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Prinzregenttheater: Freie Szene kritisiert „Respektlosigkeit und Rufschädigung“ gegen Romy Schmidt durch Theaterverein

Romy Schmidt (dritte von links) und ihr Team (Foto: Dirk Krogull)

Mit einem Offenen Brief haben sich zahlreiche Vertreter der freien Kulturszene Bochums an den Theaterverein gewandt, der das Prinzregenttheater betreibt. Die Unterzeichner stellen sich auf die Seite der künstlerischen Leiterin des Theaters, Romy Schmidt. Schmidt wurde vom Theaterverein um die Vorsitzenden Susanne Muthig-Beilmann und Hans Hanke (SPD) mit haltlosen geäusserten Vorwürfen überzogen und erhielt, trotz großer Erfolge, keine Perspektive für ihre Arbeit.  

Sehr geehrte Frau Muthig-Beilmann,
Sehr geehrter Herr Dr. Hanke

Kabale ohne Liebe (Offener Brief)

Eine künstlerische Leiterin sieht sich zusammen mit ihrem Team gezwungen, unserer Stadt den Rücken zu kehren, eine Regisseurin, die dem Prinz Regent Theater weit über die Stadt hinaus, beim Publikum, in der Presse und bei Fachleuten einen Namen gemacht hat. Auch der Trägerverein zweifelt nicht an der Qualität ihrer künstlerischen Arbeit, hat ihr dennoch nur noch eine Vertragsverlängerung um ein Jahr angeboten.

Als Vertreter*innen der Freien Szene unserer Stadt halten wir diese Entwicklung für ein Debakel, das seine Kreise über Bochum hinausziehen wird und freie Kulturarbeit grundsätzlich in Frage stellt. Was sind die Gründe dafür, Romy Schmidt und ihrem Team keine Perspektive am PRT zu bieten?

Hätte sie – wäre der Vorwurf berechtigt, sie wolle öffentlich schmutzige Wäsche waschen – dazu nicht jede Gelegenheit gehabt, als ihr Vertrag bereits 2017 nicht verlängert werden sollte? Wieso entgegnen Journalist*innen dann öffentlich, dass dieser Vorwurf gänzlich unberechtigt sei?

Wieso endet die Vermittlungsarbeit eines ehemaligen Landesvertreters in derartiger Respektlosigkeit und Rufschädigung? Gibt es im neunköpfigen Trägerverein Mitglieder, die persönliche Animositäten oder Ambitionen höher hängen als ein Interesse an einer von so vielen Seiten geschätzten Theaterarbeit? Wird der Trägerverein bewusst klein gehalten, um alten Seilschaften eine Mehrheit zu sichern? Ist ein Trägerverein mit seinen Strukturen überhaupt noch die adäquate Rechtsform für ein freies Theater wie das Prinz Regent? Warum wurde ein Politiker in den vertretungsberechtigten Vorstand entsandt? Ist es für die zukünftige Arbeit eines neuen Leiters/einer neuen Leiterin zumutbar, dass eine Vorgängerin weiterhin über Geschicke mitbestimmt?

Fragen über Fragen. Wir hätten gerne Antworten.

Mit freundlichem Gruß

Für den Kulturstammtisch der Freien Szene Bochum:

Bahnhof Langendreer
blicke filmfestival des ruhrgebiets
Eva Busch (atelier automatique)
Dirk Caemmerer
Anne und Reinhard Cebulla, Kunstwerkstatt
Annette Dabs, Leiterin des Festivals FIDENA
Witek Danielczok, Zeitmaultheater
Yvonne Dicketmüller (RoboTheater)
Annette Helmstädter, KunstimStadtraum
Birgit Hollack, Figurentheaterkolleg
Dorte Huneke-Nollmann, Publizistin
Barbara Jessel
Michael Kallweitt, Theaterpädagoge
Gerd Kellermann
Ilse Kivelitz, Bochumer Kulturrat
Klapdor + Klapdor
Anna Kpok
Wolfram Lakaszus, Kunsthallen Rottstr5
Artur Nickel
Julia Nitschke (atelier automatique)
Giampiero Piria, Theater der Gezeiten
Dorothee Schäfer, Bildhauerin
Frank Schorneck
Karin Templin-Glees, bildende Künstlerin
Katherine Tinteren-Klitzke, bildende Künstlerin
Theater Traumbaum
Maria Wolf, Zeitmaultheater

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udo höppner
udo höppner
6 Jahre zuvor

Wie kommt die "freie Szene" darauf, den Vorstandsvertretern solche Fragen zu stellen? Der Trägerverein selbst ist doch das einzige Problem und gehört … WEG!
Es gibt u.a. den juristischen/Rechtsweg: Ein findiger Anwalt kann dem Verein ohne Weiteres jahrzehntelange Verwendungszweckmissbräuche öffentlicher Mittel nachweisen oder auch gerne reihenweise Verstöße gegen die eigene Satzung. Der eigentliche Skandal ist: Alle könnten und müssten lange wissen, was für eine Kacke da am PRT fast von Beginn an läuft. Leider traut sich keiner, die Blase zum Platzen zu bringen, da kaum einer seine Hände in Unschuld waschen kann. Geschwiegen hat oder Nutznießer gewesen ist – oder es ihn schlicht nicht interessiert hat. Nebenbei: Ein derartiger Missbrauch der Rechtsform Verein findet nicht nur am PRT statt …

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