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Manuel Neuer: Die erste Biographie über sein Leben sorgt für emotionale Diskussionen

vorschlag_final_rudi2.inddIst es nun eigentlich ‚gute‘ oder ’schlechte‘ Publicity für ein Buch, wenn derjenige dessen Leben hier dokumentiert werden soll vorab dazu schreibt: „Demnächst soll eine Biografie von mir erscheinen. Der Autor hat kein Wort mit mir gesprochen. Der Wahrheitsgehalt könnte zweifelhaft sein.“? Darüber kann man sicherlich lang und breit diskutieren. Aber genau das ist eben kurz vor der Veröffentlichung von Manuel Neuer’s erster Biographie passiert. Und schon waren auch recht emotionale Debatten über das Buch im Gange.
Völlig unabhängig von diesen Scharmützeln rund um die Veröffentlichung aus der Vorwoche, Neuer hat die entsprechenden Beiträge bei Facebook und Twitter inzwischen übrigens auch längst schon wieder gelöscht, habe ich mir das Werk von Alexander Kords am vergangenen Wochenende mal etwas näher angesehen.
Mich persönlich interessierte ohnehin vielmehr der konkrete sportliche Werdegang des Keepers, weniger die Abarbeitung seines Privat- und/oder ‚Liebeslebens‘, welches in dem neu vorgelegten Buch allerdings eben auch relativ ausführlich aufgegriffen wird, vermutlich auch irgendwie zu dieser Skepsis bei Neuer selber geführt haben dürfte.
Doch immerhin: Als derzeit weltbester Torwart kann der gebürtige Gelsenkirchener bekanntlich schon eine sehr beachtliche Trophäensammlung vorweisen. Neben dem Triple 2013 mit dem FC Bayern München und dem WM-Titel 2014 stand Neuer ja bekanntlich auch beim bislang letzten Titelgewinn seines Heimatvereins FC Schalke 04, beim DFB-Pokalsieg 2011, zwischen den Pfosten. Da kann man sich schon einmal etwas näher mit diesem Sportler beschäftigen.

Spannend eben z.B. auch sein damals heftig umstrittener Abschied vom FC Schalke 04 und der zunächst ebenfalls sehr kritische Empfang im Umfeld des FC Bayern München, wo er von vielen Fans zunächst auch nicht wirklich erwünscht war. Eine Tatsache, die, obwohl noch gar nicht lange zurückliegend, heutzutage rund um den FC Bayern ja kaum noch irgendjemand wahrhaben möchte.
Insgesamt stellt sich grundsätzlich aber ja auch die Frage, wie sinnvoll es eigentlich ist eine Biographie über jemanden zu schreiben, der noch so jung ist, dessen Sport-Karriere nicht in vollem Gange ist.

Aber OK, wer in kurzer und kompakter Form noch einmal nachvollziehen möchte, wie die Jugend und die Karriere des Ex-Schalkers bisher so gelaufen ist, der ist mit dieser Biographie sicherlich ganz gut bedient.
Interessant zu lesen, wie aus dem Gelsenkirchener Jungen der Weltmeister 2014 wurde, wie seine Jugendzeit im Fußball ablief, wie er Stammtorwart in Schalke wurde und wie sein Wechsel nach München von statten ging. Auch wenn das Alles noch gar nicht so viele Jahre zurückliegt, ist es durchaus ansprechend diese Abläufe, wenn sie auch nichts wirklich Neues enthüllen, noch einmal kurz und kompakt zusammengefasst zu lesen.
Und da Neuer ja nicht gerade als Lautsprecher der Liga bekannt ist, erfährt man als Leser schon auch durchaus interessante Dinge über sein privates soziales Engagement, womit Neuer sonst eher selten öffentlich auftritt.

Man merkt dem Buch allerdings wirklich auch an so einigen Stellen deutlich an, dass es wohl tatsächlich eine Betrachtung aus der relativen Ferne ist, dass Neuer selber an der Produktion wohl nicht wirklich beteiligt war, der Autor eben kein enger ‚Freund‘ des Sportlers ist. An manchen Stellen hat man den Eindruck, der Autor hat einfach alle öffentlich verfügbaren Informationen aus Medienberichten zusammengetragen und chronologisch aufgelistet. Das mag für eine Biographie nicht der ideale Weg der Herangehensweise sein, für eine Art Karrierezusammenfassung eines Fußballtorhüters reicht das allerdings, meiner Meinung nach, durchaus aus, hat sogar den Vorteil, dass die Beschreibung des Werdegangs eben auch nicht zu unkritisch ausfällt, wie man das bei anderen Biographien, wenn Autor und Hauptperson ein sehr enges Verhältnis entwickelt haben, ja auch schon mal feststellen musste.
Warum Manuel Neuer nun vor Veröffentlichung des Buches aber so skeptisch reagierte, und seine zunächst öffentlich geäußerten Bedenken dann aber doch wieder löschte, ist zwar eine interessante Randgeschichte zur Veröffentlichung dieses Buches, bleibt letztendlich aber doch weitestgehend unerheblich.

Wer aber schlicht etwas über den erfolgreichen Sportler erfahren möchte, der kann getrost zu diesem Büchlein greifen, auch wenn Manuel Neuer nach eigener Aussage nie mit Alexander Kords gesprochen haben will.

Verlag: CBX
272 Seiten, Hardcover
ISBN: 978-3945794401
Preis: 18,95 €

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