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BVB-Fanclub zieht sich enttäuscht aus dem aktiven Kampf gegen Rechts zurück

Wie groß ist der Zusammenhalt beim BVB? Foto: Robin Patzwaldt
Wie groß ist der Zusammenhalt beim BVB wirklich? Foto: Robin Patzwaldt

Der Fanclub ‚BVB Freunde Deutschland‘ sorgte vor einigen Monaten für großes öffentliches Aufsehen, als er in seinen Reihen den aktiven Kampf gegen die AFD aufnahm. Auch wir haben hier im Blog damals das Thema aufgegriffen, über den seinerzeit ungewöhnlichen Schritt berichtet.

Nun meldet man sich seitens der ‚BVB Freunde‘ abermals zu Wort. Allerdings ist die Meldung diesmal ganz deutlich und überwiegend von Frustration und großer Enttäuschung geprägt. Der Fanclub fühlt sich nämlich in seinem Engagement gesellschaftlich nicht ausreichend unterstützt, beklagt das Erstarken der rechten Szene in der Region, ohne das dem auf diversen Ebenen ausreichend Widerstand entgegengesetzt würde.

Wörtlich heißt es in der am Samstag verbreiteten Stellungnahme:

„Seit 12 Jahren kämpft dieser Fanclub aktiv gegen Rassismus, seit 8 Jahren kam auch der Kampf gegen Homophobie dazu und anderer Diskriminierungsgründe. … Wir haben mehr als 200 Dialoge mit rechtsdenkenden Menschen geführt, haben aktive Kampagnen gegen NPD und AfD geführt und sind immer Standhaft gewesen wenn es auch mal schwierig wurde. Nicht selten wurden wir bedroht und beleidigt.“

Doch nun wird man sich vorerst aus dem aktiven Kampf gegen Rechts zurückziehen. Zu den konkreten Gründen heißt es:

„Der Standpunkt gegen rechts wird bleiben, auch das wir offen gegen rechts auftreten und uns positionieren. Der aktive Kampf ist aber vorerst beendet. … Die aktive Unterstützung gegen rechts war nicht mehr stark, Kampagnen bekamen nie mehr als ein Like, keiner hat rechtem Gedankengut die Stirn geboten, Kommentare im Internet werden überlesen, ignoriert, geduldet und teilweise geliked. Das Internet ist nur noch nach rechts mutig haben wir den Eindruck. … Die neue rechte Gruppierung 0231RIOT hat das Kommando auf der Südtribüne übernommen, viele der Ultras haben Angst Paroli zu bieten oder sympathisieren insgeheim mit Ihnen, die normalen Fans werden bedroht wenn Sie etwas sagen. Geschlossenheit zwischen Ultras und den normalen Fans vermisst man stetig. … Die Politik schaut zu, keiner hilft. Auf sich alleine gestellt zu sein ist schwierig, der Verein kann nicht die gesellschaftlichen Probleme lösen die von außen ins Stadion getragen werden. Dortmund hat einen Mangel an Projekten zur Prävention gegen Rechts, damit ist Dortmund ein willkommener Nährboden für rechtes Gedankengut. Somit ist es ein Kampf gegen Windmühlen, wenn man 2 Rechte zur Vernunft gebracht hat, kommen 10 weitere nach. Aber der eigentliche Knackpunkt war, als wir gegen die AfD vorgegangen sind. AfD Mitglieder und Sympathisanten müllten uns mit Parteiwerbung zu, machten Aktiv gegen die Flüchtlingspolitik und feindeten unsere weiblichen User / Fans an. Wir reagierten mit dem Ausschluss der AfD und bekamen nicht nur Widerstand aus der rechten Szene zu spüren, sondern auch aus den eigenen Reihen. Worte wie „Keine verbotene Partei“ „Demokratie muss das aushalten“ und „Politik hat im Sport nichts zu suchen“ waren die üblichen Kritikpunkte. Ein Nackenschlag für unsere Arbeit, statt Unterstützung standen wir plötzlich mitten drin in der Debatte ob es richtig ist Mitglieder einer rechtspopulistischen Partei auszuschließen. … Wir sind plötzlich alleine mit unserem Kampf, das schaffen wir nicht mehr. …“

Ohne Frage eine sehr bedauerliche Entwicklung. Gerade in politisch so unruhigen Zeiten wie diesen.

