Kohls Reaktion auf den Anschlag in Solingen: Was nicht passt, wird passend gemacht


Vor die Erinnerung an Solingen schiebt sich eine Falscherinnerung an Helmut Kohl

Gestern vor 28 Jahren, am 3. Juni 1993, kamen Tausende von Menschen in Köln zu einer Trauerkundgebung zusammen. Sie trauerten um die Opfern des Brandanschlags von Solingen am 29. Mai. Bundespräsident Richard von Weizsäcker kam, und mit ihm kamen Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth, Außenminister und Vizekanzler Klaus Kinkel, Innenminister Rudolf Seiters, Arbeitsminister Norbert Blüm, Ministerpräsident Johannes Rau und viele andere mehr. Wer aber nicht kam, war Bundeskanzler Kohl.

Kohl kam schon zum zweiten Mal nicht. Ein halbes Jahr zuvor hatte es eine ähnliche Trauerkundgebung in Hamburg gegeben, damals für die Opfer des Brandanschlags von Mölln, und schon an der hatte Kohl nicht teilgenommen. Man hatte ihn dafür kritisiert. Sein Regierungssprecher Dieter Vogel hatte ihn verteidigt. »Diese schlimme Sache«, hatte Vogel am 27. November 1992 auf Journalistenfragen hin gesagt, »wird dadurch nicht besser, dass wir in Beileidstourismus ausbrechen.«

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Das Fußball-Länderspiel der DFB-Auswahl gegen die Türkei in Köln gehört komplett ignoriert!

Das leere Stadion in Köln. Quelle: Wikipedia Foto: Raimond Spekking, Lizenz: CC BY-SA 4.0

So eine zweiwöchige Unterbrechung des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga, wie wir sie gerade einmal wieder erleben, ist bei den Verantwortlichen der Liga und den vielen Millionen Fans im Lande nie besonders beliebt.

Wenn den 36 Proficlubs in Liga 1 und 2 aufgrund einiger Auftritte der Nationalmannschaft(en) der Rhythmus im Spielbetrieb schon kurz nach Saisonstart wieder komplett abhandenkommt, dann ist das traditionell ärgerlich. Insbesondere aber dann, wenn dies in Pandemie-Zeiten geschieht, und ein darin angesetztes Länderspiel dazu auch noch völlig ohne sportlichen Wert daherkommt, wird es widersinnig und im Sinne des Sports sogar sehr ärgerlich.

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OB-Stichwahl Köln: „Mer muss och jünne künne“

(c) GUT Köln – vieln Dank für die Nutzung

Köln. Die Amtsinhaberin der Stadt, Herrscherin über mehr als eine Millionen Einwohner, war die haushohe Favoritin. Die Umfragen hatten ihr einen Zuspruch von über 60 % für ihre Wiederwahl prognostiziert. Henriette Reker kam 2015 ins Amt. Damals unterstützt von CDU, Grünen und der FDP. Einen Tag vor dieser Wahl wurde sie Opfer eines rechtsextremistischen Messerstechers. Nach mehrtätigem Koma nahm sie die Wahl im Krankenbett an. Am 13. September kam es doch anders als gedacht für Henriette Reker. Sie bekam nur 45 % und verfehlte die absolute Mehrheit; 26 % gabe ihre Stimme dem SPD-Landtagsabgeordneten Andreas Kossiski. Am Sonntag muss Frau Reker gegen Herrn Kossiski in die Stichwahl.

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Der Neue bei den ›Mitternachtsspitzen‹

Wo der WDR die Querfront umarmt: der Wartesaal am Dom in Köln /Bild: Monika Siebert

Existiert unsere Demokratie nur auf dem Papier? Sind wir alle Opfer einer gigantischen Lügenkampagne? Sitzen im Bundestag nur Marionetten?

Drei von zehn Deutschen halten es einer neuen Studie zufolge für wahrscheinlich. Drei von zehn Deutschen halten es für wahrscheinlich oder sogar für sicher, dass geheime Mächte die Welt steuern. Einer von ihnen ist Christoph Sieber.

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Köln: Herr Pimock trifft ins Schwarze

Boyun Egme – Beuge dich nicht (c) Autor

Ein Wirt verwehrt einem Gast den Eintritt, der sich rassistisch behandelt fühlt und in einem Video bitterlich beklagt. Nur hat der Gast ein Management, das mit ihm um Klicks und Aufmerksamkeit buhlt. Der Gast ist schwarz und tanzt für RTL. Der Gastwirt ist weiß und kurdischstämmig. Was sich nach einem schlechten Sommerloch-Märchen anhört, endet in einer BLM-Demo und einem denkwürdigen Auftritt von Möchtegern-Black Panthern vor Bistrogästen.

