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Gregor Gysi verdächtigt Nord-Stream2-Gegner des Nawalny-Giftanschlags

Gregor Gysi - Die Linke (Foto: Roland W. Waniek)
DIE LINKE-Politiker Gregor Gysi (Foto: Roland W. Waniek)

Nicht Vladimir Putin ist für Gregor Gysi der Hauptverdächtige im Fall Alexej Nawalny. Nein, der prominente DIE LINKE-Politiker denkt, dass Gegner der umstrittenen Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 hinter dem Giftanschlag auf den bekanntesten russischen Oppositionspolitiker stecken. Das Projekt soll so torpediert werden. Und wer soll dieser Gegner sein? Genau: Donald Trump!

Auf einer Wahlkampf-Veranstaltung seiner Partei am gestrigen Donnerstag in Bochum sagte Gysi wörtlich: „Der Putin muss doch bescheuert sein, wenn er sowas macht. Er weiß doch, dass das die Beziehungen zum Westen noch mehr verschlechtert.“  Und die örtliche DIE LINKE-Bundestagsabgeordnete Sevim Dağdelen assistiert ihm fleißig: Ziel des Anschlags sei die Zerstörung der deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen. „Die Eskalationspolitik und der Konfrontationskurs von Bundeskanzlerin Angela Merkel sind verheerend – das dürfen wir nicht zulassen!“

Deutschland soll sich raushalten

Das Verbrechen solle von der russischen Justiz aufgeklärt werden, der Dağdelen offenbar politische Unabhängigkeit unterstellt. Deutschland solle sich zurückhalten. Die Bundesregierung könne allerhöchstens assistieren, so die Bochumer Abgeordnete, die dem linken Flügel ihrer Partei angehört und zu den Vertrauten Sarah Wagenknechts zählt.

Dağdelen ist bekennendes Putin-Fangirl: An der Krim-Annexion kann sie nichts Schlimmes erkennen, ebenso wenig an dem Zermürbungskrieg Russlands an der ukrainischen Ostgrenze im Donbas. In ihrer Fraktion nennt man sie schon mal liebevoll Putins U-Boot und ihre völlig kritikbefreite Ergebenheit gegenüber dem Kreml-Herrscher geht selbst vielen ihrer Genossen gehörig auf den Senkel.

Sevim Dağdelen - Die Linke (Foto: Roland W. Waniek)
DIE LINKE-Politikerin Sevim Dağdelen (Foto: Roland W. Waniek)

Verschwörung gegen Nord Stream 2

Aber im Fall Nawalny sind sich Gysi und Dağdelen einig: Statt Vladimir Putin vermuten sie dunkle Mächte am Werk. Diese wollen die Vollendung der Erdgasleitung Nord Stream 2 im letzten Augenblick doch noch verhindern.

Röttgen & Co.

Nicht nur Nawalny sollte vergiftet werden, sondern gleich die ganzen deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen, verschwörungstheoretisiert Gregor Gysi. Es sei doch interessant, dass der CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen, Christian Lindner von der FDP und die Grüne Katrin Göring-Eckardt unisono und so schnell einen Verzicht auf das Erdgasprojekt forderten. Gysi: „Das ist doch genau das, was sich Trump immer schon wünscht!“

Oder doch eine Loose Cannon?

Es könne aber auch ein außer Kontrolle geratener Geheimdienstler sein, spinnt Gysi seine alternative Geschichte weiter. Der wisse ja, dass wenn er einen solchen Mord an einen Oppositionellen begeht, es der russischen Regierung in die Schuhe geschoben werden würde. Auch hier sei das eigentliche Ziel, die Erdgasleitung zu verhindern, was Donald Trump bekanntlich ja wolle.

Gregor Gysi - Die Linke (Foto: Roland W. Waniek)
DIE LINKE-Politiker Gregor Gysi (Foto: Roland W. Waniek)

Der Ami war‘s

Gregor Gysi insinuiert offen und unverblümt, dass die Amerikaner irgendwie hinter dem Mordanschlag auf Alexej Nawalny stecken. Der Evergreen allen Ungemachs auf der Welt für DIE LINKE: die bösen, kapitalistischen Amerikaner halt eben. Heutzutage darf man ja schon froh sein, wenn nur Donald Trump hinter einer dunklen Konspiration vermutet wird und nicht gleich Bill Gates oder George Soros.

Kein Wort verliert Gysi hingegen über viel näher liegende Anlässe für den Mordanschlag auf Alexej Nawalny, nämlich dass dieser der mit Abstand wichtigste und prominenteste Oppositionspolitiker Russlands ist. Für Putins autokratische Herrschaft ist er auch der gefährlichste. Ein echter Stachel im Fleische Putins ist er: Er hat die stärkste Oppositionsbewegung Russlands aufgebaut, er prangert das mafiös-korrupte System unter Putin lautstark an, er ist international bekannt, hoch angesehen und geachtet.