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Deutschlankritiker
Deutschlankritiker
7 Jahre zuvor

"Das Internet ist nur noch nach rechts mutig"? Mal abgesehen davon, dass das nicht stimmt, immerhin besteht das Internet aus mehr als einigen Kloaken-Seiten auf Facebook u.ä., macht mich
eine solche Kapitulationserklärung fassungslos. Wenn die Faschos sich im Aufwind fühlen, gilt es
dann nicht erst recht dagegenzuhalten?

pelvica
7 Jahre zuvor

Es ist die Methode der Neurechten den Rassismus, Intoleranz und menschenfeindliche Politik gesellschaftsfähig zu machen. Dies ist offenbar gelungen.

Marc Quambusch
Marc Quambusch
7 Jahre zuvor

Dieses Posting der "BVB Freunde" ist ein Beleidigung für alle Menschen, die sich in Dortmund wirklich gegen rechts engagieren. Dieser abgebliche Fanclub, der nie im Stadion ist und kein Teil der Fanszene hat sich nie gegen Rechts engagiert. Die sind Like-geil, was sie ja sogar in der Mitteilung kommunizieren. Dieses Statement schafft dadurch leider einen ganz falschen Eindruck.

Es ist wirklich schlimm, dass die Ruhrbarone auf sowas reinfallen.

Andi
7 Jahre zuvor

Natürlich ist der Rückzug aus dem Kampf gegen Rechts nie(!) ein gutes Signal. Trotzdem müssen wir berücksichtigen, dass der Grund im mangelnden Rückhalt der Fanszene der Borussia ist.
Auch wenn der BVB auf seinen Social Media Kanälen ihr nettes aber realitätsfernes Video gegen Rechts postet, kann das nicht alles sein. Vor Ort muss präventiv und vor allem nachhaltig gearbeitet werden. Vielleicht muss auch was am Image gemacht werden. Nicht, dass sie Probleme haben das Stadion voll zu kriegen, die Frage ist nur, wer sich auf den Rängen so rumtummelt.

Silke
Silke
7 Jahre zuvor

Ich bin wirklich fassungslos, wir können diesen Idioten doch nicht das Feld überlassen. Wie kann man Dortmundfan und gleichzeitig Rassist sein, wo der Verein doch für ganz andere Werte steht? Wir feiern Erfolge, die wir doch zum großen Teil unseren ausländischen Spielern zu verdanken haben und dabei schauen wir dem tatenlos zu?

Olaf Sundermeyer
Olaf Sundermeyer
7 Jahre zuvor

"Dortmund hat einen Mangel an Projekten zur Prävention gegen rechts". Diese Aussage ist falsch.

Thomas Krause
Thomas Krause
7 Jahre zuvor

Der Kampf gegen Rechts lebt von der Solidarität. Wie kann ein derart unbekannter Fanclub ein solches Statement abgeben? Alle wirklich engagierten Fanclubs werden durch die im wesentlichen falschen Aussagen blossgestellt. Vielen Dank für gar nichts, BVB Freunde.

ruhrbarone: peinlicher Schnellschuss!

Friedhelm Sdunowski
7 Jahre zuvor

Ich Kämpfe jeden Tag gegen rechts, bekomme Drohungen, Beleidigungen und werde diffamiert, mir würde aber nie einfallen, den Rechtsextremen das Feld zu überlassen, das würde heißen, unsere Kinder den rechten zu überlassen. Statt aufzugeben würde ich danach suchen was man beim Kampf gegen rechts besser machen kann, gegen rechts aufgeben , heißt unsere Demokratie aufgeben, schaut euch mal meine Seite " Sdunowski hinterfragt " auf Facebook an, aufgeben niemals!

