Solidarität setzt.

Friedrich
Friedrich
2 Jahre zuvor

@ DEWFan

du hast vergessen, deinen Traum zu zitieren, hier ist er (zitiert aus #9):

"eine junge Frau die sich bei Onlyfans und Pornhub vom Kapital ausbeuten lässt und dies auch noch als Selbstverwirklichung vermarktet."

DAVBUB
DAVBUB
2 Jahre zuvor

@ 9: Na, das müßen Sie aber unbedingt noch der rechten Liedermacherrin Nena erzählen. Wo die doch immer im Nuttenoutfit auf der Bühne sich vom Kapital ausbeuten läßt.

ccarlton
ccarlton
2 Jahre zuvor

Ihr müßt auch das entspannter sehen Leute! In den letzten 20 Jahren waren die Taliban nicht an der Macht, es hat aber trotzdem reichlich islamischen Terror in Europa gegeben. => Die Taliban sind kein relevanter Treiber des Terrorismusgeschehens mehr.

Ok, sie könnten wieder einer werden, aber dann erklärt sich der nächste Würzburger Messermann oder Berliner Brummifahrer halt zu einem Soldaten der Taliban, statt zu einem des Islamischen Staates. An der Zahl seiner Opfer wird das nichts ändern!

Manni
Manni
2 Jahre zuvor

@Albert Recht #11:"Muslimische Zuwanderer bringen ihre Werte, Sitten und Gebräuche nach Europa und bereichern damit die veralteten europäischen Kulturen."
Mir bleibt unbegreiflich, wie jemand in froher Erwartung so einen Satz sagen kann, der nicht auch gleich die Taliban hier willkommen heißt.
Die Sitten und Gebräuche, die mitgebracht werden sind zuallererst: Einsperren und Entrechtung der Frauen, Steinigen und Hände abhacken, Messerangriffe und Selbstmordattentate, >50% Analphabeten, Wutaufstände und Unterdrücken Andersdenkender.
Sie möchten das hier?

Helmut Junge
2 Jahre zuvor

"slamisch geprägte Länder sind arm und rückständig weil sie über jahrhunderte Opfer von europäischen Kolonialismus & Imperialismus gewesen sind."
Diese Aussage von @Albert Rech irritiert mich, weil die meisten dieser Länder tatsächlich Jahrhundertelang zum Osmanischen Reich gehört haben. Danach kamen dann erst die Europäer. Aber die mußten dann kurz nach dem weltkrieg 2 auch schon wieder gehen. Wo sollen denn da die Jahrhunderte versteckt sein? Jedenfalls glaube ich nicht, daß die osmanische Herrschaft fortschritlich war und die europäische Herrschaft rückständig.. Im nichtislamischem Bereich hat die Kolonialzeit tatsächlich länger gedauert, aber, aber das ist ja von @Alfred Rech nicht thematisiert worden.
Und mit Afghanisran sind die Briten sowieso nie richtig fertig geworden.

abraxasrgb
abraxasrgb
2 Jahre zuvor

#19 Helmut Junge
Das ein dezidiert "orthodoxer Linker" Sympathien für religiöse Fundamentalisten hegt überrascht mich nicht, ähneln sich die "Erzählungen & Mythen" beider Systeme frappant. Dort der Jihad gegen die Ungläubigen, dort der Klassenkampf gegen die Liberalen Individualisten. Sind halt eschatologische Religionen mit millenaristischen / chiliastischen Motiven. Ist immer wieder dieselbe Märchengeschichte, in anderem Gewand. Sozusagen ein Archetyp … bzw. dieselbe zurückgebliebene, manifest aggressive Archaik des Fühlens (nicht des Denkens).

@Kabul … In Deutschland hat man nie verstanden, dass es ein "tit for tat" für 9/11 war, kein militärisch eskortiertes Entwicklungshilfeprogramm. Das war nur gesinnungsethisch verbrämter Quatsch. Aber wir waren ja auch nicht im "Krieg" laut offizieller Doktrin.