Und Nawalny lässt sich nicht einschüchtern, obwohl das Regime ihn schon jahrelang aktiv mit allen schmutzigen Mitteln bekämpft. Auf Demonstrationen wurde er oft verhaftet und unter fadenscheinigen Gründen zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Von den Präsidentschaftswahlen 2018 hat man ihn ausgeschlossen. Dies alles hat ihn bislang nicht davon abgehalten, beharrlich weiter gegen den Autokraten Putin zu kämpfen.

Mit 84 Jahren…

Putin hat sich erst kürzlich in einem Referendum die Verfassung so zurecht biegen lassen, dass er bis 2036 – also bis zu seinem 84. Geburtstag – Präsident bleiben darf. Dabei ist er jetzt schon zwanzig Jahre im Amt, sechzehn weitere sollen hinzukommen. Nur drei Zaren beherrschten das Riesenreich in seiner Geschichte länger: Iwan der Schreckliche, Iwan III. und Peter der Große. Putins Vorbild Stalin brachte es hingegen nur auf magere 31 Herrschaftsjahre.

Gregor Gysi - Die Linke (Foto: Roland W. Waniek)
DIE LINKE-Politiker Gregor Gysi (Foto: Roland W. Waniek)

Putin unter Druck

Mit keinem Wort erwähnt Gysi, dass Putin unter immer stärkeren innenpolitischen Druck steht: Die Wirtschaft ist nach wie vor vom Ölexport abhängig und schwächelt beträchtlich seit dem Ölpreisverfall. Die Deviseneinnahmen brechen weg. Geld fehlt an allen Ecken und Enden. Der unausgesprochene Deal zwischen Herrscher und Beherrschten, nämlich Raushalten aus der Politik gegen bescheidenen Wohlstand, bekommt ernste Risse.

Das einzige was munter blüht, ist die Korruption. Im fernen Osten des Riesenreichs kommt es deswegen seit Wochen und Monaten schon zu heftigen Protesten und Demonstrationen, denen Putin nicht mehr Herr wird. Von ebendiesem Osten befand sich Alexej Nawalny auf dem Rückflug als er vergiftet wurde.

Entgleiten die Zügel?

Und dann ist ja noch das blutige Engagement russischer Truppen in Syrien, das nicht enden will. Außerdem drohen Putin bei der Corona-Bekämpfung die Zügel zu entgleiten: Mit mehr als einer Million Infizierten belegt Russland Platz vier von 188 der internationalen Pandemieliste. Mehr als 17.000 Russen sind bereits an COVID-19 gestorben.

Sowjet-Giftküche

Ebenso unerwähnt lässt Gysi, dass der Anschlag mit einem Gift verübt wurde, das vom sowjetischen Militär in den 70ern entwickelt wurde. Es handelt sich nicht um ein Feld-Wald-Wiesen-Gift aus dem Schrank einer mittelprächtig begabten Hexe, sondern um ein hochkomplexes Gemisch, das zu den gefährlichsten Giften der Welt gehört. Nowitschok („Neuling“) ist sein Name, es ist ein Nervenkampfstoff und nur echte Profis können ihn handhaben.

Und dass sie es tun können, haben sie bereits mehrfach bewiesen, auch im Ausland: So wurden 2018 im englischen Salisbury der geflohene russische Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter Julia nachweislich mit Nowitschok vergiftet. Vermutet wird, dass der Anschlag auf den bulgarischen Waffenhändler Emilian Gebrew im Jahr 2015 auch mit dieser Giftsorte verübt wurde. Die toxischen Symptome waren sehr ähnlich. Stutzig wurden die bulgarischen Behörden erst als ihnen viel später auffiel, dass der als Skripal-Attentäter identifizierte russische Geheimdienstler kurz vor dem Anschlag in Bulgarien ein- und schnell danach wieder ausreiste.

Im Osten nichts Ungewöhnliches

Gysi kann nichts Ungewöhnliches oder Merkwürdiges daran entdecken, dass die russischen Ärzte, die Nawalny zuerst vor Ort behandelten, nichts von einer Vergiftung bemerkt haben wollen. Auch nicht an der Tatsache, dass die russischen Behörden seinen Transfer in die Berliner Charité massiv zu verhindern versuchten. Bundeswehr-Mediziner identifizierten das Gift in seinem Körper hingegen recht schnell.

All dies sind nachgewiesene Tatsachen, auf die Gysi mit keinem Wort eingeht. Stattdessen spekuliert er offen, dass Donald Trumps Wunsch nach einem Stopp von Nord Stream 2 der Grund für den hinterhältigen Anschlag auf Alexej Nawalny sei.

Nawalny liegt immer noch im Koma, sein Zustand scheint aber zumindest stabil zu sein. Selbst ein kleines Wort des Mitgefühls für ihn kam weder Gregor Gysi noch Sevim Dağdelen über die Lippen.

Verschwörungstheoretiker gibt es halt nicht nur von rechts – und gestern haben sie den beschaulichen Bochumer Kommunalwahlkampf für ihre Zwecke missbraucht.