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

Scheinbar geht die fortschreitende Divergenz innerhalb der Fan-/Ultraszene nun nicht mehr nur über die alberne "Ich bin der zehnmal bessere Fan!!"-Schiene weiter, sondern wird jetzt mit Kommentaren übers "richtige Gegen-Rechts-Sein" gewürzt. Sind braune Morddrohungen etwa schon ein Zeichen von "Viel Feind, viel Ehr" und müssen geräuschlos hingenommen werden, #3 und #7?

Pab
Pab
7 Jahre zuvor

@#9: Sie haben wohl nicht wirklich verstanden um was es hier geht. Vielleicht lesen sie sich einfach nochmal die Postings #3 und #7 durch und lassen ihren komischen "ultras sind die besseren fans" Aspekt einfach mal raus. Es geht hier nicht um Ultras und Kutten usw. BVB Freunde xyz haben weder im Stadion noch in Dortmund jemals eine Rolle im Kampf gegen rechts gespielt .. (sie spielen nebenbei auch überhaupt keine Rolle in der Fanszene selbst .. bis dato war wohl den wenigsten aktiven Fans dieser "Fanclub" überhaupt ein Begriff) … und nun wird so ein affiges Statement in der überregionalen Presse verbreitet. Vielleicht führen sie sich mal die folgende Schlagzeile vor Augen: Fanclub mit 1400 Mitgliedern stellt Kampf gegen Rechts ein. und dann so einen tollen Schlusssatz: "Wir sind plötzlich alleine mit unserem Kampf, das schaffen wir nicht mehr. …"
Sie können sich hoffentlich vorstellen wie sich das für einen Unwissenden ließt. Ein Schlag in die Fresse für jeden der sich in Dortmund wirklich gegen Rechts engagiert.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

@Pab: Die "BVB Freunde Deutschland" haben wie jede andere der zuschauenden und konsumierenden Gruppierungen im Westfalenstadion eine je nach Blickrichtung aktive oder passive Rolle gespielt und es zugelassen, dass Rechtsextreme ala "Borussenfront" und ihre Nachfolgetruppen wie vor 35 Jahren ihren Nachwuchs auf der Tribüne rekrutieren und auch sonst innerhalb der Ultrasszene weiter "Meinungsführerschaft" unter den nicht so ganz gefestigten Jugendlichen erreichen. Anders wären Gruppen ala DES überhaupt nicht vorstellbar, wenn es denn effektiven Widerstand geben würde.

Wer sich da jetzt als "Richter" über Aktivitäten aufspielen möchte, sollte zunächst selbst offenbaren, was *er* denn gegen den Nazispuk beim BvB so dermaßen gut gemacht hat, dass dieser eigentlich überhaupt kein Thema wäre.

Marc Quambusch
Marc Quambusch
7 Jahre zuvor

@Klaus Lohmann

Hier fehlt dann aber auch wirklich jede Sachkenntnis über alles

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

@#12: Schreibt so der "Edelfan" über andere Fans, die den bisher zu laschen Umgang des BvB (und seiner Fans) mit seinem Naziproblem kritisieren? Schöne neue Zeiten – passt aber zum "Business Case" Borussia.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

@Robin: Leider geht der unter #14 verlinkte SG-Artikel genau in diese Richtung – man ist nicht im Fanrat und nicht in den anderen strengen Hierarchien der Süd eingebunden, also "ist" man auch nix und sogar anlasslos ein "in der Fanszene stark umstrittener Fanclub" – obwohl man ihn ja lt. Autor gar nicht kennt.

Marc Quambusch
Marc Quambusch
7 Jahre zuvor

@Klaus Lohmann

Erstens ist die Bezeichnung "Edelfan" für die Beschreibung meiner Person schlicht falsch.

