Run for their Lives Düsseldorf: „Das Land, das uns, das iranische Volk, derzeit am meisten unterstützt, ist Israel“

22. Juni 2025: Run for their Lives in Düsseldorf (Foto: Peter Ansmann)
22. Juni 2025: Run for their Lives in Düsseldorf (Foto: Peter Ansmann)

Beim gestrigen 67. Run for their Lives in Düsseldorf, waren die Entwicklungen der letzten Tage deutlich zu spüren.

Neben den verbliebenen über 50 Geiseln in den Händen der Hamas, viele davon ermordet, ging an gestern auch um die – grob geschätzt – über 50 Millionen iranischen Geiseln, die mit dem Mullah-Regime in Teheran nichts am Hut haben wollen, aber dort durch die Terrorbande der islamischen Revolutionsgarde in Unfreiheit gehalten werden.

Neben israelischen Flaggen, waren auch iranische Flaggen – nicht die, der „islamischen Republik“ Iran – zu sehen.

Ganz neu ist dieses Bild nicht: Bereits im letzten Jahr, bei einem der größeren Run-for-their-Lives-Spaziergängen, waren iranische Flaggen auf einer Kundgebung zu sehen.

Bei Gesprächen der Teilnehmer, kurz bevor der Spaziergang startete, ging es am Sonntag um den nächtlichen Eingriff der USA in den Konflikt.

„Das Land, das uns, das iranische Volk, derzeit am meisten unterstützt, ist Israel. Durch die IDF und natürlich unseren Helden, Herrn Benjamin Netanjahu.“

Etwas über 70 Teilnehmer fanden sich bei sommerlichen Wetter am Graf-Adolf-Platz ein. Der kurze Spaziergang verlief friedlich und ruhig, ich konnte nur eine „Gefährderansprache“ durch die Cops beobachten. Außerdem wurde wohl eine Anzeige wegen Beleidigung geschrieben.

In der Auftaktansprache, die dreimal durch „Free Palestine“-Gebrüll von hamas-freundlichen „Passanten“ gestört wurde, ging Rivka auf die, in dieser Woche durch die IDF geborgenen, toten Geiseln im Gazastreifen ein. Drei Menschen, die von den Schlächtern der islamofaschistischen Hamas kaltblütig ermordet wurden

Ofra Keidar, Shay Levinson, Jonathan Samerano. Shay Levinson wurde nur 19 Jahre alt. Er hatte sowohl die israelische als auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Er diente am 7. Oktober bei Nahal Oz, vermutlich fiel er im Gefecht mit den Terroristen. Sein Leichnam wurde von der Hamas in den Gaza-Streifen verschleppt. Jonathan Samerano wurde nur 21 Jahre alt. Er kam aus Tel Aviv und besuchte das Nova-Musikfestival. Er wurde auf der Flucht von der Hamas ermordet. Sein Leichnam wurde von einem Mitarbeiter der UNRWA, dem UN-Hilfswerk für Palästina-Flüchtlinge, verschleppt. Eine Organisation, die unter dem Mandat der Vereinten Nationen Schutz leisten soll.

Ofra Keidar wurde am Morgen, bei einem Morgenspaziergang im Kibbutz Be’eri, ermordet. Ihr Ehemann wurde im Haus ermordet. Ihre Tochter überlebte in einem Bunker. Erst nach 55 Tagen wurde die Familie über Ofras Tod informiert.

Auffällig waren am Sonntag die vielen „alten“ iranischen Flaggen, die einen Löwen mit einem Schwert vor einer aufgehenden Sonne zeigen: Einige Exil-Iraner waren bei diesem Spaziergang für die Geiseln mit am Start, um ihre Solidarität mit Israel zu zeigen und ihre Stimme für die schätzungsweise über 80 Millionen iranischen Geiseln zu erheben, die von den Mullah-Terroristen im Iran als Geiseln gehalten werden.