 

Über weitere Putin-Fans in deutschen Parteien schreibt Peter Ansmann:

Nord Stream 2 und Putins Querfront gegen den Westen

#Nawalny

 

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Peter Ansmann
Admin
3 Jahre zuvor

Gunnar Lindemann (Mitglied des Abgeordnetenhauses zu Berlin, AfD Berlin) und andere Protagonisten in der fünften Kolonne Putins schlagen aktuell (Auf Facebook!) in die gleiche Kerbe:

"Um einen Grund für die Rechtfertigung von weiteren Sanktionen gegen #Russland zu finden, muss #Nawalny ja vergiftet worden sein. Das Ergebnis hat die transatlantische Propagandamaschinerie vorhergesagt und erwartet.
Der Artikel ist zwar von 2019, zeigt aber sehr gut recherchiert die Beziehungen und Geldströme zwischen Nawalny, Soros und dem Clinton-Obama Clan. Neoliberale Regimechangeversuche nach Drehbuch. Traurig das die deutsche Regierung hier mitmacht, anstatt eine vernünftige deutsche Aussenpolitik im Interesse Deutschlands zu betreiben.
Was kostet Nawalnys Aufenthalt in der Charité eigentlich dem deutschen Steuerzahler?"

Berthold Grabe
Berthold Grabe
3 Jahre zuvor

Die Amis warens?
Das wäre sicher nicht völlig unmöglich, nur wäre es ebenso nicht zielführend, da North Stream II auf diese Weise nicht mehr gestoppt werden kann, dafür ist es zu weit fortgeschritten.

Der Verdacht ist ohne Beweise oder Spuren völlig absurd undsetzt auf den latenten Antimaerikanismus der sich erstmal wegen des Undiplomaten Trump traut öffentlich massiv zu agitieren, und dabei noch weniger sachliche Vernunft als Trump vorweisen kann.

Elfriede Klinkmüller
Elfriede Klinkmüller
3 Jahre zuvor

Ihr seid gehässig, der Gregor Gysi hat doch einfach nur Recht,Punkt.

Stefan Laurin
Admin
3 Jahre zuvor

@Elfriede Klinkmülle: Es soll regnen – vergessen Sie den Aluhut nicht, wenn sie rausgehen 😀

Tagedieb
Tagedieb
3 Jahre zuvor

Ich denke, dass es tatsächlich ein Anschlag war, der auf russischer Seite mit Einwilligung Putins erfolgte. Es wird klar zum Ausdruck gebracht: Uns interessiert die Meinung der übrigen Welt und unserer Geschäftspartner im Westen, Norden, Osten, Süden in keiner Weise. Diese Geschäftspartner bellen sowieso nur laut. Wer versucht, unsere Machtposition und unsere Pfründe ins Wanken zu bringen, lebt gefährlich.
Hätte es sich um einen Anschlag gehandelt, der von US-amerikanischer Seite eingefädelt worden wäre, hätte die Reaktion der russischen Behörden anders ausgesehen.
Mal wieder zeigt sich, steht man nicht von Anfang an zu seinen "Werten" (wenigstens nach der Okkupation der Krim durch Russland hätte man klar machen müssen, so nicht, Nordstream II wird nicht gebaut), wird einem auf der Nase herumgetanzt.

Was hier Herr Gysi rauslässt, kann doch nicht wirklich ernst gemeint sein, oder? Dafür halte ich Herrn Gysi für zu intelligent, und bisher habe ich ihn auch für realistischer gehalten. Eine solche Äußerung kann doch nur aus Altersstarrsinn resultieren, gepaart mit einer partiellen Demenz. Sollte Herr Gysi doch recht haben, bitte ich im Voraus um Abbitte.

Bis gestern dachte ich ja auch, diese Sache ist eine willkommene Gelegenheit für die Bundesregierung, das Projekt Nordstream kurz vor Fertigstellung (und zum Vergnügen der US-amerikanischen Gasproduzenten) zu stoppen. Jetzt denke ich, da passiert wieder nichts. Mag sein, dass ich von internationaler Politik und einem zielführenden Gebaren wenig verstehe. Hier sind aus meiner Sicht aber wieder einmal Waschlappen am Werk.

Sven Müller
Sven Müller
3 Jahre zuvor

Nun ja, unlogisch ist die Geschichte auf beiden Seiten teilweise.

Die Sache könnte aber ganz leicht mal aufgelöst werden, wenn das Kanzleramt einfach mal stichhaltige Beweise vorlegen würde. Aus irgend einem Grund wird das bisher aber unterlassen, die Spekualtionen schießen ins Kraut. Das kritisiert sogar das zdf schon.

