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[Trotz scharfer Proteste beginnt heute die „Körperwelten“ – Ausstellung in Bochum]

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Auch wenn Dr. Angelina Whalley, Ehefrau des Erfinders der Plastination und Initiators der Körperwelten-Ausstellung  Gunther von Hagens. gestern auf der Pressekonferenz noch einmal ausdrücklich dementierte, dass für Ausstellungsstücke Leichen chinesischer Hinrichtungsopfer Verwendung fanden und entschieden versicherte, dass alle Exponate und Präparate von Menschen stammen, die sich freiwillig zu Lebzeiten zu einer Körperspende genau zu diesem Zweck entschieden haben   [die Zahl derer soll mittlerweile an die 13000 betragen]… bleiben die Unsicherheiten und offenen Fragen nach wie vor im Raum stehen.

Stimmen, die aufgrund dessen von einer Eröffnung der Ausstellung in Bochum abrieten, blieben allerdings unerhört. Somit fällt heute Vormittag um neun Uhr der Startschuss für  200 Präparate, darunter 20 Ganzkörperplastinate, die allesamt dokumentarisch festhalten, was den menschlichen Körper im Laufe seines Lebens an Krankheit und Gesundheit auszeichnet.

Seit 1996 besteht Körperwelten, eine Wanderausstellung plastinierter, überwiegend menschlicher Körper, und sie ist mit über 33 Millionen Besuchern die weltweit erfolgreichste Ausstellung überhaupt.

In den nächsten fünf Monate werden an der Hermannshöhe 42, in der Nähe des Bochumer Hauptbahnhofs, im ehemaligen Autohaus Lueg …optimistische 150.000 Besucher erwartet.

Ob dies gelingt, werden wir sehen. Ich durfte gestern schon einige erste Eindrücke gewinnen und empfand das, was ich sah und für euch auch bildlich festhalten durfte, faszinierend …aber nicht schockierend oder grausam. Alles in allem war es für mich ein sehr aufschlussreicher Gang durch viele Stationen menschlichen Lebens und ich muss sagen, dass die Exponate nicht sehr „lebendig“ auf mich gewirkt haben, sondern so plastisch, dass sie für mich einen reinen objektiven und anschaulichen Charakter hatten.

Ich fände es nun durchaus spannend zu wissen, wie andere die Ausstellung im Vorfeld wahrgenommen haben, ob es sie bewegt hat, dorthin zu gehen und wenn ja, mit was für einem Eindruck sie die Körperwelten wieder verlassen haben? Vielleicht mag der eine oder andere ja mal etwas dazu kommentieren.

Bis dahin.. hier schon mal ein kleiner Vorgeschmack auf das, was der 1500 Quadratmeter große Anatomiesaal in der Hermannshöhe in Bochum ab heute so zu bieten hat.

Die Öffnungszeiten und Eintrittspreise der Körperwelten-Ausstellung und vieles mehr findet ihr unter http://www.koerperwelten.com/de/bochum.

 

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Heiner Dercks, Lehrer am Gymnasium
Heiner Dercks, Lehrer am Gymnasium
10 Jahre zuvor

Am Mittwoch dieser Woche habe ich die Ausstellung in Bochum besucht, nachdem ich schon am Sonntag dort war, aber wegen Ausverkaufs nicht eingelassen wurde.
Meiner Meinung nach ist die Ausstellung beeindruckend und für medizinisches
Personal (Ärzte und OP-Schwestern) ein absolutes Muss. Aber auch der normale
Bürger kann hier viel lernen und sich von der Faszination des menschlichen Organismus hinreißen lassen. Besonders die Ganzkörper-Plastinate, die Menschen
in verschiedenen Lebenssituationen zeigen, haben einen tiefen Eindruck bei mir
hinterlassen. Die Einblicke in die Komplexität des menschlichen Körpers sind gran-
dios und nötigen einem Ehrfurcht vor dem Leben im allgemeinen und im beson-
deren ab. Viele Gegner der Ausstellung urteilen negativ, ohne sie gesehen zu haben. So mancher von ihnen würde sein Urteil revidieren, wenn er die Ausstellung
besucht hätte.

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[…] bei der präparierte Menschen ausgestellt werden, war vor gut einem Jahr in der Stadt zu Gast. Die Körperwelten führten vor ihrer Eröffnung zu einer breiten Debatte in der Stadt, ob die […]

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