Farzaneh, Heidi, Farid beim Run for their Lives in Düsseldorf (Foto: Peter Ansmann)
Farzaneh, Heidi, Farid beim Run for their Lives in Düsseldorf (Foto: Peter Ansmann)

Farid, ein Exil-Iraner, der extra aus Rotterdam angereist ist, hat eine dezidierte Haltung zu den aktuellen Ereignissen im Iran:

Natürlich haben wir seit vielen Jahren eine Verbindung, Iran und Israel. Wir sollten also Brüder sein. Das Land, das uns, das iranische Volk, derzeit am meisten unterstützt, ist Israel. Durch die IDF und natürlich unseren Helden, Herrn Benjamin Netanjahu.

Farid hofft, dass das Mullah-Regime in den letzten Zügen liegt:

Im Moment gibt es viel Aggression von Seiten der Regierung gegenüber dem Volk.  Die Menschen sind also noch ein wenig ruhig, aber wir nennen das „Feuer unter der Oberfläche”. Und das Feuer wird irgendwann durchbrechen.

Hassan demonstriert für die Geiseln und gegen das Mullah-Regime (Foto: Peter Ansmann)
Hassan demonstriert für die Geiseln und gegen das Mullah-Regime (Foto: Peter Ansmann)

Farid und seine Frau Farzaneh sind nicht die einzigen Exil-Iraner an diesem heißen Sonntag: Hassan, der (wie Farid) auf einer Demonstration der iranisch-jüdischen Hochschulgruppe am Donnerstag dabei war, ist wieder am Start.

„Zwei Völker, ein gemeinsamer Feind: Das islamistische Regime“ ist auf einem Protestschild zu lesen, das Hassan mitgebracht hat. Die Aussage ist klar: „Wir stehen an der Seite Israels, wir stehen an der Seite der iranischen Bevölkerung. Gegen Terror. Gegen Unterdrückung, für das Leben“

Gegen das Mullah-Regime: Bei Run for their Lives geht es aktuell auch um die Lage im Iran (Foto: Peter Ansmann)
Gegen das Mullah-Regime: Bei Run for their Lives geht es aktuell auch um die Lage im Iran (Foto: Peter Ansmann)

Während des Spaziergangs konnte ich mich kurz mit Rivka, eine der unermüdlichen Organisationen des Run for Lives in Düsseldorf, die seit über einem Jahr den wöchentlichen Lauf organisiert und begleitet, unterhalten. Am Fronleichnam, 19. Juni 2025, fand ein Solidaritätsmarsch der iranisch-jüdischen Hochschulgruppe Düsseldorf statt.

19. Juni 2025: Demonstration in Düsseldorf gegen das Mullah-Regime (Foto: Vera Strobel)
19. Juni 2025: Demonstration in Düsseldorf gegen das Mullah-Regime (Foto: Vera Strobel)

Den Kampf gegen das Mullah-Regime, das Hamas, Hisbollah, Huthis und andere islamistischen Terrorgruppen finanziell unterstützt, ist für Rivka auch ein Beitrag zur Befreiung der letzten lebenden und toten Geiseln aus Gaza:

Iran ist einer der Hauptgeldquellen für die Hamas und die Hisbollah und die Huthis.

Wenn man die Geldhähne zudreht und die Struktur zerstört, wird es für die Hamas ziemlich schwierig.

Ich hoffe dass jetzt alle Geiseln so schnell wie möglich gefunden werden. Das wäre meine erste Hoffnung. Ich hoffe, dass jetzt der Druck so hoch ist auf die Hamas oder auf die Zivilbevölkerung in Gaza und noch so viel Druck aufgebaut wird, damit Bewegung in der Geiselfrage entsteht.

Bis dies passiert und die letzte Geisel in Israel ist, wird in Düsseldorf weiter an das Schicksal der Verschleppten erinnert.

Der nächste Spaziergang für die Geiseln findet am kommenden Sonntag statt:

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