Einerseits scheint vieles auf den Kreml zu deuten. Bei näherer Betrachtung andererseits fragt man sich schon, ob KGB und GUR im Verein mit Putin wirklich so diletantisch und dämlich arbeiten würden, daß sie den Vergifteten, den sie ermorden wollen, erstmal "zu wenig" vergiften, sodaß er überlebt; ihn dann nach Aufenthalt in einem russischen Krankenhaus (den er ebenfalls überlebt) auch noch ins Ausland fliegen laßen, aufdaß jenes Ausland dann auch noch den Giftstoff finden kann, der absolut auf den Kreml deutet. Das dann angesichts eines Oppositionellen, der in Russland weniger Wähler hat als die afd in Deutschland. Russland würde da doch eher etwas eine politische Maus zu einem Elephanten aufblasen und einen Märtyrer erzeugen, an dem es kein Interesse haben kann.
Das ist so der politisch unlogische Teil (wie ich finde sehr offenkundig unlogisch) an dem, was uns nun aus Berlin erzählt wird. Höchstens könnte man vielleicht annehmen, da habe vielleicht jemand aus den Diensten sich verselbstständigt. Dabei dann aber als russischer Geheimagent wiederum sehr diletantisch gearbeitet, wobei das wieder dieselben Fragen aufwirft (was ist der politische Nutzen, so eine Art B-Promi der russischen Opposition so in den Fokus zu stellen und zum Märtyrer zu machen? Vielleicht übersehe ich etwas, aber ich sehe darin politisch auch aus Sicht Putins oder der Geheimdienste überhaupt keinen Sinn).

Also ich wäre jedenfalls sehr dafür, daß das BK-Amt mal die Beweise vorlegt. Weil bis jetzt finde ich weder die Version aus dem Kanzleramt so richtig schlüßig, die Version von Gysi ist aber auch nicht so ganz nachvollziehbar, wiefern die Russlandliebe der Linken ja bekannt ist und die eh immer pro Putin sind. Ich bin allerdings grundsätzlich gegen Denkverbote, soll heißen, daß da womöglich was ganz anderes passiert ist, als wonach es auf den ersten Blick aussieht, muß man sich als Möglichkeit im Kopf behalten. Wir reden hier schließlich über etwas, daß sehr nach (irgendwessen) Geheimdienst aussieht und da gilt bekannter Weise Tricksen, Täuschen, Tarnen.

Wer weiß, am Ende war es China. Oder gar Leute aus Bielefeld 😉

Sven Müller
Sven Müller
3 Jahre zuvor

PS:

"Gysi kann nichts Ungewöhnliches oder Merkwürdiges daran entdecken, dass die russischen Ärzte, die Nawalny zuerst vor Ort behandelten, nichts von einer Vergiftung bemerkt haben wollen."

Na warum könnte der alte Systemfreund Gysi das nicht ungewöhnlich finden? Er weiß sicherlich, daß ein Arzt, der da "Nowitschok-Vergiftung" geschrien hätte am nächsten Tag als klarer Unfall aus dem Fenster gestürzt wäre. Und Gysi weiß das nicht nur, sondern hält das vielleicht für normal, was zumindest auf Russland auch irgendwie zutreffen dürfte. 😉

PPS man darf vielleicht annehmen, daß die Ärzte in Russland von Anfang an den richtigen Verdacht hatten, ihn eben nur nicht ausgesprochen (wegen Angst vorm Fenstersturzunfall). Sie haben Nawalny nämlich direkt Medikamente verabreicht, die man bei einer Blockade von Acetylcholinesterase geben würde (dieses Enzym wird durch Nowitschok-Gifte blockiert, was zur Unterbrechung der Reizweiterleitung im synaptischen Spalt führt und damit dann ua zur Lähmung der gesamten Muskulatur). Von daher kann man daraus schließen, daß sie es mindestens deutlich geahnt haben, nur zu sagen getraut wohl nicht.

trackback

[…] Roland W. Waniek hat heute hier im Blog einen Baustein dieser Querfront analysiert: Das sind Politiker der Partei DIE LINKE. Dass die Nachfolgepartei der SED ausgerechnet auf Wladimir Putin setzen entbehrt nicht einer gewissen Ironie: Ideologisch trennen Putin und seine Unterstützer im Westen Welten: Der gemeinsame Nenner ist eine Abneigung gegen die „bösen USA“ und irgendwie ist bei dem Teil der Linken, die ihre Wurzeln in der früheren DDR haben, noch die Sache mit der deutsch-sowjetischen Freundschaft / Waffenbruderschaft stark verinnerlicht. Feindbild, wie einst im kalten Krieg sind die USA. […]

Sven Meier
Sven Meier
3 Jahre zuvor

"Gysi kann nichts Ungewöhnliches oder Merkwürdiges daran entdecken, dass die russischen Ärzte, die Nawalny zuerst vor Ort behandelten, nichts von einer Vergiftung bemerkt haben wollen."

Da war ja vielleicht auch nichts ungewöhnliches. Vermutlich wurde er danach vergiftet.

Heinrich Revermann
Heinrich Revermann
3 Jahre zuvor

Lieber Gregor Gysi,
Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Stellungnahme
zur verachtungswürdigen Vergiftung des russischen Oppositionspolitikers Navalny.

Ich habe schon die Mitarbeiter von Info-Radio angerufen und sie ermuntert,
nun mal Ihr "Wir lieben das Warum" ernst zu nehmen und wie ein guter "Tatort"-Kommissar zu
fragen: "Wer könnte (gerade jetzt) ein Motiv haben?",
den Navalny leicht zu vergiften und dann darauf zu bestehen, dass er in Berlin untersucht wird
und nicht in England wo man bereits über Erfahrungen mit den vermutlich verwendeten Giften hat.

