Werbung

NRW-Wahl: „Die Partei“ hat immer recht!

Mit 10.000 Mitgliedern ist Die Partei die siebtgrößte Partei Deutschlands. In NRW tritt sie zur Landtagswahl an – und hält den anderen Parteien den Spiegel vor.

Ausschnitt aus dem Film zur Partei von 2009

Jede Partei hat ihre Hochburg und die Hochburg von „Die Partei“ ist der Hamburger Szenestadtteil St. Pauli. „In St. Pauli gibt es einen Stimmbezirk in dem wir bei der vergangenen Bürgerschaftswahl mehr Stimmen bekamen als FDP und CDU zusammen“, sagt Walter Schreiber , der Generalsekretär der Partei. Trotz der anhaltenden Schwäche der CDU unter Norbert Röttgen und der ungewissen Aussichten der Liberalen im Land ist es unwahrscheinlich, dass „Die Partei“ diesen Erfolg am 13. Mai in Nordrhein-Westfalen wiederholen wird. Aber die von Martin Sonneborn, dem ehemaligen Chefredakteur der Titanic 2004 gegründete Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative, kurz Partei, darf sich trotzdem über zunehmende Erfolge freuen. Mit über 10.000 Mitgliedern bundesweit und gut 1.700 in Nordrhein Westfalen ist sie die größte Partei Deutschlands, die über kein einziges Mandat verfügt. Im Landtagswahlkampf engagieren sich die Mitglieder trotzdem – und das nicht nur aus Spaß. Schreiber: „Die Motivation der Mitglieder ist sehr unterschiedlich. Es gibt einen Teil der Die Partei als Spaßaktion ohne Inhalte sieht, aber immer mehr sind durchaus politisch. Sie sehen in der Satire einen Weg Politik zu machen und wahrgenommen zu werden.“

Einen politischen Anspruch hat Dominik Heithoff, Direktkandidat in Münster: „Ich interessiere mich für Politik, aber wenn die SPD vor ein paar Jahren gegen die „Merkel-Steuer“ in den Wahlkampf zieht, um dann zusammen mit der CDU die Mehrwertsteuer statt wie von der Union geplant auf 18 auf 19 Prozent erhöht, kann ich die zum Beispiel nicht mehr ernst nehmen.“

Das scheint nicht nur Heithoff so zu sehen: Beim Sammeln der Unterschriften, die für die Zulassung zur Wahl nötig waren, halfen auch Anhänger anderer Parteien. Heithoff erzählt mit sichtlicher Freude davon: „Die Juso-Hochschulgruppe hat uns sehr geholfen.“

Doch nicht nur zu den Sozialdemokraten ist das Verhältnis entspannt. Beim Wahlkampfauftakt der Partei in Münster, bei dem der Partei-Film gezeigt wurde, sitzt Rüdiger Sagel im Publikum. Der Noch-Landtagsabgeordnete der Linkspartei will nicht mehr in den Landtag und gibt sich als Fan des Die Partei-Vorsitzenden Martin Sonneborn zu erkennen: „Ich finde klasse was Sonneborn macht.“ Sorgen, dass auch Die Partei der Linkspartei Wähler rauben könnte hat er nicht: „Ich will einfach nur meinen Spaß.“

Und Spaß haben auch die anderen Zuschauer des Films. Sie schauen sich an, wie Sonneborn als Chef der Partei die Mauer wieder aufbauen will oder im Bundestag schon einmal die Büros von FDP-Abgeordneten vermisst, in die er einziehen möchte.

Auf die nach dem Film angesetzten Diskussionsrunde unter dem Motto „Trinker fragen – Politiker antworten“ hat dann allerdings niemand mehr Lust. Und Forderungen für Münster gibt es auch nicht – obwohl die Partei in der Stadt 60 Mitglieder hat. Das ist in Essen und Bottrop anders. In Essen will der Direktkandidat Der Partei den Stadtteil Kupferdreh fluten lassen und in Bottrop wollten sie schon vor ein paar Jahren eine Mauer zwischen der Altstadt und dem ländlichen Stadtteil Kirchhellen errichten. Absurde, provokante Forderungen, aber im Saarland reichte es für 0,4 Prozent der Stimmen, in Berlin 2010 sogar für 0,9 Prozent.

Dabei muss es nicht bleiben. In Island stellt eine Satirepartei den Bürgermeister der Landeshauptstadt Reykjavik. Mit Forderungen wie der nach einem Eisbär für den örtlichen Zoo schlug Jón Gnarr  die Kandidaten der etablierten Parteien. Nachdem die das Land während der Finanzkrise fast ruiniert hatten, wollte die Reykjaviker lieber einen richtigen Komiker.

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
1 Kommentar
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Keno Schulte
11 Jahre zuvor

Sehr geehrte Barone!

Walter Schreiber ist unser stellvertretender Landesvorsitzender. Der Generalsekretär bin ich. Außerdem haben wir dank Manuel Lindlar immerhin ein Mandat im Leverkusener Stadtrat. Das ist doch schon was…

Mit freundlichen Grüßen

Keno Schulte

Die PARTEI NRW
Landesgeneralsekretär
http://www.die-partei-nrw.de

Werbung