Am Samstag siegte die DFB-Auswahl mit 2:0 (1:0) bei Vizeweltmeister Frankreich und zeigte dabei, unabhängig vom Ergebnis, unerwartet eine der besten Leistungen der vergangenen Monate, wenn nicht sogar Jahre. Der Leistungssprung, der so kurz vor der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland im Sommer dringend erforderlich war, wenn die Stimmung im Lande sich denn so kurz vor dem Heimturnier doch noch spürbar aufhellen sollte, war beachtlich. Und das, obwohl Bundestrainer Julian Nagelsmann im Vorfeld des Spiels durch etliche überraschende Personalentscheidungen, voll ins Risiko gegangen war, dafür auch zum Teil heftig kritisiert wurde. Doch der Coach wurde für seinen Mut, ja vielleicht auch sein Gespür, von den nominierten Spielern reich belohnt. Was sich dann jedoch medial nach Spielende abspielte, das schien dann an vielen Stellen auch schon wieder arg übertrieben.
Pokert der BVB mit dem DFB um die Zukunft von Trainer Julian Nagelsmann?
Borussia Dortmund und Trainer Julian Nagelsmann, das könnte eine ideale Kombination sein. Schon seit Jahren wird deshalb ja auch über eine mögliche Zusammenarbeit des aufstrebenden Fußballehrers und der ambitionierten Erstligamannschaft des BVB spekuliert.
Bisher passte es vom Zeitpunkt her aber noch nicht, so dass Nagelsmann sein Glück bisher lieber bei RB Leipzig und dem FC Bayern München versuchte, nachdem er der TSG Hoffenheim rasch entwachsen zu sein schien. Als Nagelsmann im Herbst theoretisch (und wohl auch praktisch) für ein Engagement in Dortmund zur Verfügung gestanden hätte, als die Borussia nach dem schwachen Saisonstart 2023/24 einen Trainerwechsel hätte vornehmen können (ja vielleicht sollen), hielt man bei der Borussia lieber an Terzic fest. Nagelsmann entschied sich wenige Wochen später stattdessen für ein Engagement bei der DFB-Nationalmannschaft bis zu Heim-EM im kommenden Sommer. Die Chance, mit dem Team etwas für unmöglich gehaltenes zu schaffen, die wollte er sich nicht entgehen lassen, nachdem der DFB sich überraschend kurzfristig noch von Bundestrainer Hansi Flick trennte.
Jetzt hat Nagelsmann sich selber wieder in die Diskussion gebracht
Was erlauben Schland?
Puh, was für ein Abschluss des Kalenderjahres für die DFB-Auswahl! Mit 0:2 unterlag die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Männer am Dienstag in Wien völlig verdient gegen Österreich. Dabei sollte drei Tage nach dem enttäuschenden 2:3 gegen die Türkei in Berlin gegen die Alpenrepublik eigentlich alles besser werden. Wurde es aber nicht. Ganz im Gegenteil! Die Chance zur Rehabilitierung, sie wurde für den Weltmeister von 2014 zum sportlichen Desaster!
Das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund bleibt ein Ärgernis
Das Deutsche Fußballmuseum in Dortmund sorgt nach wie vor für Negativschlagzeilen. Obwohl die Tatsache, dass die Stadt bei Verlusten gegenüber dem DFB in die Haftung geraten könnte, vor der Fertigstellung im Jahre 2015 von den Verantwortlichen gerne zur reinen Theorie verklärt wurde, muss der chronisch klamme Haushalt der Ruhrgebietsmetropole auch für das Jahr 2022 offenbar wieder rund zwei Millionen Euro für das kriselnde Prestigeprojekt aufbringen.
Und auch in den kommenden Jahren wird offenbar mit weiteren Kosten für das Stadtsäckel gerechnet. Wirklich überraschend kommt das nicht.
Diese mutige Entscheidung zu Gunsten von Andreas Rettig hätte ich dem DFB gar nicht mehr zugetraut!
Lange Zeit wurde vom DFB erwartet ein Signal des Aufbruchs, ein Signal der Erneuerung zu senden. Jetzt, wo er es getan hat, ist es vielen auch wieder nicht recht, was im Kern aber ein gutes Zeichen ist.
Ein Denkzettel für Hansi Flick!
Was fangen wir denn jetzt damit an? Die DFB-Auswahl der Herren bezwang am Dienstag im Westfalenstadion in Dortmund den Vize-Weltmeister aus Frankreich mit 2:1 (1:0) und zeigte sich zwei Tage nach der Trennung von Bundestrainer Hansi Flick unter Interims-Coach Rudi Völler spielfreudig und kämpferisch wie schon lange nicht mehr. Die Mannschaft schien, obwohl personell nur sporadisch verändert, wie ausgewechselt.