Ein Navalny-Torpedo auf ein Rohrverlegeschiff abgefeuert, um die Pipeline noch kurz vor
Fertigstellung zu stoppen, um jeden Preis.

Dass Sie jedes Mittel zur Ausschaltung dieses Gas-Konkurrenten anwenden würden,
haben Trump und seine Botschafter in Berlin so laut herumposaunt wie sie nur konnten,
und auf alle Regeln der Marktwirtschaft, der Freundschaft, und sogar der NATO-Partnerschaft gepfiffen.
Der russische Sozialismus droht ja nicht mehr, nur noch der chinesische, weit weg hinter dem Himalaya.

Natürlich muss ein guter Kommissar alle Verdächtigten und Spuren verfolgen,
aber wenn dazu eine staatliche Institution gehört,
die nachweislich Sadam Hussain Atombomben unterschob, um vor der Weltöffentlichkeit ein erdölreiches Land in Grund und Boden zu bombardieren, (bei geringen eigenen Verlusten und hervorragenden Testmöglichkeiten neuester Waffensysteme unter realen Kriegsbedingungen) dann muss man diesen Verdächtigen wohl mit besonderer Aufmerksamkeit behandeln.
Lieber Gregor Gysi,
bleiben Sie mutig und gesund.
Mit besten Grüßen
Heinrich Revermann

Egon Becker
3 Jahre zuvor

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist nicht bewiesen, dass Putin oder der russische Geheimdienst das Verbrechen verursacht hat. Das ist eine reine Spekulation. Gysi karikiert diese Spekulation dadurch, dass er entsprechende spekulative Vermutungen aufstellt, die in andere Richtungen weisen. Gysi ist Jurist und kennt den Unterschied zwischen Behauptungen und Vermutungen ganz genau.

Eduard J Freudl
Eduard J Freudl
3 Jahre zuvor

Der Vorgang ist eine Warnung an alle Vertreter der Zivilgesellschaft – und vielleicht auch über die Grenzen hinaus, Kritik auch nur annäherungsweise zu üben. Dazu lenkt er geradezu ideal von den Einflussnahmen in Weißrussland ab. Wer soll geschützt werden durch die vielen Repressalien, die Journalisten erdulden müssen, die negative Vorgänge in Russland aufgreifen? Warum muss Machtpolitik nicht nur in Russland zu Diffamierung und Unterdrückung führen? Welche Besitzstände sollen gewahrt werden zu Lasten der vielen einfachen Menschen?

hp
hp
3 Jahre zuvor

Im Grunde ist es völlig egal von wem "die arme Sau" ( sorry ) vergiftet wurde.
Widerlich dabei wie dies letzlich instrumentalisiert und missbraucht wird.
Ist geschichtlich gesehen nichts Neues …
Fakt ist, dass nunmehr das Norstream 2 Projekt dem amerikanischen Druck weichen soll.
Scheiß Spiel … wieder einmal …

Markus Hilbert
Markus Hilbert
3 Jahre zuvor

Welche Journalisten sollen das sein die hier bloggen und in ihrer Schreibe Menschen wie Gysi oder Dağdelen wahlweise als Putinfanboy oder Putinfangirl diskreditieren?
Journalisten würden dies nicht tun sondern ergebnisoffen berichten.
Fest steht, die US Administration hat offen Drohungen gegen deutsche Städte wie Sassnitz und den Hafen Mukran ausgesprochen und schriftlich zugestellt in denen sie mit „finanzieller Vernichtung“ gedroht hat.
Fest steht, dass sich Repuplikaner und Demokraten in dieser Sache einig sind – NS2 muss auf jeden Fall verhindert werden um amerikanischem Frackinggas den europäischen Markt gefügig zu machen.
Fest steht, dass mit diesen Drohungen und Ansinnen, alle Regeln der freien Marktwirtschaft mit Füßen getreten werden.
Fest steht, dass die US Administration schon in der Vergangenheit immer wieder mit ausgemachten Lügen ihre Interessen durchgesetzt hat.
Ob Brutkastenlüge oder Massenvernichtungswaffen im Irak – oder Tonkin welches als Anlass genommen wurde den Vietnamkrieg zu beginnen.
Fest steht, dass die USA zu den Gewinnern dieser Affäre gehören – das bedeutet nicht, dass sie sich selbst die Finger schmutzig machen müssten – Polen und die Ukraine stehen als willige Vasallen da ebenfalls im Fokus, denn diese haben etwas zu verlieren, nämlich die Durchleitungsgebühren.für das russische Gas nach Europa – und im Falle Polens die ja schon auf Geheis der USA LNG Terminals gebaut haben und zwar nicht nur zur Eigenversorgung sondern auch für den weiteren Vertrieb des amerikanischen Gas innerhalb Europas, ein gesteigertes Interesse daran haben, dass NS2 nicht fertiggestellt wird. Denn darum geht es beim Streit um NS2. Die Pipeline darf nicht fertig gestellt werden.
Denn ist sie erst einmal fertig und betriebsbereit, würde der Markt entscheiden welches Gas in Europa vertrieben wird.
Man kann sicherlich auch russische Interessen an der Vergiftung Nawalnys konstruieren und auch nicht ausschließen, dass der Anschlag auf Nawalny von der russischen Administration durchgeführt werden – allerdings widerspricht diese Annahme jeglichem Nutzen.
Nawalny, der nachweislich selbst ein Ultranationalist ist und Positionen vertritt die die AFD als linksliberale Partei dastehen lassen würde, wird derzeit von vielen deutschen Medien als Märtyrer aufgebaut ohne dessen politischen Hintergrund umfassend zu beleuchten. Das ist interessant weil Personen die Nawalnys Positionen unter deutschen Voraussetzungen hier in Deutschland vertreten, zu Recht als Paria gelten ( ich denke da an „Bernd“ Höcke).
Das ist er aber ganz und gar nicht.
Sicher , er kämpft um sein Leben und ich wünsche ihm auch eine baldige Genesung, aber hier ist er unter die Räder der Geopolitik gekommen.
Einen Tag bevor die Kanzlerin ihre „klaren“ Worte an die russische Administration gerichtet hat, hat sie noch gesagt, dass sie zu NS2 stehen würde.
Nur wirklich naive Zeitgenossen können glauben, dass sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht über die Ergebnisse des Bundeswehrlabors unterrichtet gewesen wäre.
Dies war eine politische Volte um darzustellen: „Seht her, ich stehe zu unseren deutschen Verträgen und knicke nicht ein vor den US Forderungen“ –
Da fehlte dann nur der „Beweis“ von Nowitschok um den transatlantischen Pittbull Röttgen von der Leine zu lassen, der NS2 nach Veröffentlichung der Ergebnisse des BW Labors ins Rennen zu schicken.
So hat Angela Merkel das Gesicht gewahrt, wird nicht wortbrüchig und kann sich zurücklehnen um Röttgen und weiteren Berufstransatlantikern das Feld überlassen.

