Warum der bittere Nackenschlag des FC Schalke 04 in Frankfurt zum Sargnagel zu werden droht

Wohin geht die Reise des FC Schalke 04? Foto: Michael Kamps

Am Samstag unterlag der FC Schalke 04 zum Pflichtspielauftakt 2023 in der Fußball-Bundesliga bei der SG Eintracht Frankfurt mit 0:3 (0:1). Die Profikicker aus Gelsenkirchen bleiben damit abgeschlagen Tabellenletzter. Nach 16 Spielen beträgt der Rückstand auf den neuen Vorletzten Hertha BSC aktuell fünf Punkte. Bis zu einem Nichtabstiegsplatz sind es deren sechs.

Nachdem der bisherige 17., der VfL Bochum gewonnen, und der VfB Stuttgart zumindest einfach gepunktet hat, hat sich die Lage der Schalker damit weiter verschlechtert. Und das, nachdem die Königsblauen in Frankfurt eine unerwartet starke Leistung gezeigt haben. War es das in Sachen des angestrebten Klassenerhaltes vielleicht sogar schon für den Revierklub?

Nachdem die Schalker keines ihrer sieben Vorbereitungsspiele für sich entscheiden konnten, hatten wohl nur die wenigsten mit einer so guten Vorstellung in Frankfurt gerechnet. Gegen den neuen Tabellenzweiten waren die Gelsenkirchener das bessere Team, dominierten bei den Torchancen, in Sachen Ballbesitz und in vielen weiteren Statistiken. Nur beim Ergebnis, da sah es am Ende trostlos aus. Effektive Hessen ließen im heimischen Waldstadion nichts anbrennen und fertigten das Kellerkind aus dem Ruhrgebiet am Ende klar ab. Das war extrem bitter aus Sicht der Gäste!

Was bedeutet das aber jetzt für die kommenden Wochen? Naturgemäß gibt es zwei Interpretationsmöglichkeiten. Einerseits macht der starke Auftritt zum Jahresbeginn natürlich Mut. Eine solche Leistung hätten den nach dem Wiederaufstieg in das Fußballoberhaus zuletzt so offensivschwachen Schalkern wohl nur die wenigsten gegen die Eintracht zugetraut. Das sollte eigentlich zuversichtlich für die kommenden Auftritte machen. Und naturgemäß äußerten sich Trainer Thomas Reis, der glücklose Stürmer Simon Terodde und weitere Königsblaue nach dem Schlusspfiff ja auch in diese Richtung. Der eingeschlagene Weg sei der richtige, die abgelieferte Leistung mache Mut usw.. Was sollen sie auch sonst sagen?

Wahrscheinlicher erscheint aber die zweite Möglichkeit der Interpretation. Wer selbst solch ordentliche Spiele am Ende klar verliert, die Cleverness und Effektivität des Gegners danach unumwunden anerkennen muss, der dürfte es in den kommenden Begegnungen wohl nicht mehr zu allzu vielen Erfolgen bringen.

Es war zweifelsohne eine anerkennenswerte Energieleistung der Gelsenkirchener, die sie da in Frankfurt abgeliefert haben. Es sollte mit aller Entschlossenheit ein wegweisender Erfolg her, der dann möglichst viel frischen Optimismus für die kommenden Aufgaben versprüht. Das war zu erkennen. Doch das Gegenteil trat ein.

Dass das jetzt, trotz all der offensichtlichen Anstrengungen und des großen Engagements nicht geklappt hat, dürfte sich im Rückblick als weiterer Sargnagel in die bisher so enttäuschend verlaufende Spielzeit des Klubs erweisen. Ein Spiel zu verlieren, das man niemals hätte ohne Punkte und Tore beenden dürfen, das tut doppelt und dreifach weh, lässt den Mut direkt wieder sinken und die Selbstzweifel wachsen.

Statt des erhofften Achtungserfolges gab es einen weiteren Nackenschlag. Dass zudem der Reviernachbar VfL Bochum sein Heimspiel gegen Hertha BSC mit 3:1 gewinnen konnte, und sich dadurch zumindest kurzzeitig aus der Abstiegszone der Bundesliga entfernte, schmerzt alle Schalker in diesen Stunden zusätzlich.

Und dass es jetzt ausgerechnet mit einem Heimspiel gegen den Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig weitergeht, macht die Situation der Schalker noch unangenehmer. Geht auch das offizielle Hinrunden-Finale an Spieltag 17 verloren, die Anhänger der Königsblauen müssten sich wohl endgültig mit dem zweiten Abstieg in drei Jahren abfinden. Und das schon nach der Hälfte der zu absolvierenden Begegnungen. Das wäre einfach nur traurig! Besonders nach dieser Leistung….

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