DAVBUB
DAVBUB
2 Jahre zuvor

@ Albert Rech: "Muslimische Zuwanderer bringen ihre Werte, Sitten und Gebräuche nach Europa und bereichern damit die veralteten europäischen Kulturen."
So wie einer Frau gewaltsam Salzwasser einzuflößen, weil sie keine Kinder bekommt und deshalb vom Teufel besessen sein muß? https://www.welt.de/vermischtes/article233453372/Berlin-Toedliche-Kur-zur-Teufelsaustreibung-Haftstrafe-fuer-Heiler-und-Familie.html

Manni
Manni
2 Jahre zuvor

:"Das ein dezidiert "orthodoxer Linker" Sympathien für religiöse Fundamentalisten hegt überrascht mich nicht"

Mich auch nicht. Schließlich haben PLO / PFLP und RAF Hand in Hand in ihren Trainingscamps den Kampf gegen den gemeinsamen Gegner geprobt. Die Nebengeräusche haben die nicht gestört, vielmehr waren die sich in Zielen und Methoden einig. Das gilt bis heute für Unterstützer und Nachfolgeorganisationen.

C.M.S.
C.M.S.
2 Jahre zuvor

@ DAVBUB #21

"Exorzismus" ist eine "muslimische" Erfindung?

Ich hoffe, der xenophobe "DAVBUB" kann mir das genauer erklären.

thomas weigle
thomas weigle
2 Jahre zuvor

@ Albert Resch Muslimische Kultur mitgebracht? Wenn heuer mal ein Muslim eine weltweit beachtete Kulturtat schafft, muss er unter Polizeischutz gestellt werden, weil ihm muslimische Auroritäten nach dem Leben trachten. Wobei ich die Aufregung seinerzeit nicht wirklich verstanden habe.
Und dieser weit verbreitete Furor unter Muslimen gegen weibliche Bildung und Selbstständigkeit, nun ja…Kultur buchstabiert sich m.E. ein wenig anders.

thomas weigle
thomas weigle
2 Jahre zuvor

@C.M.S. Das kann er nicht erklären,weil`s eine vorchristliche, durchaus weit verbreitete Praxis war. Ein gewisser Jesus machte dieses Verfahren dann auch in christlichen Kreisen salonfähig.

Tolduso
Tolduso
2 Jahre zuvor

@ "C.M.S." #23

Warum sollte der DAVBUB etwas erklären was der C.M.S. sich aus den Fingern gesogen hat?

Ich hoffe der xenophobe "C.M.S." kann mir das genauer erklären.

Albert Rech
Albert Rech
2 Jahre zuvor

@Helmut Junge
Europäische Kolonialmächte wie England, Spanien, Portugal, Österreich- Ungarn und die diversen italienischen Staaten führten über Jahrhunderte Raubzüge gegen muslimische Länder durch. Die Iberische Halbinsel, Sizilien, die Balearen und der Balkan wurden auf diese Art von muslimischen Kernländern abgeschnitten. Das dies nicht ohne Folgen für die wirtschaftliche Entwicklung der islamischen Welt geblieben ist sollte jedem klar sein.
Aber anders als unter dem europäischen Kolonialismus sind die Jahre im Osmanischen Reich auch kulturelle und wirtschaftliche Blütezeiten gewesen. Kairo ist z.B. als Zentrum der islamischen Gelehrsamkeit bekannt gewesen. Und gerade das sollte uns Hoffnungen auf bessere Zukunft in einem bunteren, diverseren Europa machen.
Momentan ist Deutschland für seine Exporte von Waffen, schmutzigen Auto oder giftigen Chemikalien bekannt. Wenn es in Zukunft dafür bekannt ist das deutsche Universitäten führend bei der Auslegung des Korans und der Hadithen ist, wäre die eine gute Entwicklung.

Der neoliberal, übersteigerte Individualismus des Westens ist gescheitert. Nicht nur in Afghanistan, auch in Europa. Ausser Gewalt, Ausbeutung, soziale Spaltung und Umweltverschmutzung hat er auch keine Auswirkungen gehabt. Und das ist gut so.