So und nun zu Nowitschok.
Seit der Skripal Affäre ist bekannt, dass viele Staaten über das Nervengift verfügen.
Der BND hat es, die Tschechen haben es und einige weitere Staaten auch – die USA haben es.
Wer glaubt, der Schöpfer von Nowitschok könnte unbehelligt in den USA leben ohne zuvor bei seiner Emigration die Synthese des Nervengifts preisgegeben zu haben, dem ist nicht zu helfen.
Das erweitert das Feld der Verdächtigen um einige Interessengruppen und lässt die Vermutung, dass es aufgrund der Verwendung von Nowitschok ausschließlich die Russen gewesen sein müssten, zu staub zerfallen.
Und wenn bei einem Attentat viele Parteien ein Interesse haben, dann ist es ein Schritt zurück in die Zeit vor der Aufklärung, wenn man diese Interessen bei der Aufklärung des Falles nicht berücksichtigt.
Genau das passiert aber gerade.

Putin hat dieses Jahr die Verfassung geändert – von vielen kritisiert – auch im Artikel.
Es wird – auch im Artikel – beständig darauf hingewiesen, dass er sich nun bis zum Alter von 84 Jahren sicher als Präsident wähnen könne.
Angenommen das ist so: Welche Gefahr stellt dann Nawalny für die Lebenszeit Putins dar? Eben, keine.
Die Positionen ‚Putin Präsident auf Lebenszeit‘ und ‚Nawalny als Gefahr für Putin‘ stehen sich paradox gegenüber und ergeben somit keinen Sinn.
Vergessen darf man auch nicht, dass die US Administration öffentlich Rache geschworen hat für die Demütigung durch die Russen in Syrien.
All diese Dinge erweitern den Kreis der Verdächtigen in der Causa Nawalny.
Wer also wissen will, was da tatsächlich passiert ist, muss zwangsläufig – wenn er denn will, dass die Wahrheit ans Licht kommt – in viele Richtungen ermitteln.
Der Autor des Artikels macht das nicht.
Er legt sich fest ohne den Kontext zu betrachten.

Andreas Boehm
Andreas Boehm
3 Jahre zuvor

wenn ich der Logik folge gibt es nur einen der davon einen Vorteil hätte und das ist die USA .Man bedenke doch nur wie Aggressiv die Amerikaner das Projekt Nord Stream 2 torpedierte und noch weiter torpediert ( ein Schuft der böses dabei denkt) oder doch?Es gibt noch viel mehr Interessen um Europa zu spalten und auch zu schwächen .Dazu kommt noch der Krieg in der Ukraine und viel wirtschaftliche Interessen. Für Putin ist dieser Anschlag viel zu plumb so Dumm ist der nicht.

Frank Rumpf Rumpf
Frank Rumpf Rumpf
3 Jahre zuvor

Kein logisch handelnder Mensch würde jemanden vergiften und ihn dann zulassen diesen in ein Krankenhaus ins Ausland zu schicken. Der Putin ist doch nicht blöd. Also es geht um strategische Interessen. Man will nicht das Russland Europa weiter mit Gas versorgen soll obwohl dieses aus rein ökonomischen Gründen das logische wäre als teureres Gas aus den USA oder woanders zu importieren. Trotzdem ist Russland keine Demokratie und man kann nur mittels Handel positiv einwirken. Einen neuen kalten Krieg brauchen wir nicht.