Tijan Njie, Kandidat der RTL-Show „Let’s Dance“, wollte am letzten Wochenende mit seinen Freunden einen „coolen und entspannten Männerabend“ verbringen. Zu späterer Stunde kehrte die Truppe bei „Herrn Pimock“ ein. Das ist eine gutbesuchte Bistrobar in der Nähe des „Brüsseler Platz“, auf dem das „Verweilen“ wegen ständigen Verstoßes gegen die Corona-

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Torsten Sträter – Schnee, der auf Ceran fällt

Foto: Sabine Hahnefeld
[Torsten Sträter – 07.06.2018 / FZW Dortmund]

Torsten Sträter geht 2020 mit seinem dritten Soloprogramm auf Tour:

„Schnee, der auf Ceran fällt.“ heißt der Titel. 

Worum geht’s? Nun ja:

Ich zitiere Torsten Sträter:

Da sind epische Exkursionen über Moral und Verstand, wie immer einem strengen roten Faden folgend, eine angenehm kompakte Darreichungsform, an den Rändern verbrämt mit einigen wenigen Zwischenbemerkungen, am Ende eine zutiefst beseelende Botschaft und Punkt 22:00 fällt mir das Mikrophon aus der Hand …

QUATSCH.

Kommen Sie, ernsthaft jetzt. Wollen Sie das wirklich schon vorher wissen? Doch wohl nicht. Das Leben folgt ohnehin schon strengen Regeln, immer will wer was, man kommt zu nichts, man gönnt sich kaum was – also ist es ja wohl das MINDESTE, mal einen Abend locker zu lassen. Und das machen wir zwei Hübschen. Sie und ich. Sie wissen doch, wie das bei mir läuft:

Ich bringe ganz ganz frische Geschichten mit, nichts, was Sie vorab schon aus dem TV kennen, und zwischendurch erzähle ich Ihnen, was sonst noch war. Eine Führung durch die ganze Welt der Idiotie, die Einsicht, dass nichts menschlicher ist als das Missgeschick, seltsame Berichte vom Rand der schiefen Ebene, dann ergänze ich den Abend noch mit Schilderungen, die ich mir auf gar keinen Fall verkneifen kann, mache den Sack zum Ende hin mit einer sehr guten Geschichte zu, und wenn Sie dann noch können, hagelts Zugaben. Ein seriöses Konzept. Und ich gelobe, es sehr lustig zu gestalten. Und mich so gut zu amüsieren wie Sie.

Klingt erstmal ein bisschen krude.

Wird aber verhältnismäßig überwältigend.

Beste Grüße, Torsten Sträter

2017: Torsten Sträter wird für seine Sendung STRÄTERS MÄNNERHAUSHALT sowie als bester Komiker für den Deutschen Comedypreis 2017 nominiert.
2018: Verleihung des DEUTSCHEN KLEINSTKUNSTPREISES 2018 an Torsten Sträter

Termine in NRW

Paderborn, PaderHalle, 18.05.2020
Bochum, Zeltfestival, 23.08.2020
Duisburg, Theater am Marientor, 26.09.2020
Köln, Theater am Tanzbrunnen, 03.10.2020
Essen, Lichtburg, 04.11.2020
Dortmund, Westfalenhalle, 07.11.2020
Castrop Rauxel, Europahalle, 13.03.2021

Karten für alle Veranstaltungen gibt es bei EVENTIM !

Sarah Lesch spielt im November im Luxor Köln

[Sarah Lesch – 26.10.2017 / Bahnhof Langendreer Bochum]
Sarah Lesch ist eine der großen Songwriterinnen der neuen deutschen Liedermacherszene. Sich berufend auf die Tradition, auf das “Geradeheraussprechen”, aber mit dem Blick und der Haltung im Jetzt, im Morgen. Mit mittlerweile drei Alben und unzähligen Konzerten im Gepäck wirbt Sarah Lesch weiter beständig für “Weniger Ich, mehr Wir”: Ihre Songs stellen die richtigen Fragen, reichen die Hand, bieten Hilfe an, werden zu Begleitern. Mit “Den Einsamen zum Troste” erscheint nun eine Auswahl an Liedern, die die Künstlerin selbst durchs Leben begleiten.
Die EP mit Interpretationen alter Stücke von Gerhard Schöne, Georg Danzer, Bastian Bandt und Konstantin Wecker und einem nie zuvor veröffentlichten Song von und mit Dota Kehr entstand während der noch anhaltenden Arbeit am vierten Album von Sarah Lesch – “Der Einsamkeit zum Trotze” – das im Frühjahr 2020 erscheinen wird. Die EP verkürzt uns nicht nur die Wartezeit, sondern verbeugt sich damit vor der Tradition und den Kollegen, vor der schlichten Schönheit dieser Lieder. Gleichzeitig ist “Den Einsamen zum Troste” der Anfang einer Erzählung, die sich mit dem kommenden Album in eigenen Liedern fortsetzen wird.

Die EP “Den Einsamen zum Troste” ist am 20.09.2019 als CD und Digital auf allen Streaming- und Download-Plattformen erschienen, gefolgt von einer ausführlichen Tour im Herbst und Winter 2019 / 2020.

