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Unglückliche Niederlage für Moskitos in Hannover

Nach dem Zwangsabstieg in die Oberliga absolvieren die Hannover Scorpions, der Deutsche Meister von 2010, seine Heimspiele in der modernen und sehr schönen Eissporthalle Langenhagen. (Foto: Simon Ilger)
Nach dem Zwangsabstieg in die Oberliga absolvieren die Hannover Scorpions, der Deutsche Meister von 2010, ihre Heimspiele in der modernen und sehr schönen Eissporthalle Langenhagen. (Foto: Simon Ilger)

Nach dem kampfbetonten Sieg am heimischen Westbahnhof gegen den Deutschen Meister von 2010 aus Hannover vom vergangenen Freitag stand heute das Rückspiel bei den Hannover Scorpions an. Nach dem Zwangsabstieg im Jahr 2013 trägt das Team seine Heimspiele nicht mehr in der TUI-Arena aus. Und auch das altehrwürdige Eisstadion am Pferdeturm oder das ehemalige Freiluftstadion Ice House Mellendorf einige Kilometer nördlich von Hannover waren nicht das Ziel der Truppe von Trainer Frank Gentges. Die Skorpione aus Hannover spielen in einer erst vor wenigen Jahren erbauten, modernen Eishalle im Hannoveraner Vorort Langenhagen.

Die Vorzeichen waren klar: der Gastgeber vor dem Spiel Siebter mit fünf Punkten Vorsprung auf Neuwied und Essen mit weiteren fünf Punkten dahinter auf Platz neun. Bei Teams brauchten also möglichst Punkte im Kampf um die Play-offs.

Während Frank Gentges an Freitag noch auf die Unterstützung aus Köln bauen konnte, musste sein Team heute nur mir Leonhard Niederberger aus Düsseldorf und Melvin Schumacher aus dem eignene DEL2-Team auskommen. Als Back-up für Justin Schrörs im Tor der Essener war Benedikt Roßberg mit nach Hannover gefahren. Trotz des nahezu parallel stattfindenden Finale der Europameisterschaft im Handball wollten 765 Zuschauer den Kampf um die Play-off-Plätze in der schmucken Eissporthalle in Langenhagen live verfolgen. Die Bären aus Neuwied – der direkte Konkurrent um Platz acht – spielte und unterlag bei den Trappers aus dem niederländischen Tilburg bereits am Nachmittag mit 5:1. Dadurch hatten die Moskitos die Möglichkeit mit einem Sieg bis auf zwei Punkte an die Play-off-Plätze heranzurücken.

Die 765 Zuschauer – darunter etwa 25 Essener – bekamen erneut ein unterhaltsames und gutes Oberligaspiel zu sehen. Die Hannover Scorpions hatten vom vergangenen Freitag einiges gut zu machen und begannen dementsprechend druckvoll. Die Skorpione bestimmen in den ersten Minuten das Spiel und haben viel Zug zum Tor. Die Moskitos kämpfen noch mit einigen Probleme im Spielaufbau und können sich im Hannoveraner Drittel nicht entscheidend in Szene setzen, im Gegensatz zu den Scorpions, welche die recht stabile Essener Defensive immer wieder unter Druck setzen. Jedoch verteidigen die Mücken gut gegen die Hannoveraner Stürmer und was dennoch durchkommt entschärft der ein weiteres Mal überrangend spielende Justin Schrörs. In der achten Minute haben die Essener dann – wie bereits am vergangenen Freitag – Glück, dass die Scorpions das leere Tor nicht zu treffen vermögen. So sicher die Verteidigung im ersten Drittel steht, um so schwächer ist es mit der Offensive bestellt. Ein zweiminütiges Überzahlspiel für die Mücken wird – wie so oft in dieser Saison – ohne zwingende Chance hergeschenkt. Unmittelbar nach dem Ablauf der Strafe gegen die Scorpions haben eben jene quasi das 1:0 auf dem Schläger. Der Hannoveraner Stürmer schlägt jedoch lieber ein Loch in die Luft anstatt den Puck ins Tor. Kurz vor Ende des ersten Drittels malträtiert der Hannoveraner Daniel Lupzig Essens Top-Scorer Michal Velecky mit seinem Stock. Bevor Veleckys Mitspieler Lupzig jedoch zur Rede stellen können sind die heute sehr guten Schiedsrichter um Hauptschiedsrichter Mischa Apel zur Stelle und beruhigen die Gemüter. Dementsprechend geht es torlos in die erste Pause. Von Seiten der Moskitos hätte man sich über einen Rückstand jedoch nicht beschweren dürfen.

