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Die Hinterlassenschaften der Bundestagswahl

DSC07163In der zurückliegenden Woche versuchten einige Ordnungsämter hier im Ruhrgebiet auf sich aufmerksam zu machen und drohten den Parteien in ihrem Zuständigkeitsgebiet Bußgelder für die nicht fristgerechte Beseitigung der Wahlplakate an.

Hierbei wurde geflissentlich gerne mal übersehen, dass in vielen Städten der Region nicht nur die Plakate der Parteien häufig länger, manchmal viel länger, nach einer Veranstaltungen noch die Stadtbilder verzieren als nötig, sondern in ähnlicher Weise häufig auch Werbeschilder anderer Organisationen und Veranstaltungen, auch städtischer übrigens. Der ungewohnte Aktionismus der Ämter wunderte mich vor diesem Hintergrund da zuletzt schon etwas. Aber sei es drum…DSC07175

Offenbar haben die jüngsten Ordnungsrufe an die Parteien aber vielerorts durchaus gefruchtet. Inzwischen sieht man auf den Fahrten durch den Ruhrpott zumindest kaum noch Wahlwerbung am Wegesrand stehen bzw. hängen.

Schaut man aber mal etwas genauer hin, dann entdeckt man schon noch zahlreiche, unschöne Hinterlassenschaften des zurückliegenden Wahlkampfes. Tausende Kabelbinder hängen z.B. nach wie vor an den Befestigungselementen, sprich Verkehrsschildern und Laternen. Auch nicht gerade zu Gunsten der Optik unserer ohnehin von zunehmender Verdreckung gekennzeichneten Städte. DSC07150

Offenbar wurden die Wahlplakate allzu häufig schlicht mit purer Gewalt vom Pfahl ‚gerissen‘. Um die Kabelbinder und Drähte kümmerte man sich dabei leider nicht, wie einige Beispielfotos vom heutigen Tage zeigen.

Ob diese unschönen Hinterlassenschaften von den städtischen Reinigungskräften zukünftig noch entfernt werden, das ist zudem häufig wohl mehr als zweifelhaft, da die finanziell gebeutelten Kommunen des Ruhrgebietes in den letzten Jahren ja auch bereits massiv Personal und Reinigungsaufwand zurückgefahren haben.

DSC07156Die Hinterlassenschaften der Parteien von der letzten Bundestagswahl werden uns also (wohl oder übel) vielerorts noch eine ganze Weile im Stadtbild begleiten…

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Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
10 Jahre zuvor

Robin, man mag Werbung generell zum Kotzen finden und muss sich mit deren legalen Verbreitung trotzdem abfinden. Bei Parteienwerbung allerdings gibt es vor und nach Wahlkämpfen eine „Friedenspflicht“ und gerade das unbewusste „Inhalieren“ oder plakative „Einhämmern“ von teils ultradumpfen politischen Parolen gehört m.E. besonders genau eingeschränkt.

Die „herrenlosen“ Plastikbinder resultieren aber auch häufig – zumindest hier im Dortmunder Westen – aus megaidiotischer Sachbeschädigung, sprich Abreißen von Wahlplakaten schon während des Wahlkampfs.

ChNissen (Pirat aus Dortmund)

An Laternen sind die Dinger ja zum Glück nur hässlich und dreckig. Schlimm finde ich es in Städten wie Bochum, wo auch plakatieren an Bäumen zugelassen ist. Wenn da einer übersehen wird und sich einwächst, kann das schlimme folgen für den Baum haben.

Vielleicht haben manche Parteien auch einfach zu viel Geld in den Wahlkampfkassen, man kann die Plakate nämlich wunderbar wieder verwenden, wenn man sie ordentlich abhängt. Dann bleiben auch automatisch keine Kabelbinder zurück 😉

mds
mds
10 Jahre zuvor

Die meisten Plakate sind leider nicht erneut verwendbar. Sie wurden direkt auf den Träger gedruckt und müssen anschließend ‚entsorgt‘ werden. Das Trägermaterial ist meist aus irgendeinem Kunststoff und wandert in die Verbrennung. Das ist nicht gerade ein vorbildlicher Umgang mit unseren Rohstoffen.

Eckarhard
Eckarhard
10 Jahre zuvor

Einfach eine Firma beauftragen und nach Wahlerfolg die Kosten prozentual den Parteien in Rechnung stellen, egal ob 5% übersprungen wurden..!

gruss
Ekki

mds
mds
10 Jahre zuvor

Na, dann kann ich die Kabelbinder ja zukünftig dranlassen…

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