Yilmaz
Yilmaz
3 Jahre zuvor

Was mich am meisten wundert: Der unverzügliche Transport von Nawalny nach Deutschland. So wie der Fall verkauft wurde, wäre er niemals transportfähig gewesen und auch nicht transportiert worden.

Klaus Körper
Klaus Körper
3 Jahre zuvor

Einfach ein schlecht gemachter Artikel!

Philipp
Philipp
3 Jahre zuvor

HIer sind ja jede Menge Tankies, Küchentischgeheimdienstanalysten und "Ami, go home" Liebhaber in den Kommentaren, die mit der Komplexität der Moderne überfordert sind.

#4 "Gysi hat einfach nur Recht, Punkt."
#13 "Im Grunde ist es völlig egal von wem "die arme Sau" ( sorry ) vergiftet wurde."
#14 "Fest steht […], Fest steht […], "Fest steht […],"
#15 "Wenn ich der Logik folge..:"
#17 "So wie der Fall verkauft wurde, wäre er niemals transportfähig gewesen"

Und zu Kommentator Nummer 14, Markus Hilbert, Roland Waniek ist eher Publizist denn Journalist. Es steht auch nicht fest, dass die US-Administration mit "finanzieller Vernichtung gedroht hat", das waren drei republikanische Senatoren.

Und ihr Satz "Sicher, er kämpft um sein Leben und ich wünsche ihm auch eine baldige Genesung, aber hier ist er unter die Räder der Geopolitik gekommen." ist einfach nur widerlich und menschenverachtend. Was würden Sie sagen wenn sie im Italien-Urlaub einem kommunistischen/islamistischen oder sonstwas Anschlag zum Opfer fallen und jemand schreibt dann "Sicher, er kämpft um sein Leben […], aber er hier ist unter die Räder der Geopolitik gekommen."

Schröder
Schröder
3 Jahre zuvor

Gysi Freund bin ich nicht.
Dennoch, in seiner Analyse hat er m.E. absolut recht.

Galgenstein
Galgenstein
3 Jahre zuvor

Gysi sammelt mal wieder eifrig Putin-Treuepunkte und erstaunlich viele machen mit. Erst hieß Nawalny sei sicherlich nicht vergiftet worden, hatten die Ärzte in Russland doch festgestellt es handele sich vermutlich um eine "Stoffwechselstörung" oder Unterzuckerung, was bekanntlich Menschen sofort ins Koma fallen lässt. Was denn sonst? Der Vorsicht halber verabreichten die Ärzte Nawalny dann doch mal Atropin, eben das, was man bei Giften der Nowitschok-Gruppe so verabreicht. Man weiss ja nie… Schließlich lebt man in Russland.
Als sich in Deutschland herausstellte, dass Nawalny eben doch mit Nowitschok vergiftet wurde, kommen mehrer alternative in Umlauf. Die Russen behaupten, dass ihm das Gift in Deutschland verabreicht worden sei. Gysi ist der Meinung, dass es ihm bereits in Omsk von Gegnern der Pipeline zugefügt wurde, wieder andere sind der Meinung es müsse sich um die CIA, die Caritas oder DSSS gehandelt haben. Um die Phantasie der Leichtgläubigen zu beflügeln: Angela Merkel war's! Wie auch sonst? Die Spuren des Giftes waren ja in so geringen Mengen vorhanden, dass nur jemand der wusste, was verabreicht wurde, dessen Spuren nachweisen konnte. Stellt die Bundeswehr das fest, wird die Bundeswehr wohl das Gift verabreicht haben…Angela Merkel kann sich nun auf elegante Weise des ungeliebten Projekts entledigen etc. pp.
Wer es aber mit Sicherheit nicht war ist Putin. Der macht nämlich keine Fehler. Unterläuft ihm einer, kann er es daher gar nicht gewesen sein.
Was mich immer wieder verblüfft ist die Ungeniertheit mit sich hier viele für russische Staatsunternehmen einsetzen, ganz so als handele es sich hierbei um wohltätige Organisation, die sich zum Ziel gesetzt haben Deutschland vor dem Untergang, dem Anti-Christen, den Amerikanern oder sonstwem zu bewahren. Irgendwie scheinen etliche ihr Stockholmsyndrom nach 45 Jahren sowjetischer Gewaltherrschaft immer noch nicht abgeschüttelt zu haben. … Für diese Menschen scheint der Mensch nicht zu Höherem, sondern zum bekennenden Sklaven von Autokratie und Gewaltherrschaft geboren zu sein.

Andreas Jäckel
Andreas Jäckel
3 Jahre zuvor

man kann sich aber auch die frage stellen, warum ist er nicht tot, warum darf er nach deutschland ausgeflogen werden, ist putin ein amateur oder so dreist, fragen über fragen die eh nicht beatwortet werden sondern nur in meinungen enden.

ccarlton
ccarlton
3 Jahre zuvor

Die Erklärung ist einfach.

