Ruhrgebiet setzt Zeichen für Toleranz!

DSC01651 (600x319)
Waltroper Bürger gestern vor der örtlichen Stadthalle. Foto(s): Robin Patzwaldt

Besorgte Menschen, welche sich für eine auch zukünftig möglichst tolerante Gesellschaft in diesem Lande einsetzen, gibt es natürlich längst nicht nur in den Großstädten, aus denen derzeit, auch bei uns im Blog, so häufig über entsprechende Demonstrationen und Mahnwachen berichtet wird.

Über Tausend Menschen  nahmen heute in Essen an einer Demonstration gegen Fremdenfeindlichkeit und für Pressefreiheit teil. Zu der eigentlich als Gegenveranstaltung zu einer dann doch erst verbotenen und dann abgesagten Hooligan-Veranstaltung  riefen die Essener Parteien, Gewerkschaften und das Bündnis Essen stellt sich quer auf.
Auch in den kleineren Städten des Ruhrgebiets finden immer wieder entsprechende  Veranstaltungen statt, sorgen sich die dort lebenden Menschen aktuell um das friedliche Miteinander mit ihren Nachbarn.
Nachdem im Internet kurzfristig ein entsprechender Aufruf kursierte, trafen sich z.B. am gestrigen Samstag in Waltrop, im Kreis Recklinghausen, gut 150 engagierte Bürger vor der örtlichen Stadthalle unter dem etwas ungelenk klingenden Motto: „Waltrop gegen Terrorismus, Rassismus und für die freie Glaubensrichtung“.

Wahrlich keine ganz so schlechte Mobilisierung für eine von Privatleuten auf die Beine gestellte Aktion, im Vergleich zu vergleichbaren aktionen in anderen Revierstädten, wenn man die Größe der Stadt dabei entsprechend mit berücksichtigt.

 

Repräsentanten aller im örtlichen Stadtrat vertretenden Fraktionen waren, zusammen mit Vertretern diverser Kirchen und Glaubensrichtungen am Samstag im Herzen ihrer Stadt mit dabei, als die Organisatoren Diana Päge und Frank Meermann sich um kurz nach 18 Uhr bei den versammelten Waltropern für ihr Kommen herzlich bedankten. DSC01628 (557x600)
Auch Bürgermeisterin Nicole Moenikes (CDU), welche sich mit ihrer Familie ebenfalls unter den Anwesenden auf dem Marktplatz befand, dem Aufruf im Internet offensichtlich ebenso gefolgt war, richtete spontan ein paar kurze, improvisierte Worte (leider ohne technische Verstärkung, was es einigen Anwesenden unmöglich machte sie zu verstehen) an die versammelten Mitbürger, zeigte sich darin stolz auf das an diesem Abend nach Außen deutlich sichtbar gesendete Zeichen im Sinne einer möglichst toleranten und vielschichtigen Gesellschaft in der sonst häufig eher beschaulichen 29.000-Einwohner Stadt.
Ein gelungenes, kleines, aber durchaus wichtiges Zeichen welches die Waltroper Bürgerschaft, quer durch die unterschiedlichen politischen Ausrichtungen und kulturellen Unterschiede, da gestern setzte. Veranstaltungen dieser Art müssen nicht immer gleich Tausende in Gang setzen. Manchmal können eben auch kleinere Gesten und Aktionen durchaus etwas bewegen, ein wichtiges Ausrufezeichen setzen.

Sehr zur Nachahmung andernorts empfohlen!

DSC01648 (600x450)
Bürgermeisterin Moenikes (Bildmitte) richtet ein paar Worte an die Anwesenden.

DSC01632 (600x364)DSC01638 (600x372)DSC01616 (600x450)DSC01662 (600x450)DSC01639 (600x445)

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
3 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
markus drang
markus drang
9 Jahre zuvor

Die Aktion ist ist richtig und wichtig, jedoch sollten die Hobbyreporter der RB ihre Lese nicht für so doof halten, dass es vor jedem Text eine geographische Erklärung geben muss!

Herr Patzwaldt ich wohne in Moers aber wenn ich auf RP Online der in der WAZ etwas aus Waltrop lese gibt es nicht wie bei fast allen Texten von ihnen einen Erklärungswahn.

Essen stellt sich quer
Essen stellt sich quer
9 Jahre zuvor

Noch einer der meckert…
Wenn man nihct in essen war, sollte man sich erkundigen was da los war. Sonst schreibt man versehentlich falsches.
Es waren etwa 5000 in Essen bei Demo und Kundgebeung zu der Essen stellt sich quer aufgerufen hat. In Essen stellt sich quer sind die Gewerkschaften und die Parteien SPD, Grüne, Die Linke, DKP, MLPD und Wählerbündnis Essen steht AUF ständig vertreten. Unseren Aufruf für die Demonstration heute unterstützten auch CDU und ParteiPiraten-Fraktion, sowie über 180 weitere Organisationen quer durch alle gesellschaftlichen Bereiche.
Eine Quellenfindung ist in Zeiten von google keine Raketentechnik und ist Robin Platzwaldt eigentlich zuzumuten. Wir erwarten von den Ruhrbaronen keine Lobhudelei, wohlaber sachlich richtige Berichterstattung. Für die Zukunft: Danke.

Werbung