Flick wird, wenn er sich das Spiel vor dem Fernseher überhaupt angetan hat, wohl mindestens ebenso erstaunt gewesen sein, wie die gut 60.000 Zuschauer im Stadion. War das ein Signal, das als Affront gegen den Ec-Coach zu verstehen war?
Aki Watzke in der Zwickmühle: Nagelsmann dem DFB als Coach empfehlen, oder als Option für den BVB offenhalten?
Das Aus von Bundestrainer Hansi Flick kam am Sonntag grundsätzlich nicht unerwartet, vom Zeitpunkt her dann aber doch überraschend. Dass die Entscheidung noch vor dem am Dienstag anstehenden Freundschaftsspiel der Nationalmannschaft gegen Frankreich in Dortmund gefallen ist, zeigt die große Panik beim DFB.
Rudi Völler wird das völlig verunsicherte Team gegen den Vizeweltmeister coachen, wodurch der Test in Dortmund für die Nationalmannschaft zu einer Art Muster ohne Wert mutiert ist und der DFB-Auswahl auf dem Weg zur Heim-Europameisterschaft im kommenden Sommer, unabhängig vom Ausgang, kaum nennenswert neue Erkenntnisse bringen wird.
Erst zur nächsten Abstellungsperiode im Oktober wird es wieder so richtig spannend. Wird die Mannschaft eine Reaktion auf die Trennung von Flick zeigen? Wie wird der Kader zusammengestellt sein, und wer wird dann der neue Chef auf der Trainerbank sein?
Das ‚Projekt‘ Flick beim DFB ist krachend gescheitert!
Das peinliche 1:4 der DFB-Auswahl am Samstagabend in Wolfsburg gegen die Vertretung Japans war der vorläufige Höhepunkt des schon länger zu beobachtenden schleichenden Niedergangs des deutschen Fußballs. Und das ausgerechnet in einer Phase, wo den Verantwortlichen so langsam die Zeit bis zur anstehenden Heim-Europameisterschaft 2024 davonzulaufen beginnt.
All die vollmundigen Ankündigungen im Vorfeld, endlich die sportliche Trendwende einleiten und zugleich neue Begeisterung bei den Fans entfachen zu wollen, blieben unerfüllt. Die sich schon in den Tagen zuvor andeutende Unsicherheit, als sich die deutsche Elf in Wolfsburg in geheime Trainingseinheiten flüchtete, kulminierte zu bester Sendezeit in einem Auftritt, der einfach nur als erschreckend bezeichnet werden kann. Die in die Mikrofone gestammelten Interviews nach Spielende knüpften dann nahtlos an diese plan- und hilflose Vorstellung auf dem Rasen an.
Hier ist so schnell keine grundsätzliche Besserung mehr zu erwarten. In dieser Form hat die Nationalmannschaft bei der EM im Sommer keine Chance. Diese Erkenntnis darf nicht folgenlos bleiben.
Der erschreckend planlos wirkende Bundestrainer Hansi Flick
Als Hansi Flick im Mai 2021 den Job des Bundestrainers beim DFB übernahm, da war die Erwartungshaltung an den Neuen riesig. Der Nachfolger des zuletzt schwer umstrittenen Joachim Löw sollte den peinlichen Niedergang der Herrennationalmannschaft stoppen und das Team, das im Jahre 2014 in Brasilien noch Weltmeister wurde, zurück in die Weltspitze führen.
Jetzt, gut zwei Jahre später, steht auch Flick heftig in der Kritik. Nicht wenige gehen davon aus, dass die nun anstehenden Länderspiele gegen Japan (am Samstag in Wolfsburg) und gegen Frankreich (am übernächsten Dienstag in Dortmund gegen Frankreich) über das sportliche Schicksal des Coaches entscheiden könnten.
Zuletzt wirkte der Coach in der Öffentlichkeit so glück- und planlos, dass ein Last-Minute-Trainerwechsel beim DFB vor der anstehenden Heim-Europameisterschaft im kommenden Sommer aktuell ernsthaft diskutiert wird.
Und plötzlich soll alles schlecht sein, was vor Tagen noch titelreif schien?
Die Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft 2023 in Australien und Neuseeland habe ich bisher nur beiläufig verfolgt. Als langjähriger Beobachter der Sportszene ist das Thema aber natürlich trotzdem nicht komplett an mir vorbeigegangen. Das geht auch schlecht, denn das öffentliche Interesse am ‚Frauenfußball‘ ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen, die mediale Präsenz dementsprechend mit. Selbst wenn man wollte, man kam an dem Thema in den vergangenen Tagen und Wochen gar nicht vorbei.
Mir fiel dabei auf, dass