Die Aussage, dass der BVB sein Nazi-Problem nicht ernst nimmt ist schlicht falsch. Ebenso gibt es in der Fanszene da ein massives Engagement. Wenig überraschend lässt sich so ein Problem aber nicht über Nacht lösen.

@Robin

Es geht nicht darum, dass der Fanclub unwichtig ist, sondern dass er schlicht nicht existent ist und den Nazis in die Händes spielt.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

@#17 Marc Quambusch: "…und den Nazis in die Händes spielt." Wieso? Oder war das jetzt nur billiges Totschlagargument? Ein klares Signal gegen explizite braune Gewalt- und Morddrohungen "spielt Nazis in die Hände"??? Es wird langsam peinlich.

Marc Quambusch
Marc Quambusch
7 Jahre zuvor

@Klaus Lohmann

Weil dieses Posting der BVB Freunde suggeriert, dass die sich auf Grund der Bedrohung gegen rechts zurückgezogen haben, sprich das die Faschos überlegen sind. Damit wird gerade der bürgerlichen Mitte suggeriert, dass man sich lieber raushalten solle, weil man nichts machen kann.

Das ist aber flasch. Denn der BVB macht was, die Fanszene macht was, die Fanabteolung macht was. Viele Bürgerinnen udn Bürger machen was. Aber das ist eben kein "ASpiel" das man mal so eben gewinnt.

@ Robin

Ich empfehle Dir das Interview mit Malte.

Und den Schlusssatz der Redaktion.

"Auf Nachfrage konnte uns der Vorsitzende der "BVB Freunde Deutschland", Matthias Saathoff, keine konkreten Projekte des Fanclubs für den Kampf gegen Rechts nennen.

http://www.derwesten.de/sport/fussball/bvb/wollten-die-bvb-freunde-deutschland-nur-aufmerksamkeit-id12272158.html

Du hast einfach Schludrig gearbeitet. Steh doch wenigstens dazu.

Hanno
Hanno
7 Jahre zuvor

Der springende Punkt bei der Kritik an den BVB Freunden ist nicht, ab wann man das Recht zu einer öffentlichen Stellungnahme hat. Oder dass sie ein Internet-Fanclub sind.

Es verwundert zwar, dass ein Fanclub, der offenbar vorrangig nicht-öffentlich wahrnehmbar gegen Rechts gekämpft haben will, den Weg einer solchen öffentlichen Stellungnahme wählt. Aber das eigentliche Problem ist der Inhalt der Stellungnahme. Es wird der Eindruck erweckt, dass die BVB-Freunde als Teil der Fanszene auf sich alleine gestellt waren, keine Hilfe, keine Solidarität erfahren haben und deshalb aufgeben mussten (Zitat: „die aktive Unterstützung gegen rechts war nicht mehr stark“). Es wird ja auch auf tatsächliche Vorfälle wie in Donezk eingegangen und das Problem der „Riots“ angesprochen. So als ob man sich wegen der Situation in der Fanszene jetzt zurückziehen müsste. Und als ob der BVB gar nichts unternehmen würde und andere aus der Fan- und Ultraszene mehr oder weniger tatenlos zuschauen.

Das zeichnet ein falsches Bild, vor allem von denen, die sich vor Ort, im Verein, im Stadion und außerhalb persönlich engagieren.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

@#21: Ihr halbes Zitieren ist dann nicht "schludrig"?

"Er kündigte eine detaillierte Stellungnahme an und warf dem Fanzine Schwatzgelb – das über den Vorfall bereits berichtet hat – einige Lügen vor."

Was Ihnen da seitens eines Fanclub-Statements "suggeriert" wird, ist allein Ihre Sache. Mir kam und kommt es nicht so vor, als sei eine Bedrohung durch Gewalt- und Mordaufrufe eine Petitesse, deren Glaubwürdigkeit man in den "etablierten Fankreisen" des BvB auf solch peinliche Art desavouieren muss.