Der FSB hat es vermasselt. Schon wieder. Das Gift hat entweder zu spät oder zu früh gewirkt, weil die Dosierung falsch war. Der nicht eingeweihte Pilot der Linienmaschine hat eine nicht geplante Zwischenlandung gemacht. Der noch lebendige Nawalny ist ein ein Krankenhaus gekommen. Dessen ebenfalls nicht eingeweihte Ärzte konnten seinen Zustand so weit stabilisieren, dass er nicht mehr in akuter Lebensgefahr war.

Und nun hatte der FBS ein Riesenproblem, nein zwei. Nawalny lebte und stand im Focus der Weltpresse. Ihm eine bessere Behandlung zu verweigern wäre ein Schuldeingeständnis gewesen. Also spielt man auf Zeit und hofft, daß sich das Novichok in der Zwischenzeit abbaut. Keine unbegründete Hoffnung, es ist sehr schwer nachzuweisen und schon in minimalen Mengen tödlich.

Markus Hilbert
Markus Hilbert
3 Jahre zuvor

@ Phillip Kommentar 19

Es ist Menschenverachtend jemanden baldige Genesung zu wünschen?
Ich weiß nicht wo sie herkommen, in meinem Kulturkreis ist dies keineswegs menschenverachtend

3 republikanische Senatoren – die sind Teil der US Administration-
und diese haben wortwörtlich in ihrem Brief mit "finanzieller Vernichtung" gedroht.
Wenn Sie sich bitte selbst die Primärquelle anschauen würden ?
Also was genau beanstanden Sie?
Und welche Argumente haben Sie gegen die Dinge vorzubringen die ich als fest stehend beschrieben habe? Nur zu, ich bin gespannt!

Auf der Seite oben steht:" Ruhrbarone – Jounalisten bloggen" von Publizisten steht da nichts.
Allerdings macht das auch keinen Unterschied.

Philipp
Philipp
3 Jahre zuvor

@Marcus Hilbert

3 republikanische Senatoren sind NICHT Teil der US Administration, denn die umfasst den Präsidenten und seine Kabinett. Wenn Sie sich bitte selbst die Primärquelle anschauen würden:

https://www.whitehouse.gov/the-trump-administration/

Und ihre Wortwahl "Sicher…, auch …, aber" impliziert das der Mordanschlag, nun ja, Nebensache ist. "Ja, da wird halt jemand vergiftet, aber was will man machen, ist halt Weltpolitik."

Und was meinen Kulturkreis betrifft, ich bin Chinese, erkennt man an doch an meinem Namen.

Petra42
Petra42
3 Jahre zuvor

Ich hinterfrage jetzt mal diese ganze Aktion der Bundesregierung. Da wird in Russland ein Oppositionspolitiker vergiftet und die Bundesregierung bemüht sich um sofortige Hilfe. Der Mann wird nach Deutschland geholt und schon gehen die diplomatischen Verwirrungen los.

Wieder ein importiertes Problem das für Deutschland unangenehm wird. Warum tun wir uns ständig so etwas an. Können wir uns nicht einfach raushalten?

Emscher-Lippizianer
Emscher-Lippizianer
3 Jahre zuvor

Und nun hat Putins U-Boot wieder eine ganze Ladung Torpedos verteuert:

https://www.n-tv.de/politik/Sich-nicht-duemmer-machen-als-man-ist-article22019298.html

Wenn Herr Trittin schon dazu auffordern sich nicht dümmer zu machen, als Frau ist…

trackback

[…] Ausrastet wie bei Gregor Gysi, der sich in der Woche zuvor in Bochum als U-Boot von Wladimir Putin outete: Die gab es – […]

Ullrich Wolfgang,
Ullrich Wolfgang,
3 Jahre zuvor

Eine der ersten Fragen in einem solchen Fall wäre "Wem nützt es?" Nur wird diese Frage von keinem unserer Qualitätsmedien gestell. Die Antwort kann nur sein, Putin nützt der Anschlag am aller wenigsten. Aber wem nützt er ?
Zweitens die Frage nach dem Zeitpunkt. Warum dieser Anschlag auf Nawalny jetzt ? Nawalny ist keine aktuelle Bedrohung für den Kreml. Wenn man vor hätte ihn zu ermorden könnte man doch erst einmal in Ruhe Northstream 2 zuende bauen, und dann zur Tat schreiten.
Drittens: Warum Nowitschok ? Zum einen ist das Gift eine direkte Spur zum "Kreml", zum anderen ist es zwar das "gefährlichste Nervengift der Welt" aber offensichtlich so zuverlässig nicht. (Skripal und jetzt Nawalny).
Viertens: Warum versucht man Nawalny erst zu töten, um ihn dann mit Hilfe der besten zur Verfügung stehenden Ärzte zu retten und anschließend nach Deutschland auszufliegen wo man doch damit rechnen muß, dass das Nowitschok gefunden wird ?
Nahe liegende Frage, wie ich finde, die nur leider niemand stellt. Schade !!!

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[…] Gregor Gysi verdächtigt Nord-Stream2-Gegner des Nawalny-Giftanschlags […]

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