C.M.S.
C.M.S.
2 Jahre zuvor

@ Tolduso

thomas weigle hat es dir in Kommentar #25 erklärt – nett von ihm, finde ich:

ich hätte es dir nicht erklärt, ich mag keine dummen, xenophoben Zeitgenossen.

abraxasrgb
abraxasrgb
2 Jahre zuvor

Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen.
acta diurna, M.K. (den ich sehr mag)

Arnold Voss
2 Jahre zuvor

@ Albert Rech # 27

Habe ich das richtig gelesen? Sie sind der Meinung, dass es in muslimischen Staaten keine Gewalt, keine Ausbeutung, keine soziale Spaltung und keine Umweltverschmutzung gibt?

thomas weigle
thomas weigle
2 Jahre zuvor

Nicht nur bundesdeutsche Unis haben besseres zu tun als irgendwelchen Aberglauben auszulegen. Religiöser Aberglauben hat weder an Unis noch an Schulen was verloren, er ist Privatsache. Hat schon für genug Unheil gesorgt. Wobei der christliche Aberglaube immerhin die ersten Jahrhunderte relativ friedlich unterwegs war,während der muslimische von Anfang an ziemlich gewalttärtig unterwegs war.

DAVBUB
DAVBUB
2 Jahre zuvor

@23, C.M.S.:"Exorzismus" ist eine "muslimische" Erfindung?
Ich hoffe, der xenophobe "DAVBUB" kann mir das genauer erklären"
Sie sollten an Ihrem Leseverständnis arbeiten…
Falls Sie sich inhaltlich korrekt auf meinen Kommentar beziehen sollten wollen, erhalten Sie auch eine auf den Inhalt bezogene Antwort. Da Sie jedoch eher mit sachlich falschem sowie dummen Unterstellungen argumentieren, hege ich da wenig Hoffnung. Aber immerhin haben Sie heute wieder einen Xenophoben geoutet; die Zuschreibung hatte ich noch nicht, danke dafür. Das hilft zwar niemandem, macht Sie aber wahrscheinlich noch ein wenig selbstzufriedener. Und Ihre Tastatur auch schöner.
@ Thomas Weigle: Das stimmt so. Allerdings wird der Exorzismus z.B. katholischer Prägung in Mitteleuropa so gut wie gar nicht mehr durchgeführt. Falls doch, und dann mit solchen Folgen, würde die Mutter Kirche sich am überregionalen Medienpranger wiederfinden, und nicht , wie in diesem Fall, nur in einem Produkt der Springerpresse unter ferner liefen.

C.M.S.
C.M.S.
2 Jahre zuvor

@ DAVBUB #33

du bist xenophob, das kannst du auch mit 1000 nichtssagenden Worten nicht verdecken.

Stelle fest, dass du auch noch arrogant bist, DumpfBUB: "Sie sollten an Ihrem Leseverständnis arbeiten…"

Ganz toll, wie du Thomas Weigle antwortest: wie du die lange, christliche Exorzismus-Tradition klein redest. Aber klar, hab ich vergessen, "Leseverständnis": Der Islam ist dein Feind!

DAVBUB
DAVBUB
2 Jahre zuvor

@ C.M.S.
Immerhin bemühe ich mich um Höflichkeit und duze nicht ungebeten Fremde. Kleben Sie sich einen Smiley auf die Tastatur: Sie haben einen islamophoben Xenophoben identifiziert: Sie sind ein Held. Nicht meiner, aber irgendjemand wird Sie dafür schon loben, und wenn es Ihr Selfie ist. Inhaltlich wage ich bei Ihnen nicht mehr auf etwas zu hoffen, deshalb: Alles Gute für Ihren weiteren Lebensweg.

thomas weigle
thomas weigle
2 Jahre zuvor

@Davbub Nun haben auch hierzulande-wenn auch selten-Teufelsaustreibungen stattgefunden. Dass die Kirche dann am Pranger stand, hat diese nicht verhindert und wird sie auch in Zukunft nicht verhindern,denke ich mal. Abgesehen von hierzulande, möchte ich nicht wissen,was anderswo- in stockkatholischen Ländern bspw.- im Schoß von Mutter Kirche so alles in Sachen Exorzismus stattfindet. Die kK nur auf D. zu beziehen, ist angesichts deren Anspruch als Weltkirche ein wenig zu kurz gedacht. Angesichts des stattgefundenen sexuellen Missbrauchs in dieser großen Aberglaubensgemeinschaft wird auch auf dem exorzistischen Gebiet so einiges stattfinden, was noch nicht vom Licht der (hiesigen) Öffentlichkeit beleuchtet wurde.