Das zweite Drittel ist ebenfalls von stabilen Defensivleistungen auf beiden Seiten geprägt. Die Essener sind vor dem Hannoveraner Tor jetzt jedoch etwas konzentrierter. In der 21. Minute steht Dominik Patocka in Überzahl alleine vor Jimmy Hertel im Tor der Scorpions, scheitert aber an eben jenem. Ebenso geht es Niklas Hildebrand nur eine Minute später und wie es geht zeigt neben Patocka und Hildebrand der dritte Stürmer ins Essens zweiter Reihe. Ebenfalls noch in der 22. Minute ist es Andrej Bires, der nach Zuspiel von Dominik Patocka den Puck im Tor von Hertel unterbringen kann. Am Spielverlauf ändert das Tor nicht viel, beide Teams lassen Hinten wenig zwingendes zu. Auch in Überzahl kommen die Hannoveraner gegen die stabile Essener Defensive nicht zum Zug und wenn doch, dann verhindert wie in der 34. Minute der bärenstarke Justin Schrörs den Ausgleich. In der 37. Minute schickt Hauptschiedsrichter Apel den Hannoveraner Anton Barrein nach einem Foul mit Verletzungsfolge vorzeitig unter die Dusche. Die folgende fünfminütige Überzahl vermögen die Mücken jedoch nicht in zählbares umzusetzen. Kurz vor Ende des zweiten Drittels ahndet Schiedsrichter Apel ein Spiel mit hohem Stock vom Skorpion Andreas Morczinietz und schickt diesen ebenfalls auf die Strafbank. Die daraus resultierende Möglichkeit für eine zweiminütige 5:3-Überzahl nimmt Coach Frank Gentges seinem Team jedoch persönlich, in dem er sich dermaßen beim Schiedsrichtergespann beschwert, dass dieses deshalb aus disziplinarischen Gründen einen seiner Spieler für zwei Minuten ebenfalls auf die Strafbank schicken. So geht es ohne weiteren Torerfolg mit einer knappen Führung für die Gäste in die zweite Pause.

Auch das dritte Drittel bietet den Zuschauern ein ausgeglichenes Spiel zweier defensiv starker Teams, welche auf beiden Seiten wenig zwingende Chancen zulassen. In der 48. Minute ist es der Hannoveraner Torschütze vom Freitagabend, Phil Hungerecker, welcher die Essener Hintermannschaft überrumpelt und das 1:1 erzielt. Keine Minute später stehen die Scorpions in Unterzahl erneut gefährlich vor dem Tor von Justin Schrörs, welcher eine eins auf null Situation jedoch in weltklassemanier pariert. In der 54. Minute muss Michal Velecky wegen eines Check gegen das Knie die Strafbank hüten und was die Scorpions anschließend aufs legen findet man im Eishockeylexikon, wenn man die Seite Powerplayspiel aufschlägt. Ein lehrbuchmäßiges Überzahlspiel mit einem finalen Querpass vor das Tor von Justin Schrörs lässt diesem und seiner Hintermannschaft keine Chance und Andreas Morczinietz muss den Puck nur noch zum 2:1 im Tor unterbringen. Die Moskitos werfen nun alles nach vorne, jedoch auch ein sechster Feldspieler anstelle von Goalie Schrörs in den Schlusssekunden können die unglückliche Niederlage nicht mehr verhindern.

Nach der äußerst guten Vorlage durch die Tilburg Trappers war der Mückenschwarm leider nicht in der Lage die Chance zu nutzen auf Tuchfühlung zu den Play-off-Plätzen zu gehen. Der Abstand auf die achtplatzierten Neuwieder beträgt weiterhin fünf Punkte. Am Freitag geht es erneut nach Hannover, dann steht das Auswärtsspiel bei den Indians am altehrwürdigen Pferdeturm an. Der EHC Neuwied spielt dann zuhause gegen die Crocodiles, den Tabellenletzten aus Hamburg. Auf Schützenhilfe aus der Hansestadt sollte also nicht gezählt werden. Um den Abstand zu den Play-offs also wenigstens konstant zu halten ist ein Sieg bei den siebtplatzierten Indianern Pflicht.

Tore:
0:1 (21:24) Bires (Patocka, Gejerhos) PP1
1:1 (47:30) Hungerecker (Bacek, Spelleken)
2:1 (54:34) Morczinietz (Bacek, Hungerecker) PP1

Strafen:
Hannover 12 + 5+SD Barrein – Essen 14 + 10 Krämer + 10 Lilik

Zuschauer:
765

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