Hanno
Hanno
7 Jahre zuvor

@Klaus Lohmann, #23: Sie kritisieren da etwas an den Reaktionen auf die BVB-Freunde, dass ich so weder hier in den Kommentaren noch in dem Artikel und Interview des schwatzgelb-Redakteurs erkennen kann.

Wo werden denn Drohungen gegen die BVB-Freunde als „Petitesse“ behandelt? Es geht doch um einen ganz anderen Teil dieser Erklärung. Wenn die BVB Freunde geschrieben hätten: „Wir positionieren uns nicht mehr öffentlich gegen Rechts, (durch Statements auf unserer Internetseite oder durch Veröffentlichungen von Mitglieder-Ausschlüssen) weil wir Morddrohungen erhalten haben“, dann hätte diese kritische Reaktion aus Fankreisen in dieser Form doch gar nicht gegeben. Vermutlich hätte das dann aber auch diese mediale Aufmerksamkeit nicht gegeben. So übel solche Drohungen sind.

Es geht darum, dass man einen falschen Eindruck des eigenen aber auch des Engagements anderer beim BVB erzeugt hat. Und insofern ist es eben nicht allein die Sache der BVB Freunde, was ihr Statement „suggeriert“. Zumal es hier nicht nur um eine einzelne ungeschickte Formulierung geht. Nein, man stellt sich als letzter aufrechter Kämpfer gegen Rechts dar, der wegen mangelnder Unterstützung aufgegeben musste. Und wenn man eine solche Erklärung öffentlich macht, dann muss man sich halt auch fragen lassen, worin denn dieser „Kampf gegen Rechts“ außer in Online-Statements und Mitgliederausschlüssen bestanden hat.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
7 Jahre zuvor

"Nein, man stellt sich als letzter aufrechter Kämpfer gegen Rechts dar" – die Stelle hätte ich gern mal von Ihnen markiert.

Die Diskussion entgleitet jetzt in Mutmaßungen über Dinge, die seitens des BvB Niemand auch nur im Ansatz hinterfragt hat. Warten wir auf das angekündigte Statement.

Hanno
Hanno
7 Jahre zuvor

@Klaus Lohmann: Wie wär’s z.B. mit diesen Stellen aus dem Statement der BVB-Freunde:
„Auf sich alleine gestellt zu sein ist schwierig“ (…) „Die aktive Unterstützung gegen rechts war nicht mehr stark“ (…) „Die Politik schaut zu, keiner hilft“ (…) „Wir sind plötzlich alleine mit unserem Kampf, das schaffen wir nicht mehr.“(…)

Sie finden, dass man sich mit solchen Aussagen nicht als „letzter aufrechter Kämpfer gegen Rechts“ darstellt? Dass das eine reine Mutmaßung ist? (Sie werden jetzt wahrscheinlich wieder darauf hinweisen, dass die Aussagen nicht komplett wiedergeben sind, wobei das ja gerade der Sinn eines Zitats ist).

OK, auf dieser Basis macht eine weitere Diskussion wohl wirklich keinen Sinn. Auf das angekündigte Statement bin ich auch gespannt.

Walter Stach
Walter Stach
7 Jahre zuvor

1.
Wem könnte es nutzen, wenn hier offenkundig die engagierten Gegner einer nationalistischen, faschistischen, rassistischen, völkischen Gesinnungsgemeinschaft

-egal wo und wie sich ihre Anhängerschaft zur Zeit organisiert und besonders ungehemmt auslebt-

darüber streiten, ob und wie sie sich in ihrem Engagement "am besten" verhalten, verhalten haben, hätten verhalten sollen?
Unabhängig von der Antwort auf diese Frage, so meine ich, könnte die Diktion im Umgang miteinander gemäßigter sein; denn man hat doch ein gemeinsames Ziel!