C.M.S.
C.M.S.
2 Jahre zuvor

"Sie haben einen islamophoben Xenophoben identifiziert", sagt DAVBUB über sich selbst.

Stimmt.

DAVBUB
DAVBUB
2 Jahre zuvor

@36, Thomas Weigle: Zustimmung, was die Dinge angeht, die im Verborgenen geschehen.
Ich sehe da die sogenannten Umerziehungskurse für Lesben und Schwule aktuell eher als Problem als den Exorzismus. Pädosexuelle Kriminalität findet überall statt, man muß nur genau hinschauen. Das ist kein exklusives Problem der Mutter Kirche. Einen Generalverdacht gegen Campingplatzdauermieter spricht ja auch niemand aus. Jedoch ging es um den Kulturimport nach D. Und wir haben in D Jahrhunderte gebraucht, um uns von der Bevormundung durch die christlichen Kirchen zu befreien. Warum wir dann den Import einer anderen Religion mit neuen alten Formen und Mitteln der Repression, Ausgrenzung und sonstigen Begleiterscheinungen der organisierten Gläubigkeit begrüßen sollten, bleibt das Geheimnis von Albert Rech.
Mit xenophoben Grüßen, DAVBUB.

C.M.S.
C.M.S.
2 Jahre zuvor

@ thomas weigle

DAVBUBs "Umerziehungskurse für Lesben und Schwule" werden von evangelikalen Extremisten – "christlichen" Fanatikern – durchgeführt, das hat nichts mit der deutschen "Mainstream-Kirche" zu tun.

Die Kirchen in Deutschland würden sich auf das Schärfste von DAVBUBs Relativierung des Missbrauchs distanzieren.

"Exorzismus" als muslimischer "Kulturimport nach D": DAVBUBs ganz eigene Mischung von "Geschichtsklitterung" und "Paranoia" – vielleicht ist "xenophob" für DAVBUB doch zu harmlos?

Der Sofa-Hunne
Der Sofa-Hunne
2 Jahre zuvor

Beschimpfungen aus dem anonymen Hinterhalt sind trollig, prollig und können auf psychische Probleme beim Troll hinweisen. Achten Sie mal darauf @ C.M.S.
Aber damit will ich @Davbub nicht rausreißen. Das muß er schon selber tun.

DAVBUB
DAVBUB
2 Jahre zuvor

@ 40, Der Sofa-Hunne: "Aber damit will ich @Davbub nicht rausreißen. Das muß er schon selber tun."
Muß er nicht. Vor Rüpeln, die mir das Wort im Mund herumdrehen und nur beschimpfen statt zu argumentieren, muß ich mich nicht rechtfertigen. Was heute christliche Fanatiker genannt wird, war vor nicht ganz dreihundert Jahren in D noch der Normalfall. Sind halt Menschen, die ihr ganzes Leben ihrer Religion unterordnen.
Ansonsten sprechen die Zahlen für sich. Die meisten pädosexuellen Straftaten (nicht Mißbräuche, das ist relativierend und reduziert die Opfer zur Sache, die man ge- und mißbrauchen kann) geschehen in den Familien. Die Anzahl der Taten in der kath. Kirche in Bezug auf die Anzahl der Mitglieder, Mitarbeiter, Ehrenamtlichen und sonstwie Tätigen ist nicht größer als bei ähnlichen gesellschaftlichen Gruppen. Auffällig ist die hohe Zahl an Tätern bei Priestern. Das legt den Verdacht nahe, daß die Täter sich den Beruf bewußt ausgesucht haben. Sie mußten sich nicht wegen der nicht mit Frauen stattfindenden Beziehungen rechtfertigen, hatten ein großes potenzielles Opferfeld und wurden nicht zuletzt üppig wirtschaftlich auf Lebenszeit abgesichert.
Zu meiner Bewertung der Ansichten von Albert Rech stehe ich: Sollen wir jetzt den Einfluß der christlichen Gläubigen durch den der islamischen eintauschen? M.A. nach nicht.
Wer daraus Xenophobie und Relativierung sexueller Straftaten herauslesen will, kann dies gerne tun. Vielleicht habe ich damit ja sogar einen Menschen glücklich gemacht, kann er doch in seiner Selbstzufriedenheit weiter vor sich hin sumpfen?

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