TERMIN

14.11.2019

Sarah Lesch

Luxor Köln

TICKETS

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Entscheidender Vorteil gegenüber Bayern? Die Neuen des BVB schlagen zu Saisonbeginn voll ein

Dortmund-Rückkehrer Mats Hummels. Foto: BVB

Es war die erwartet schwere Aufgabe für den BVB am Freitagabend beim ersten Auswärtsspiel der noch jungen Saison gegen den 1. FC Köln. Nach Anlaufschwierigkeiten setzten sich die Dortmunder in der Domstadt letztendlich ungefährdet mit 3:1 (0:1) durch. Die Treffer der Gäste aus dem Ruhrgebiet gelangen Jadon Sancho, Achraf Hakimi und Paco Alcacer.

Und auch wenn sich die Kölner, wie es einem Aufsteiger in seinem ersten Heimspiel der Runde gut zu Gesicht steht, aufopferungsvoll wehrten, war der Erfolg der Schwarz-Gelben im Rückblick verdient. Der BVB hatte unter der Führung von Trainer Lucien Favre, trotz einer insgesamt für seine Verhältnisse nur mäßigen Vorstellung, 74 Prozent Ballbesitz, erspielte sich die klar bessere Passquote (87 zu 65 Prozent) und gab auch mehr Torschüsse (14:13) ab.

Durch diesen Erfolg setzten die Borussen den vermeintlich größten Konkurrenten um den Titel des Deutschen Meisters 2020 an den Titelverteidiger, den FC Bayern München, unter Druck. Die Süddeutschen gastieren heute Abend im Top-Spiel des 2. Spieltages beim FC Schalke 04, müssen, bei zur Stunde fünf Punkten Rückstand auf die Dortmunder in Gelsenkirchen eigentlich schon siegen, wenn sie nicht schon so früh abreißen lassen wollen.

Nach dem Erfolg im Freitagspiel und der somit gesicherten Optimal-Ausbeute von sechs Punkten nach zwei Spielen genießen sie beim BVB jetzt eine kommode Situation für alle Dortmunder an diesem Wochenende.

Erfreulicher noch als der kurzzeitige Genuss des glatt verlaufenen Saisonstarts ist aus Sicht des BVB die Erkenntnis, dass die vier prominentesten Neuzugänge, für die der Klub über 120 Mio. Euro investiert hat, allesamt schon erstaunlich gut zurechtkommen.

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Bloc Party live im Palladium Köln

„Silent Alarm“ von Bloc Party aus dem Jahr 2005 ist nach wie vor eines der stärksten Debüts der jüngeren Musikgeschichte. Und es ist erstaunlich gut gealtert.

Das Bloc Party genau dieses Album heute Abend  in voller Länge, Stück für Stück rückwärts und in all seiner Schönheit gespielt haben – und am Ende  noch eine Handvoll jüngerer Hits draufgepackt haben, kam gut an bei den 3000 Kölner Fans im Palladium.

Das Revival des New Wave ist im vollen Gange: Bloc Party aus London. Ihr Debütalbum kletterte im Frühjahr 2005 bis auf Platz drei der UK-Charts und wurde auch in Deutschland euphorisch abgefeiert. 14 Jahre später wollen es die Überflieger von einst noch einmal wissen. Mit Songs wie den eindrucksvollen  Hits „Banquet“, „This Modern Love“ oder „Helicopter“ haben Bloc Party längst Musikgeschichte geschrieben und selbst etliche noch jüngere Bands inspiriert. Fast eineinhalb Jahrzehnte nach „Silent Alarm“ ist allerdings aus der Originalbesetzung neben Frontmann Kele nur noch Gitarrist Russel Lissack dabei, 2015 sind Justin Harris (Bass) und Louise Bartle (Schlagzeug) neu dazu – und das Album „Hymns“ dabei heraus gekommen.

Aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Der Sound und Keles Stimme klangen so schön wie damals. Bei „Banquet“, „Helicopter“ und „Like Eating Glass“ rasteten alle wie erwartet aus. 

Nach gut 55 Minuten war Schluss, länger ist die Platte  mit seinen 13 Stücken schließlich nicht. Nach dem üblichen Zugabe-Applaus kehrten die Jungs aber wieder auf die Bühne zurück und Kele erfüllte  sich selbst einen Wunsch und sang „Kreuzberg“, seit 2013 zum ersten Mal. Das Publikum war unglaublich gerührt. 

Die Reise in die Vergangenheit war schön, man  erinnert sich eben gerne an alte Zeiten zurück – wie auch an diesem Abend.

Setlist:

Compliments, Plans, Luno, So Here We Are, Price of Gasoline, The Pioneers, This Modern Love, She’s Hearing Voices, Banquet, Positive Tension, Helicopter, Like Eating Glass, Zugabe: Kreuzberg (first time played since 2013), Hunting for Witches, Two More Years, The Prayer, Flux, Ratchet

Veranstalter: Concertteam NRW