2,
Wird durch diese Diskussion bzw. durch die ihr zugrundliegende "Meldung der BVB-Freunde"etwas bewirkt und gegebenenfalls was?
Das könnte durchaus sein. Denn offenkundig denken alle Beteiligten aus gegebenem Anlaß darüber nach, was man anders, was man besser, was man möglicherweise auch gemeinsam machen könnte.

Thomas Kremer
Thomas Kremer
7 Jahre zuvor

Wir leben in Zeiten absterbender Demokratien.
Die zivilisatorischen Errungenschaften verdampfen nach und nach, die Demographie gewährt dem
Islam mehr und mehr Gestaltungsspielraum, die Bildungsausgaben werden heruntergefahren, der Wille zur Bildung löst sich in Luft auf, die Rechtsicherheit unterliegt in den ökonomischen Wirren sukzessive der Verlotterung des Rechts.
Dem kopflastigen Zivilisationsmenschen fehlt die instinktive Intuition, die er gegen intellektuelle Ideologien eingetauscht hat.
Werte hat der Zivilisationsmensch keine zu verteidigen und nicht einmal diese Wertelosigkeit verteidigt er, sonst würde man sie Liberalismus nennen, anstatt Beliebigkeit.
In den Köpfen der Menschen setzt sich nach und nach die Erkenntnis durch, dass alles umsonst war.
Die Debatten zwischen rechts und links kommen nicht nur zu einem Ende – die engstirnige Debatten ihrer Väter und Großväter der Demokratie und das arrogante Herabsehen auf 5000 Jahre Geschichte aus der egozentrischen Perspektive einer Zivilisation, die einst meinte, es mit Demokratie und Menschenrechten ein für alle Mal geschafft zu haben, werden den letzten Menschen peinlich sein.
Da breitet sich eine Stimmung des politischen und ideologischen Nihilismus aus, der sich Herrschaft gar nicht mehr anders vorstellen kann, als cäsaristisch.
Wir Deutschen spielen da eine Sonderrolle.
Das kollektive Unbewusste wird sich in Zeiten des ökonomischen und sozialen Verfalls noch stärker als in jedem anderen Land seiner monarchistischen Vergangenheit entsinnen, vor allem weil die Fallhöhe des Wirtschaftsmotors Europas durch die fremdgesteuerte Ausbeutung und die ethnische Heterogenität nach der Migrationskrise besonders hoch ist und der Verfall so schnell vonstattengehen wird, dass er am kollektiven Bewusstsein nicht vorbeischrammen kann.
Deutschland wird also, wenn es zu spät reagiert, entweder nahtlos untergehen oder stärker dem Cäsarismus verfallen als jedes andere Land im Westen.
Der Sinn von Tradition, Religion, Sittenlehren und Tabus wird begriffen und der allgemeinen Dekadenz und den kulturellen Auflösungstendenzen als Ideal entgegengehalten. Die sterbende Kultur sehnt sich zurück zu den Wurzeln ihrer religiösen Kindheit.
Die Gegenwart der materiellen Welt wird als Gefängnis ewig gleicher Abläufe aus Schöpfung und Zerstörung empfunden, aus dem einen nur der Glaube befreien kann und im Abendland wird das Christentum ein großartiges Revival feiern und als Abgrenzung zur Selbstcharakterisierung der Autochthonen gegenüber Kulturfremden dienen.

"Textzusammenschnitt von Stefan Gruber:Politische Weltenwende – Panorama der westlichen Endzeiten"

Holger
Holger
7 Jahre zuvor

"Ich engagiere mich seit Jahren im Kampf gegen links, werden jedoch wegen mangelnder Unterstützung damit aufhören . . ."

Ironie aus! Es gibt schon lange kein rechts/links mehr! Wie wäre es denn, wenn ihr stattdessen in gut/böse oder richtig/falsch trennt und dabei (ganz wichtig!) selbstständig denken lernt und eine eigene Meinung bildet.

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