
Wann der Neubau der Rahmedetalbrücke fertig sein wird, steht in den Sternen. Bei der Förderung von Wasserstoffprojekten geht die Industrie leer aus. Ignoriert die Landesregierung mit Südwestfalen die wichtigste Industrieregion in NRW?
Stephan Guht steht auf der Terrasse des Besprechungsraums einer der beiden Fabrikgebäude von A + E Keller in Arnsberg und zeigt auf ein vom Schneeregen weiß gefärbtes Feld. „Hier liegt eine Gasleitung, die nicht mehr genutzt wird, aber sich für den Transport von Wasserstoff eignet. Sie sollte mehrere Industrieunternehmen mit Wasserstoff versorgen. Daraus wird jetzt wohl erst einmal nichts mehr.“ Überraschend hatte die Landesregierung Ende November entschieden, das einzige Wasserstoffprojekt in Südwestfalen nicht zu fördern. Hydronet sollte eine elf Kilometer lange Wasserstoffleitung von Balve bis zu A + E Keller in Arnsberg werden, über die durch weitere Pipelines Unternehmen der Region Zugang zu Wasserstoff hätten bekommen sollen. Ein Vorzeigeprojekt, das ist im besten Fall bewiesen hätte, wie die Wasserstoffrevolution in der Industrie, die von Politikern nahezu aller Parteien und auch von der schwarz-grünen Landesregierung gefordert wird, in der Praxis aussehen könnte.